Montag, 18. April 2005
waffenscheinpflichtig
sind die aussagen mancher personen, mindestens.

oder wie finden wir denn diese schlusspassage aus einer radiosendung zum thema ältere patienten und medikamente:

das erste ist sicher, altbewährte medikamente einzusetzen, es gibt wenige studien an alten menschen vor allem für neue medikamente, wenn sie gerade zugelassen sind. es gibt für fast alle erkrankungen altbewährte mittel, denen ist der vorrang zu geben. das zweite ist, eher mit niedrigen dosierungen beginnen, also über den daumen kann man sagen, etwa 50 prozent der normalen dosis. ausnahmen stellen hier sicher akute ereignisse dar. aber, generell kann man sagen, eine dosisreduktion von 50 prozent ist empfehlenswert. und ganz wichtig ist eine exakte anamnese, welche arzneimittel der patient sonst noch einnimmt. auf dieser weise ist sichergestellt, dass man wechselwirkugnen vorbeiugt und auch wirklich keine unerwünschten überraschungen erlebt.

also abgesehen von der hervorragenden grammatik, ich meine, wie um alles in der welt kann man so was sagen? noch dazu im radio, wo alle zuhören können? so was von unkenntnis und nichtahnung ist ja theoretisch alleine schon strafbar. und dann noch so weiterverbreiten.

aber, na ja, dann wünschen wir ihr oder ihm einmal

so im alter von 65 (das wird als "ältere patienten" bezeichnet) eine ordentliche harnblaseneninfektion, und geben die hälfte der vorgesehenen antibiotikadosis.

oder eine wurzelbehandlung mit der halben betäubung.

oder einen ordentlichen bluthochdruck, und die halbe dosis blutdrucksenker.

oder hypercholesterinämie.

oder insulinpflichtigen diabetes.

schlaflosigkeit, auch senile bettflucht genannt.

mir fielen noch ein paar sachen ein.

und jetzt geh ich eine halbe dosis blutdrucksenker nehmen, übrigens, wegen der wechselwirkung mit dem lakritzzuckerl.

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Donnerstag, 14. April 2005
manchmal
wundere sogar ich mich noch. woher nehmen die leut die ideen?

wenn ich mir schuhe kauf, und drei tage lang anzieh, kann ich sie auch nicht mehr umtauschen weil sie doch nicht zur tasche passen.

wenn ich mir eine doppelpackung kaffee kaufe, kann ich auch nicht eine wieder zurückbringen und im geschäft das geld zurückverlangen und sagen, sie sollen halt ein anderes packerl dazupicken, damit das angebot vollständig ist.

usw.

daher, herr und frau apotheker, ihr braucht mich nicht fragen, wenn IHR den patienten die falsche pillenstärke in die hand gedrückt habt, und der patient hat schon ein paar genommen, ob wir umtauschen.

nein, tun wir nicht.

wir schicken die angebrochene packung auch nicht zum umpacken an den hersteller zurück.

wir verkaufen die packung auch nicht als sonderangebot.

wir haben keine ersatzware hier im büro mit der wir die angefangene packung wieder vervollständigen können.

auch dann nicht, wenn sie, sehr geehrte(r) frau/herr mag. der meinung sind, in einer packung "muss ja nicht immer ausschliesslich das produkt einer einzigen charge sein". muss nämlich doch.

ich hab aber eine andere gute idee: wenn mir das nächste mal so ein lemure an's ohr gerät, dann erzähl ich einmal den zuständigen personen im gesundheitsministerium die geschichte, und sag auch gleich dazu, wer so saudämlich gefragt hat. da haben wir dann sicher spass, das ministerium und ich allerdings nur.

oh, und wenn sie fragen zu ihren medikamenten haben: wenden sie sich bitte an ihre apotheke, dort werden sie geholfen (aber nur, wenn sie die schwiegermutter gar nicht mögen).

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Freitag, 11. März 2005
immer wieder fasziniert
bin ich in den wiener öffentlichen verkehrsmitteln, die ich ja dank der firmenübersiedlung an das andere ende der stadt nun täglich ausreichend geniessen darf.

warum jemand welche musik auch immer so laut in seine ohren donnern muss, dass die passagiere am anderen ende des waggons den text mitsingen können, ist mir unerklärlich.

wieso leute am perron nicht, dafür aber im fahrenden zug im tunnel wild zu handyfonieren beginnen, und dabei schreien, als würde man sie vierteilen, versteh ich auch nicht. besonders interessant ist dabei das phänomen, dass die einzelnen einfach nicht begreifen, wie sehr sie sich selbst gegenseitig behindern.

afrika kann auch nicht weit von hier sein - jede menge neger kommen mit der u-bahn, steigen aber immer bei einigen wenigen haltestellen ein und aus, dafür aber immer mehrere der diesen. fällt das nur mir auf? gibt es da eine erklärung? oder einen heimlichen verbindungstunnel zum anderen kontinent? ich bin ja keine rassistin, aber ein verhältnis von 1 zu 3 mutet mich in mitteleuropa doch befremdlich an.

die meisten öffi-benützer müssen auch obdachlos sein. oder wie erklärt sich die tatsache, dass so viele personen in wintermäntel gehüllt, schal um den hals, mütze auf dem kopf, in öffis sitzen und essen? ich meine, richtig essen: frühstück mit croissant und kaffe und früchtejoghurt, mit aus der handtasche gezaubertem löffelchen gar zierlich geschlürft. oder chefsalat aus dem schüsselchen, mit aus der manteltasche gezaubertem gäbelchen manierlich blatt für schinkenscheibchen gespiesst, während die salatsauce gelblich auf das halstuch tropft. dazu ein bröseliges baguette, in das herzhaft gebissen wird, damit der nachbar auch noch ein paar ordentliche krümel abkriegt. dabei wird - unter besetzung von mindestens zwei bis drei sitzplätzen, die anderen passagiere können ja stehen, gleichzeitig auch noch zeitung gelesen, musik gehört und handyfoniert.

manche mütter (resp. solche, die es sein wollen) bereiten in der u-bahn den kindelein auch fläschelchen zu: nuckelflasche aufgeschraubt, pulver rein, thermoskanne mit heissem wasser, aufgiessen, schütteln, kind abfüllen. das resultat des bäuerchens landet dann auf der schulter des nachbarn.

nett auch: lass mal sehen, ob ich dir heute eine frische unterhose angezogen habe: kind halb auszieht, gewand wegzieht, kontrolliert, "uuups" spricht, kind schnellstens wieder vertäut.

die sicherlich sehr praktischen rucksäcke besonders jüngerer mitfahrer, vollgefüllt als ob die besitzer gerade am auswandern wären, knallen unvorsichtigen sitzenden so ins gesicht, dass neulich einer alten dame die brille von der nase flog.

offensichtlich ist es auch nicht mehr sitte, beim gnatschen von kaugummi das maul zu schliessen. bei gleichzeitigem sprechen kann dann der sabber auch besser ablaufen. besonders hübsch, wenn sich drei oder vier jugendliche in dieser weise unterhalten.

lesen - aber das wissen wir ja von pisa - können die meisten auch nicht mehr wirklich. was machen die dann mit den zeitungen, fragt man? oh, bildchen anschauen! vor kurzem: "schau, die fotos da, weisst du was das sein soll?" "nein." "es steht eh drunter, aber lesen ist mir zu anstrengend."

da ist dann ja auch noch die sache mit dem aufzug: leute, wenn man dauernd die tür für den nächsten aufhält, dann geht die tür NIE zu, und dann kommt man auch NIE hinauf/hinunter, und wenn ihr schon so vermeintlich höflich seid, dann haltet wenigstens das maul wenn die u-bahn weg ist. soll die auf den aufzug warten?

und nein, nein, nein: keiner will, dass sich jemand in einem öffi die schuhe auszieht, um die duftenden zehlein durch die löcher der socken wieder zurückzustopfen in den reststrumpf. keiner will es sehen, und schon gar keiner will es riechen.

es ist erschreckend. bin ich schon so alt? so kleinlich? ein schock jagt den anderen, morgens wie abends.


edit: und die oder der nächste, der in allerherrgottsfrüh um 08.30 ganz genau neben mir in einem überfüllten waggon eine broccoli-käse-pizza mit extra knoblauch frisst, wird durch das nächste kanalgitter passiert, von mir höchstpersönlich. so.

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Donnerstag, 30. Dezember 2004
überall knallerei hier
bei tag und bei nacht.

während mir das ziemlich den buckel hinunterfällt, und der katz nicht einmal darauf reagiert, fürchtet sich die hunt fast zu tode.

sie war ja ein "wegwerfhund", hatte mit ca. 1 jahr schon mindestens 8 verschiedene plätze, und muss teilweise gedroschen worden sein wie ein tanzbär.

wie sie gerade anfing, halbwegs normal zu sein, warfen ihr zwei so herzige buben von 8 oder neun jahren (ösi-kinder, wohlgemerkt) mitten im september mitten beim sch...en auf der hundewiese einen knaller unter die gerade am meisten tätige, also hintere körperöffnung.

die hunt konnte dann kindern in dieser grösse jahrelang nicht wirklich über den weg trauen.

die kinder haben - reflexartig - einen rundumschlag von mir abgefangen, denen tat beiden sicherlich ganz heftig das gesicht weh, und zwar für länger, nur so nebenbei bemerkt.

ich frag mich nur, wozu die knallerei gut sein soll. ich meine, so zur jahreswende, um mitternacht, auf einem entsprechenden platz: raketen und feuerwerk und alles was dazu gehört, ist ja super, wenn sich einer auskennt und nix passieren kann.

aber kracher und feuerwerkskörper - wie gerade jetzt eben - aus einem fenster im vierten stock auf den gehsteg werfen, ohne sehen zu können ob da unten einer geht? vielleicht mit einem kinderwagen?

gehört zu den vielen dingen die ich nicht versteh, weil es mir noch keiner erklärt hat.

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