Montag, 7. August 2017
die intellektuellen grobmotoriker,
aka die fachleute und spezialisten des schönen e. haben in der zwischenzeit natürlich nicht geschlafen, sondern waren sehr fleissig.

es wurden die fassaden an rückwand, seitenwänden und in den beiden kleinen höfen des hauses verputzt, sinnvollerweise bevor alle fenster und türen eingesetzt wurden, und natürlich bevor die balkone stehen (von denen hört und sieht man derzeit nämlich nur, dass das material in besagten kleinen höfen liegt.

im zuge dieser gar nützlichen und sinnvollen tätigkeit wurden sogar die fenster abgeklebt, damit der putz aus den dicken schläuchen selbige nicht völlig verklebt. so weit, so gut, allerdings wäre es ebenfalls sinnvoll gewesen vor der reinigung des gerüstes - wie auch zugesagt, frau kelef geht ja gerne auf nummer sicher - die folien noch kleben zu lassen, damit nicht durch die (weil: sicher passe auf, frau!) gekippten fenster der dreck in schwaden beim fenster hereinschwebte.

eines schönen nachmittages übrigens trat dann frau kelef aus der wohnungstür, und fiel mitsamt mademoiselle fast aufs maul, weil die o.a. spezialisten ohne jedwede vorwarnung: die gangfliesen entfernt hatten. war da also eine stufe von 10 cm hinter dem türstaffel, und dann statt fliesen: sand und schutt. im hochparterre: detto. und es staubte wie in der hölle. lautem gebrüll seitens sie erraten nie wem kam dann der herr j. und meinte, am nächsten tag werde das alles ganz sicher und zuverlässig betoniert, daher eben sei noch alles offen. frau kelef zeigte sich unwirsch. unnötig zu sagen, dass am nächsten tag nix betoniert wurde, immerhin deckte man aber dann doch den sand mit blauer plastikfolie ab. und als wieder einen tag später - wie immer mittwochs - baubesprechung war, lagen auf dem blauen plastik sogar holzplatten. die lagen zwar nicht eben und so war frau kelef in grosser sorge, erstens mademoiselle kiki könne sich eine ihrer pfoten einklemmen (noch einen baustellengeschädigten hund hält hier keiner mehr aus), oder aber sie selbst könne sich verletzen. zwei paar schuhe hat die baustelle ja schon auf dem gewissen, wegen scharfer gegenstände die sich durch sohlen bohren oder das leder seitlings aufschneiden, weil im hof ganz dick der schutt liegt. betoniert wurde übrigens dann eine woche später, sogar mit holz abgedeckt. der herr j. hatte zwar gemeint, frau kelef müsse den hund dann eben tragen, weil man könne nicht alles abdecken, das lehnte frau kelef aber ab und meinte, wenn wegen solcher dinge jemand den hund trägt, dann ihrethalben l'impresarion et fil, oder die bauleiter, oder wer auch immer, aber sicherlich nicht sie.

nach weiterem anbrüllen der sattsam bekannten herrschaften wurde sogar ein weg durch den dreck von der fassadenbeschichtung zu den mistkübeln geschaffen, auf dem man relativ gefahrlos gehen konnte. der restliche dreck allerdings lagerte unverdrossen weiter und staubte vor sich hin, ganz insbesondere auf und in den stahlstreben für die balkone. das wurde offensichtlich sogar irgendwem von den oberen zu viel, und dann konnte einer der spezialisten dabei beobachtet werden, wie er mit angewidertem gesicht und spitzen fingern den in der zwischenzeit vom regen ordentlich feuchten, zusammengepappten und ergo vielfach schwereren dreck wieder entsorgte. frau kelef hätt das zeug ja zuerst zur seite gelegt, und dann zugedeckt, und dann: zapp, alles gut. aber man kann ja stunden schinden, wenn keiner da ist der was sagt.

auch auf dem gerüst an der strassenseite aka vorderfront wurde saubergemacht, damit keiner der unten vorbeigehenden mehr dreck als notwendig auf die birne kriegt. der herr j. hat das persönlich gemacht und wollte glatt dafür belobigt werden. leider hat er nicht gefragt und so im zuge der an sich nützlichen tätigkeit aus dem einen blumenkistl vor frau kelefs fenster (ja, aus den grossen, tiefen, breiten, hohen, kurzum: massgefertigten) nicht nur den sack mit dem drainagematerial (sorgsam ausgeklaubt, dauerte nur zwei stunden) als müll deklariert: "war nix erde, nur kugeln, kleine" und weggeworfen, sondern auch den kunststoffkasten roh und unverständig aus der halterung gerissen, dabei ein stück herausgebrochen, die ecken sind jetzt alle offen (vorher wasserdicht), und: alles entsorgt. insbesondere auch das stück kunststoff, das man hätte wieder reinkleben können. und natürlich auch die haken und holzkeile zum in-die-waage-bringen auf der verblechung des fensters. immerhin hat er aber beim zweiten fenster offensichtlich doch begriffen, dass es sich bei dem zeug in den beiden grossen schwarzen säcken nicht um baustellendreck sondern um blumenerde handelt, und seine giftigen griffel davon gelassen.

und sonst so, der weitergang der arbeiten? alles super. während die einen löcher in die gangwände stemmen, weil die anderen vor ihnen leider die leitungen von einer dose in die direkt danebenliegende andere nicht durch einen entsprechenden durchlass, sondern frisch und fröhlich aussen drüber legten, da rennt ein anderer durchs haus und grundiert die wände des stiegenhauses, die erst noch fertig verputzt werden müssen. derweil pumpt ein anderer estrich durch einen dicken schlauch, der entsprechend durch das stiegenhaus hüpft je nachdem wie die pumpe bedient wird, während ihm ein anderer folgt und das metallgitter für unter den estrichbeton die stiegen hochschleppt. mit dem aufzug vor dem haus wurde übrigens das werkzeug transportiert. irgendwer klopft unverdrossen auf irgendwas herum, wer oder was oder wieso weiss man nicht. vielleicht will man es auch gar nicht wissen.

von montag bis samstag ist genau über meinem kopfpolster zwischen 06.30 und 06.45 ein lautes pumpern, krachen und klopfen zu hören, dann ist eine weile ruhe, dann geht es wieder von vorne los. so ca. eine halbe stunde bis eine stunde lang. dann machen die herrschaften offensichtlich pause, weil dann hört man im ganzen haus nix mehr.

das letzte fenster und die balkontüre sollten, zumindest der auskunft der bauleiter a.j. und h.h. zufolge, vor drei wochen montiert werden, weil vor achten wochen sagten die herren in fünf wochen. immerhin konnten beide sich daran erinnern, dass frau kelefs balkontür eine katzenklappte kriegt. eine grosse. selbige hat frau kelef, nebstbei, im märz käuflich erworben und dem damaligen bauleiter der firma, die jetzt nicht mehr hier arbeitet, zu treuen handen überantwortet, weil damals stein und bein geschworen wurde das fenster und die türe würden in vier bis fünf wochen montiert. seither liegen übrigens auch die frisch geputzten teppiche zusammengerollt auf dem sofa, weil: man muss dann die küche ausräumen und verschiedene dinge unterbringen und zersägen und wieder zusammenbauen, das macht sich nicht so gut auf teppich. und: dauert ja nur ein paar wochen.

wann die sache mit der wohnungstür in angriff genommen werden soll, hat noch keiner verraten.

irgendein fenster ganz öffnen ist seit september denkunmöglich, frau kelef wohnt im ersten stock, darüber sind noch drei stockwerke, ergo fällt aller dreck auf die genau vor den fenstern liegenden gerüsttrittplatten. und natürlich mussten die katzengitter abmontiert werden. weil: neue fenster kommen bald.

gag am rande: die bestens rekommandierte immobilienvermittlungsfirma hat die wohnungen zwar schon seit monaten inseriert, mit "mitte 2017 fertiggestellt", leider gibt es aber keine pläne dazu, und im internetz sind fotos von den diversen baustellenzuständen und als beispiel fotos anderer wohnungen des impresario. preise für 60 m² von über € 200.000.-- aufwärts, natürlich plusplusplus; auf diverse naheverhältnisse zwischen besitzer und vermittler wird explizit hingewiesen (ein schelm, und so).

dies nur in kürze. möge keiner nach frau kelefs laune fragen, oder nach ihrem befinden.

... comment