Donnerstag, 8. November 2012
gemma d*tt*n schaun
hörte frau kelef vor kurzem, von ein paar knaben von, schätzungsweise, 8 bis 10 jahren, mitten am helllichten frühnachmittag in der fussgängerzone.

frau kelef denkt, wtf, das will ich wissen, und wandelt fröhlich hinter den knaben her.

der eine kennt sich nicht genau aus, und fragt nach, wo und wann und wie, das sei doch nicht so einfach:

"heast, do is a chinesa (anm.: chinesisches lokal), do is de gonze gossnseiten aus glos, da komma eineschaun, des is a theata."

"wos siecht ma denn do?"

"ois. wia se de leit bein essn untan tisch de schuach ausziagn, und wia sa se de männa auf de e*er krotzn, und, eben ois."

"owa d*tt*n siacht ma jo durtn kane. de leit hom do bein essn a gwond o!"

"heast, jo scho, owa do san jetztn grod zwa einegonga, mit an gonz an klan gschroppn, und de ane tuat den grod säugn. do siechst ois, sog i da!"

die knaben gehen voran in richtung einer seitengasse, in dem, wie frau kelef wohlbekannt, ein recht grosses, ebenerdiges asiatisches restaurant ist, und ja, dort ist die front praktisch fast nur aus glas.

vor dem restaurant stehen ein paar bäume, ein paar bänke, die knaben arrangieren sich, frau kelef schaut, und tatsächlich: ganz vorne im restaurant steht ein riesengrosser kinderwagen, daneben auf der die wand entlang laufenden sitzbank hinter einem tisch sitzen zwei frauen.

frau kelef denkt, mittag ist sowieso gerade noch, essen schadet nicht (na gut, tonnagemässig, aber dient ja einem guten zweck in diesem fall). also hinein ins vergnügen, und nahe dem kinderwagen platz genommen.

und tatsächlich: die eine frau hat das halbe gesäuge herausgehängt - so richtig, mit alle kleidung auf der linken seite hinunter, den andock-bh ebenfalls, und das pamperletsch - vielleicht drei oder vier wochen alt - hängt dran und nuckelt.

also nicht nur, dass das weibsstück den riesenkinderwagen - dreirädrige version mit smart(en)-ausmassen mitten im weg stehen hatte, sass die auch noch direktemang schräg gegenüber der gläsernen eingangstür - die fast drei meter breit ist - und füllte das kind ab. auch auf grössere entfernung - so war dem erstaunten gaffen der passanten, die vielfach ein paar schritte zurück machten weil sie nicht glauben konnten was sie sahen, zu entnehmen - konnte man also offensichtlich detaillierte studien anstellen.

hinter der einen parkbank feixten die knaben.

die frau mit dem aufzufüllenden kindelein hielt das kind mit links links, mit rechts schaufelte sie asiatisches essen in sich hinein, damit sie genug bekam brachte ihr die andere immer wieder nachschub vom € 6.90-all-you-can-eat-buffet. zu trinken hatten sie offensichtlich nur leitungswasser bestellt. der kinderwagen stand immer noch im weg.

dem personal war das alles sichtlich unangenehm, aber das mit der deutschen sprache ist denen bekanntermassen auch unangenehm, vor allem wenn sie sie sprechen müssen, und also stellte sich offensichtlich die frage nach dem "wie sag' ich es meinem gaste". keiner trat freiwillig vor.

am tisch daneben sass eine familie, mit drei kindern so zwischen 6 und 10 jahren, die kinder schauten, die eltern wussten nicht wohin mitten während des essens, das lokal war relativ gut besucht, die glückliche mutter liess sich nicht stören und sass weiterhin genau dort, wo alle leute, die das lokal betraten oder verliessen oder sich nachschub vom buffet holten, unweigerlich vorbeimussten.

frau kelef sass schräg gegenüber, und wunderte sich. frau pixy sass unter dem tisch und hoffte auf broccoli, garnelenreste et. al..

das kindelein hörte auf zu trinken, der kinderwagen wurde herumgedreht, mehrere tüchlein wurden herausgesucht, und die mutter wischte erst dem kinde das gesicht ab, und säuberte dann langsam, sorgsam und penibel ihre andockstationsauslassdüse.

die andere frau hielt derweilen das kind und redete ihm gut zu, damit es bäuerchen mache.

machte das kind dann auch. ich habe noch nie ein sooo kleines kind sooo laut rülpsen gehört. dann greinte es ein wenig, und donnerte dann offensichtlich was in die windel.

und hastenichtgesehen "ersuchten" die beiden weiber eher schroff die leute, die am nachbartisch assen, doch eines der kinder woanders, nämlich auf einen sessel, zu setzen zum essen, sie bräuchten jetzt nämlich die sitzbank zum wickeln. das kind hätte die windel voll, nicht nur nass, sondern gründlich.

die leut' waren unwillig - was frau kelef voll und ganz verstehen konnte - und liessen ihre kinder sitzen wo sie sassen.

gehen sich die zwei weiber doch beim personal beschweren dass dieses lokal doch sehr kinderunfreundlich sei! da das personal jedoch der deutschen sprache nicht so mächtig ist war das ziemlich vergebens.

frau kelef jedenfalls verschlug es den appetit, was frau pixy sehr zu schätzen wusste weil sie nämlich zwei gebackene hühnerflügerln mit MIT fleisch bekam.

frau kelef zahlte eilends - es roch schon irgendwie nach kleinkindersch... - das personal schaute sie erstaunt an, der aufbruch war ja eher abrupt und praktisch während des essens, frau kelef hatte auch noch gar nicht ausgetrunken, deutet aber auf das wickelkind, das gerade gewickelt wurde, und die volle windel, die auf einem sessel abgelegt worden war - mit ohne was drunter noch dazu, und bevor sie was sagen konnte meinte die kellnerin: "ja, isse ganz schlechte, benehmen, ganz schlechte."

beim fluchtartigen verlassen des lokals konnte frau kelef übrigens noch hören wie die knaben sich begeistert über die besonderheiten, die sie gesehen hatten, unterhielten. und zwei frauen - sicherlich jünger als frau kelef - meinten: "a so a drecksau", aber der sie begleitende mann sagte beschwichtigend: "na, des is a exhebizonistin, de is kronk, sunst mochat de des net, do graust jo an jeden!"


sehen sie, und darum versteht frau kelef dass es menschen gibt die kinder in ihrem lokal nicht wollen. und frau kelef geht grundsätzlich davon aus, dass diese menschen die KINDER vermutlich gar nicht stören würden, sondern vielmehr die mütter. aber irgendwie muss man so einem problem ja beikommen.

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Dienstag, 6. November 2012
hundegerechte ernährung
frau pixy - die sich ja jetzt schon als echte wienerin bezeichnen kann, nach mehr als zwei jahren - geht gerne in restaurants.

konzeptionell ist es ihr powidl, wurscht und egal in welches, hauptsache: gemma essen. weil sie - wie vor ihr schon frau hunt - immer, wenn frau kelef mit dem essen fertig ist, was unter den tisch bekommt. vom teller. wenig, aber hund freut sich.

während aber frau hunt eine von der wählerischen sorte war, und ausser fleisch am liebsten fleisch frass, frisches rohes rindsfaschiertes besonders, gerne auch fisch und meerestiere, alles andere nur zu hause wenn es keiner gesehen hat und nur und ausschliesslich mit gutem kernöl drüber, da frisst frau pixy alles. und unter alles darf man verstehen: alles.

neulich, frau kelef ist nach asiatisch und so dreht man eine runde und kehrt beim - sie erraten es - asiaten ein. frau pixy kennt das schon: sie passt auf die tasche und die jacke und was auch immer noch auf, dazu wird sie mit der langen leine an die sachen, auf die sie aufpassen muss, und an einen sessel oder was ähnliches angehängt. dort sitzt sie dann mit vor hunger (zu hause kriegt sie ja nix) herausquellenden augen und demonstrativ hingehaltener kranker hand und passt auf. erstens auf das, worauf sie aufpassen soll, und zweitens auf frau kelef, die ja gestohlen werden/nicht mehr zurückfinden könnte, noch schlimmer: sie könnte keinen vollen teller mitbringen.

frau pixy hat gelernt dass sie warten muss bis frau kelef gegessen hat, und gelehrig wie sie in derart lebensnotwendigen situationen ist, da hört sie genau wenn frau kelef die reste auf dem teller kleinschneidet damit sie dieselben dann in kleinen häppchen unter den tisch reichen kann. dan springt sie ein wenig vor freude und inhaliert mit begeisterung alles, was sie kriegt.

so auch diesmal. besonders beliebt sind bei frau pixy - wie auch anno dunnemals schon bei frau hunt - die schwänze der gebackenen garnelen, die mensch ja sowieso nicht isst, zwischen hundezähnen aber ein gar liebliches geräusch erzeugen: knusper-knisper-knasper. hühnerflügelknochen waren auch noch da, und ein entenkrusperl oder zwei, und so sass frau pixy unter dem tisch und mampfte fröhlich in sich hinein.

wie immer kriegte sie auch noch einen bissen gemüse, diesmal: champignon, in "normalen" gasthäusern nimmt sie ja eher die salatgarnitur und ein wenig paradeiser, gerne auch krautsalat, aber alles nur mit ein wenig saft oder marinade. frau kelef kann sich ja dann die hände waschen.

am nachbartisch sitzen ein paar leute von der blauen fraktion, jung und dynamisch und eben blau, also nicht nur sondern auch, und schauen. und unterhalten sich - als ob frau pixy und frau kelef gar nicht da wären, über die leute die mit so einem gesicht auf die strasse gehen, und über solche hunde, die dann auch noch, und überhaupt. und dann füttert die den hund auch noch vom teller.

die bedienung kennt das schon von uns, und weiss dass frau pixy eben nur das bekommt was mit sicherheit kein mensch isst, knochen und kruspeln und garnelenschwanzflossen, die grinsen immer über die sauberen teller. frau kelef ist ja sowieso eine die lieber fünfmal um eine kleine portion zum buffett geht und aufisst anstatt sich den teller vollzufüllen und dann die hälfte stehenzulassen, aber das nur nebenbei.

frau kelef und frau pixy tun, als ob sie nix gehört hätten. die blaue fraktion kann das so nicht stehen lassen, weil ja auch schon blau, und muss nachfragen kommen. genau in dem moment, in dem frau kelef die eine champignonscheibe an frau pixy hinunterreicht.

"sie wollen mir doch nicht erzählen, dass der hund das frisst!"

"nein."

"wie bitte?"

"ich will ihnen gar nix erzählen."

"warum geben sie dem hund dann das schwammerl?"

"die mag das."

"das können sie mir nicht erzählen!"

"will ich auch gar nicht."

"die hat das wirklich gefressen."

"ich weiss."

"jetzt erzählen sie mir nur nicht, dass der hund gemüse frisst."

"nein."

"was, nein?"

"ich erzähl' ihnen gar nichts."

"na, frisst der hund jetzt gemüse?"

"ja."

"glaub ich nicht."

"macht nix."

"wieso?"

"weil es mir, ehrlich gesagt, egal ist was sie glauben."

"warum?"

"aus prinzip."

y-chromosomenträger steht vor frau kelef und schaut, der rest der gesellschaft vom nachbartisch schaut auch. man wartet.

frau kelef tät' jetzt gerne zahlen und gehen, aber der wissbegierige steht im weg und so sieht die bedienung das winken von frau kelef nicht.

frau kelef wartet ein wenig, dann fragt sie:

"kann ich ihnen noch irgendwie behilflich sein?"

"äh ... aber broccoli frisst der hund keine!"

"doch."

"glaub ich nicht. einen ganzen broccoli?"

"nein. nur eine kleine portion. und die strünke spuckt sie aus, wenn sie nicht weich genug sind."

"glaub ich nicht."

"macht nix. darf ich jetzt bitte ...!"

"warten sie einen moment!" (ohne bitte, btw.)

frau kelef ist neugierig, frau pixy auch. geht der y-chromosomenträger doch tatsächlich zum buffett, nimmt einen kleinen teller, tut eine porton broccoli drauf und bringt sie. schaut mich an, und sagt:

"zeigen sie mir das!"

frau kelef zeigt ihm geistig auch was, nämlich den mittelfinger, meint aber höflich, wie das ihre art zu sein pflegt:

"ich weiss ja, was mein hund frisst. wenn sie das nicht glauben, dann geben sie ihr den broccoli selber."

"und wenn der mich beisst?"

"wenn DIE sie beisst, dann blutet das und tut weh. aber sie ist gegen alles geimpft."

y-chromosomenträger schaut leicht verständnislos, nimmt dann ein broccoli-stück am strunk und reicht es frau pixy vorsichtig hin. die beschnnofelt es, schaut mich fragend an, nimmt es dann - wie sie gelernt hat: ganz lieb - und mümmelt den broccoli genüsslich in sich hinein. der strunk war - wie vorauszusehen - nicht weich genug und so spuckte sie ihn sorgsam aus.

das gesicht des y-chromosomenträgers und seiner genossen war, gelinde gesagt, filmreif.

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Donnerstag, 25. Oktober 2012
so geht's natürlich auch:
bankräuber bekommt einen teil der beute zurück: http://wien.orf.at/news/stories/2556017/

immerhin ein schönes zubrot, da strickt eine alte frau eine menge socken, für so eine summe.

man sollte also bei räuberischen aktivitäten immer nicht nur die eventualität des erwischtwerdens im auge behalten, sondern auch die mögliche wertsteigerung der aufgefundenen beute sowie die rechtzeitige buchhalterische abwicklung des schadens seitens versicherung und geschädigter parteien. oder wie?

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