Sonntag, 4. August 2013
pastiksackerln et al.
plastik ist ja jetzt wieder einmal im sommerloch gelandet, nachdem das ozon(loch) vermutlich im ozonloch verschwunden ist, oder, wie frau kelef vielmehr argwöhnt, weil nicht berichtet werden soll weil sonst die mündigen bürger wieder einmal petiti-, demonstrati- und sonstige -onen starten, aber egal, wir werden es wohl nicht erfahren.

persönlich verwendet frau kelef ja die zeitweise unvermeidlichen plastiksackerln solange, bis sie absolut unbrauchbar sind, tiefkühlsäckchen inclusive, wenn die einmal ausgedient haben kann man sie immer noch für katzeklo verwenden, damit die nur einmal in der woche entleerten mistkübel nicht ganz so entsetzlich stinken, zum beispiel. aber das nur am rande.

frau godany (und wo ist jetzt wiederum den link zu deren blog, aber egal, sie kennen sie ja sowieso) hat auf facebook frau kelef gerade wieder darauf gebracht, mit einem artikel in der presse: http://diepresse.com/home/leben/mode/1437859/Mein-Leben-ohne-Plastik?_vl_backlink=%2Fhome%2Findex.do.

natürlich kann man das versuchen, und frau kelef ist ja auch sehr dafür, aber man soll es nicht übertreiben. ob jetzt ein schneidbrett aus plastik oder eines aus holz hygienischer, haltbarer, umweltschonender etc. ist - das bleibt eine philosophische frage, und hängt erstens von material und herstellung, und zweitens von transport und verpackung, und drittens natürlich vom umgang damit ab, und irgendwann auch einmal mit der entsorgung, wenn das ding nicht mehr zu verwenden ist, warum auch immer.

früher war so ein anständiges schneidbrett ja zum beispiel etwas das bestandteil der aussteuer war, von der hausfrau gehütet und gepflegt wurde, und mit anstand behandelt, und ergo hatte es ein langes leben vor sich, war in der anschaffung entsprechend teuer und hatte oft hervorragende qualität, die sich gar nicht jeder leisten konnte.

in der zwischenzeit gibt es natürlich auch glasschneidebretter, bruchsicher und was weiss man was noch alles, über kosten und umweltbelastung bei herstellung und entsorgung konnte tatsächlich nix in erfahrung gebracht werden, was ja per se schon supekt erscheint.

aber es geht ja um plastiksackerln. denn es begab sich, dass frau kelef im wirthausgarten sass und über ihrem abendessen einer unterhaltung am nachbartisch anhörig werden musste, wegen lautstärke ebendieser unterhaltung.

es waren zu viele akteure beteiligt, also hier nur die markantesten aussagen.

heast, gib üba des plastiksackerl no a sackerl, damit nix ausrinnt wann der joghurtbecher platzt.

der is in an plastiksackerl, des dicht is, der plastikbecher.

owa, wann der platzt, dann host de schweinerei, tua mindestens no a sackerl über des sackerl.

na guat. frau wirtin, konn a no a plastiksackerl hobn?

do homs des plastiksackerl mit de plastiksackerln, suachns ihna ans ausse.

konn i zwa hom a?

wonn gnua drin san ...

heast, de hom do a plastiksackerl mit plastiksackerln, do konn ma si a nehma!

na, host du ka plastiksackerl daham, wost die plastiksackerln, de ma so kriagt, einetuast?

na kloa, owa do san imma so vüle drin, doss i kans find wonn i ans suach.

und wos mochst donn?

i geh in supamoakt und hol neiche, beim gemüse und beim brot san do imma a ganze menge, de kosten nix und san scho auf ana rolln. owa de konn ma fast net brauchn, wäu de san so dünn dass ma immer drei oder viere nehmen muass, damit ma wos einetuan konn.

und wos mochst mit dera rolln dann?

na, de rolln mit de plastiksackln tua i daham in des plastiksackl mit de plasticksackln, damit i welche hob wann i welche brauch.

bei mir werdn de ollewäu mehr, de plastiksackln, wäu i wüll imma ollas einzeln einpockt, a wonn i am moarkt a gemüse kauf, i brauch für olles a extra sackl, sunst is des jo unhügenisch.

host recht. bei mir wern die plastiksackerln a ollewäu mehr, in den plastiksackerl, derzeit hob i scho drei, also: drei plastiksackerln mit plastiksackerln.

manchmoi muass ma so a gonzes plastiksackerl mit plastiksackerln weghaun, wonn ma übesehgn hot doss in an plastiksackerl wos is, wos zum stinkn ahfangan kann, oiso, a kas zum beispü, oda wonn ma in summa a solotpletschn in so an plastiksackl vagisst, und donn tuat ma des sackl zu de ondan in des sackl, donn stinken de olle, und ma muass weghaun, des gonze plastiksackl mit de sackln.

heast, i hob owa ka plastiksackl mit plastiksackln daham ...

und wo tuast donn deine plastiksackln hin? des hot doch jeda onständige haushoit daham, a plastiksackl für de plastiksackln, wia mochat ma des denn sunst?

i hob fost kane plastiksackln. i mog de net. entweder kriagns glei a loch, oda se hom scho ans, oda se san dreckig von dem wos drin woa. wonn i bein einkaufn a plastiksackl kriag, donn nimm i des füan mist, und schau doss i des glei wieda los bin.

heast, des gherat se owa scho, so a plastiksackl für de sackln, wonnst gschwind ans brauchst host sunst kans, host eh grod gsehng, de wirtin hot a sowas.

owa i brauch kane plastiksackln, aussa füan mist, und wonn i a bissl aufpass mitn einkaufn, donn daspor i ma a vü mist, do trogt ma so vü ham, donn pockt mas aus, und dann schmeisst mas weg. wonn i ma des daspoan konn, donn moch i des. so is des.

heast, jeda hot a plastiksackl daham, meistens unta da obwosch, a plastiksackl füa de plastiksackln, des woa scho bei meine oma so, de hot a a sackl ghobt, füa de plastiksackln, und a unta da obwosch.

i net. unta meina obwosch is da mistkübel, und des putzzeug.

des ghert net unta de obwosch, des putzzeug, do gheat des plastiksackl mit de plastiksackln hin.

bei mir net.

na, du muasst a sauerei daham hom. net amoi a plastiksackl für de plastiksackln.


und sehen sie, darum ist es so schwierig der plastiksackerl-epidemie zu entkommen. kaum sagt man in manchen kreisen plastiksackerln, dann entspinnen sich solche gespräche.

frau kelef ist dann gegangen, bevor die frage an ihren tisch überschwappte, denn, siehe oben, und sie hat auch kein plastiksackerl für plastiksackerln, unter der abwasch sind der mistkübel und die waschmittel, und eingekauft wird, so irgend möglich, plastiksackerlfrei. auf die idee, im supermarkt eine rolle plastiksackerln einzusackeln ist frau kelef noch nie gekommen, allerdings kauft sie ab und an mistsackerln, kompostierbare.

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Samstag, 27. Juli 2013
na ganz bestimmt
mach ich das:

Von: Sparkasse Bank [mailto:info@sparkasse.de]
Gesendet: Samstag, 27. Juli 2013 13:38
an: frau kelef
Betreff: Wichtige Mitteilung

Sehr geehrter Kunde,

Seit dem 01. juni 2013 arbeiten wir mit einem neuen Sicherheitssystem. Dieses neue System stellt sicher, dass es keinen Missbrauch auf Ihrem Konto geben kann , zb. durch bösartige Software oder einen Virus. Um sicherzustellen, dass Ihr Konto von unserem neuen System geschützt wird, empfehlen wir Ihnen, das sie auf den unterstehenden Link klicken. Bitte geben Sie Ihre Informationen zu überprüfung ein. Sobald Sie dies getan haben, wird Ihr Konto mit der neuen Sicherheits-Software aktualisiert .

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Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Sparkassen Onlineservice
© 1998-2013. Alle Rechte vorbehalten.

und dann noch nicht einmal rechtschreiben können. oder tun. und wenn schon so blöd herumschreiben, dann wieso, bitteschön, sollte ich so vertrottelt sein und einem deutschen absender, wo ich doch mein konto in österreich hab', so heiss kann nicht einmal mir sein.

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Donnerstag, 25. Juli 2013
nebenkosten
in lieblicher regelmässigkeit - wenn auch nicht so intensiv wie alles, was das rauchen betrifft - wird natürlich auch dem alkohol, resp. den auswirkungen eines überhöhten konsums ebendesselben - raum und zeit in den medien gewidmet.

derzeit, z.b.: http://www.vienna.at/alkohol-krankheit-kostet-oesterreich-jaehrlich-740-millionen-euro/3650334

dass immer wieder dieselben experten dasselbe sagen, womöglich auch noch mit denselben worten in derselben reihenfolge, das ist ja, da sich weder an thema noch problemen was ändert, nicht verwunderlich.

auch, dass zu den unmittelbaren kosten mittelbare dazukommen ist nicht neu oder erwähnenswert.

allerdings, das finde ich, mit verlaub, schon sehr hüppsch:

... An direkten nicht-medizinischen Aufwendungen kamen 2011 dann 6,6 Millionen Euro an Krankengeld, acht Millionen Euro an Pflegegeld, 23,5 Millionen Euro für Invaliditätspensionen und 7,1 Millionen Euro an Witwenpensionen hinzu. Den größten Anteil aber machten die Produktivitätsausfälle durch Krankenstände etc. aus: 441,7 Millionen Euro. ...

krankengeld ist ja so eine sache, wie kontrolliert man eigentlich ob jemand in krankenstand ist weil alkoholisch beeinträchtigt im moment oder generell, und wie kann man eigentlich eineindeutig feststellen ob z.b. eine lebererkrankung durch alkoholgenuss verursacht wurde? ich kenn persönlich zwei leute die ein leberversagen hatten (einer ist tot, einer hat eine neue leber): beide haben definitiv ihr ganzes leben lang gesund gelebt und nie und nimmer alkohol getrunken.

pflegegeld: siehe oben.

invaliditätspension: siehe oben.

produktivitätsausfälle: siehe oben.

was mir noch fehlt, sind angaben zu sachschäden, die absichtlich oder unabsichtlich verursacht wurden, da wären doch die versicherungen einmal ordentlich gefordert, oder sehe ich da was falsch? über die finanziellen belastungen durch hochwasser lamentieren, das ja, aber was ist mit den schäden durch unbekannte besoffene?

allerdings, mit verlaub, die witwenpensionen (und was ist eigentlich mit den witwerpensionen, oh genderfreudiges land der berge?) der hinterbliebenen ehefrauen als quasi volkswirtschaftlichen schaden anzuführen, das ist doch ein wenig makaber, wenn ich mir diese feststellung erlauben darf. als ob die ehepartner eines alkoholkranken menschen nicht sowieso schon lange zeit hindurch gestraft genug würden durch den alkoholismus.

aber je nun, vielleicht sollte man sich da auch irgendeine strafsteuer oder so was überlegen?

ich würde ja vorschlagen, dass z.b. jede frau, die nach nach dem ableben eines alkoholkranken ehemannes eine witwenpension beantragt, nachweisen muss dass sie die letzten, sagen wir einmal, dreissig jahre nichts unversucht gelassen hat ihren lieben ehemann vom alkoholtrinken abzuhalten, ihm kein bier nach hause gebracht, sollte er es selber heimgetragen haben es ausgeschüttetet hat, etc..

die von den jeweiligen wirten jeweils schriftlich zu bestätigenden versuche, den bereits illuminierten ehemann mit brachialgewalt aus dem lokal nach hause in eine alkoholfreie umgebung zu bringen sollten natürlich in protokollarischer form über die entsprechenden jahrzehnte aufbewahrt und auf verlangen vorgelegt werden, das könnte dann z.b. eine verminderung der pensionsminderung bewirken. damit alles mit rechten dingen zugeht muss natürlich jeder wirt eine kopie der jeweiligen bestätigung solange aufbewahren, bis der jeweilige gast, nun ja, ein bankl gerissen hat.

man muss das so sehen: die ehefrau nimmt unmittelbar teil an der freizeitgestaltung des ehemannes, der wirt braucht einen eigenen dokumentationsbeauftragten, und auch auf den ämtern werden viele neue posten geschaffen (irgendwer muss ja die protokolle sichten und überprüfen und abgleichen und genehmigen), und dann muss das alles elektronisch erfasst und weiterverarbeitet werden.

die ehefrau kriegt derweilen eine verminderte witwenpension (ein gewinn für die pensionskassen), von der sie nicht leben kann, und als ausgleich bekommt sie ausgleichszahlungen aus irgendeinem sozialfond.

mit ein wenig glück kratzt die alte dann eh ab bevor die ganzen einsprüche durchgeboxt wurden von anwälten der rechtsschutzversicherungen, die da ein völlig neues betätigungsfeld vor sich hätten. ein einspruch könnte ja z.b. lauten: nein, meine mandantin konnte in der woche ... bis zur woche ... leider ihren mann nicht aus dem wirtshaus nach hause zu bringen versuchen, weil sie nach dem letzten versuch, dies zu tun, leiderleider mit einem kieferbruch und verschiedenen prellungen sowie einer gehirnerschütterung im krankenhaus aufhältig war und ebendortselbst stationär behandelt wurde, ohne eine genehmigung für ein temporäres verlassen des krankenhauses beantragen zu können, da sie leider auch noch zwei durch hämatome geschlossene augen hatte. dass der ehemann in dieser woche die besäufnisse in der krankenhauseigenen cafeteria abhielt kann meiner mandantin nicht zur last gelegt werden, insbesondere, als sie durch die o.a. hämatome an der optischen wahrnehmung des zustandes ihres mannes gehindert wurde. eine akustische wahrnehmung wurde sowohl durch die bettlägerigkeit, als auch durch die geschlossenen fenster des krankenzimmers (am tag X hatte es minus 12°C und es herrschte starkes schneetreiben) als auch die entfernung zwischen cafeteria und gebäudeteil des krankenzimmers, in dem meine mandantin untergebracht war, unmöglich gemacht.

hossa. ich werde gerade kreativ.

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