Donnerstag, 8. September 2011
handwerk live und in staub
statt farbe.

sie sind tatsächlich um viertel vor acht eingetroffen, die fleissigen handwerkerleut. und sie machen schon lärm.

trio haarial is not amused:

frau pixy mag sowieso keinen lärm, da muss sie immer ein wenig in ihren nicht vorhandenen bart hineingrummeln. könnt' ja jeder kommen und laut sein.

herr dymka ist der meinung, dass handwerk ohne ihn sowieso nicht geht, weil er muss ja immer die schrauben und nägel sortieren und sämtliche drähte, kabel und schnüre, derer er habhaft werden kann, umgehend verschleppen und für schlechte zeiten aufbewahren.

dem julchen ist der vormittagsschlaf seit jeher heilig. wer sie stört, zieht sich unweigerlich ihren unmut zu. wenn sie das sonst niemandem mitteilen kann, brüllt sie eben mir ins ohr.

wenn draussen was quietscht oder ein praktisches läutet, dann müssen die piepkis natürlich auch mitbrüllen, wie auf kommando.

ich wärm' mir derweilen badewasser in der mikrowelle und mit der kaffeemaschine. man hat ja sonst nix zu tun als mit heissem wasser durch das staubige vorzimmer zu laufen. das führt nämlich dazu, dass die staubschicht zu einer schmierigen einheitspampe wird. ideal auch, wenn dymka und julchen dann noch meinen: alles sauber? super, dann gehen wir jetzt mal katzeklo. ein ganz klein wenig von der klumpstreu nehmen die ja an den pfoten immer mit, das vermischt sich auf den dunklen fliesen sehr hübsch mit dem staub von draussen.

fenster kann man auch keines aufmachen, weil die handwerker die stiegenhausfenster geöffnet haben, damit der wind den dreck säuberlich aus dem stiegenhaus hinaus und in die wohnungen wehen kann. als vorgeschmack auf die stemmarbeiten innen drinnen nächste woche.

heute frisst der, der gestern seine nägel frass, eine pizza, und der, der gestern gesungen hat, hört mit ohrstöpseln was auch immer. der tänzer hat offensichtlich fussschmerzen, denn er sitzt auf der stiege und schaut haltslos vor sich hin. der raucher raucht, der eisteetrinker trinkt eistee, und der biertrinker bier - frühstück muss ja sein, sonst hat man keine unterlage für die jause.

die plastik-abdeckungen, die sorgsam-sparsam mit kleinen original-tixo-streifchen angebracht worden waren, hängen schon traurig an nur mehr der hälfte der streifchen, teilweise auch - solidaritätshalber, nehme ich an - in streifen.

fragen sie mich bloss nicht nach meiner laune.

... link (3 Kommentare)   ... comment


tröpferlbad wär' eine option
da hat frau feuerlibelle recht. gleich um die ecke war eines, also eigentlich: steht noch eines. ein schönes. jugendstil und so, mit sauna und allem pipapo. leider gehört es der gemeinde wien und ist daher erstens zugesperrt seit jahren, und zweitens dem verfall preisgegeben: http://de.wikipedia.org/wiki/Ratschkybad

wer's glaubt ...

dann hätten wir in der nähe auch noch das theresienbad, das auf gut-wienerisch als das erste tschuschenaquarium wiens bezeichnet wird. das wäre ein schwimmbad, mit allem pipapo, aber die idee eine viertelstunde durch den bezirk zu latschen und dann ins chlorwasser zu hüpfen um mich dann duschen zu können um dann wieder nach hause zu latschen durch den herumfliegenden staub im stiegenhaus - so laut wie ich PAUSEEE brüllen kann, das glaubt keiner - nutzt aber nix, weil, die können nur slawische sprachen, die hackler. natürlich jeder eine andere.

ein paar können ein paar brocken deutsch: "du warte, vorarbeiter komme zehn minut" - wenn mich wer ungefragt duzt werd ich ja sowieso in manchen fällen ausfallend, obwohl mich das geduztwerden andererseits bei anderen leuten eher freut.

ich soll halt nur einmal fortgehen und einmal wiederkommen, meinte der vorarbeiter, wie ich das der kleinen wauwau entleerungstechnisch verklickern soll ist mir noch unklar. die kleine wauwau muss übrigens sehr niesen ob des staubes, und trägt, wenn sie ins vorzimmer kommt statt black&tan ein dezentes mausgrau, bis zu dem moment wo sie sich schüttelt, dann ist zutr abwechslung der schwarze katz mausgrau, was der aus verschiedenen gründen definitely not amusing findet, und ausserdem muss er dann niesen. dass muss die kleine wauwau auch im stiegenhaus, und dreibeinig die stiegen hinunterhoppeln, aufpassen dass sie über keines der vielen kabel stolpert, auf keine scharfen gegenstände steigt, und sich auch ansonsten nicht verletzt, und dabei niesen: eine meisterleistung.

ich kann nur durch das stiegenhaus gehen, wenn ich mir was vor mund und nase halte, was wiederum bedingt dass ich praktisch keine hand frei habe um jemanden bei bedarf aufs maul zu hauen.

note to myself: atemmasken kaufen.

kleidungsstücke, die einmal durch das stiegenhaus gelangen, müssen umgehend gewaschen werden, weil: ansonsten massiver juckreiz. auch die haare wollen gespült werden.

muss man so sehen: andere zahlen für eine kneipp-kur viel geld. schon mal mit kaltem wasser den kopf gewaschen? file under: don't try this at home.

gesehen: ein arbeiter steht auf der leiter und schremmt die alten leitungen frei, natürlich unter grösstmöglicher zerstörung der umliegenden gebiete. fünfe schauen zu, zwei rauchen dabei, einer frisst eine wurstsemmel, zwei trinken bier, einer eistee (pfirsich). zwei stehen einen stock tiefer, davon popelt einer in der nase und der andere frisst seine fingernägel. einen halben stock höher stehen drei, einer schaut, einer singt, und einer tanzt. hossa.

der vorarbeiter war dann nicht mehr vor ort. es konnte ihm aber interimistisch entlockt werden, dass sämtliche gasleitungen im haus zu alt, verwahrlost, nicht gewartet und teilweise defekt seien. und also sowohl im vorder- als auch im hintertrakt ausgetauscht werden müssen. dazu müssen in beiden stiegenhäusern die wände aufgestemmt werden und - jetzt kommts - auch in die wohnungen hinein bis zu den gaszählern. bei mir heisst das: zweimal durch die wand durch, und drei meter stemmen. der gaszähler ist in der küche. die wurde vor ziemlich genau einem jahr generalsaniert, mit fussboden und neuer marmorarbeitsplatte (italienischer cipollino, wenn wer fragt, in schwarz/weiss/rose), und natürlich wurde ausgemalt. in der küche an der wand ist rauhfaser-malerei, da sieht man frisch gestemmtes und verputztes bekanntlich fast gar nicht.



das mit dem wetter und dem schön warm bleiben ist so eine sache, die auch unter "wer's glaubt" fällt.

die hausverwaltung - ach na ja. gemeldet haben die sich bis jetzt noch nicht, ich denke, da wird auch nichts mehr kommen, also: von denen.

die geschichte der versaubeutelungen hier im haus ist lang und diffizil, und hat was mit mangelndem anstand, mangelnder intelligenz, mangelnder kaufmännischer integrität und vielen verschiedenen psychischen krankheiten (die nicht wirklich entsprechend behandelt wurden) sowie fehlenden konsequenzen zu all diesen dingen zu tun.

aber es ist noch nicht aller tage abend.

... link (2 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 7. September 2011
hausverwaltungsblogging
hausverwaltung kann auch gas.

hamma derzeit keines, weil: da ist eine leitung undicht. vermutlich irgendwo.

man erfährt das dadurch, dass man kein warmes wasser hat und auch nichts kochen kann, wenn man denn einen gasherd hat.

und näheres erfährt man, wenn man aus dem haus geht und an der haustür ein zettel pickt, auf dem steht dass das gas abgedreht wurde bis zu einer entsprechenden sanierung des gebrechens und nachfolgender überprüfung durch eine entsprechende stelle.

abgedreht wurde um 01.30 in der früh.

die hausverwaltung weiss um 11.23 uhr schon bescheid, und hat sogar schon eine firma beauftragt.

aber wann die firma kommt und sich das anschaut, weiss die hausverwaltung nicht. man braucht auch nicht anrufen und nachfragen, weil: man merkt das dann eh.

ach ja.

die geschichte vom klo hab ich auch noch nicht fertig erzählt. nur soviel: jetzt keine runden flecken mehr an der decke. dafür streifen an der wand.

irgendwann krieg ich einen anfall.

edit: eine woche mindestens ohne gas. ohne herd. ohne heizung. OHNE WARMES WASSER!!!

teilte mir der herr vorarbeiter gerade mit, der übrigens auf tiere allergisch ist und zu trio haarial nur kscht, kscht sagte.

das hausverwaltungstraumbild und der hausverwalter, die meinten sie würden mich verständigen wenn sie was wüssten, haben sich übrigens noch nicht gemeldet. fragen zu meiner laune werden übrigens nicht beantwortet, besser ist das.

überhaupt wenn ich daran denke, dass das stiegenhaus acht monate lang nicht gereinigt wurde, der hausverwalter aber brav die normalen betriebskosten kassierte.

... link (5 Kommentare)   ... comment


Samstag, 3. September 2011
proudly introducing: Mummi
juli schreibt:

Auch Mummi ist ein 100 Jahre alter Herr, ihn habe ich hier, nicht weit von Lovasberény auf einem Waldweg gefunden. Ich habe den Besitzer vergeblich gesucht, obwohl er damals kürzlich beim Kosmetiker gewesen sein dürfte und ein teueres Zeckenhalsband getragen hatte. Auch das Leben in einer Wohnung, Treppen dürften ihm von früher bekannt gewesen sein. Vielleicht ist sein Besitzer verstorben? Er ist gestorben im Dez. 2010.

juli writes:

mummi too is an 100 year old gentleman, i found him here in lovasberény on a forest road. i looked for his owner without any result, in spite of the fact that mummi had been to a cosmetician shortly, and wore an expensive vermin protection collar. he seemed to know life in an apartment, and staircases. maybe his former owner passed away? he died in december 2010.



sieht doch nett aus, der alte herr?

doesn't the old gentleman look nice?

juli hat mir einmal geschrieben dass sie gerne wüsste was die tiere so erlebt haben, und wie es gekommen ist dass sie in einem tierheim, einer tötungsstation oder einfach auf einer landstrasse oder einem parkplatz landeten. und dann wieder, einen satz später, schrieb sie, nein, eigentlich wolle sie es dann eigentlich doch nicht wissen. es würde uns wohl zu traurig machen in vielen fällen, und zu zornig in vielen anderen. aber es würde helfen zu verstehen wie die tiere reagieren, wie sie sich benehmen, wovor sie angst haben und was ihnen gefällt.

juli once wrote that she would like to know what the animals went through, and how it came that they ended in a shelter, an euthanization station, or just on a country road or a parking lot. and then, one sentence later, she wrote that on the other hand she actually does not want to know. it would make us too sad in many cases, and too angry in many others. but it would help to understand how the animals react, and how they behave, what they fear and what they like.

nun, mummi liegt jetzt nicht mehr alleine, minitücsi liegt neben ihm, und andere werden folgen. respekt in den letzten jahren des lebens, und respekt nach dem tod.

und respekt vor den menschen, die den tieren diesen respekt erweisen.

well, mummi does not rest alone any more, minitücsi joined him, and others will follow. they were respected in the last years of their lives, and respected after death as well.

and respect to the people who pay this respect to the animals.

... link (0 Kommentare)   ... comment