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Samstag, 7. Mai 2011
das internet ist viel zu gross für die hosentasche
kelef, 01:29h
frau kelef geht fremd, also: nicht zum jimmy ins beisl am eck, sondern unterwegs in ein bislang unbekanntes beisl. und wie sie so mit der kleinen wauwau alleine an einem tisch sitzt, da sitzen am nachbartisch ein paar: nennen wir sie einmal y-chromosomen-träger. weil männer oder herren oder sowas waren die alle nicht. aber nun ja. dafür waren aber alle älteren semesters, hatten zuhause wahrscheinlich nix zu sagen, und da waren die jetzt am meinungs- und erfahrungsaustausch dass es eine freude war.
de hände, de san scho praktesch.
jo. scho.
do konnst ollawäu üwaroi telefoniern.
jo. scho. owa nua wonnst an empfong host. sunst net.
owa sunst scho. des woa friara ondascht. do host zum telefonian a telefon braucht.
dafia homma jetzt de hände. do brauch ma ka telefon mea.
de hände san scho praktisch.
jetzt kennan de scho fotografiean a.
des kennan de scho long. lebst du aufn mond?
na, i waass eh, des kennan de scho long. praktisch. owa a polaroid woa a praktisch, do hot ma a a büdl kriegt, bein fotografiern.
owa de neichn hände de kennen gons vüle sochn. do konnst telefoniern, fotografiern, schreim, und schickn. de san praktisch, so hände.
owa de neichn, de nimma. des san jo kane hände mea, des san mehr so plottn, kwasi.
jo, des san jetzn so plottn. de komma nimma eischteckn.
wo?
na, in de hosntoschna. wo hostn leicht du dei
hände?
in hemmad.
und in summa? wäu do ziag i a leiwal o, des hot kane toschn.
geh, a leiwal, in dein oita!
heast, i bin drei joa jinga ois wia du, do konn i in summa a leiwal trogn.
weng de drei joa?
a leiwal muass mei oide net biagln. wengan wossa, wasst eh.
in leiwal?
na, in de fiass. oiso, in de fiass von meina oidn.
und wos hot des jetzna mit da gress von hände zum tuan?
na, wäu i wü wieda a so a hände wia i ghobt hob, a klaans, wia a telefon hoit ans owa ohne hera, wia a hände hoit ans, dos is in de hosntoschn steckn ko. des konn i mit so ana plottn net.
owa de neichn hände de wos plottn san, de kennan a ins intanet, hot mei bua gsogt.
mei bua sogt des a.
manst, des stimmt?
no heast, wonn mei bua des sogt!
und meine sogt des jo a!
oiso, des stimmt? de plottna kennan ins intanet?
jo, de grossn, de plottna, de kennan ins intanet, wäu wonn denan eanare buam des sogn, donn stimmt des.
konnst scho recht hom.
und wäu des so gross is, konn mas net in de hosntoschn steckn.
wos is so gross? des intanetz?
jo, des eh a. owa de plottna, de wos jetzt de neichn hände san, de erscht recht. vü z'gross fia a hemad- oda a hosntoschn. und ois nua wengan den intanet. zu wos des ana dauand braucht, kennd sie do eh kana mea aus, wonn des so gross is, des intanet.
de hände, de san scho praktesch.
jo. scho.
do konnst ollawäu üwaroi telefoniern.
jo. scho. owa nua wonnst an empfong host. sunst net.
owa sunst scho. des woa friara ondascht. do host zum telefonian a telefon braucht.
dafia homma jetzt de hände. do brauch ma ka telefon mea.
de hände san scho praktisch.
jetzt kennan de scho fotografiean a.
des kennan de scho long. lebst du aufn mond?
na, i waass eh, des kennan de scho long. praktisch. owa a polaroid woa a praktisch, do hot ma a a büdl kriegt, bein fotografiern.
owa de neichn hände de kennen gons vüle sochn. do konnst telefoniern, fotografiern, schreim, und schickn. de san praktisch, so hände.
owa de neichn, de nimma. des san jo kane hände mea, des san mehr so plottn, kwasi.
jo, des san jetzn so plottn. de komma nimma eischteckn.
wo?
na, in de hosntoschna. wo hostn leicht du dei
hände?
in hemmad.
und in summa? wäu do ziag i a leiwal o, des hot kane toschn.
geh, a leiwal, in dein oita!
heast, i bin drei joa jinga ois wia du, do konn i in summa a leiwal trogn.
weng de drei joa?
a leiwal muass mei oide net biagln. wengan wossa, wasst eh.
in leiwal?
na, in de fiass. oiso, in de fiass von meina oidn.
und wos hot des jetzna mit da gress von hände zum tuan?
na, wäu i wü wieda a so a hände wia i ghobt hob, a klaans, wia a telefon hoit ans owa ohne hera, wia a hände hoit ans, dos is in de hosntoschn steckn ko. des konn i mit so ana plottn net.
owa de neichn hände de wos plottn san, de kennan a ins intanet, hot mei bua gsogt.
mei bua sogt des a.
manst, des stimmt?
no heast, wonn mei bua des sogt!
und meine sogt des jo a!
oiso, des stimmt? de plottna kennan ins intanet?
jo, de grossn, de plottna, de kennan ins intanet, wäu wonn denan eanare buam des sogn, donn stimmt des.
konnst scho recht hom.
und wäu des so gross is, konn mas net in de hosntoschn steckn.
wos is so gross? des intanetz?
jo, des eh a. owa de plottna, de wos jetzt de neichn hände san, de erscht recht. vü z'gross fia a hemad- oda a hosntoschn. und ois nua wengan den intanet. zu wos des ana dauand braucht, kennd sie do eh kana mea aus, wonn des so gross is, des intanet.
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Donnerstag, 28. April 2011
kastlwerkstatt
kelef, 15:39h
gestern waren frau pixy und frau kelef bei einer präsentation im bunten hund, also nämlich dort:
http://www.bunterhund-wien.at.
und ebendaselbst hat monica weinzettl - jawoll, die schauspielerin, kabarettistin und überhaupt allroundfrau - ein paar ihrer neuen alten möbel präsentiert, und zwar aus der "hundekollektion" ihrer http://www.kastlwerkstatt.at, und ich kann ihnen sagen, die arbeit, die die frau da reinsteckt in das aufmotzen alter, zerschrammter, zerbeulter koffer und kastln und solcherlei mehr, die ist ihr geld wert. ich hab ja selber schon alte möbel hergerichtet, und weiss was da dahintersteckt was man dann doch nicht sieht. erstklassige ausführung, jedes teil ein unikat und schmuckstück für sich, und sorgfältig gearbeitet ohne das jeweilige teil in seinen grundfesten zu erschüttern. vielfach wurde probegelegen von grossen und kleinen hunden, und die eine hund meinte dann, super, da steh ich gar nicht mehr auf.
wollte ich nur erwähnt haben für den fall, dass jemand gerade ein wenig zu viel geld hat und unbedingt ein exklusives, einzigartiges und dekoratives hundeschlafplatzdingens sucht.
eines der exponate hat mich ja besonders bestochen: mit einer schublade oben, da könnte man auch noch die katzen reintun. war aber gleich verkauft, vermutlich aus gründen.
für animal care austria wurde auch ein wenig gesammelt und gespendet, und es waren fast so viele hunde da wie menschen, und alle haben sich vertragen.
tolle idee, tolle arbeiten, und ein toller abend. man muss ja manchmal auch freude haben im leben. vielleicht folgen ja noch ein paar bilder.
und demnächst geht es weiter mit einer neuen geschichte zum thema "hausverwaltung".
http://www.bunterhund-wien.at.
und ebendaselbst hat monica weinzettl - jawoll, die schauspielerin, kabarettistin und überhaupt allroundfrau - ein paar ihrer neuen alten möbel präsentiert, und zwar aus der "hundekollektion" ihrer http://www.kastlwerkstatt.at, und ich kann ihnen sagen, die arbeit, die die frau da reinsteckt in das aufmotzen alter, zerschrammter, zerbeulter koffer und kastln und solcherlei mehr, die ist ihr geld wert. ich hab ja selber schon alte möbel hergerichtet, und weiss was da dahintersteckt was man dann doch nicht sieht. erstklassige ausführung, jedes teil ein unikat und schmuckstück für sich, und sorgfältig gearbeitet ohne das jeweilige teil in seinen grundfesten zu erschüttern. vielfach wurde probegelegen von grossen und kleinen hunden, und die eine hund meinte dann, super, da steh ich gar nicht mehr auf.
wollte ich nur erwähnt haben für den fall, dass jemand gerade ein wenig zu viel geld hat und unbedingt ein exklusives, einzigartiges und dekoratives hundeschlafplatzdingens sucht.
eines der exponate hat mich ja besonders bestochen: mit einer schublade oben, da könnte man auch noch die katzen reintun. war aber gleich verkauft, vermutlich aus gründen.
für animal care austria wurde auch ein wenig gesammelt und gespendet, und es waren fast so viele hunde da wie menschen, und alle haben sich vertragen.
tolle idee, tolle arbeiten, und ein toller abend. man muss ja manchmal auch freude haben im leben. vielleicht folgen ja noch ein paar bilder.
und demnächst geht es weiter mit einer neuen geschichte zum thema "hausverwaltung".
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Sonntag, 24. April 2011
nerven sparen, bahn fahren
kelef, 05:44h
und öffi-fahren auch, natürlich.
am freitag früh greift frau kelef in den schrank und will eine stange zigaretten herausnehmen. war aber keine mehr da.
also wurde schnell der entschluss gefasst mit dem zug nach sopron zu fahren um ebendort für nachschub zu sorgen. ist ja um die ecke: mit der vorteilscard um € 16.90, hin und zurück. der zug verlässt wien-meidling jeweils um 38 min. nach der vollen stunde und kommt 70 minuten später an. um 13 min. nach der vollen stunde fährt der retourzug, der kommt dann ebenfalls 70 min. später in wien an. der weg von zuhause zum bahnhof resp. retour sind nochmals zehn minuten. wer sich auskennt, hat in den 25 minunten in sopron ausreichend zeit, im supermarkt vor dem bahnhof einzukaufen. knapp, aber möglich.
frau kelef musste vorher noch zum arzt um die grundnahrungsmittel, der autobus fahrt alle 6 bis 7 minuten und hat eine fahrzeit von ca. 10 minuten. von der haltestelle zum arzt sind es nochmals 5 minuten, 10 minuten daselbst wenn man nur ein rezept für ein medikament benötigt das man zwar lebenslang nehmen muss, das aber von der krankenkasse jeweils nur für 28 tage bewilligt wird. aber über marginalien soll man sich ja nicht alterieren.
die autobusaussteigehaltestelle ist übrigens zwei minuten vom bahnhof entfernt, also kann man sich entspannt ausrechnen, wann man weg muss damit man wann wieder zuhause ist.
frau kelef startet also gelassen um 12.30 uhr richtung autobus. sie wissen schon, der kommt alle 6 - 7 minuten. ausser, wenn er nicht kommt. also, er kommt schon, aber erst nach 23 minuten. und dann kommt zwar der richtige bus, aber in den darf keiner einsteigen. also wartet man auf den nächsten, der dann nach zwei minunten auch eintrudelt. schön langsam. auf der fahrt richtung onkel doktor darf dann in den ersten bus schon eingestiegen werden, von anderen als den personen die so sehnlich auf ihn gewartet haben. details blieben verborgen. jedenfalls fuhr der eine bus schön langsam voran, der andere schön langsam hinterdrein. fahrzeit in summe 16 minuten.
der zeitplan zur erreichung des benötigten rezeptes konnte eingehalten werden, aber der retourbus, der - sie wissen ja - alle 6 -7 minuten fährt brauchte 15 minuten zum erscheinen.
ankunft beim bahnhof: 1 minute nach abfahrt des zuges.
von den leuten im bus erzähle ich ihnen nichts näheres, denn sie wollen wohl kaum wissen wie die füsse des einen knaben rochen der sich unbedingt die schuhe ausziehen musste. auch das interesse an den 6 (in worten: sechs) weibern mit kinderwägen (zwei davon zwillingswägen) die sich darum stritten dass alle in gleichen autobus wollten - in dem schon ein kinderwagen und ein rollstuhlfahrer den gesamten platz beanspruchten - ist ja sicherlich nur mässig. die alte bissgurrn mit dem rollator, die unbedingt vor dem einzigen behindertentürl stehen wollte (bei einem leibesumfang ähnlich einem walross, daher vermutlich auch der rollator), die betrachten wir einfach als typisch wienerisch. und was frau kelef sagte als eine mittelalterliche öko-tussi ihr das praktische in einer gehäkelten handy-socke ans ohr knallte und das verdammte ding ums verrecken nicht aus der ebenso verdammten socke kriegte, während das ding eine SEHR laute esoterische lautfolge von sich gab, weswegen besagte tussi ihren mit handgemalten marienkäfern verschönten riesen-öko-beutel zwei kindern um den kopf schlug, was bei allen drei geschädigten (frau kelef und den kindern) einen leichten tinnitus auslöste, das kann man hier nicht aufschreiben.
aber ich schweife ab.
frau kelef fragt also bahnkartenkaufend nach dem nächsten zug (mit umsteigen). der fahre um jeweils 46 min. nach der vollen stunde, in wr. neustadt umsteigen: auf bahnsteig 2b, und jetzt aber schnell zum bahnsteig auf dem der zug meidling verlässt. die passagiere waren ja alle pünktlich da, nur der zug, der mit 5 minunten verspätung angesagt wurde, der kam erst nach 9 minunten. aber so blieb genügend zeit sich aus einem der zahlreich aufgestellten automaten zum schleuder-okkasionspreis von € 2.-- eine flasche cola zu organisieren. theoretisch. denn der automat nahm zwar anstandslos die kohle, weigerte sich aber ware herauszurücken. auch die münze behielt er sicherheitshalber für sich. durch die verspätung des zuges blieb jedoch genug zeit die angegebene service-nummer anzurufen, dort war aber niemand ausser dem anrufbeantworter, der um rückruf ersucht wurde, und natürlich hat sich bis jetzt noch niemand gemeldet.
in der zwischenzeit glaubten zwei leute frau kelef nicht, und anstandslos verschlang der automat noch weitere € 2.-- - münzen. der blitz soll ihn treffen.
endlich konnte sich frau kelef dann - durstig, aber immerhin - in den zug begeben, und dieser fuhr auch ab. mehrfach erfolgten auch durchsagen dass der zug, in dem man sich befand, wegen bauarbeiten in wr. neustadt endhaltestelle habe. kratzte frau kelef nicht sonderlich, weil dort hätte sie ja sowieso umsteigen müssen.
der schaffner entwertete die karte, und sicherheitshalber fragte frau kelef noch einmal nach dem zug, in den sie umsteigen sollte. kein problem, bahnsteig 2b, meine er, meinte der schaffner. theoretisch käme übrigens der zug um 23 min. nach der vollen stunde an, und der folgezug verlasse den bahnhof um 35 min. nach der vollen stunde, also zeit genug. also, abgesehen von der verspätung. aber er werde sich noch einmal vergewissern. sprachs und ward nicht mehr gesehen.
tatsächlich holte der zug ein wenig von der verspätung wieder auf und kam fast zur ursprünglich vorgesehenen zeit an.
frau kelef runter vom bahnsteig und in den untergrund, dort sind die anzeigetafeln für die abfahrten der züge. was soll man sagen: kein zug nach sopron innerhalb der nächsten 45 minunten, auch vorher keiner. und auch keiner der um 35 min. nach der vollen stunde den bahnhof zu verlassen geruhte.
frau kelef also rauf die stiegen in die halle, dort in das info- und kartenverkaufsetablissement, und die mit offenen augen schlafenden - da war niemand nicht da ansonsten - herrschaften aufgeweckt.
da zuhg um 35 noch schoppron?
ja!
dea foat ned.
und wieso sagt man mir dann am bahnhof in wien vor 45 minunten abfahrtszeit und bahnsteig, und wieso bestätigt das der schaffner im zug?
waas i ned.
und was mach ich jetzt?
do foat da schieneneasotz.
wo? wann?
draussna steht da bus, do steht schieneneasotz vuan ohm.
frau kelef also raus vor den bahnhof, dort ist der busbahnhof, und da stunden viele autobüsser, grosse und kleine, mit stock und ohne, in allen farben und mit und ohne muster und aufschrift von post und reisebüros, aber, sie erraten es: keiner mit einer aufschrift oder anzeige oder was auch immer die besagt hätte es handle sich um den schienenersatzverkehrsautobus.
frau kelef also wieder rein zur auskunftei, und auf peinliches befragen ward ihr kund und zu wissen getan wenn der bus noch nicht da sei dann hätte er sich vermutlich verspätet und käme erst.
und wann kommt der bus in sopron an?
in schoppron? goa ned.
hähhh???
dea foat noch mattasbuach.
nach wohin bitte?
mattasbuach. duatnan miassns donn umsteinga.
frau kelef blaffte was eher unhöfliches und begab sich vor die tür.
und siehe da, es ward laut und der autobus kam und hatte tatsächlich auf dem schild, auf dem ansonsten die destination angezeigt wird, das schöne wort schienenersatzverkehr prangen.
fahren sie nach mattersburg?
warum?
weil ich nach sopron will.
ah jo.
was?
jo, do kinnans eisteinga.
wann fahren sie denn ab?
boin olle passaschier herinnan san.
und woran erkennen sie, dass alle herinnen sind?
waun kana mea kimmt.
und wann fährt der zug in mattersburg dann ab nach sopron?
boinan i untnan bi.
dermassen erschöpfend (im wahrsten sinne des wortes) beauskunftet begab sich frau kelef also in den bus und wurde gen mattersburg gekarrt, durch frühlingshaft blühende hügel und wiesen und felder. häslein hoppelten, fasane wurden aufgescheucht, rehlein sprangen durch lichte haine.
in mattersburg gibt es tatsächlich einen bahnhof, wenn auch einen kleinen, und die p.t. passagiere des schienenersatzverkehrsautobusses wurden um einen trefflich im weg stehenden maschendrahtzaun herum gescheucht in den zug mit den klaren anweisungen:
rundummadumm geh! auf da ondan seitn eisteing und in den rot-blauen zuhg, ned in den grün-göbnan!
als alle passagiere im zug sassen, und dieser anfuhr, blieb er alsogleich wieder stehen weil jemand einen teil des gepäcks auf dem bahnsteig vergessen hatte. der koffer wurde nachgereicht, und der zug fuhr wieder an.
und so kam frau kelef anstatt um 14.48 uhr erst um 16.15 in sopron an.
statt mit dem retour-zug um 15.13 konnte erst der um 17.13 erreicht werden.
macht aber nix. frau kelef hat ja zeit.
wirklich bemitleidenswert war der deutsche urlauber, der um 04.00 früh in schärding gestartet war und über passau, linz und wien nach sopron in ein wellnesshotel wollte, zum entspannen über die osterfeiertage. der sass nämlich mit frau kelef im gleichen zug und weinte schon beinahe. die öbb (die österreichischen bundesbahnen, sie wissen schon, die mit dem slogan "nerven sparen, bahn fahren) hatten ihn fünfmal in einen anderen zug gesetzt als auf einem netten zettelchen ausgedruckt war, das man ihm mitgegeben hatte beim erwerb der fahrkarte. immerhin kennt der mann jetzt aber einen grossen teil österreichs.
und mit seinen nerven muss der jetzt auch sparen, nehmen wir an. zurück, so habe er sich überlegt, wäre er wohl schneller wenn er von sopron nach budapest führe, von dort nach münchen flöge und dann den zug nach schärding nähme. vermutlich hat er recht.
am freitag früh greift frau kelef in den schrank und will eine stange zigaretten herausnehmen. war aber keine mehr da.
also wurde schnell der entschluss gefasst mit dem zug nach sopron zu fahren um ebendort für nachschub zu sorgen. ist ja um die ecke: mit der vorteilscard um € 16.90, hin und zurück. der zug verlässt wien-meidling jeweils um 38 min. nach der vollen stunde und kommt 70 minuten später an. um 13 min. nach der vollen stunde fährt der retourzug, der kommt dann ebenfalls 70 min. später in wien an. der weg von zuhause zum bahnhof resp. retour sind nochmals zehn minuten. wer sich auskennt, hat in den 25 minunten in sopron ausreichend zeit, im supermarkt vor dem bahnhof einzukaufen. knapp, aber möglich.
frau kelef musste vorher noch zum arzt um die grundnahrungsmittel, der autobus fahrt alle 6 bis 7 minuten und hat eine fahrzeit von ca. 10 minuten. von der haltestelle zum arzt sind es nochmals 5 minuten, 10 minuten daselbst wenn man nur ein rezept für ein medikament benötigt das man zwar lebenslang nehmen muss, das aber von der krankenkasse jeweils nur für 28 tage bewilligt wird. aber über marginalien soll man sich ja nicht alterieren.
die autobusaussteigehaltestelle ist übrigens zwei minuten vom bahnhof entfernt, also kann man sich entspannt ausrechnen, wann man weg muss damit man wann wieder zuhause ist.
frau kelef startet also gelassen um 12.30 uhr richtung autobus. sie wissen schon, der kommt alle 6 - 7 minuten. ausser, wenn er nicht kommt. also, er kommt schon, aber erst nach 23 minuten. und dann kommt zwar der richtige bus, aber in den darf keiner einsteigen. also wartet man auf den nächsten, der dann nach zwei minunten auch eintrudelt. schön langsam. auf der fahrt richtung onkel doktor darf dann in den ersten bus schon eingestiegen werden, von anderen als den personen die so sehnlich auf ihn gewartet haben. details blieben verborgen. jedenfalls fuhr der eine bus schön langsam voran, der andere schön langsam hinterdrein. fahrzeit in summe 16 minuten.
der zeitplan zur erreichung des benötigten rezeptes konnte eingehalten werden, aber der retourbus, der - sie wissen ja - alle 6 -7 minuten fährt brauchte 15 minuten zum erscheinen.
ankunft beim bahnhof: 1 minute nach abfahrt des zuges.
von den leuten im bus erzähle ich ihnen nichts näheres, denn sie wollen wohl kaum wissen wie die füsse des einen knaben rochen der sich unbedingt die schuhe ausziehen musste. auch das interesse an den 6 (in worten: sechs) weibern mit kinderwägen (zwei davon zwillingswägen) die sich darum stritten dass alle in gleichen autobus wollten - in dem schon ein kinderwagen und ein rollstuhlfahrer den gesamten platz beanspruchten - ist ja sicherlich nur mässig. die alte bissgurrn mit dem rollator, die unbedingt vor dem einzigen behindertentürl stehen wollte (bei einem leibesumfang ähnlich einem walross, daher vermutlich auch der rollator), die betrachten wir einfach als typisch wienerisch. und was frau kelef sagte als eine mittelalterliche öko-tussi ihr das praktische in einer gehäkelten handy-socke ans ohr knallte und das verdammte ding ums verrecken nicht aus der ebenso verdammten socke kriegte, während das ding eine SEHR laute esoterische lautfolge von sich gab, weswegen besagte tussi ihren mit handgemalten marienkäfern verschönten riesen-öko-beutel zwei kindern um den kopf schlug, was bei allen drei geschädigten (frau kelef und den kindern) einen leichten tinnitus auslöste, das kann man hier nicht aufschreiben.
aber ich schweife ab.
frau kelef fragt also bahnkartenkaufend nach dem nächsten zug (mit umsteigen). der fahre um jeweils 46 min. nach der vollen stunde, in wr. neustadt umsteigen: auf bahnsteig 2b, und jetzt aber schnell zum bahnsteig auf dem der zug meidling verlässt. die passagiere waren ja alle pünktlich da, nur der zug, der mit 5 minunten verspätung angesagt wurde, der kam erst nach 9 minunten. aber so blieb genügend zeit sich aus einem der zahlreich aufgestellten automaten zum schleuder-okkasionspreis von € 2.-- eine flasche cola zu organisieren. theoretisch. denn der automat nahm zwar anstandslos die kohle, weigerte sich aber ware herauszurücken. auch die münze behielt er sicherheitshalber für sich. durch die verspätung des zuges blieb jedoch genug zeit die angegebene service-nummer anzurufen, dort war aber niemand ausser dem anrufbeantworter, der um rückruf ersucht wurde, und natürlich hat sich bis jetzt noch niemand gemeldet.
in der zwischenzeit glaubten zwei leute frau kelef nicht, und anstandslos verschlang der automat noch weitere € 2.-- - münzen. der blitz soll ihn treffen.
endlich konnte sich frau kelef dann - durstig, aber immerhin - in den zug begeben, und dieser fuhr auch ab. mehrfach erfolgten auch durchsagen dass der zug, in dem man sich befand, wegen bauarbeiten in wr. neustadt endhaltestelle habe. kratzte frau kelef nicht sonderlich, weil dort hätte sie ja sowieso umsteigen müssen.
der schaffner entwertete die karte, und sicherheitshalber fragte frau kelef noch einmal nach dem zug, in den sie umsteigen sollte. kein problem, bahnsteig 2b, meine er, meinte der schaffner. theoretisch käme übrigens der zug um 23 min. nach der vollen stunde an, und der folgezug verlasse den bahnhof um 35 min. nach der vollen stunde, also zeit genug. also, abgesehen von der verspätung. aber er werde sich noch einmal vergewissern. sprachs und ward nicht mehr gesehen.
tatsächlich holte der zug ein wenig von der verspätung wieder auf und kam fast zur ursprünglich vorgesehenen zeit an.
frau kelef runter vom bahnsteig und in den untergrund, dort sind die anzeigetafeln für die abfahrten der züge. was soll man sagen: kein zug nach sopron innerhalb der nächsten 45 minunten, auch vorher keiner. und auch keiner der um 35 min. nach der vollen stunde den bahnhof zu verlassen geruhte.
frau kelef also rauf die stiegen in die halle, dort in das info- und kartenverkaufsetablissement, und die mit offenen augen schlafenden - da war niemand nicht da ansonsten - herrschaften aufgeweckt.
da zuhg um 35 noch schoppron?
ja!
dea foat ned.
und wieso sagt man mir dann am bahnhof in wien vor 45 minunten abfahrtszeit und bahnsteig, und wieso bestätigt das der schaffner im zug?
waas i ned.
und was mach ich jetzt?
do foat da schieneneasotz.
wo? wann?
draussna steht da bus, do steht schieneneasotz vuan ohm.
frau kelef also raus vor den bahnhof, dort ist der busbahnhof, und da stunden viele autobüsser, grosse und kleine, mit stock und ohne, in allen farben und mit und ohne muster und aufschrift von post und reisebüros, aber, sie erraten es: keiner mit einer aufschrift oder anzeige oder was auch immer die besagt hätte es handle sich um den schienenersatzverkehrsautobus.
frau kelef also wieder rein zur auskunftei, und auf peinliches befragen ward ihr kund und zu wissen getan wenn der bus noch nicht da sei dann hätte er sich vermutlich verspätet und käme erst.
und wann kommt der bus in sopron an?
in schoppron? goa ned.
hähhh???
dea foat noch mattasbuach.
nach wohin bitte?
mattasbuach. duatnan miassns donn umsteinga.
frau kelef blaffte was eher unhöfliches und begab sich vor die tür.
und siehe da, es ward laut und der autobus kam und hatte tatsächlich auf dem schild, auf dem ansonsten die destination angezeigt wird, das schöne wort schienenersatzverkehr prangen.
fahren sie nach mattersburg?
warum?
weil ich nach sopron will.
ah jo.
was?
jo, do kinnans eisteinga.
wann fahren sie denn ab?
boin olle passaschier herinnan san.
und woran erkennen sie, dass alle herinnen sind?
waun kana mea kimmt.
und wann fährt der zug in mattersburg dann ab nach sopron?
boinan i untnan bi.
dermassen erschöpfend (im wahrsten sinne des wortes) beauskunftet begab sich frau kelef also in den bus und wurde gen mattersburg gekarrt, durch frühlingshaft blühende hügel und wiesen und felder. häslein hoppelten, fasane wurden aufgescheucht, rehlein sprangen durch lichte haine.
in mattersburg gibt es tatsächlich einen bahnhof, wenn auch einen kleinen, und die p.t. passagiere des schienenersatzverkehrsautobusses wurden um einen trefflich im weg stehenden maschendrahtzaun herum gescheucht in den zug mit den klaren anweisungen:
rundummadumm geh! auf da ondan seitn eisteing und in den rot-blauen zuhg, ned in den grün-göbnan!
als alle passagiere im zug sassen, und dieser anfuhr, blieb er alsogleich wieder stehen weil jemand einen teil des gepäcks auf dem bahnsteig vergessen hatte. der koffer wurde nachgereicht, und der zug fuhr wieder an.
und so kam frau kelef anstatt um 14.48 uhr erst um 16.15 in sopron an.
statt mit dem retour-zug um 15.13 konnte erst der um 17.13 erreicht werden.
macht aber nix. frau kelef hat ja zeit.
wirklich bemitleidenswert war der deutsche urlauber, der um 04.00 früh in schärding gestartet war und über passau, linz und wien nach sopron in ein wellnesshotel wollte, zum entspannen über die osterfeiertage. der sass nämlich mit frau kelef im gleichen zug und weinte schon beinahe. die öbb (die österreichischen bundesbahnen, sie wissen schon, die mit dem slogan "nerven sparen, bahn fahren) hatten ihn fünfmal in einen anderen zug gesetzt als auf einem netten zettelchen ausgedruckt war, das man ihm mitgegeben hatte beim erwerb der fahrkarte. immerhin kennt der mann jetzt aber einen grossen teil österreichs.
und mit seinen nerven muss der jetzt auch sparen, nehmen wir an. zurück, so habe er sich überlegt, wäre er wohl schneller wenn er von sopron nach budapest führe, von dort nach münchen flöge und dann den zug nach schärding nähme. vermutlich hat er recht.
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