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Sonntag, 11. März 2007
fragen sie doch ihre apothekerin! II
kelef, 04:18h
wegen besonderen erfolgs gerne einen nachschlag.
frau kelef arbeitet ja in einer fabrick, die büromäßig mit gesundheit zu tun hat, und mit medizinen aller arten. gerne wird in so einer fabrick natürlich auch angerufen, von ärzten und apothekern, jeweils auch -innen (man muss sich daran gewöhnen, gendering ist jetzt hier in ösi-land gesetzlich vorgeschrieben, neuerdings auch in Beipackzetteln, wie sinnig). also wie gesagt, es wird zwecks erheischung einer auskunft anhallofoniert.
speziell pharmazeuten und -innen lernen offensichtlich auf der uni in besonderen, sehr einprägsamen kursen das stellen kryptischer fragen. und unsere nun wirklich sehr einfühlsame, bemühte, interessierte, lernfreudige und wohlerzogene (so was gibt es, und noch nicht einmal 20 jahre alt, es ist eine freude, sehr hübsch ist sie auch noch) telefonistin und empfangsdame tut sich dann sehr schwer. frau kelef hat sich ja bemüht ihr ein wenig zu helfen, wie sie fragen stellen soll um herauszufinden an wen sie weiterverbinden kann. unser katerinchen kann das in der zwischenzeit ganz ausgezeichnet, aber wenn zehn anrufe gleichzeitig kommen, ist das manchmal ein klitzekleinwenig schwierig.
in den folgenden beispielen wollen wir die teilnehmer der ratespiele der einfachheit halber k für katerina und a für apotheker oder -in nennen.
telefon klingelt.
k: firma X, blablabla.
a: apotheke ABC, ich will eine auskunft.
k: gerne. worüber denn?
a: wieso wollen sie das wissen?
k: damit ich sie an die richtige stelle weiterverbinden kann.
a: zu einem präparat.
k: und zu welchem denn, bitte?
a: wieso wollen sie das wissen?
k: damit ich sie mit dem richtigen ansprechpartner verbinden kann.
a: kennen sich bei ihnen nicht alle leute aus?
k: für auskünfte zu präparaten sind die entsprechenden spezialisten zuständig.
a: ah, sie haben spezialisten. darum sind die sachen so teuer.
k: wie kann ich ihnen denn jetzt helfen?
a: wieso, kennen sie sich aus?
k: wenn sie mir sagen könnten, um welches präparat es geht?
a: warum sind sie denn so neugierig?
k: damit ich sie richtig weiterverbinden kann.
a: jetzt haben sie mich so ausgefragt, dass ich vergessen hab warum ich angerufen hab.
k: das tut mir sehr leid, auf wiederhören.
oder:
telefon klingelt.
k: firma X, blablabla.
a: apotheke BCD, ich will eine auskunft.
k: gerne. worüber denn?
a: wegen einer sache, die da gewesen ist.
k: was für eine sache denn?
a: wieso wollen sie denn das wissen?
k: damit ich sie mit der zuständigen stelle ...
a: verbinden sie mich doch einfach mit jemandem, der mir eine auskunft geben kann.
k: gerne. wrüber denn?
a: na, ich will was wissen.
k: gerne. was denn?
a: wieso wollen sie das denn wissen?
k: damit ich sie mit der zuständigen abteilung ...
a: vorher haben sie gesagt da ist eine stelle zuständig.
k: ja, das auch. was möchten sie denn gerne wissen?
a: den früheren preis vom präparat zzz.
k: das ist aber nicht von uns, da kann ihnen bei uns niemand helfen.
a: warum sagen sie das denn nicht gleich, da fragen sie mich so lange aus, was glauben sie was das kostet.
k: das tut mir sehr leid, auf wiederhören.
und so weiter, und so fort.
besonders gerne hat frau kelef es aber, wenn das engelsgeduldige katerinchen einem derartigen pharmazeutischen monstrum endlich entlockt hat, welchen zusatzwissens es denn nun bedürftig sei, es tatsächlich um ein produkt der eigenen fabrick geht, und dann aus unerfindlichen gründen niemand, aber auch schon gar niemand nicht im ganzen hause das begehrte wissen mit ebendiesem monstrum teilen will. weil dann nämlich ruft das katerinchen bei frau kelef an und winselt um gnade:
"bitte, bitte, ich hab' da die apotheke GRRR am apparat, mag. gnaaatsch, der/die braucht eine auskunft, und ist schon so ungeduldig, aber da ist niemand in der abteilung yyy. darf ich ihnen ...???" natürlich darf sie.
neulich also, wieder so ein winseln. frau kelef (im folgenden fk) übernimmt das gespräch.
fk: hier spricht frau kelef, guten tag.
a: ich hab eine frage.
fk: fein. sagen sie mir bitte noch einmal ihren namen?
a: den hab ich ihnen doch noch gar nicht gesagt.
fk: eben.
a: frau dr. mag. vvv, apotheke www. ich hab da eine frage.
fk: ja bitte?
a: da ist nämlich ein patient, der nimmt ein mittel.
fk: fein. wogegen denn?
a: na, gegen seine krankheit.
fk: was hat er denn?
a: schwere angstzustände, angeblich.
fk: und wie kann ich ihnen helfen?
a: na, er nimmt doch das mittel mmm von ihnen.
fk: von unserer firma, ja. und?
a: na, der patient soll aber nicht so viel nehmen.
fk: ähh? wie meinen sie?
a: na, der ist doch sicher schon abhängig.
fk: da kann ich nichts dazu sagen, da muss schon der behandelnde arzt entscheiden wie die behandlung aussehen soll.
a: aber der patient nimmt das schon so lange.
fk: da muss der behandelnde arzt entscheiden, da können wir als hersteller nichts dazu sagen.
a: wieso nicht?
fk: weil wir den patienten ja nicht kennen.
a: wieso nicht? ich sage ihnen alles, was sie wissen wollen.
fk: ich will gar nichts wissen, über die behandlung von patienten entscheidet der behandelnde arzt, sonst niemand.
a: ich bin aber pharmazeutin.
fk: eben. dann sprechen sie mit dem behandelnden arzt.
a: der ist schon fast achtzig.
fk: und praktiziert noch?
a: der patient.
fk: und praktiziert noch?
a: der arzt.
fk: ah ja. dann sprechen sie doch mit ihm.
a: mit dem patienten?
fk: besser mit dem arzt.
a: mit dem behandelnden?
fk. ja. bitte.
a: ich hab' mir nämlich gedacht, sie werden doch sicher plazebos haben von ihren präparaten, und wenn sie mir da welche schicken täten, dann könnte ich die dem patienten geben und dann könnte man beweisen dass er das medikament gar nicht braucht.
fk kriecht nach einer sekundenbewusstlosigkeit wieder unter dem schreibtisch hervor und flötet in den hörer: wie meinen?
a: na ja, wenn der das so lange nimmt, dann ist das ja nicht gesund, der wird noch krank, und da haben die verwandten und ich nachgedacht und ich habe gedacht man könnte ...
fk: sie haben gedacht?
a: ja, plazebos wären da doch in vielen fällen eine lösung. man könnte die den patienten geben und sie so von den medikamenten entwöhnen.
fk, crescendierend: sie haben gedacht?
a: ja, sie haben doch sowas.
fk, säuselnd: sie wollen ... einem patienten ... der vom behandelnden arzt ... über längere zeit ... medikamente gegen schwere angstzustände bekommt ... auf eigene verantwortung ... HEIMLICH PLAZEBOS GEBEN?
a: ja, damit man merkt, dass er keine medikamente mehr braucht. jetzt hat er ja auch keine angstzustände.
fk: vielleicht weil er seine medikamente nimmt?
a: schicken sie mir jetzt die plazebos?
fk: sicher nicht.
a: warum nicht?
fk: weil: es gibt sicherlich keine.
a: wieso wollen sie mir keine schicken?
fk: weil es keine gibt. herstellungstechnisch schon einmal.
a: das stimmt doch bestimmt nicht?
fk: doch!
a: bestimmt gibt es die!
fk: nein, bestimmt nicht. würde ja auch keinen sinn machen, ein medikament ohne wirkstoff herzustellen.
a: doch, das wäre billiger.
fk: äh - öh - ich muss jetzt leider ganz dringend in eine besprechung, telefonkonferenz, amerika, sie verstehen. sprechen sie bitte mit dem behandelnden arzt. tut mir sehr leid, wenn ich ihnen nicht helfen konnte. auf wiederhören.
es stellt sich jedenfalls die frage: wie kommt es zu sowas? bse bei weiblichen pharmazeuten? vogelgrippe wieder aktuell? ahnen vergiften auf neuzeitlich (wenn der oppa seine pulverln nimmer hat, zuckt er aus, dann kömman einweisen lassen in die klinik)? versuchstelephonate von psychopharmakophoben journalisten? testreihe der konkurrenz? ein entlassener angestellter der sich noch schnell rächen will? neuauflage der bitteren pillen von besonders fachkompetentem menschen geplant?
auf jeden fall: fragen sie doch ihre apothekerin NICHT. besser ist das.
und nein, die geschichte ist nicht erfunden. apotheke und dr. mag. gibt es wirklich, wurde während des gesprächs überprüft. offen ist jedoch die frage, wie man mit solchen fragen umgehen soll.
herrje.
frau kelef arbeitet ja in einer fabrick, die büromäßig mit gesundheit zu tun hat, und mit medizinen aller arten. gerne wird in so einer fabrick natürlich auch angerufen, von ärzten und apothekern, jeweils auch -innen (man muss sich daran gewöhnen, gendering ist jetzt hier in ösi-land gesetzlich vorgeschrieben, neuerdings auch in Beipackzetteln, wie sinnig). also wie gesagt, es wird zwecks erheischung einer auskunft anhallofoniert.
speziell pharmazeuten und -innen lernen offensichtlich auf der uni in besonderen, sehr einprägsamen kursen das stellen kryptischer fragen. und unsere nun wirklich sehr einfühlsame, bemühte, interessierte, lernfreudige und wohlerzogene (so was gibt es, und noch nicht einmal 20 jahre alt, es ist eine freude, sehr hübsch ist sie auch noch) telefonistin und empfangsdame tut sich dann sehr schwer. frau kelef hat sich ja bemüht ihr ein wenig zu helfen, wie sie fragen stellen soll um herauszufinden an wen sie weiterverbinden kann. unser katerinchen kann das in der zwischenzeit ganz ausgezeichnet, aber wenn zehn anrufe gleichzeitig kommen, ist das manchmal ein klitzekleinwenig schwierig.
in den folgenden beispielen wollen wir die teilnehmer der ratespiele der einfachheit halber k für katerina und a für apotheker oder -in nennen.
telefon klingelt.
k: firma X, blablabla.
a: apotheke ABC, ich will eine auskunft.
k: gerne. worüber denn?
a: wieso wollen sie das wissen?
k: damit ich sie an die richtige stelle weiterverbinden kann.
a: zu einem präparat.
k: und zu welchem denn, bitte?
a: wieso wollen sie das wissen?
k: damit ich sie mit dem richtigen ansprechpartner verbinden kann.
a: kennen sich bei ihnen nicht alle leute aus?
k: für auskünfte zu präparaten sind die entsprechenden spezialisten zuständig.
a: ah, sie haben spezialisten. darum sind die sachen so teuer.
k: wie kann ich ihnen denn jetzt helfen?
a: wieso, kennen sie sich aus?
k: wenn sie mir sagen könnten, um welches präparat es geht?
a: warum sind sie denn so neugierig?
k: damit ich sie richtig weiterverbinden kann.
a: jetzt haben sie mich so ausgefragt, dass ich vergessen hab warum ich angerufen hab.
k: das tut mir sehr leid, auf wiederhören.
oder:
telefon klingelt.
k: firma X, blablabla.
a: apotheke BCD, ich will eine auskunft.
k: gerne. worüber denn?
a: wegen einer sache, die da gewesen ist.
k: was für eine sache denn?
a: wieso wollen sie denn das wissen?
k: damit ich sie mit der zuständigen stelle ...
a: verbinden sie mich doch einfach mit jemandem, der mir eine auskunft geben kann.
k: gerne. wrüber denn?
a: na, ich will was wissen.
k: gerne. was denn?
a: wieso wollen sie das denn wissen?
k: damit ich sie mit der zuständigen abteilung ...
a: vorher haben sie gesagt da ist eine stelle zuständig.
k: ja, das auch. was möchten sie denn gerne wissen?
a: den früheren preis vom präparat zzz.
k: das ist aber nicht von uns, da kann ihnen bei uns niemand helfen.
a: warum sagen sie das denn nicht gleich, da fragen sie mich so lange aus, was glauben sie was das kostet.
k: das tut mir sehr leid, auf wiederhören.
und so weiter, und so fort.
besonders gerne hat frau kelef es aber, wenn das engelsgeduldige katerinchen einem derartigen pharmazeutischen monstrum endlich entlockt hat, welchen zusatzwissens es denn nun bedürftig sei, es tatsächlich um ein produkt der eigenen fabrick geht, und dann aus unerfindlichen gründen niemand, aber auch schon gar niemand nicht im ganzen hause das begehrte wissen mit ebendiesem monstrum teilen will. weil dann nämlich ruft das katerinchen bei frau kelef an und winselt um gnade:
"bitte, bitte, ich hab' da die apotheke GRRR am apparat, mag. gnaaatsch, der/die braucht eine auskunft, und ist schon so ungeduldig, aber da ist niemand in der abteilung yyy. darf ich ihnen ...???" natürlich darf sie.
neulich also, wieder so ein winseln. frau kelef (im folgenden fk) übernimmt das gespräch.
fk: hier spricht frau kelef, guten tag.
a: ich hab eine frage.
fk: fein. sagen sie mir bitte noch einmal ihren namen?
a: den hab ich ihnen doch noch gar nicht gesagt.
fk: eben.
a: frau dr. mag. vvv, apotheke www. ich hab da eine frage.
fk: ja bitte?
a: da ist nämlich ein patient, der nimmt ein mittel.
fk: fein. wogegen denn?
a: na, gegen seine krankheit.
fk: was hat er denn?
a: schwere angstzustände, angeblich.
fk: und wie kann ich ihnen helfen?
a: na, er nimmt doch das mittel mmm von ihnen.
fk: von unserer firma, ja. und?
a: na, der patient soll aber nicht so viel nehmen.
fk: ähh? wie meinen sie?
a: na, der ist doch sicher schon abhängig.
fk: da kann ich nichts dazu sagen, da muss schon der behandelnde arzt entscheiden wie die behandlung aussehen soll.
a: aber der patient nimmt das schon so lange.
fk: da muss der behandelnde arzt entscheiden, da können wir als hersteller nichts dazu sagen.
a: wieso nicht?
fk: weil wir den patienten ja nicht kennen.
a: wieso nicht? ich sage ihnen alles, was sie wissen wollen.
fk: ich will gar nichts wissen, über die behandlung von patienten entscheidet der behandelnde arzt, sonst niemand.
a: ich bin aber pharmazeutin.
fk: eben. dann sprechen sie mit dem behandelnden arzt.
a: der ist schon fast achtzig.
fk: und praktiziert noch?
a: der patient.
fk: und praktiziert noch?
a: der arzt.
fk: ah ja. dann sprechen sie doch mit ihm.
a: mit dem patienten?
fk: besser mit dem arzt.
a: mit dem behandelnden?
fk. ja. bitte.
a: ich hab' mir nämlich gedacht, sie werden doch sicher plazebos haben von ihren präparaten, und wenn sie mir da welche schicken täten, dann könnte ich die dem patienten geben und dann könnte man beweisen dass er das medikament gar nicht braucht.
fk kriecht nach einer sekundenbewusstlosigkeit wieder unter dem schreibtisch hervor und flötet in den hörer: wie meinen?
a: na ja, wenn der das so lange nimmt, dann ist das ja nicht gesund, der wird noch krank, und da haben die verwandten und ich nachgedacht und ich habe gedacht man könnte ...
fk: sie haben gedacht?
a: ja, plazebos wären da doch in vielen fällen eine lösung. man könnte die den patienten geben und sie so von den medikamenten entwöhnen.
fk, crescendierend: sie haben gedacht?
a: ja, sie haben doch sowas.
fk, säuselnd: sie wollen ... einem patienten ... der vom behandelnden arzt ... über längere zeit ... medikamente gegen schwere angstzustände bekommt ... auf eigene verantwortung ... HEIMLICH PLAZEBOS GEBEN?
a: ja, damit man merkt, dass er keine medikamente mehr braucht. jetzt hat er ja auch keine angstzustände.
fk: vielleicht weil er seine medikamente nimmt?
a: schicken sie mir jetzt die plazebos?
fk: sicher nicht.
a: warum nicht?
fk: weil: es gibt sicherlich keine.
a: wieso wollen sie mir keine schicken?
fk: weil es keine gibt. herstellungstechnisch schon einmal.
a: das stimmt doch bestimmt nicht?
fk: doch!
a: bestimmt gibt es die!
fk: nein, bestimmt nicht. würde ja auch keinen sinn machen, ein medikament ohne wirkstoff herzustellen.
a: doch, das wäre billiger.
fk: äh - öh - ich muss jetzt leider ganz dringend in eine besprechung, telefonkonferenz, amerika, sie verstehen. sprechen sie bitte mit dem behandelnden arzt. tut mir sehr leid, wenn ich ihnen nicht helfen konnte. auf wiederhören.
es stellt sich jedenfalls die frage: wie kommt es zu sowas? bse bei weiblichen pharmazeuten? vogelgrippe wieder aktuell? ahnen vergiften auf neuzeitlich (wenn der oppa seine pulverln nimmer hat, zuckt er aus, dann kömman einweisen lassen in die klinik)? versuchstelephonate von psychopharmakophoben journalisten? testreihe der konkurrenz? ein entlassener angestellter der sich noch schnell rächen will? neuauflage der bitteren pillen von besonders fachkompetentem menschen geplant?
auf jeden fall: fragen sie doch ihre apothekerin NICHT. besser ist das.
und nein, die geschichte ist nicht erfunden. apotheke und dr. mag. gibt es wirklich, wurde während des gesprächs überprüft. offen ist jedoch die frage, wie man mit solchen fragen umgehen soll.
herrje.
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