Mittwoch, 30. Jänner 2013
ich will mich hier nicht entrüstet haben.
es ist schon lange her, da schrub der vater meiner tochter diesen satz in einem ganz anderen, aber doch auch ein wenig politischen zusammenhang in einem artikel in einer wiener tageszeitung. und da sieht man wieder einmal was für ein gutes gedächtnis ich habe. ha!


viele fragten sich in den letzten tagen wieso denn die vergewaltigungsopfer in indien so viel mehr aufmerksamkeit erfuhren als die obdachlose frau in berlin, die von zwei männern vergewaltigt wurde.

und man macht sich seine gedanken, macht man sich, hier auf der insel der seligen, aka österreich.

es ist ja auch so eine sache wenn in deutschland jetzt den menschen, die sowieso schon nix haben, auch noch zum teil die prozesskostenhilfe gestrichen wird. auch dazu werden stimmen laut, aber nicht besonders viele und nicht besonders laute. bei uns, wir leben ja im schlaraffenland, da wird es sowas ja gottseidank nie geben, in österreich, nie und nimmer.

natürlich haben wir auch so unsere probleme. die mieten steigen, die steuern auch, und die kollektivvertraglichen erhöhungen, jessas, die sind ja gar nicht der rede wert. aber es hat jeder sein auskommen. wer nicht arbeiten geht, der kriegt die stütze, und dann die notstandshilfe, und dann geht man eben auf's sozialamt: "des geht scho. i kenn kan, der vahungat ist, eher vaduascht." pfuschen gehn kann man auch, und bei der politik kann man eh nix machen. die tun was sie wollen, die politiker.

wir bleiben einfach in unserem kleinen, feinen land und schauen nach möglichkeit nicht über die grenze. vogel-strauss-politik vom feinsten.

nachbarländer? österreich hat nachbarländer? ach so, ja, deutschland und italien. schweiz ist doch sehr weit weg, nicht wahr, und dann alles andere ist ja sozusagen balkan, ostblock, nicht mehr richtig aber doch irgendwie. das zählt nicht wirklich.

haben sie übrigens gewusst dass in ungarn die preise für die meisten dinge des täglichen bedarfes nicht viel niedriger sind als bei uns, dafür aber ein durchschnittlicher guter monatsgehalt bei € 750.-- liegt, eine durchschnittspension bei € 250.--, und die "mindestsicherung" bei € 400.--? schreit da einer? und wussten sie ferner, dass in ungarn der antisemitismus immer stärker wird, dass die menschen beginnen angst zu haben, und dass dort rund 700.000 roma und sinti - alle zusammen "zigeuner" genannt - leben, denen man sukzessive die lebensberechtigung abspricht: sie bekommen keine arbeit, keine bildung, keine ordentlichen wohnungen, werden ausgegrenzt, scheel angesehen, teilweise werden sie einfach vertrieben, sie fallen aus jeder "grundsicherungsaktion" des staates heraus, usw.?

wussten sie überdies, dass es in all den "ehemaligen balkanstaaten" nicht viel anders aussieht, und wenn anders, dann noch schlechter? nein? ts.

dann will ich ihnen einmal ein paar dinge aufschreiben die ich so in den letzten wochen gehört hab, wenn ich alleine und sinnierend im wirtshaus über meinem schnitzel sass und den gesprächen an den nachbartischen lauschte.

"wir wollen nicht über russland reden. der russe an sich, das hat man ja im kriege und dann in der besatzungszeit gesehen, die grosseltern haben das auch erzählt, die haben das in der schule gelernt, der russe an sich ist ja kwasi ein untermensch. von denen konnten viele nicht einmal lesen und schreiben, also schon, aber nur denen ihre komische schrift. und dann, so haben die grosseltern erzählt, sind viele von den russen ja auch fast chinesen, so gelb irgendwie. mongolen - ach egal, das ist doch das gleiche, nur japaner sind ein bisserl anders, weil wegen dem suschi wahrscheinlich. jedenfalls, gott sei dank kriegt der jetzt wieder was er braucht, der russe, denn der putin, der zeigt dem wo es lang geht. ich meine, der ist das doch gewohnt, oder? der kennt ja nix anderes? ausserdem geschieht dem recht, damals in der besatzungszeit, was da alles passiert ist. und jetzt haben dort auch noch nackerte weiber in der kirche getanzt, wo kommt man denn da hin!"

"daran hab' ich jetzt gar nicht gedacht, dass russland in der zwischenzeit nicht mehr ein land ist, und schon gar nicht mehr die udssr, sondern viele länder daraus geworden sind? völlig verschiedene? is doch egal, alle gleich."

"in der udssr gab es rund 150 verschiedene völker, die sich damals nicht vertragen haben, gewaltsam umgesiedelt wurden, und jetzt irgendwie wieder in ihre alte, also eigentliche heimat wollen? sind das sudetendeutsche oder was, die haben wir ja auch nicht gebraucht, so wie, na ja, eigentlich, das mit den neuen bundesländern bei den nachbarn, ich meine, nicht wahr. ach, das mit den sudetendeutschen waren gar nicht die österreicher? na, aber zu uns sind ja auch viele wieder gekommen, wie es denen woanders nicht mehr gut gegangen ist, ich kenn mich da ja nicht so aus, aber der navratil hat gestern im wirtshaus gesagt, ich weiss nicht mehr, jedenfalls, wir haben sowieso zu viele ausländer, die ganzen türken und die jugoslawen, wieso gehen die eigentlich nicht alle wieder nach hause wenn sie in pension sind? nur weil die vierzig jahre da gelebt, gearbeitet, steuern bezahlt, kinder aufgezogen haben, da glauben die? was das mit den russen zu tun hat? egal, ausländer raus aus dem ausland."

"in spanien geht es den leuten schlecht? also, mallorca gehört doch auch irgendwie dort dazu, und dort, wir sind ja im urlaub immer da, da geht es den leuten super. den ganzen tag sonne, die mediterrane ernährung, viel fisch, das gute olivenöl, sowas kriegt man bei uns in der qualität gar nicht, und das meer, ich weiss nicht was die wollen. arbeitslose? hören sie mir auf damit - weiss doch jeder dass die südländer alle arbeitsscheu sind."

"griechenland ist von eu ja jetzt gerettet worden, da kann nix mehr passieren. wie das genau mit dem schirm funktioniert weiss ich nicht, aber jedenfalls soll da jetzt alles besser werden. die müssen halt noch mehr sparen, haben doch genug an uns verdient wie wir immer im urlaub dort gewesen sind, früher, wie man noch nicht nach malle ist. die hätten halt vorausdenken und sich was auf die seite legen müssen, wenn die so blöd sind ..."

"na kloa bin i hocknstad. i bin do net deppat. wonn i pfuschn geh vadien i des doppete. oiso: wonn i geh."

"des intaressiert mi net. des i ollas so weit weg."

"obdochlose? i kenn kan. i wissat net amoi wo i an findat wonn i an suachat."

"prozessiern mit'n staat? i bin do net deppat. donn kumman de kontrolliern ob i wiaklich kronk bin."

"ich kann mir das nicht leisten, dass ich auffall'. bei uns in der firma macht man eine falsche bemerkung, und am nächsten tag finden die einen grund ..."

"meine frau ist jetzt auch arbeitslos. die war beim betriebsrat und hat sich über ein paar sachen beschwert, die arbeiterkammer hat ihr das geraten. jetzt ist sie wegrationalisiert worden."

"ich hab fünfzig bewerbungen geschrieben. alle firmen wollen ein leumundszeugnis ..."

"entweder ich mach was die sagen, oder ich hab keinen kindergartenplatz mehr."

"am arbeitsgericht tät ich, sagen die, gewinnen. aber ich muss noch fünfzehn jahre arbeiten. ich halt das maul."

"asylwerber? in unsere kirchen vasteckn se de, in unsere kirchen! i bin jo austreten, wegen der steuer, i zohl do net für a kirchn in de i e net geh - owa de asylwerber, de soin wieda hamgeh, so schlecht wirds denen scho net geh duatn, wo de heakumman. soins hoit weniga schiassn, und mehr hackln, duatn, wo's heakumman."

"um mich kümmert sich auch keiner. was gehen mich dann die anderen an."

und dann versuchen sie einmal, mit einem von denen zu reden. oder denen was zu erklären. wenn eine geschichte nicht in einem kleinformatigen blatt in blockbuchstaben und mit bildern berichtet wird, prallt alles ab.

sicher, das sind nur exzerpte. aber sie spiegeln doch wider wie die meisten denken und funktionieren. und es ist keine frage der schichten, zu denen sie gehören, sondern eine frage der inneren einstellung die man ihnen eingeimpft hat einerseits, und die ihnen das überleben sichert andererseits.

und es gibt erschreckend viele von ihnen. aber auch darüber spricht, schreibt, liest, hört man nichts.

manchmal, da kommt einer aus einem versteck heraus, so mutet es an, und hebt den kopf und gibt ein wenig laut, so wie ein hund der nicht sicher ist ob es klug ist auf sich aufmerksam zu machen. und so, wie es diesem hund meist geht, so geht es meist auch diesen menschen: sie kriegen eine auf's haupt, einen tritt in den allerwertesten, und sicherheitshalber nix zu essen damit sich diese störende heulerei bald aufhört.

dass unsere heile welt so gut wie bankrott ist, das wissen viele von uns. eigentlich. aber natürlich wollen viele das nicht laut sagen. wer daran schuld ist, das wissen auch viele. das denken wir aber nur mehr leise so vor uns hin und in uns hinein. man weiss ja nicht ... nur nicht auffallen, schön in der masse bleiben, und ja niemandem auf die zehen steigen, weder physisch noch psychisch.

die einen haben angst dass ihnen von dem wenigen, das sie haben, noch was weggenommen wird. sie kommen aus familien in denen man auch schon nicht viel hatte, und dann wollten sie es besser haben, sie haben geschuftet und gespart und schulden gemacht - oh, die banken haben ihnen gerne geholfen, durfte immer noch ein bisserl mehr sein, für das eigenheim und die einrichtung, das auto und und und - und dann ging der arbeitgeber pleite, und jemand, der zwanzig jahre in ein und demselben betrieb gearbeitet hat, egal in welcher position, der wird nicht so gerne übernommen von einer anderen firma, so ein mensch ist ja auch ein gewohnheitstier. und perdautz, nach ein paar monaten ist die chose perfekt, das haus gehört der bank, das auto dem händler, und die einrichtung ist nach einem jahr sowieso nix mehr wert. es gehört sehr viel mut dazu dann in ein wohnklo mit schlafküche zu ziehen und von vorne anzufangen.

die anderen, die viel gelernt, vielleicht sogar studiert haben, die begreifen oft überhaupt nicht sofort was da passiert. und die müssen ja auch noch ihren status wahren, denn was würden denn die studienkollegen sagen, wenn die wüssten, oder die nachbarn, die sogenannten oder auch freunde, ach herrjeh. und dann: mit den niedrigen gehältern, die man bei in einem neuen job geboten bekommt, mit denen kann man ja weder den lebensstandard aufrecht erhalten noch die schulden zahlen, schon gar nicht beides gleichzeitig.

und alle haben angst davor dass es noch schlechter wird als es eh schon ist, wenn sie was sagen: wer wird das erfahren, und wann, und wie? und man hört doch auch so viel jetzt von vorratsdaten und speichern und dann kommen strafen/sanktionen/bussen/vorwürfe/schwarze listen, kann man sich nicht leisten, man hat doch einen ruf zu wahren, und überhaupt.

den kindern kann man natürlich auch nicht zumuten dass sie mit 8 jahren keinen laptop, mit 10 jahren keinen grossbildfernseher für playstation und wii, und mit 12 jahren nicht iphone und ipad besitzen, wie stehen die denn in der schule da wenn sie nur ein handy haben?

so viele dinge um die man sich kümmern muss, so viele sachen die man organisieren muss. energiewoche, osterurlaub, sommerurlaub, und dann steht weihnachten auch gleich wieder vor der tür. wir zahlen doch steuern, es gibt eine mindestsicherung, keiner muss mehr - so sagt man - heutzutage mehr obdachlos sein, gibt doch überall so heime und so sachen, betreutes wohnen, was weiss ich. denen geht es einfach viel zu gut. wir müssen uns ja auch anpassen und nicht auffallen, das gilt einfach für alle, dann kann nix passieren.

also immer schön mit dem strom schwimmen, den opportunismus ausreizen bis zum geht-nicht-mehr, dann kann einem nix passieren. heutzutage, wenn man das maul aufmacht, da steht man gleich in der zeitung, man hört ja jetzt so viel von solchen sachen.

blöd ist ja auch, dass man, wenn man über dinge die sich in unmittelbarer nachbarschaft ereignet haben, auch nur spricht, ein wenig detailkenntnis einerseits nicht missen lassen darf, andererseits aber dann auch wieder schnell schief angeschaut wird. wieso kennt man sich da so gut aus? prozessieren mit dem staat, geht das überhaupt? und obdachlose, also, wenn man da was weiss darüber, das ist irgendwie schon seltsam, nicht wahr? hat man da vielleicht erfahrungen gemacht, jessas, schnell weg, man weiss ja nie.

da ist es doch einfacher sich über dinge zu entrüsten die woanders passieren. je weiter weg desto gut. da kann man sich auf zeitungsberichte berufen, man kann sich unauffällig informieren (wo, genau, ist doch indien noch einmal - afrika? nein, glaub ich nicht, aber so ähnlich, irgendwo auf der anderen seite von der welt, jedenfalls. da wo die mit der dunklen haut leben, auf die art). das bezeugt einerseits, dass man sich gedanken macht über die mitmenschen, andererseits dass man weiss was gut und richtig und böse und falsch ist, und dann: das ist so weit weg, tun kann man da selber ja leiderleider gar nix, noch dazu, wo man ja eh schon selber in so einer schwierigen situation ist.

und es ist ja so dass diese unterentwickelten länder, ich meine, sie verstehen, man darf ja heutzutage nicht mehr so reden wie man will, aber jedenfalls, dort passieren eben sachen. bei uns passieren auch sachen, aber das ist irgendwie anders, das sind einzelfälle, besonders grausliche natürlich, aber so schlimm es ist, es ist ja nicht an der tagesordnung, sozusagen, nicht wahr, und meistens sind ja auch ausländer beteiligt, da sieht man es wieder. man könnte ja sonst dem eigenen nachbarn nicht mehr trauen, obwohl, wenn man es recht bedenkt, wo hat der eigentlich das geld für den mercedes her - ach gott, man wird ja ganz verrückt bei der ganzen denkerei.

vergewaltigungen? da schreib ich jetzt nichts auf dazu, das kennen wir schon zur genüge. und es macht mich jedesmal wütend und betroffen und traurig, alles zugleich, meist siegt die wut und ich muss dann fallweise menschen, die ich schon eine ganze weile kenne, ersuchen mich bitte freundlicherweise in hinkunft nicht mehr anzureden, noch nicht einmal zu grüssen, weil ich sonst NOCH lauter werde als ich gerade bin. das gleiche trifft übrigens auch personen die meinen, ich solle ihnen bei "ausländer raus" zustimmen, oder bei der feststellung, alle menschen aus xxxland seien so oder anders. um mit denen über sowas zu diskutieren leb ich nicht mehr lange genug, und es ist sowieso hopfen und malz verloren. da zieh ich nur mehr die konsequenz - obwohl man das ja eigentlich auch schon als opportunismus bezeichnen muss.

wir haben ja, gott sei dank, eine - wenn auch im moment ein wenig mit dreck bekleckerte - aber doch funktionierende demokratie, mit volksbefragungen und so, dass dann was anderes passiert, da sind die anderen parteien schuld, nicht die, die wir gewählt haben, denn das sind ja die guten, sonst hätten wir sie nicht gewählt, und wenn auf einem amt fehler passieren, dann kann das nur daran liegen dass dort ein einzelner trottel, aber das system, das passt schon. hat sich ja so entwickelt über die jahre.

sozialschmarotzer sind ja auch nur die anderen. weil wir selber, wir haben ja immer gearbeitet, da werden wir doch wohl noch das recht haben jetzt ein paar jahre arbeitslose und notstandshilfe zu kassieren, und nebenbei schwarz zu arbeiten, leben muss man ja auch von was, und der lebensstandard, die nachbarn und die kinder, sie verstehen ...

obdachlos werden? jessas, das könnte uns doch nie passieren. wir leben ja in einem sozialstaat. der sorgt schon für uns, muss er ja, wir haben ja auch genügend eingezahlt wenn wir gearbeitet haben. der staat kann uns dann doch nicht verhungern lassen wenn wir alt sind.

nur unbeliebt machen darf man sich nicht. das hat man ja woanders schon gesehen, dass das nicht gut ist, wenn man überhaupt irgendwie auffällt. immer schön in der masse bleiben, das kopferl ein wenig gesenkt, die augen nicht zu weit aufgerissen, die ohren windschlüpfrig angelegt, dann kann nix passieren. nasenlöcher verstopfen nicht vergessen, manche dinge stinken gewaltig zum himmel, das muss man ja nicht gleich immer so merken.

und haben sie schon gehört dass die in - wo war das noch gleich, einer insel oder so - vielleicht zehn elefanten vergiftet haben? und der oberösterreichische autofahrer, der wahrscheinlich einen unfall verursacht hat, der hat jetzt doch keine schischuhe angehabt beim fahren, die schischuhe haben einem anderen gehört (zumindest waren das zwei meldungen des öffentlich-rechtlichen online-rundfunks, das muss also sehr wichtig sein). auch darüber kann man sich aufregen.

viele, die aufmucken wollen, denen fehlen die worte, die verbindungen, die möglichkeiten. soll sich jeder einzelne auf die strasse stellen und laut dagegen anschreien? natürlich sollte er - aber ausser einem aufenthalt auf der psychiatrie oder einer anzeige wegen ruhestörung wäre wohl nichts damit zu erreichen. die tiefsitzende angst der einen, die vor versammlungen und zusammenrottungen von menschen aus guten gründen warnen, und die angst vor repressalien der anderen, und die unfähigkeit der dritten, und die lahmarschigkeit der vierten, und der opportunismus der nächsten, und der miese charakter einiger weniger, das alles macht unsere gesellschaft zu dem was sie ist. wer sich nicht anpasst hat verloren, wer auffällt wird ruhiggestellt, wer mit den wölfen heult wird wahlweise zum rudelführer ernannt oder erschossen, je nachdem.

und aus diesen und vielen anderen gründen wird es immer viel schrecklicher sein, wenn ein und dieselbe sache weit weg geschieht, als wenn etwas ähnliches in unserer nachbarschaft.


ich will mich hier nicht entrüstet haben, weder über die einen noch über die anderen. aber ich will verstehen wie das alles passieren kann. und ich habe angst vor dem, was aus alledem notgedrungenermassen noch werden wird.

und jetzt geh ich mich um die armen viecherln in ungarn kümmern, die ausgesetzten, verwahrlosten, denn die ungarn, das sind ja keine tierliebhaber, die lassen die hunde und katzen einfach zurück in den häusern und gärten die ihnen weggenommen werden, aus denen sie vertrieben werden weil sie keine arbeit und daher kein geld und daher dann eben keine wohnung mehr haben, ich meine, die könnten doch für die hunderln und katzerln zuerst einmal die kastrationen und impfungen zahlen, und das futter, die haben doch die verantwortung für die übernommen, und die viecherln könnten die dann mitnehmen in die obdachlosenasyle oder kirchen in denen man sie vielleicht ein paar tage schlafen lässt und ihnen sogar noch umsonst was zu essen gibt. arbeit kriegen die ja keine mehr, ich meine, die lassen sich nicht einmal die zähne richten, wo das in ungarn doch so billig ist, fahren ja jetzt alle hin, und angezogen sind die, schauen sie sich das an im fernsehen, manchmal wird das sogar gezeigt in so sendungen, sie wissen schon. dabei hätten die doch in so einem hunderl oder katzerl einen so guten freund, wenn sie schon sonst nix mehr haben, keine wohnung, keine familie, kein gar nix. oder? und wo man hinschaut, überall das gleiche, spanien, griechenland, ungarn, rumänien, russland. furchtbar ist das. für die viecherln natürlich, die menschen sind ja selber schuld. aber für die viecherln, für die müssen wir was tun. sind ja alles dem herrgott seine kinder, so wie wir menschen.

danke für ihre aufmerksamkeit.

... link (41 Kommentare)   ... comment