Sonntag, 16. Juni 2013
irgendwie
fehlt mir weniger die lust, ihnen was zu erzählen, sondern mehr die zeit.

und ausserdem kann ich mich nicht entscheiden über was ich mich aufregen soll, also: als zuerst aufregen.

das zum beispiel regt mich auf: http://orf.at/#/stories/2187350/ der papst mahnt frankreich wegen der "homo-ehe", und möchte gerne, dass das gesetz wieder ausser kraft gesetzt wird.

der vatikan ist zwar auch ein staat, das weiss ich wohl, aber, ich meine, schon ein ziemlich klener und welt- und kulturpolitisch jetzt eher so irgendwie, na ja.

und jetzt überlegen wir uns einmal was geschähe, wenn der islam einen kleinen staat ausrufen und dann weltweit gerne kreuze in schulzimmern abschaffen, dafür aber mehrere ehefrauen erlauben möchte. oder das schweinefleisch verbieten.

ich meine, kann der papst nicht einfach beten und segnen, und gut? woher überhaupt nimmt eine kirche das recht, sich derart öffentlich in politik und gesetze eines landes einzumischen, ganz abgesehen von den menschen, die betroffen sind? kann man die nicht, bitteschön, in ruhe ihr leben lassen wie es ihnen gefällt? geht mich oder sonstwen das was an, wie andere leute zusammenleben wollen oder können, solange sie selber dabei glücklich sind und niemandem schaden oder wehtun?

was kotzt mich das an, dieses scheinheilige getue und gelabere. und ich will ja gar nicht auf die geschichte der gleichgeschlechtlichen liebe oder verpartnerung oder wie auch immer man es nennen will hinaus, aber wenn zwei menschen ihr leben miteinander verbringen, sich umeinander kümmern, füreinander dasein wollen: das ist doch, eigentlich, was ganz wunderbares, oder?

was muss sich also eine kirche dafür stark machen dass, wenn endlich ein paar länder anfangen mitzudenken und diesen menschen die gleichen rechte zuzugestehen beginnen die andere schon lange haben, all das wieder abgeschafft werden soll? stellt sich die katholische kirche damit nicht auf die gleiche stufe wie verschiedene organisationen, die schon genug unheil angerichtet haben und immer noch anrichten?

wieso können für gleichgeschlechtliche paare nicht die gleichen rechte und gesetze gelten wie für andere? wo ist, bitte, der wirkliche unterschied? führt die derzeitige gesetzeslage nicht eher dazu, dass gesetze umgangen werden als dazu, dass sie eingehalten werden? gehen die pensionskassen zugrunde wenn sie dem einen nach dem ableben des anderen die gleiche pension zahlen wie sie sie nach dem ableben einer anderen, oder auch umgekehrt, zahlen würden? nein, da lassen wir lieber den einen dann ein wenig auf dem ausgestreckten arm verhungern, und von dem, was wir an pension einbehalten, zahlen wir ihm dann die sozialhilfe. oder ihr, je nachdem, sie wissen schon: der mensch.

das modell ehe ist sowieso schon so übel behaftet durch diese ewigen politischen einmischungen und restriktionen bezüglich gemeinsamer erwirtschafteter güter, gemeinsamen erwerbs von was auch immer, muss man da noch eins draufsetzen?

sollte ein staat nicht eher froh sein wenn seine einwohner möglichst alle glücklich und zufrieden sind?

wären nicht die krankenkassenausgaben zumindest bei vielen therapien gegen depressionen etc. um etliches kleiner wenn man allen von der "homo-problematik" (allein das wort schon!) betroffenen menschen einfach keine steine in den weg legen und sie gesellschaftlich akzeptieren würde, ohne sie schief anzusehen oder gar zu mobben?

jetzt geht diese debatte schon seit bald 150 jahren, und immer noch ist kein ende abzusehen.

und wieso dürfen gleichgeschlechtliche paare keine kinder adoptieren? ich kenne eine menge männer die bessere mütter für ihre kinder sind als die eigentlichen mütter. kann irgendjemand tatsächlich guten gewissens sagen dass nur eine person, die ein kind höchstpersönlich "unter schmerzen" geboren hat eine gute mutter für dieses kind ist? gibt es da nicht immer wieder so vorfälle die das ganz und gar nicht bestätigen? kann nicht auch jeder andere mensch, der die notwendige zeit und geduld und liebe aufbringt ein kind oft besser und den bedürfnissen entsprechender auf- und erziehen? und wieso muss ein kind einen vater UND eine mutter haben um zu einem psychisch und physisch gesunden menschen heranwachsen zu können? denn WENN das so ist, dann muss man doch jedem alleinerziehenden elternteil die kinder wegnehmen, weil ja sonst das kindeswohl, und so, oder wie? und, noch viel schlimmer: die getrennten eltern gehen neue, womöglich nicht ewig dauernde beziehungen ein, was dann?

wenn also alles andere passt wie: eine beziehung über eine längere zeit, ein gutes soziales umfeld, entsprechender finanzieller boden, etc., warum lässt man dann kinder lieber in kinderheimen dahinvegetieren als sie solchen paaren zu geben?

und wenn, liebe politik wo auch immer, das ideal der heilen familie mit vater geht arbeiten, mutter kocht suppe und die gar artigen kindelein beschäftigen sich mit lauter sozial relevanten und lieblichen hobbies und so weiter und so fort so erstrebenswert ist, ja dann, liebe politik, fangt doch erst einmal an mit leistbaren wohnungen, kollektivverträgen bei denen man ausreichend zum leben verdient, und all diesen kleinigkeiten mehr.

und in der zwischenzeit gebt euch einen ruck, und lasst harmlose, steuerzahlende und sozial einwandfreie homos und lesben und transgenders und so weiter einfach sein, wie sie sind. man kann die nämlich nicht ändern, oder heilen, oder umdrehen, oder was auch immer. die kommen so aus der fabrik, wie andere mit blauen augen oder braunen haaren, kurzen oder langen beinen, manche können singen und manche nicht, manche haben herausragende begabungen und manche einen hintern wie ein postross, aber: mit dieser veranlagung kommt man auf die welt, auch wenn man nicht darum gebeten hat.

sehen sie, jetzt reg' ich mich ja doch schon wieder auf, aber ehrlich: es kotzt mich an. dabei bin ich gar nicht persönlich betroffen, auch niemand in der familie, nur um das klarzustellen. aber deshalb kann ich mich um so besser aufregen, weil mir niemand unlautere beweggründe oder eigennutz unterstellen kann.

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