Montag, 19. November 2007
Respect for the People
ist ja einer der schlagsätze, mit denen man in den diversen fabricken neben "shareholdervalues" und "best place to work" nachgeradezu überschüttet wird. au ja, und "facilitating workload" und "economizing" natürlich nicht zu vergessen.

kennen sie auch so eine fabrick? ja? icke ooch.

neulich, in der fabrick wo ich meine haftstrafen für mehrere noch nicht begangene raub- und lustmorde, mindestens acht totschläge und diverse andere aus unbewältigbaren aggressionen heraus resultierenden gewalttaten im voraus absitze, da wasch' ich mir vor dem kaffeekochen die hände. hab' ich so gelernt.

nun machte ich das in der "küche"; die mitten im stockwerk offen dasteht, quasi so eine kochinsel wo man nur kaffee und tee kochen, und den geschirrspüler füttern kann. kühlschrank und geschirrschrank sind auch da, und eben ein waschbecken, auch spüle genannt.

bevor ich also meinen morgenkaffee koche, wasch' ich mir die pfoten. in der küche deshalb, weil die toiletteanlagen auf der ganz anderen seite des stockwerks sind.

und dann will ich mir die hände abtrocknen. hab' ich auch so gelernt.

ich greif nach dem handtuch, und sehen sie doch selbst:



ich hab' mir dann die hände am hosenboden abgewischt, weil, es hat mich geschüttelt und gebeutelt.

es hat ja in meinem leben nun wirklich zeiten gegeben, da hab' ich wirklich nichts gehabt. aber so nichts gehabt, dass ich so ein handtuch gehabt hätte, ich sag' ihnen, so nichts gehabt hab' ich nie gehabt. ich hab' noch nicht einmal beim wohnung umbauen einen ausreibfetzen gehabt, der so ausgeschaut hätt', oder aussicht gehabt hätte jemals unter meinen augen eine derartige unform anzunehmen.

und weil es mir keiner erklärt hat, hab' ich in meiner bekannten und beliebten art den betriebsrat umgehend ersucht, der obersten geschäftsführung (da will man ja immer wissen, warum die niederen tiere nicht zufrieden seien und fluchtartig die firma verliessen) dieses corpus delicti zur ansicht und beurteilung vorzulegen. soll ein grosser spass gewesen sein.

zu hause erzähl' ich das den piepkis, und was meinen die, aufgeregt flatternd:



sch... d'rauf.

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Das Zerfetzte am Fetzen ist ja noch nicht mal das Schlimme -- übel wird es, wenn die Abtrockentücher von irgendwelchen unbekannten, unaussprechlichen organischen Substanzen starren, wie sie es hier in der Non-Fabrick (zu klein für eine richtige Fabrick) manchmal tun, wo ich meine Sklavendienste ableiste.-

Mal was anderes: Katzen und Piepskis, geht das?

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so ein un-tuch an einer stelle, an der jeder besucher es sehen kann, ist einfach untragbar. die küchen hier sind ja mitten im offenen raum, hat man eine besprechung und will sich ein glas wasser holen: das ding hängt da. und diese fabrick hier ist weiss gott gross genug.

piepkis und katzen: geht tadellos. die voliere ist allerdings fast ein meter im durchmesser, und zwei meter hoch, und hat ein hohes eigengewicht: kann nicht umgeworfen werden. die kleinen wissen, dass sie auf die katzis aufpassen müssen, und tun das tadellos. manchmal hängt ein gekatz an den querstäben, zwar, aber die kleinen brüllen dann ganz laut dass sich das katz schreckt, und das jeweilige katz ist sich von vornherein im klaren darüber dass es den piepkis nur drohen kann. allerdings: die piepkis waren zuerst da, dann kamen die katzen.

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Ich weiß nicht -- so ein Tuch würde mich als Besucher weniger schocken als die Kommata, die in unserer UnFabrick in der Klo-Gebrauchsanweisung fehlen ('Nachschub aus dem Putzraum holen wenn sie die Letzte Rolle 00-Papier anfangen!'). Das finde ich immer so richtig peinlich, beim Gedanken, daß das die Besucher auch zu sehen bekommen.-

Außerdem ist man geizig mit Milch. Das ist auch peinlich.-

Was Piepstiere und Katzen angeht: füher hatte ich ein Piepstier, aber keinen Katz. Das Piepstier wurde bei längerer Abwesenheit meiner Person samt Käfig zu einem Kommilitonen expediert (so lange ist das her!), der wohnte noch bei den Eltern am Ammersee, hatte aber dafür einen Mac mit CompuServe-Anschluß (*staun*!!! - SO lange ist das her!) und eine weiße Perserkatze. Rassekatzen sind ja angeblich minderclever, im Vergleich zu Landkatzen von Bauernhof und Pferdestall, und mein Piepstier war ein ziemlich ordinäres weißes Wellensittichweib mit Hirsekolbensucht. Wenn die Perserkatze mit ihren großen Augen leicht blöde und ziemlich gierig zur Sittich-Tussi raufglotzte, dann bekam sie mit absoluter Zielsicherheit eine abgenagte Hirsekornschale ins Auge gespuckt, zuckte zusammen, und ging würdevoll woanders hin...

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also, in dieser fabrick ist das - aus gründen - schwer schockend, kann ich ihnen sagen.

zum thema piepkis und gekatz kleb' ich ihnen abends noch ein paar bilder hier rein, oder suchen sie in themen: piepkis (links links oben). auch die katzen der frau tante kitsch, so sie uns mit ihrem besuch beehren, kriegen die piepkis nicht am schafittchen, obwohl, die jungs haben je fast zehn kilo. der käfig ist einfach zu stabil, und zu gross. zebrafinken sind ja schwarmvögel, die könnte man gar nicht alleine halten (also, ohne sie zu quälen). da kann dann immer einer die haarigen untiere im auge behalten und rechtzeitig alarm schlagen.

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Ach, bei den Medizinmännern in der Fabrick, da darfs doch dreckig sein. Hier beim IT-Fachverlag arbeiten wir ja auch mit dem letzten elektronischen G'lump, und der Boss dachte noch neulich, Web 2.0 hätte was mit dem neuesten HTML-Standard zu tun, und war baß erstaunt, als ich ihm erklärte, wie Online-Collaborations mittels Google Apps geht...

Die Voliere sieht je sehr ernsthaft aus; da hat so ein kleiner schwarzer Katz keine Chance gegen!

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na gehns, das ist doch nur zerrupft. da kenn ich anderswo schlimmere handtücher. solche mit flecken, die trotz allem waschen nimmer rausgehn.

piepkis LIEB!!

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es gibt verbindliche hygiene-leitlinien auch für nicht gewerbliche einrichtungen (zb "buschenschank" - oder kaffee-/teeküche ). so ein mini HACCP-system wäre doch super für ihre firmen-kaffeküche. der betriebsrat kriegt eine zusätzliche aufgabe und sorgt für hygienisch saubere geschirr- oder handtücher. was halten sie davon, frau kelef?

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sauber war das ding ja ziemlich, es kam gerade aus der wäscherei. aber der zustand war eben saumäßig, ich mag mir in sowas nicht die hände abtrocknen, erstens, und zweitens, wenn man an orten, die auch für besucher frei einsehbar und benützbar sind, dann will man allgemein nicht wirklich sehen wie es hinter den kulissen ausschaut.

andererseits: kollege setzt sich voriges jahr auf einen eineinhalb jahre alten, an sich selten benutzten sessel in einem konferenzzimmer, sessel bricht auseinander (zwei schweisstellen gebrochen). hätte man doch erwartet, dass die anderen sessel überprüft werden: nix. der kaputte sessel steht eben in der ecke.

in der rezeption sitzt eine frau "senior receptionist", die stinkt alleine mehr nach parfum als jedes puff in seiner gesamtheit. ich kann nur mehr mit asthmaspray vorbeigehen. alle regen sich auf, husten, schnaufen, die schwangeren schnappen nach luft wie die fische im trockenen. was passiert? nix. weil, der zu sagen sie soll sich weniger einnebeln wäre einschränkung der persönlichen freiheit.

dafür schreibt sie in mails: "liebe fr. XXX" als anrede, und paket schreibt sie : packet (kein tippfehler, weil: in zwei zeilen dreimal).

ihre idee werde ich aber aufgreifen: wir haben da so einen interessanten menschen, der sich an sops (standard operating procedures) für jeden lercherlschas richtig schön aufgeilt. dem wer' ich diesen floh umgehend in's ohr setzen. vielleicht ein werk mit dem titel "was tun, wenn gebrauchsgegenstände kränkeln - ein kleiner leitfaden für die entsorgung kaputter sessel, die entfernung toter käfer aus den gläsern der deckenbeleuchtung, und den umgang mit zerrissenen und nicht mehr sauber zu kriegenden hand- und geschirrtüchern". unterkapitel 1: "wie nähe ich ein ausgerissenes schlingerl an, anstatt ein riesenloch in das neue tuch zu popeln und so dessen untergang mutwillig herbeizuführen und frau kelefs augen sträflich zu beleidigen".

ach ja, das wird fein.

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ich wünsche ihnen bei der aktion viel erfolg, sie werden gute nerven brauchen. die aussage im zusammenhang mit der benebelten stinki-dame finde ich allerdings als provokation. was heißt einschränkung der persönlichen freiheit - zuerst müsste man klarstellen, wo - wenn überhaupt- beginnt und wo hört die "persönliche freiheit" im job auf. oh du heiliger bimbam, so viel schwachsinnigkeiten. (... der fisch beginnt bei kopf zu stinken; würde wahrscheinlich auch hier zutreffen ... oder?)

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