Freitag, 8. April 2022
hotlines, my ass.

ich: da kann man nicht ändern von "automatisch abgebucht von karte sowieso" auf "bezahlen auf rechnung".
hotline: da müssen sie den knopf drücken.
ich: ich hab nur ein touchscreen, da ist kein knopf.
hotline: sie müssen aber draufdrücken.
ich: da ist kein knopf.
hotline: warum nicht?
ich: was fragen sie mich?
hotline: warum da kein knopf ist.
ich: die frage war rhetorisch.
hotline: dafür gibt es keinen knopf.
ich: ich weiss.
hotline: sie meinen, sie kennen sich eh aus?
ich: ich will, bitte, von "automatisch abgebucht von karte sowieso" auf "bezahlen auf rechnung" ändern.
hotline: da müssen sie den knopf drücken.
ich: da ist kein knopf.
hotline: warum nicht?
ich: kann ich bitte jemand von ihren vorgesetzten sprechen?
hotline: ich habe keine vorgesetzten.
ich: meinethalben auch weggesetzte. oder hintenangesetzte. oder danebengesetzte. jedenfalls jemand, der ihnen was sagen kann bezüglich der aufgaben, für die sie bezahlt werden.
hotline: sowas haben wir hier nicht.
ich: hol sie doch der teufel, sie ausgeburt der hölle. und zwar während sie beim sch... der schlag trifft.

hotline: legt wortlos auf.

zehn minuten später: vorgesetzter von hotline ruft an. weil: hotline-mitarbeiter fühlt sich bedroht.
ich: gut so.
vorgesetzter: wie meinen sie das?
ich: ich lieg da seit wochen im krankenhaus, komm in drei tagen endlich nach hause und versuche, mir ein paar lebensmittel zu bestellen. aus gründen habe ich auf dem handy kein online-banking.
vorgesetzter: warum haben sie das nicht?
ich: erstens geht sie das einen tinneff an. zweitens ist das meine sache. drittens versteh ich nicht, wieso ich auf einmal nicht - wie schon im vorjahr - auf "auf rechnung bezahlen" umschalten kann. und warum "das system" immer irgendwelche dummen sachen macht und ich wieder am anfang der bestellkette lande.
vorgesetzter: das weiss ich auch nicht.
ich: was wollen sie mir dann erzählen?
vorgesetzter: ich helf ihnen jetzt. drücken sie einmal auf das maxal rechts unten.
ich: wtf ist ein maxal?
vorgesetzer: na, rechts unten.
ich: nicht wo, was?
vorgesetzter: wie?
ich: was ist ein maxal?
vorgesetzter: rechts unten ist das.
ich: nicht wo, was!
vorgesetzter: warum wollen sie das wissen?
ich: wenn ich nicht weiss, was das ist, wie soll ich dann draufdrücken?
vorgesetzter: drücken sie halt auf den knopf, wenn sie so ein altes handy haben. auf den smartphones ist rechts unten ein maxal.
ich: ich hab ein smartphone. wtf ist ein maxal?

er beschrieb es dann. stellte sich heraus, er meinte das icon links oben, das wohl eine sehr künstlerisch angehauchte, stilisierte obere körperhälfte eines homo sapiens darstellen sollte.

des rätsels lösung bezüglich des umschaltens konnte dann auch gefunden werden: das zahlsystem funktionierte nicht. offensichtlich wusste darüber im pool der hotline-kontakt-personen nur eine einzige person bescheid. selbdiese gab mir bereitwillig die telefonnummer von payolution, dort gab es die übliche tonbandansage mit "drücken sie bei wunsch X taste Y", einmalige wiederholung des sermons, dann flog man aus der leitung.

18 oder so stunden später gab es zu dieser thematik auch eine elektropost, leider halt an den pc zu hause, was im krankenhaus am handy wenig hilfreich ist. der erbetene rückruf kam übrigens natürlich nicht. auf mehrmaliges nachfragen wurde mitgeteilt, spätestens ab 12.00 uhr würde alles wieder funktionieren, es war dannn aber doch nach 15.00 uhr.

immerhin: jetzt funktioniert wieder alles. nur dass ich halt - durch die verschiebung der lieferzeiten - vom krankenhaus heimkam und nach dem frühstück von 7.45 bis um 19.45 nix zu essen hatte. noch nicht einmal ein stück brot. und was der genossekollege lieferdienst dann lieferte musste man leider teilweise wegschmeissen, weil die innige verschmelzung von mayonnaise mit brot und kresse mit basilikum im topf, blumenerde obenauf, war jetzt eher so ungeniessbar. und die eier für eine eierspeis schlag ich auch lieber selber auf, und krieg das nicht leise vor sich hintropfend geliefert.

als meine liebe person dann ein wenig anstrengend wurde am telefon (anstrengend ist übrigens die bezeichnung, die irgendein hottie gewählt hat) gab es zumindest eine gutschrift, und sogar eine entschuldigung (die erste, immerhin, nach einer woche ärger). und nein, ich überseh sowas nicht. und schon gar nicht dann, wenn mich die blödheit, uninformiertheit und inkompetenz anderer beweisbar vier stunden telefonierzeit kostet.

... comment

 
anstrengend sein ist so wichtig. mir fehlt da leider oft die ausdauer für.
meine oma - gott hab sie selig - schnauzte einst den telekom-techniker an, der ihre telefonbuchse reparieren sollte und das auf den stanktnimmerleinstag verschieben wollte: "sie! ich hatt schon dreimal einen herzinfarkt, ich brauch mein telefon! ich mach sie persönlich verantwortlich, wenn was passiert!" natürlich hatte meine sehr fitte oma noch nie einen herzinfarkt gehabt. aber sich durchsetzen, das konnte sie eben. ;-)

o.t.: gute besserung!
o.t.: was macht die gadse?

... link  

 
anstrengend sein ist ausgesprochen entspannend,
man muss das aber üben. und in vielen fällen nebenbei betreiben, so mit telefon auf lautsprecher, daneben kann man prima im internet lesen oder die blumen giessen. alles eine frage der übung. ich hab das mit den diversen internationalen telefonkonferenzen geübt, wenn 35 oder mehr länder zusammengeschaltet waren und man immer ein person nach der anderen aussprechen lassen musste. konnte man ausgezeichnet daneben löcher ins internet lesen, einen blogeintrag schreiben, auf klo gehen, kaffee kochen und ein wenig ablage machen. dann ein kurzes "i agree" ins telefon, und dann waren die anderen 34 wieder an der reihe.

der gadse geht es ausgesprochen prächtig, sie hat das erste man in ihrem leben einen balkon, einen abenteuerspielplatz unter dem bett, verschieden plätze auf denen sie immer liegen darf (es sei denn mademoiselle meldet besitzansprüche). und sie liebt katzestangis in blauschimmelstreichkäse getaucht. und katzemilch. und knusperlis auf dem futter.
ich jedoch hab seit drei wochen eine eitrige, schlechte heilende wunde an der linken hand, eine aufgefrischte tetanusimpfung und eine verschobene 4. corona-impfung. selber schuld, weil ich der gadse wegen verletzungsgefahr verboten habe die stecknadeln zu sortieren, sie hörte nicht auf meine mahnenden worte, ich schubste sie zur seite und sie erschrak fürchterlich und schnapp war das unglück geschehen. vier nadelscharfe zähnchen, drei wunden bluteten grossartig, dem gerinnungshemmer sei dank, die vierte wunde blutete nicht und jetzt hamma den salat - also, ich. antibiotikum, hand verbinden und ruhig halten, leider brauch ich die linke hand für die krücke, die ich immer noch brauch. die gadse jedoch wird von keinerlei schuldgefühlen geplagt, liegt gerne beim fernsehen auf meiner brust (toll bei der hitze) und nuckelt zärtlich an einem meiner ohrläppchen. dabei schnurrt sie laut und tretelt ein wenig auf meinen schlüsselbeinen.
mademoiselle kriegt schon köpfchen, und beide können ausgezeichnet respektieren dass jede ihre eigene futterschüssel hat (also: die gadse kann das besser als mademoiselle).
alles hervorragend also.

... link  


... comment