Donnerstag, 14. Februar 2013
pferdefleisch macht keinen skandal
kelef, 00:21h
denn den skandal machen, bitteschön, die leute die eine sache x als sache y verkaufen - nur, dass wir das einmal klargestellt hätten. mit anderen worten: wieder einmal ein riesiger betrug mit lebensmitteln aufgeflogen. sehr hübsch formuliert finde ich zum beispiel ja dies hier: http://www.wdr5.de/sendungen/politikum/s/d/13.02.2013-19.05/b/aufreger-pferdefleisch.html. aber eigentlich wollte ich ja auf was ganz anderes hinaus.
seien wir einmal ehrlich: wir haben gerne möglichst viel um möglichst wenig geld. das ist grundsätzlich vernünftig, wenn wir dabei ein paar kleinigkeiten nicht ausser acht lassen: da wären zum beispiel die produktionsbedingungen, die inhaltsstoffe, und die wege auf denen die ware zu uns kommt, und dann sollten wir auch noch die sache mit dem abfall bedenken.
nehmen wir zum beispiel das rindfleisch. das ist, so sagt man, gesünder als schweinefleisch, und so ein rindvieh ist ja auch nicht so ein ferkel wie ein schwein, und die argentinische qualität, ich sag' ihnen! natürlich sind wir aber umweltbewusst und kaufen das rindfleisch lieber im supermarkt, aus bodenhaltung, und mit überhaupt europäischer herkunft, was weiss man schon von argentinien. liegt das nicht knapp neben thailand, wo die kühe heilig sind? oder war das was anderes, egal, jedenfalls: wir kaufen rindfleisch aus der eu, da weiss man schliesslich was man hat. natürlich soll das möglichst schön aussehen, nicht nach fleisch riechen und auch lange haltbar sein in der superduperhygieneplastikverpackung auf dem styroporteller. wenn man eine familienpackung kauft, dann kriegt man auch noch einen sondertiefpreis, und dann kann man - wenn man zeit hat - auch noch suppe kochen, vorausgesetzt, das suppengrün in der superduperhygieneplastikverpackung auf dem styroporteller ist nicht wieder so grindig und teuer im supermarkt, aber egal, dann kann man das suppenfleisch ja auch wegwerfen, bei dem preis. wenn man es genau berechnet, kostet so ein kilo rindfleisch dann so viel wie ein kilo gutes brot, also was soll's.
biofleisch vom bauern, die sind doch alle betrüger, die bauern, bei den preisen, und dann erzählen die auch noch was von bio und weide und was weiss ich. wenn das fleisch im supermarkt so billig sein kann, dann verdienen die bauern sicher einfach ein vermögen an so einer kuh wenn sie die direkt verkaufen, die hat doch sicherlich ein paar hundert kilo, die kuh, wenn man das mit einem, sagen wir einmal, kilopreis von € 10.-- multipliziert, bei einem gewicht von 700 bis 800 kg, da kommt schon was zusammen, nicht wahr. alles halsabschneider, und gefördert werden die auch noch.
jetzt sehen wir das einmal von der anderen seite. so eine kuh muss einmal alt genug werden damit sie überhaupt geschlachtet werden kann. dann hat die kuh - so sie kein ochse ist, der ist dann ein wenig schwerer - als jungrind mit ca. 10 monaten je nach rasse 400 bis 550 kg, als erwachsenes rind mit 2 - 3 jahren ein wenig mehr. die verwertbaren teile so eines rindviehs sind in etwa 50 bis max. 70% des gewichtes, letzteres nur bei besonderen rassen die dann schon fast nicht mehr alleine stehen können. der rest ist: abfall, wenn es nach den konsumenten geht.
jetzt essen wir menschen aber von so einem rindvieh nur das magere fleisch, keine innereien, das fett wird sowieso gleich weggeworfen, das hirn auch, zunge ist bäh und ochsenmaulsalat zu französisch, leber geht nur in der guten pastete aus dem supermarkt, und mit den knochen und der haut und den hufen und hörnern kann man auch nix anfangen. bleiben also, wenn man gut rechnet, vielleicht 40 bis 50% die die chance haben auf einen teller zu kommen. davon wird gleich einmal der teil, der ein paar flaxen oder sehnen hat, aussortiert, wer kocht heutzutage schon ein wiener gulasch aus wadschunken, das ist ja was für die alten.
der tafelspitz von einem ausgewachsenen rind wiegt so ca. 1,5 bis 2 kg allerhöchstens, rindsschnitzel kriegt man natürlich mehr heraus, rostbraten sind noch einmal 2 - 3 kg, das ganze mal zwei weil so ein rind ja zwei seiten hat, aber der rest ist dann für die katz, oder den hund, oder die wurst, oder was auch immer. soll aber natürlich alles einen kilopreis von unter € 5.-- haben, oder maximal 6.--, geht ja im supermarkt auch, nicht wahr.
dass der bauer, der das vieh ordentlich versorgt, schon während der trächtigkeit der kuh - die immerhin so lange dauert wie bei menschen, nämlich 9 monate - auf das vieh aufpassen muss und nix anderes damit tun kann als es füttern und auf der wiese herumstehen lassen (letztere, die wiese nämlich, muss aber gross genug sein, und der bauer muss mehrere davon haben, denn so eine kuh frisst ja schon einmal 60 bis 80 kg am tag, und säuft dazu rund ebensoviel wasser). bei einer herde kommt da schon was zusammen. für schlechtwetter braucht das vieh einen unterstand, für den winter einen stall. ist das kalb auf der welt, säuft es erst bei der mutter, dann frisst es genau so viel wie sie, und dazwischen steht es so auf der wiese herum und macht muh. manchmal frisst es auch pensionisten oder schwammerlsucher. erst wenn das jungrind gross genug ist kann es geschlachtet werden. schlachten darf aber nur ein fleischhauer, und dann braucht man auch noch einen tierarzt für die fleischbeschau und -freigabe. die arbeiten natürlich auch alle umsonst.
und dann wird gleich einmal die hälfte von so einem ganzen rindvieh: weggeworfen, mehr oder weniger.
denn es ist ja so dass es immer mehr vegetarier und veganer gibt, die ziehen nicht einmal lederschuhe oder -handschuhe an, und auch keine lederjacken oder -hosen, weil, die armen tiere.
dass man innereien essen kann ist den meisten menschen nicht mehr präsent, und das leder, nein, also - das kommt doch von toten tieren? federpolster - huch, die hügüäne, und pelz vom kaninchen gegen rückenschmerzen? lammfelle für kinderwagenfusssäcke sind natürlich was anderes, das ist ja für die kleinen, und für die nur das beste.
interessanterweise haben die meisten von diesen menschen aber ein oder zwei hunderln oder katzerln, gerne auch mehr davon, die natürlich den deibel tun und sich von löwenzahnsalat, gänseblümchen und kresseblüten zu ernähren. oder, wie ihre besitzer, von urgetreide wie quinoa, das die noch nicht einmal richtig aussprechen können, aber die peruaner, die sind ja alle so gesund, keine zivilisationskrankheiten, alles natur pur. dafür haben die peruaner jetzt hunger, weil die europäischen veganer ihnen das quinoa wegkaufen, um die entwicklung zu fördern wegen der devisen auch, und dann schippern die das gute, natürliche korn über die weltmeere, natürlich gibt es auf so einem schiff heutzutage keine ratten oder was auch immer mehr, das ist alles ganz natürlich und sauber, keine pflanzen- oder sonstigen gifte, ungeziefer ist ja samt und sonders nur dort, wo die leute nicht genügend desinfizieren, also quasi - wo noch mal? ach ja, ich verzettele mich. jedenfalls, das gute quinoa wird also nach europa geschippert von der einen seite, und ein wenig soja und algen von der anderen seite, und dann leben wir glücklich und zufrieden, und unsere lieben haustiere, die ernähren wir artgerecht und barfen. hoppla - katzen würden mäuse kaufen? aber das fleisch ist ja von toten tieren, das geht gar nicht, also besser doch hochwertiges dosenfutter mit richtigem fleisch drinnen.
wenn man sich nun so vor augen führt dass so ein hunderl mit, sagen wir einmal, 11 kg lebendgewicht am tag so 20 dkg fleisch frisst, und eine katze 10 dkg, 365 tage im jahr, 15 jahre lang, dann kann ich ihnen verraten dass meine diversen hunde und katzen in den letzten 35 jahren, seit ich nämlich hunde und katzen habe, in summe und nach der oben angeführten formel, ungefähr drei komplette rindviecher, zwei schafe, eine ziege, drei hirsche und unzählige kaninchen, hühner, hasen, enten und gänse aufgefressen haben. schwein gibt es hier ja nicht. frau pixy hat ausserdem in den über zwei jahren ihrer anwesenheit in wien-mitteleuropa sicherlich vier grosse karpfen verputzt, und ein paar forellen.
alleine der berg an knochen, haut, fell, federn, haaren lässt mich schaudern. wenn man das nämlich ebenfalls nach der o.a. formel berechnet, dann macht das in summe so ungefähr: sehr weit über eine tonne. natürlich kann man auch hunde- und katzenfutter in dosen kaufen, da sind dann die tierischen nebenerzeugnisse wie hufe, knochenmehl, innereien etc. auch gleich mit drin, und die kalberln die die ersten tage nicht überlebt haben, und die krusperln von den krepierten henderln aus garantierter bodenhaltung, und das ursprüngliche innere des lammfelles vom kinderwagenfusssack vom kleinen scheisserle.
das bisserl abfall von den dosen, mein gott, und dass die viecher zuerst vom bauern ein paar hundert kilometer weit zum schlachthof geführt werden und dort noch einen tag herumstehen und dann, wir wollen es gar nicht genau wissen wie zu tode kommen, und dann werden die abfälle in ein anderes land geführt und dort aufgemischt und pulverisiert und vermantscht und mit essentiellen nähr- und vitalstoffen und vitaminen und mineralien angereichert, und dann in dosen verpackt und dann wieder durch halb europa gekarrt und dann den medien und im supermarkt werblich angepriesen und dann verwöhnen wir unsere hunderln und katzerln damit, weil, wir sind ja umweltbewusste tierschützer und greifen kein rohes fleisch an, alles für den tier- und umweltschutz, nicht wahr, wir warten einfach auf die sonderangebote, tiernahrung um 25% verbilligt.
wurst muss aus der plastikhaut sein, weil darm, igitt, da war doch einmal sch... drinnen, kann man nicht essen.
die unmengen an energie, die bei der haltung in tierfabriken, beim hin- und hertransportieren, beim verpacken und der herstellung des verpackungsmaterials einerseits, und bei der vernichtung eben dieses verpackungsmaterials andererseits anfallen, das verbuchen wir unter marginalien.
wenn man ein wenig darüber nachdenkt, dann könnte man tatsächlich zu dem schluss kommen, dass der konsument für das ganze rundherum mehr bezahlt als für die ware selbst. und was, bitte, erwartet der konsument denn eigentlich von fleisch und "feiner wurst" die billiger sind als brot? artgerechte tierhaltung, streicheleinheiten und sanfte tötung? glaubt wirklich irgendjemand ernsthaft dass die arbeit in einem grossschlachthof so unterhaltsam ist dass sich die leute dort anstellen und bitte-bitte-lasst-mich-da-um-wenig-geld-arbeiten sagen?
dass wir über alle diese dinge meist nicht einmal ansatzweise nachdenken, und nicht wenigstens so viel anstand haben ein tier, das wir dann selber essen oder an unsere haustiere verfüttern, zuerst ordentlich und gut zu behandeln, und dass wir ihm dann nicht die ehre erweisen alles, was wir von ihm verwenden können, auch tatsächlich zu verwenden, und dass wir nicht bereit sind einen fairen preis für faire ware zu bezahlen, wissen sie was? DAS ist der eigentliche skandal. dieses sich selber in den sack lügen, dieses nicht weiter denken als eine fette sau springt, dieses verd... gutmenschentum.
und dann wird uns schlecht weil wir pferdefleisch im burger haben. ich denke, wir sollten froh sein dass wir nicht wissen was in den guten fertiggerichten noch alles drinnen ist, wie knorpeln, talg, ein bisserl haut und so, und alles das was man unfaschiert und ungefärbt einfach nicht verkaufen kann - weil, mit rechten dingen kann diese preisgestaltung einfach nicht zugehen. dass es dann einmal auffällt wenn ein hersteller allzu grössenwahnsinnig wird beim umdeklarieren war zu erwarten. more to come. die sind jetzt eine weile ein bisserl vorsichtiger, und dann geht das wieder los. die haben nur das glück dass man in solchen fällen etwas bestimmtes suchen muss, da findet sich nur selten etwas zufällig.
wissen sie noch was? ich esse seit ewigen zeiten keinen burger, ich kauf mein fleisch auf dem land vom bauern, und ich hab' lederhandschuhe, schuhe aus leder, jacken aus leder, und handtaschen aus leder. die kann man nämlich, zum unterschied von den plaste- und elasteerzeugnissen, reparieren. einmal ordentliche ware gekauft hat man zehnmal so lange was davon wie von billigem zeug. atmungsaktiv, pflegeleicht, keine allergene und keine kanzerogene, und ich hab' ein besseres gewissen als wenn ich dem hund ein rindsschnitzerl aus dem sonderangebot kauf' und mir selber jedes jahr eine neue kunstfaserjacke, weil die alte leider einen riss hat den man nicht mehr reparieren kann. und das, obwohl ich weiss dass die kinder in indien und pakisten auf die arbeit in der textilindustrie angewiesen sind, und das modell vom letzten frühling heuer eigentlich nicht mehr getragen werden kann, ist ja schon überholt, und man hat jetzt auch andere farben. meine ältesten lederhandschuhe sind über dreissig jahre alt und immer noch tadellos: ich behandle sie anständig.
wir regen uns auf über den betrug durch die einen, und selber betrügen wir uns und die anderen noch viel mehr. aber das ist kein skandal, sondern ein trauerspiel. und über die welt, die wir hinterlassen, sollen sich gefälligst die enkerln kränken, wenn sie das alles überleben.
seien wir einmal ehrlich: wir haben gerne möglichst viel um möglichst wenig geld. das ist grundsätzlich vernünftig, wenn wir dabei ein paar kleinigkeiten nicht ausser acht lassen: da wären zum beispiel die produktionsbedingungen, die inhaltsstoffe, und die wege auf denen die ware zu uns kommt, und dann sollten wir auch noch die sache mit dem abfall bedenken.
nehmen wir zum beispiel das rindfleisch. das ist, so sagt man, gesünder als schweinefleisch, und so ein rindvieh ist ja auch nicht so ein ferkel wie ein schwein, und die argentinische qualität, ich sag' ihnen! natürlich sind wir aber umweltbewusst und kaufen das rindfleisch lieber im supermarkt, aus bodenhaltung, und mit überhaupt europäischer herkunft, was weiss man schon von argentinien. liegt das nicht knapp neben thailand, wo die kühe heilig sind? oder war das was anderes, egal, jedenfalls: wir kaufen rindfleisch aus der eu, da weiss man schliesslich was man hat. natürlich soll das möglichst schön aussehen, nicht nach fleisch riechen und auch lange haltbar sein in der superduperhygieneplastikverpackung auf dem styroporteller. wenn man eine familienpackung kauft, dann kriegt man auch noch einen sondertiefpreis, und dann kann man - wenn man zeit hat - auch noch suppe kochen, vorausgesetzt, das suppengrün in der superduperhygieneplastikverpackung auf dem styroporteller ist nicht wieder so grindig und teuer im supermarkt, aber egal, dann kann man das suppenfleisch ja auch wegwerfen, bei dem preis. wenn man es genau berechnet, kostet so ein kilo rindfleisch dann so viel wie ein kilo gutes brot, also was soll's.
biofleisch vom bauern, die sind doch alle betrüger, die bauern, bei den preisen, und dann erzählen die auch noch was von bio und weide und was weiss ich. wenn das fleisch im supermarkt so billig sein kann, dann verdienen die bauern sicher einfach ein vermögen an so einer kuh wenn sie die direkt verkaufen, die hat doch sicherlich ein paar hundert kilo, die kuh, wenn man das mit einem, sagen wir einmal, kilopreis von € 10.-- multipliziert, bei einem gewicht von 700 bis 800 kg, da kommt schon was zusammen, nicht wahr. alles halsabschneider, und gefördert werden die auch noch.
jetzt sehen wir das einmal von der anderen seite. so eine kuh muss einmal alt genug werden damit sie überhaupt geschlachtet werden kann. dann hat die kuh - so sie kein ochse ist, der ist dann ein wenig schwerer - als jungrind mit ca. 10 monaten je nach rasse 400 bis 550 kg, als erwachsenes rind mit 2 - 3 jahren ein wenig mehr. die verwertbaren teile so eines rindviehs sind in etwa 50 bis max. 70% des gewichtes, letzteres nur bei besonderen rassen die dann schon fast nicht mehr alleine stehen können. der rest ist: abfall, wenn es nach den konsumenten geht.
jetzt essen wir menschen aber von so einem rindvieh nur das magere fleisch, keine innereien, das fett wird sowieso gleich weggeworfen, das hirn auch, zunge ist bäh und ochsenmaulsalat zu französisch, leber geht nur in der guten pastete aus dem supermarkt, und mit den knochen und der haut und den hufen und hörnern kann man auch nix anfangen. bleiben also, wenn man gut rechnet, vielleicht 40 bis 50% die die chance haben auf einen teller zu kommen. davon wird gleich einmal der teil, der ein paar flaxen oder sehnen hat, aussortiert, wer kocht heutzutage schon ein wiener gulasch aus wadschunken, das ist ja was für die alten.
der tafelspitz von einem ausgewachsenen rind wiegt so ca. 1,5 bis 2 kg allerhöchstens, rindsschnitzel kriegt man natürlich mehr heraus, rostbraten sind noch einmal 2 - 3 kg, das ganze mal zwei weil so ein rind ja zwei seiten hat, aber der rest ist dann für die katz, oder den hund, oder die wurst, oder was auch immer. soll aber natürlich alles einen kilopreis von unter € 5.-- haben, oder maximal 6.--, geht ja im supermarkt auch, nicht wahr.
dass der bauer, der das vieh ordentlich versorgt, schon während der trächtigkeit der kuh - die immerhin so lange dauert wie bei menschen, nämlich 9 monate - auf das vieh aufpassen muss und nix anderes damit tun kann als es füttern und auf der wiese herumstehen lassen (letztere, die wiese nämlich, muss aber gross genug sein, und der bauer muss mehrere davon haben, denn so eine kuh frisst ja schon einmal 60 bis 80 kg am tag, und säuft dazu rund ebensoviel wasser). bei einer herde kommt da schon was zusammen. für schlechtwetter braucht das vieh einen unterstand, für den winter einen stall. ist das kalb auf der welt, säuft es erst bei der mutter, dann frisst es genau so viel wie sie, und dazwischen steht es so auf der wiese herum und macht muh. manchmal frisst es auch pensionisten oder schwammerlsucher. erst wenn das jungrind gross genug ist kann es geschlachtet werden. schlachten darf aber nur ein fleischhauer, und dann braucht man auch noch einen tierarzt für die fleischbeschau und -freigabe. die arbeiten natürlich auch alle umsonst.
und dann wird gleich einmal die hälfte von so einem ganzen rindvieh: weggeworfen, mehr oder weniger.
denn es ist ja so dass es immer mehr vegetarier und veganer gibt, die ziehen nicht einmal lederschuhe oder -handschuhe an, und auch keine lederjacken oder -hosen, weil, die armen tiere.
dass man innereien essen kann ist den meisten menschen nicht mehr präsent, und das leder, nein, also - das kommt doch von toten tieren? federpolster - huch, die hügüäne, und pelz vom kaninchen gegen rückenschmerzen? lammfelle für kinderwagenfusssäcke sind natürlich was anderes, das ist ja für die kleinen, und für die nur das beste.
interessanterweise haben die meisten von diesen menschen aber ein oder zwei hunderln oder katzerln, gerne auch mehr davon, die natürlich den deibel tun und sich von löwenzahnsalat, gänseblümchen und kresseblüten zu ernähren. oder, wie ihre besitzer, von urgetreide wie quinoa, das die noch nicht einmal richtig aussprechen können, aber die peruaner, die sind ja alle so gesund, keine zivilisationskrankheiten, alles natur pur. dafür haben die peruaner jetzt hunger, weil die europäischen veganer ihnen das quinoa wegkaufen, um die entwicklung zu fördern wegen der devisen auch, und dann schippern die das gute, natürliche korn über die weltmeere, natürlich gibt es auf so einem schiff heutzutage keine ratten oder was auch immer mehr, das ist alles ganz natürlich und sauber, keine pflanzen- oder sonstigen gifte, ungeziefer ist ja samt und sonders nur dort, wo die leute nicht genügend desinfizieren, also quasi - wo noch mal? ach ja, ich verzettele mich. jedenfalls, das gute quinoa wird also nach europa geschippert von der einen seite, und ein wenig soja und algen von der anderen seite, und dann leben wir glücklich und zufrieden, und unsere lieben haustiere, die ernähren wir artgerecht und barfen. hoppla - katzen würden mäuse kaufen? aber das fleisch ist ja von toten tieren, das geht gar nicht, also besser doch hochwertiges dosenfutter mit richtigem fleisch drinnen.
wenn man sich nun so vor augen führt dass so ein hunderl mit, sagen wir einmal, 11 kg lebendgewicht am tag so 20 dkg fleisch frisst, und eine katze 10 dkg, 365 tage im jahr, 15 jahre lang, dann kann ich ihnen verraten dass meine diversen hunde und katzen in den letzten 35 jahren, seit ich nämlich hunde und katzen habe, in summe und nach der oben angeführten formel, ungefähr drei komplette rindviecher, zwei schafe, eine ziege, drei hirsche und unzählige kaninchen, hühner, hasen, enten und gänse aufgefressen haben. schwein gibt es hier ja nicht. frau pixy hat ausserdem in den über zwei jahren ihrer anwesenheit in wien-mitteleuropa sicherlich vier grosse karpfen verputzt, und ein paar forellen.
alleine der berg an knochen, haut, fell, federn, haaren lässt mich schaudern. wenn man das nämlich ebenfalls nach der o.a. formel berechnet, dann macht das in summe so ungefähr: sehr weit über eine tonne. natürlich kann man auch hunde- und katzenfutter in dosen kaufen, da sind dann die tierischen nebenerzeugnisse wie hufe, knochenmehl, innereien etc. auch gleich mit drin, und die kalberln die die ersten tage nicht überlebt haben, und die krusperln von den krepierten henderln aus garantierter bodenhaltung, und das ursprüngliche innere des lammfelles vom kinderwagenfusssack vom kleinen scheisserle.
das bisserl abfall von den dosen, mein gott, und dass die viecher zuerst vom bauern ein paar hundert kilometer weit zum schlachthof geführt werden und dort noch einen tag herumstehen und dann, wir wollen es gar nicht genau wissen wie zu tode kommen, und dann werden die abfälle in ein anderes land geführt und dort aufgemischt und pulverisiert und vermantscht und mit essentiellen nähr- und vitalstoffen und vitaminen und mineralien angereichert, und dann in dosen verpackt und dann wieder durch halb europa gekarrt und dann den medien und im supermarkt werblich angepriesen und dann verwöhnen wir unsere hunderln und katzerln damit, weil, wir sind ja umweltbewusste tierschützer und greifen kein rohes fleisch an, alles für den tier- und umweltschutz, nicht wahr, wir warten einfach auf die sonderangebote, tiernahrung um 25% verbilligt.
wurst muss aus der plastikhaut sein, weil darm, igitt, da war doch einmal sch... drinnen, kann man nicht essen.
die unmengen an energie, die bei der haltung in tierfabriken, beim hin- und hertransportieren, beim verpacken und der herstellung des verpackungsmaterials einerseits, und bei der vernichtung eben dieses verpackungsmaterials andererseits anfallen, das verbuchen wir unter marginalien.
wenn man ein wenig darüber nachdenkt, dann könnte man tatsächlich zu dem schluss kommen, dass der konsument für das ganze rundherum mehr bezahlt als für die ware selbst. und was, bitte, erwartet der konsument denn eigentlich von fleisch und "feiner wurst" die billiger sind als brot? artgerechte tierhaltung, streicheleinheiten und sanfte tötung? glaubt wirklich irgendjemand ernsthaft dass die arbeit in einem grossschlachthof so unterhaltsam ist dass sich die leute dort anstellen und bitte-bitte-lasst-mich-da-um-wenig-geld-arbeiten sagen?
dass wir über alle diese dinge meist nicht einmal ansatzweise nachdenken, und nicht wenigstens so viel anstand haben ein tier, das wir dann selber essen oder an unsere haustiere verfüttern, zuerst ordentlich und gut zu behandeln, und dass wir ihm dann nicht die ehre erweisen alles, was wir von ihm verwenden können, auch tatsächlich zu verwenden, und dass wir nicht bereit sind einen fairen preis für faire ware zu bezahlen, wissen sie was? DAS ist der eigentliche skandal. dieses sich selber in den sack lügen, dieses nicht weiter denken als eine fette sau springt, dieses verd... gutmenschentum.
und dann wird uns schlecht weil wir pferdefleisch im burger haben. ich denke, wir sollten froh sein dass wir nicht wissen was in den guten fertiggerichten noch alles drinnen ist, wie knorpeln, talg, ein bisserl haut und so, und alles das was man unfaschiert und ungefärbt einfach nicht verkaufen kann - weil, mit rechten dingen kann diese preisgestaltung einfach nicht zugehen. dass es dann einmal auffällt wenn ein hersteller allzu grössenwahnsinnig wird beim umdeklarieren war zu erwarten. more to come. die sind jetzt eine weile ein bisserl vorsichtiger, und dann geht das wieder los. die haben nur das glück dass man in solchen fällen etwas bestimmtes suchen muss, da findet sich nur selten etwas zufällig.
wissen sie noch was? ich esse seit ewigen zeiten keinen burger, ich kauf mein fleisch auf dem land vom bauern, und ich hab' lederhandschuhe, schuhe aus leder, jacken aus leder, und handtaschen aus leder. die kann man nämlich, zum unterschied von den plaste- und elasteerzeugnissen, reparieren. einmal ordentliche ware gekauft hat man zehnmal so lange was davon wie von billigem zeug. atmungsaktiv, pflegeleicht, keine allergene und keine kanzerogene, und ich hab' ein besseres gewissen als wenn ich dem hund ein rindsschnitzerl aus dem sonderangebot kauf' und mir selber jedes jahr eine neue kunstfaserjacke, weil die alte leider einen riss hat den man nicht mehr reparieren kann. und das, obwohl ich weiss dass die kinder in indien und pakisten auf die arbeit in der textilindustrie angewiesen sind, und das modell vom letzten frühling heuer eigentlich nicht mehr getragen werden kann, ist ja schon überholt, und man hat jetzt auch andere farben. meine ältesten lederhandschuhe sind über dreissig jahre alt und immer noch tadellos: ich behandle sie anständig.
wir regen uns auf über den betrug durch die einen, und selber betrügen wir uns und die anderen noch viel mehr. aber das ist kein skandal, sondern ein trauerspiel. und über die welt, die wir hinterlassen, sollen sich gefälligst die enkerln kränken, wenn sie das alles überleben.
... comment
marion,
Sonntag, 17. Februar 2013, 13:49
ach ja.
gefällt mir -nicht! Aber so wahr.
Manchmal denkt man, die Plastikverpackung ist werthaltiger als das darinliegende Fleischimitat. Beides Industrieprodukte. Ich kauf es natürlich auch, dann lieber frische Hühnerbrust aus dem Supermarkt als zweifelhafte aus der Metzgerstheke zum doppelten Preis. Außerdem kann ich nicht von 8-12 und 15-18 Uhr einkaufen gehen, da muss ich selbst arbeiten.
Diese Einstellung, ich ess fleisch und wurst und kaufe hühner-nuggets für die kinder, man soll aber nicht sehen, dass das mal ein tier war, ist mir fremd. Das liegt aber eher daran, dass meine Ahnen noch Tiere gehalten haben und ich als Kind damit aufgewachsen bin. Der Abstand wird zu groß zwischen unserer Lebenswirklichkeit und den "Lebens"-mitteln. Vor 40 Jahren gab es in unserem Dorf noch mibdestens 6 Bäcker, 6 Metzger, 2 Mühlen, 2 Tante-Emma-Läden und unzählige Landwirtschaftsbetriebe (incl. "Krauterer"), viele Leute hatten noch Gemüse im Garten und Kleintiere im Ställchen. Die Versorgung mit Lebensmitteln war Lokal. An hohen Feiertagen gab es mal Importware wie Schweizer Käse, Bananen, Ananas aus der Dose oder Ölsardinen. Die erste Pizzeria wurde bestaunt. Eine Pizza war ein unerhört exotisches Essen.
Davon übrig geblieben sind - bei einer gefühlten Verdopplung des Ortes - 1 Bäckereibetrieb und 3 Metzger. Es gibt noch drei landwirtschaftliche Betriebe die man so nennen kann und der letzte hat gerade die Milchkühe abgeschafft.
An jeder Ecke - vor dem Ort aber mit Autobahnanschluss -gibt es auf ehemaligen landwirtschaftlichen Flächen die üblichen Supermärkte. Innerörtliche Versorgung gibt es bis auf die genannten Bäcker/Metzger kaum mehr.
gefällt mir -nicht! Aber so wahr.
Manchmal denkt man, die Plastikverpackung ist werthaltiger als das darinliegende Fleischimitat. Beides Industrieprodukte. Ich kauf es natürlich auch, dann lieber frische Hühnerbrust aus dem Supermarkt als zweifelhafte aus der Metzgerstheke zum doppelten Preis. Außerdem kann ich nicht von 8-12 und 15-18 Uhr einkaufen gehen, da muss ich selbst arbeiten.
Diese Einstellung, ich ess fleisch und wurst und kaufe hühner-nuggets für die kinder, man soll aber nicht sehen, dass das mal ein tier war, ist mir fremd. Das liegt aber eher daran, dass meine Ahnen noch Tiere gehalten haben und ich als Kind damit aufgewachsen bin. Der Abstand wird zu groß zwischen unserer Lebenswirklichkeit und den "Lebens"-mitteln. Vor 40 Jahren gab es in unserem Dorf noch mibdestens 6 Bäcker, 6 Metzger, 2 Mühlen, 2 Tante-Emma-Läden und unzählige Landwirtschaftsbetriebe (incl. "Krauterer"), viele Leute hatten noch Gemüse im Garten und Kleintiere im Ställchen. Die Versorgung mit Lebensmitteln war Lokal. An hohen Feiertagen gab es mal Importware wie Schweizer Käse, Bananen, Ananas aus der Dose oder Ölsardinen. Die erste Pizzeria wurde bestaunt. Eine Pizza war ein unerhört exotisches Essen.
Davon übrig geblieben sind - bei einer gefühlten Verdopplung des Ortes - 1 Bäckereibetrieb und 3 Metzger. Es gibt noch drei landwirtschaftliche Betriebe die man so nennen kann und der letzte hat gerade die Milchkühe abgeschafft.
An jeder Ecke - vor dem Ort aber mit Autobahnanschluss -gibt es auf ehemaligen landwirtschaftlichen Flächen die üblichen Supermärkte. Innerörtliche Versorgung gibt es bis auf die genannten Bäcker/Metzger kaum mehr.
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feuerlibelle,
Sonntag, 17. Februar 2013, 21:05
liebe frau kelef, sie wissen doch dass ich mein halbes leben in der lebensmittelbranche verbracht habe und insbesondere mit der lebensmittelkennzeichnung in der kodexkommission befasst war. ich will hier nicht fachsimpeln, vielleicht nur soviel: jeder erzeugerbetrieb muss eine eingangs- und eine ausgangskontrolle haben, um eben .... und so weiter und so fort..... und wenn gepanscht wird, dann hat das qualitätsmanagement versagt. zu dem aktuellen etikettenschwindel habe ich auch meine meinung, aber gleich mit dem groben rechen drüberfahren löst das urproblem garantiert nicht. was das konsumentenverhalten betrifft, so muss man vorher die armutssituation ernsthaft thematisieren. eine vierköpfige familie mit nur einem ernährer kann nicht zwischen prämium und aktionsware gustieren, dafür reicht das haushaltsbudget nicht. österreich ist ein reiches land mit einer drohenden armutsfalle und das dürfen wir nicht außer acht lassen. ich kenne mehrere menschen die sagen: lieber billigware kaufen als hungern.
die welt hat sich verändert.
die welt hat sich verändert.
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kelef,
Montag, 18. Februar 2013, 00:51
natürlich haben sie recht, das bestreite ich ja gar nicht.
aber betrug ist betrug, da ist mir "panschen" einfach zu wenig. kontrollen sind - das wissen wir beide - immer so gut wie die menschen, die sich an die vorschriften halten. sonst bräuchten wir ja gar keine kontrollen ...
wenn ich billiges fertigessen kaufe und esse, dann ist mir klar dass das, was auf dem bild auf dem etikett zu sehen ist mit der realität eines z.b. glücklichen huhnes oder rindviehs nicht das geringste zu tun hat, und dass die bananen im gütebesiegelten joghurt nicht aus österreichischen gärten stammen weiss ich ebenso wie dass die erdbeeren, die im winter im joghurt sind entweder von sehr weit her oder tiefkühl- oder sonstwie konservenware sind. das stört mich gar nicht, ehrlich. und ich erwarte nicht dass irgendwer so irre ist mir eine kalbspariserwurst um acht euro das kilo zu verkaufen, in die er nur feinstes kalbsfilet hineinfaschiert hat. die würde übrigens auch nach gar nichts schmecken.
mich stört die doppelmoral, das dafür aber ganz gewaltig. fleischkonsum ist nur ein beispiel, quinoa eben auch, ebenso wie algen und weiss der kuckuck was noch alles. wenn wir mangos oder ananas essen wollen müssen wir uns darüber klar sein dass die lieferwege und -umstände entsprechend sind, ob das zeug nun aus fairem handel kommt oder nicht. und wenn wir gegen das töten von tieren sind, dann dürfen wir auch keine katzen und hunde halten. dafür vergiften wir dann aber die mäuse die unsere vorräte fressen, und verjagen die vögel von den feldern? und den kartoffelkäfern schenken wir ein reiseticket nach grönland? aber einen grossteil von so einem tier, das unter anderem für unsere haustiere sein leben lassen musste, den werfen wir einfach weg? ein mass- und respektvollerer umgang gerade mit lebensmitteln und dem ganzen rundherum wäre sehr notwendig, meine ich. man muss nicht nur den jetzigen zustand, sondern auch das woher und wohin der entwicklungen in die überlegungen mit einbeziehen. und dass das so wenige tun, DAS stört mich, besonders bei denen die es sich eben leisten könnten aufzubegehren.
und noch gewaltiger stören mich die ständigen versuche der lebensmittelindustrie, den konsumenten über den tisch zu ziehen indem umstände suggeriert werden die keineswegs der realität entsprechen können.
dass in tortelloni oder lasagne pferdefleisch ist berührt mich persönlich gar nicht, ich ess' ja auch salami und pferdeleberkäs' und pferdewurst, aber: wenn es drinnen ist muss es auch draufstehen, punktum. "kalbsleberwurst" die gerade einmal 5% kalbsleber enthält während der rest vom schwein kommt: finde ich ebenso beschiss, mir verlaub. genau so wie die vitamine im naschen und das gute-mutter-gefühl dabei, und all dieser schmafu, ebenso wie die jetzt endlich genehmigungspflichtigen gesundheitsbezogenen angaben, denn das war ebenso betrug. dass in die wurst nur die fleischteile kommen, die man nicht als schnitzel oder braten verkaufen kann, und dass da schon auch einmal ein paar knorpel oder ein stückerl haut dabei ist, das liegt, meine ich, in der natur der dinge, ebenso wie die tatsache dass man ja auch selber in der küche die schönen karotten als beilage und die weniger schönen für die suppe nimmt.
die preise der lebensmittel sind so irrwitzig geworden - nach oben wie nach unten - dass einem schlecht werden muss. verdienen tun ein paar wenige, und die, die sowieso schon nix haben, die zahlen die rechnung ob sie nun wollen oder nicht, und eben: DAS ist der skandal.
aber betrug ist betrug, da ist mir "panschen" einfach zu wenig. kontrollen sind - das wissen wir beide - immer so gut wie die menschen, die sich an die vorschriften halten. sonst bräuchten wir ja gar keine kontrollen ...
wenn ich billiges fertigessen kaufe und esse, dann ist mir klar dass das, was auf dem bild auf dem etikett zu sehen ist mit der realität eines z.b. glücklichen huhnes oder rindviehs nicht das geringste zu tun hat, und dass die bananen im gütebesiegelten joghurt nicht aus österreichischen gärten stammen weiss ich ebenso wie dass die erdbeeren, die im winter im joghurt sind entweder von sehr weit her oder tiefkühl- oder sonstwie konservenware sind. das stört mich gar nicht, ehrlich. und ich erwarte nicht dass irgendwer so irre ist mir eine kalbspariserwurst um acht euro das kilo zu verkaufen, in die er nur feinstes kalbsfilet hineinfaschiert hat. die würde übrigens auch nach gar nichts schmecken.
mich stört die doppelmoral, das dafür aber ganz gewaltig. fleischkonsum ist nur ein beispiel, quinoa eben auch, ebenso wie algen und weiss der kuckuck was noch alles. wenn wir mangos oder ananas essen wollen müssen wir uns darüber klar sein dass die lieferwege und -umstände entsprechend sind, ob das zeug nun aus fairem handel kommt oder nicht. und wenn wir gegen das töten von tieren sind, dann dürfen wir auch keine katzen und hunde halten. dafür vergiften wir dann aber die mäuse die unsere vorräte fressen, und verjagen die vögel von den feldern? und den kartoffelkäfern schenken wir ein reiseticket nach grönland? aber einen grossteil von so einem tier, das unter anderem für unsere haustiere sein leben lassen musste, den werfen wir einfach weg? ein mass- und respektvollerer umgang gerade mit lebensmitteln und dem ganzen rundherum wäre sehr notwendig, meine ich. man muss nicht nur den jetzigen zustand, sondern auch das woher und wohin der entwicklungen in die überlegungen mit einbeziehen. und dass das so wenige tun, DAS stört mich, besonders bei denen die es sich eben leisten könnten aufzubegehren.
und noch gewaltiger stören mich die ständigen versuche der lebensmittelindustrie, den konsumenten über den tisch zu ziehen indem umstände suggeriert werden die keineswegs der realität entsprechen können.
dass in tortelloni oder lasagne pferdefleisch ist berührt mich persönlich gar nicht, ich ess' ja auch salami und pferdeleberkäs' und pferdewurst, aber: wenn es drinnen ist muss es auch draufstehen, punktum. "kalbsleberwurst" die gerade einmal 5% kalbsleber enthält während der rest vom schwein kommt: finde ich ebenso beschiss, mir verlaub. genau so wie die vitamine im naschen und das gute-mutter-gefühl dabei, und all dieser schmafu, ebenso wie die jetzt endlich genehmigungspflichtigen gesundheitsbezogenen angaben, denn das war ebenso betrug. dass in die wurst nur die fleischteile kommen, die man nicht als schnitzel oder braten verkaufen kann, und dass da schon auch einmal ein paar knorpel oder ein stückerl haut dabei ist, das liegt, meine ich, in der natur der dinge, ebenso wie die tatsache dass man ja auch selber in der küche die schönen karotten als beilage und die weniger schönen für die suppe nimmt.
die preise der lebensmittel sind so irrwitzig geworden - nach oben wie nach unten - dass einem schlecht werden muss. verdienen tun ein paar wenige, und die, die sowieso schon nix haben, die zahlen die rechnung ob sie nun wollen oder nicht, und eben: DAS ist der skandal.
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wuhei,
Montag, 18. Februar 2013, 08:06
Guten Morgen liebe Frau Kelef, liebe Feuerlibelle,
Ihr habt beide recht und falsche Deklaration ist Unrecht.
Für mich selbst: wir haben hier einen ausgezeichneten Metzger, der die Tiere der umliegenden Bauern meist auch schonungsvoll am Hof schlachtet, aber den kann ich mir nur höchst selten leisten. Und das, obwohl mein Fleischkonsum bei weitem nicht an den der meisten Österreicher herankommt.
Und wie mir geht es vielen anderen, daher müssen wir uns nach der plastikverpackten Fleischdecke strecken. Und da kann man sich - haha - laut Etikette - aussuchen, woher das Fleisch kommt und wie alt es ist.
Ich bleib bei meinem dämlichen Vertrauen, denn wieweit kann ich Wirten oder gar dem braven Dorfmetzger wirklich trauen?
Und, ja, auch esse Pferdefleisch, sehr gerne sogar, denn es ist ziemlich gesund, nur leider bekommt man in Tirol keines mehr. Ausser über Umwege, meinen Hundemetzger, der besorgt mir manchmal welches aus Wien.
À propos, ich muß ihn bei der nächsten Bestllung daran erinnern, daß er mir schon känger keines gebraht hat. Aber: bringt er mir dann wirklich echtes Ihaha oder doch muh???????
Ihr habt beide recht und falsche Deklaration ist Unrecht.
Für mich selbst: wir haben hier einen ausgezeichneten Metzger, der die Tiere der umliegenden Bauern meist auch schonungsvoll am Hof schlachtet, aber den kann ich mir nur höchst selten leisten. Und das, obwohl mein Fleischkonsum bei weitem nicht an den der meisten Österreicher herankommt.
Und wie mir geht es vielen anderen, daher müssen wir uns nach der plastikverpackten Fleischdecke strecken. Und da kann man sich - haha - laut Etikette - aussuchen, woher das Fleisch kommt und wie alt es ist.
Ich bleib bei meinem dämlichen Vertrauen, denn wieweit kann ich Wirten oder gar dem braven Dorfmetzger wirklich trauen?
Und, ja, auch esse Pferdefleisch, sehr gerne sogar, denn es ist ziemlich gesund, nur leider bekommt man in Tirol keines mehr. Ausser über Umwege, meinen Hundemetzger, der besorgt mir manchmal welches aus Wien.
À propos, ich muß ihn bei der nächsten Bestllung daran erinnern, daß er mir schon känger keines gebraht hat. Aber: bringt er mir dann wirklich echtes Ihaha oder doch muh???????
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marion,
Montag, 18. Februar 2013, 10:38
also fragt man sich, woher kommt nur diese Menge an Pferdefleisch, normalerweise ist es doch auch eine Delikatesse und wird bei speziellen Metzgern, nicht zu billig, verkauft.
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feuerlibelle,
Montag, 18. Februar 2013, 11:23
bei diesem etikettenschwindel sind zweifelsfrei kriminelle netzwerke im spiel.
aber haben sie sich schon mal die frage gestellt – welchen geschmacklichen unterschied gibt es zwischen pferd-esel-muli? dann hätten wir vielleicht auch die mengenfrage beantwortet.
ach, vergessen sie es wieder ;-)
aber haben sie sich schon mal die frage gestellt – welchen geschmacklichen unterschied gibt es zwischen pferd-esel-muli? dann hätten wir vielleicht auch die mengenfrage beantwortet.
ach, vergessen sie es wieder ;-)
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pathologe,
Montag, 18. Februar 2013, 09:53
Wir
sind halt von Kindheit darauf konditioniert, was "essbar" und was "Hundefutter" ist. Eine Ehe mit einer Afrikanerin kann einem da schon die Augen öffnen, wenn man sieht, was da auf den Tisch kommt.
Beispielsweise ist dem Mann des Hauses als Spezialität "gizzard" reserviert, der Muskelmagen des Huhnes. Sieht aufgeschnitten wie ein Schmetterling aus und ist unheimlich langwierig zu essen, da sehr zäh. Auch eine Art Spezialität (habe ich aber nicht probiert) sind die Hühnerfüße, genau, jene mit den Krallen. Gibt es aber auch in China.
Und was die Kuh betrifft: da wird alles verwertet. Meine Frau wurde beim örtlichen Bauern in Deutschland sehr seltsam angeschaut, als sie, für die Zubereitung ihrer heimatlichen Gerichte, nach Blättermagen, Schwanz und Hufen fragte. Das sei alles entweder Abfall oder an den Hund verfüttert worden.
Wir sind doch sehr etepetete, wenn es ums Essen geht.
Beispielsweise ist dem Mann des Hauses als Spezialität "gizzard" reserviert, der Muskelmagen des Huhnes. Sieht aufgeschnitten wie ein Schmetterling aus und ist unheimlich langwierig zu essen, da sehr zäh. Auch eine Art Spezialität (habe ich aber nicht probiert) sind die Hühnerfüße, genau, jene mit den Krallen. Gibt es aber auch in China.
Und was die Kuh betrifft: da wird alles verwertet. Meine Frau wurde beim örtlichen Bauern in Deutschland sehr seltsam angeschaut, als sie, für die Zubereitung ihrer heimatlichen Gerichte, nach Blättermagen, Schwanz und Hufen fragte. Das sei alles entweder Abfall oder an den Hund verfüttert worden.
Wir sind doch sehr etepetete, wenn es ums Essen geht.
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marion,
Montag, 18. Februar 2013, 10:39
Ja. und wenn wir doch gewisse körperteile weg- bzw. den Hunden hinwerfen, zeigen die alten, traditionellen Rezepte, dass man doch soviel wie möglich verwertet hat. Im Supermarkt findet man meist noch Muskelfleisch in Plastik.
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,
Montag, 18. Februar 2013, 11:44
diese tierverachtunk
is beim schächten von rindern zu beobachten wenn man es den ma tun will
es is einfach nur noch widerlich wie das rind mit dem kopp nach unten gekippt wird und dann ausblutet
(in belgien erlaupt)
wer da noch ein steak isst der muss schon starke nerven haben im sein
auf den schlachthöfen werden nich alle tiere sofort getötet sonderen ein teil lebendig verbrüht
die verachtunk der tiere hat bei uns eine lange tradition und lässt sich auf die bibel zurückführen
ich hatte ma eine katze die sagen wir ma sehr autonom selbstbewusst und selbstständich war
ich hab mich gefragt als sie starb nach langem todeskampf ob sie eine seele hat
ich hab lange überlegt
sie hatte eine
und damits ein wenig dialektisch wird:
wenn ein skudde-schaf geschlachtet wird weil die vorgärten nu ma begrenzt sind und dann kommt der böse wolf
sind die kosten für das schlachten so um 30-40%
weil die wolle für heutige ansprüche nix wert is
und die tiere nich soviel wiegen wie so deichschafe
abba respektlos was wechzuschmeissen halte ich für krank ja tiefkrank
die formel "konsum-verwertbar" für zutiefst pervers
wer die tiere nich achtet der achtet auch den menschen nich
es is einfach nur noch widerlich wie das rind mit dem kopp nach unten gekippt wird und dann ausblutet
(in belgien erlaupt)
wer da noch ein steak isst der muss schon starke nerven haben im sein
auf den schlachthöfen werden nich alle tiere sofort getötet sonderen ein teil lebendig verbrüht
die verachtunk der tiere hat bei uns eine lange tradition und lässt sich auf die bibel zurückführen
ich hatte ma eine katze die sagen wir ma sehr autonom selbstbewusst und selbstständich war
ich hab mich gefragt als sie starb nach langem todeskampf ob sie eine seele hat
ich hab lange überlegt
sie hatte eine
und damits ein wenig dialektisch wird:
wenn ein skudde-schaf geschlachtet wird weil die vorgärten nu ma begrenzt sind und dann kommt der böse wolf
sind die kosten für das schlachten so um 30-40%
weil die wolle für heutige ansprüche nix wert is
und die tiere nich soviel wiegen wie so deichschafe
abba respektlos was wechzuschmeissen halte ich für krank ja tiefkrank
die formel "konsum-verwertbar" für zutiefst pervers
wer die tiere nich achtet der achtet auch den menschen nich
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kelef,
Montag, 18. Februar 2013, 13:24
ja. und eben. sag ich ja.
die frau wiener pferdefleischhauer hat gestern sehr vorsichtig formuliert im fernsehen, aber sinngemäss gesagt: das pferd ist ein nutztier. erst wird es als zugtier eingesetzt, oder zum wagenziehen, und später dann kommt es in den leberkäs'. tiere, die für diese späteren eintritt in die nahrungskette vorgesehen sind werden entsprechend gefüttert und im krankheitsfall auch entsprechend behandelt. sportpferde, so meinte sie, kommen nicht in die nahrungskette - sie wird schon wissen warum.
was daran schlecht sein soll erschliesst sich mir nicht, und wieso man das ablehnen kann auch nicht. wäre es besser die kadaver einfach kalorisch zu entsorgen, als sondermüll?
esel, im übrigen, schmeckt auch nicht schlecht, wie pferd, nur würziger.
und geflügelmägen sind eine delikatesse nicht nur in der heimat ihrer frau, lieber herr pathologe, sondern auch woanders. kann man sehr feines ragout daraus machen. meine tochter liebt hühnerherzen in reis. wenn ich geflügelsuppe koche, dann kommt der magen immer hinein, ebenso wie das herz. die haut vom hals wird abgezogen. den hals kann man ebenfalls mitkochen und das fleisch auslösen. die gute köchin bereitet dann noch aus ein wenig bröseln und milch/ei/petersilie/muskat eine feine fülle, stopft die in den hals und lässt diese "wurst" in der suppe mitziehen, oder brät sie in fett knusprig. fein aufgeschnitten kommt das dann als einlage in die suppe. schaut zusammen mit gemüse, magen, herz und leber sehr schön aus und schmeckt auch so. wobei in die geflügelsuppe ja sowieso bröselknöderln gehören, da kann man gleich ein wenig masse abzweigen.
was an all diesen dingen verwerflich sein soll erschliesst sich mir nicht.
truthahn ist ja auch so eine sache. der hat siebenerlei verschiedenes fleisch, sagt man, und die leute wollen nur das brustfleisch. dabei schmeckt der rest viel besser, und man kriegt die teile fast nachgeworfen, weil niemand sie will. und aus dem kleinzeug suppe kochen? kaufen die meisten doch lieber in der dose, als hühnersuppe.
schafe werden für schwer zugängliche stellen immer noch als "rasenmäher" gehalten - und dann? ich kenn bauern, die haben so allzweckschafe, erst als rasenmäher, der schafscherer kommt regelmässig und kauft die wolle, und solange die tiere noch jung genug sind werden sie anständig vom leben zum tode gebracht und kommen dann in die nahrungskette. detto ziegen, je nachdem was wächst. und: auch von diesen kann man alles fleisch und alle innereien essen, wie vom kaninchen.
wild ebenso: aber jeder will nur filet oder schlögel, und den rest?
alle diese fleischsorten würden mich in einem fertiggericht oder einer wurst ganz und gar nicht stören: aber man muss es mir sagen. und wie das wölfchen schon schrub: wer die tiere nicht achtet, der achtet auch den menschen nicht.
und wenn mich jemand anlügt, dann werde ich ziemlich übellaunig.
die frau wiener pferdefleischhauer hat gestern sehr vorsichtig formuliert im fernsehen, aber sinngemäss gesagt: das pferd ist ein nutztier. erst wird es als zugtier eingesetzt, oder zum wagenziehen, und später dann kommt es in den leberkäs'. tiere, die für diese späteren eintritt in die nahrungskette vorgesehen sind werden entsprechend gefüttert und im krankheitsfall auch entsprechend behandelt. sportpferde, so meinte sie, kommen nicht in die nahrungskette - sie wird schon wissen warum.
was daran schlecht sein soll erschliesst sich mir nicht, und wieso man das ablehnen kann auch nicht. wäre es besser die kadaver einfach kalorisch zu entsorgen, als sondermüll?
esel, im übrigen, schmeckt auch nicht schlecht, wie pferd, nur würziger.
und geflügelmägen sind eine delikatesse nicht nur in der heimat ihrer frau, lieber herr pathologe, sondern auch woanders. kann man sehr feines ragout daraus machen. meine tochter liebt hühnerherzen in reis. wenn ich geflügelsuppe koche, dann kommt der magen immer hinein, ebenso wie das herz. die haut vom hals wird abgezogen. den hals kann man ebenfalls mitkochen und das fleisch auslösen. die gute köchin bereitet dann noch aus ein wenig bröseln und milch/ei/petersilie/muskat eine feine fülle, stopft die in den hals und lässt diese "wurst" in der suppe mitziehen, oder brät sie in fett knusprig. fein aufgeschnitten kommt das dann als einlage in die suppe. schaut zusammen mit gemüse, magen, herz und leber sehr schön aus und schmeckt auch so. wobei in die geflügelsuppe ja sowieso bröselknöderln gehören, da kann man gleich ein wenig masse abzweigen.
was an all diesen dingen verwerflich sein soll erschliesst sich mir nicht.
truthahn ist ja auch so eine sache. der hat siebenerlei verschiedenes fleisch, sagt man, und die leute wollen nur das brustfleisch. dabei schmeckt der rest viel besser, und man kriegt die teile fast nachgeworfen, weil niemand sie will. und aus dem kleinzeug suppe kochen? kaufen die meisten doch lieber in der dose, als hühnersuppe.
schafe werden für schwer zugängliche stellen immer noch als "rasenmäher" gehalten - und dann? ich kenn bauern, die haben so allzweckschafe, erst als rasenmäher, der schafscherer kommt regelmässig und kauft die wolle, und solange die tiere noch jung genug sind werden sie anständig vom leben zum tode gebracht und kommen dann in die nahrungskette. detto ziegen, je nachdem was wächst. und: auch von diesen kann man alles fleisch und alle innereien essen, wie vom kaninchen.
wild ebenso: aber jeder will nur filet oder schlögel, und den rest?
alle diese fleischsorten würden mich in einem fertiggericht oder einer wurst ganz und gar nicht stören: aber man muss es mir sagen. und wie das wölfchen schon schrub: wer die tiere nicht achtet, der achtet auch den menschen nicht.
und wenn mich jemand anlügt, dann werde ich ziemlich übellaunig.
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kelef,
Montag, 18. Februar 2013, 21:40
und noch was, herr pathologe, hier ist ein special für ihre frau: http://en.wikipedia.org/wiki/Gizzard. heute nachmittag habe ich die russische freundin gefragt, und natürlich: aus geflügelmägen macht man ragout, was sonst, wenn man die nicht nach entsprechender vorbereitung z.b. über den salat tut, oder als knabberzeug verzehrt? sind doch eine delikatesse.
und dann sagen sie das einem österreicher oder einem deutschen. meine fresse.
ist dasselbe wie: tripes, trippa, flaki, oder diverse türkische, serbische, blablabla nationalgerichte. zahlen die trotteln im urlaub ein vermögen dafür, und suchen dann im eigenen land spezialitätenrestaurants in denen es derlei ausgefallene gerichte auch gibt. kennt ja hier nur jemand, der wirklich gründliche fernreisen macht und sich auch mit der kultur und so beschäftigt. kuttelflecksuppe täten die nie essen, das ist ja erstens bäh und zweitens arme-leute und drittens hundefutter und viertens überhaupt bäh. kuckst du hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Kutteln
das meinte ich. kein respekt vor nix nicht, und ahnung erst recht keine. ein trauerspiel. oder: ein skandal, wie das liebe wölfchen sagen würde, und er hat wieder einmal recht.
und dann sagen sie das einem österreicher oder einem deutschen. meine fresse.
ist dasselbe wie: tripes, trippa, flaki, oder diverse türkische, serbische, blablabla nationalgerichte. zahlen die trotteln im urlaub ein vermögen dafür, und suchen dann im eigenen land spezialitätenrestaurants in denen es derlei ausgefallene gerichte auch gibt. kennt ja hier nur jemand, der wirklich gründliche fernreisen macht und sich auch mit der kultur und so beschäftigt. kuttelflecksuppe täten die nie essen, das ist ja erstens bäh und zweitens arme-leute und drittens hundefutter und viertens überhaupt bäh. kuckst du hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Kutteln
das meinte ich. kein respekt vor nix nicht, und ahnung erst recht keine. ein trauerspiel. oder: ein skandal, wie das liebe wölfchen sagen würde, und er hat wieder einmal recht.
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carodame,
Dienstag, 19. Februar 2013, 00:34
"Wir fressen uns zu Tode" . Galina Schatalowa- eine hochbetagte russische Ärztin hat damit nicht ganz Unrecht. Das warum auch immer gewachsene Verlangen nach Fleisch ruft kriminelle Produzenten auf den Plan. Nicht verwunderlich. Das hochwertige Fleisch gab es früher nur am Wochenende. An Wochentagen füllten einfache Gerichte, oft fleischlos den Magen. Soviel Fettleibige wie heute gab es damals eben auch noch nicht.
Heute gibt es manchmal Überraschungspakete mit leckerem Inhalt... Das war eine Superidee von Ihnen. Und von Frau pixy
Heute gibt es manchmal Überraschungspakete mit leckerem Inhalt... Das war eine Superidee von Ihnen. Und von Frau pixy
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kelef,
Dienstag, 19. Februar 2013, 03:46
frau pixy hält ihre eigenen ideen ja sowieso immer für die besten ...
schatalowa kenne ich. und buchweizen auch, mag ich sehr gerne.
mein vater war im krieg in englischer gefangenschaft, zuerst zwei jahre in england, dann fünf jahre in kanada. in england kam er als "versuchskaninchen" in ein projekt in dem der kalorienbedarf untersucht wurde: die gefangenen bekamen pro tag zwei gekochte kartoffeln und zwei heringe. interessanterweise überlebten die intelligenteren (nicht zu verwechseln mit den gebildeteren), weil sie sich geistig beschäftigten. mein grossvater - der das zweifelhafte vergnügen hatte im zuge des ersten weltkrieges sieben jahre in einem sibirischen arbeitslager verbringen zu dürfen - hatte das gleiche berichtet, und seinen sohn in den krieg entlassen mit dem ratschlag: wenn du nichts zu essen hast, dann lern' etwas, sonst wirst du verrückt.
kamen beide wieder gesund an leib und leben zurück. der opa konnte anschliessend russisch, war feldscher (so richtig medizin studieren war ja nicht möglich), und hatte sein englisch und sein französisch perfektioniert, daneben unterrichtete er literatur und musik. mein vater lernte in england uhrmacher, und in kanada perfektionierte er sein englisch, unterrichtete darstellende geometrie und akkordeon, lernte oboe-spielen, spielte im lager-orchester und richtete zusammen mit seinen mitgefangenen einen tiergarten ein: mit grizzly, wildkatzen, luchsen, waschbären, schnappschildkröten, etc., und in den gewächshäusern hielten sie colibris.
im umkehrschluss könnte man aus den erfahrungen von schatalowa und denen meiner altvorderen also folgern, dass die meisten von uns einfach zu wenig denken, und statt dessen fressen. und das trifft es wohl auch - als ich studierte und später, als ich eine menge weiterbildungen machte, da war ich beim lernen nie hungrig, und auch zwischendurch ass ich weit weniger als sonst. nur wenn ich eine längere bildungspause machte, dann ging es mit dem gewicht aufwärts. bei befriedigender geistiger arbeit habe ich den gleichen effekt erlebt, nicht nur bei mir.
der wahn jeden tag fleisch haben zu müssen ist wohl auch ein überbleibsel der schlechten zeiten: wer sich jeden tag fleisch leisten kann, der hat es zu etwas gebracht. das stimmt zwar schon lange nicht mehr, ist aber tief in vielen älteren verwurzelt, und die jüngeren haben es nicht anders gelernt. nur kosten soll es möglichst wenig.
dass daraus natürlich viele kriminelle machenschaften resultieren wundert nicht wirklich. aber ich möchte auch nicht genau wissen was in den fertig-gemüsen etc. wirklich drinnen ist. worin die schwierigkeit besteht z.b. spinat zuzubereiten hat sich mir aber auch noch nicht erschlossen. nach hause tragen muss ich das eine wie das andere, und zeitlich komme ich ziemlich zum gleichen ergebnis, preislich ist auch kein grosser unterschied. nur aussehen und schmecken tut frischer spinat: ganz anders als der aus dem karton. und das mit "keine zeit" ist mir ebenfalls rätselhaft - ich habe jahrzehntelang am abend nach der arbeit gekocht, und zwar täglich. und sehr gerne auch ohne fleisch oder wurst. von der werbemafia wird da schon viel gehirnwäsche betrieben.
schatalowa kenne ich. und buchweizen auch, mag ich sehr gerne.
mein vater war im krieg in englischer gefangenschaft, zuerst zwei jahre in england, dann fünf jahre in kanada. in england kam er als "versuchskaninchen" in ein projekt in dem der kalorienbedarf untersucht wurde: die gefangenen bekamen pro tag zwei gekochte kartoffeln und zwei heringe. interessanterweise überlebten die intelligenteren (nicht zu verwechseln mit den gebildeteren), weil sie sich geistig beschäftigten. mein grossvater - der das zweifelhafte vergnügen hatte im zuge des ersten weltkrieges sieben jahre in einem sibirischen arbeitslager verbringen zu dürfen - hatte das gleiche berichtet, und seinen sohn in den krieg entlassen mit dem ratschlag: wenn du nichts zu essen hast, dann lern' etwas, sonst wirst du verrückt.
kamen beide wieder gesund an leib und leben zurück. der opa konnte anschliessend russisch, war feldscher (so richtig medizin studieren war ja nicht möglich), und hatte sein englisch und sein französisch perfektioniert, daneben unterrichtete er literatur und musik. mein vater lernte in england uhrmacher, und in kanada perfektionierte er sein englisch, unterrichtete darstellende geometrie und akkordeon, lernte oboe-spielen, spielte im lager-orchester und richtete zusammen mit seinen mitgefangenen einen tiergarten ein: mit grizzly, wildkatzen, luchsen, waschbären, schnappschildkröten, etc., und in den gewächshäusern hielten sie colibris.
im umkehrschluss könnte man aus den erfahrungen von schatalowa und denen meiner altvorderen also folgern, dass die meisten von uns einfach zu wenig denken, und statt dessen fressen. und das trifft es wohl auch - als ich studierte und später, als ich eine menge weiterbildungen machte, da war ich beim lernen nie hungrig, und auch zwischendurch ass ich weit weniger als sonst. nur wenn ich eine längere bildungspause machte, dann ging es mit dem gewicht aufwärts. bei befriedigender geistiger arbeit habe ich den gleichen effekt erlebt, nicht nur bei mir.
der wahn jeden tag fleisch haben zu müssen ist wohl auch ein überbleibsel der schlechten zeiten: wer sich jeden tag fleisch leisten kann, der hat es zu etwas gebracht. das stimmt zwar schon lange nicht mehr, ist aber tief in vielen älteren verwurzelt, und die jüngeren haben es nicht anders gelernt. nur kosten soll es möglichst wenig.
dass daraus natürlich viele kriminelle machenschaften resultieren wundert nicht wirklich. aber ich möchte auch nicht genau wissen was in den fertig-gemüsen etc. wirklich drinnen ist. worin die schwierigkeit besteht z.b. spinat zuzubereiten hat sich mir aber auch noch nicht erschlossen. nach hause tragen muss ich das eine wie das andere, und zeitlich komme ich ziemlich zum gleichen ergebnis, preislich ist auch kein grosser unterschied. nur aussehen und schmecken tut frischer spinat: ganz anders als der aus dem karton. und das mit "keine zeit" ist mir ebenfalls rätselhaft - ich habe jahrzehntelang am abend nach der arbeit gekocht, und zwar täglich. und sehr gerne auch ohne fleisch oder wurst. von der werbemafia wird da schon viel gehirnwäsche betrieben.
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mark793,
Dienstag, 19. Februar 2013, 09:46
dass die meisten von uns einfach zu wenig denken, und statt dessen fressen.
Heißt es nicht sowieso, "Dummheit frisst, Intelligenz säuft" ? ;-)
Heißt es nicht sowieso, "Dummheit frisst, Intelligenz säuft" ? ;-)
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marion,
Dienstag, 19. Februar 2013, 13:23
einen kleinen Schlenker:
ein whale-watcher-spruch lautet wohl: du isst nicht zu viel, du isst zu wenig!
Das trifft womöglich heutzutage zu: der "Nährstoffgehalt" der Lebensmittel nimmt ab weil die Frische und Qualität abnimmt. Man lässt sich vordergründig täuschen durch künstliche Aromen usw., aber man bleibt hungrig, weil "der Körper" nach irgendwelchen Vitaminen, Spurenelementen, "Nährstoffen" hungert, die er nicht bekommen hat, obwohl der Magen voll war.
(mit einem Leberwurstbrot habe ich mir Vitamin B zugeführt, mit einem tollen mageren Steak nicht, mit einem billigen Discounter-Fleisch habe ich vielleicht noch Antibiotika dazubekommen )
Außerdem essen immer mehr Menschen immer mehr "Zusatzstoffe" die den Appetit anstacheln. (z.B. die berüchtigte Tüten-Hühnersuppe in der man alles findet nur kein Huhn)
Ich habe oft das Gefühl, wir essen immer mehr und bleiben hungrig.
ein whale-watcher-spruch lautet wohl: du isst nicht zu viel, du isst zu wenig!
Das trifft womöglich heutzutage zu: der "Nährstoffgehalt" der Lebensmittel nimmt ab weil die Frische und Qualität abnimmt. Man lässt sich vordergründig täuschen durch künstliche Aromen usw., aber man bleibt hungrig, weil "der Körper" nach irgendwelchen Vitaminen, Spurenelementen, "Nährstoffen" hungert, die er nicht bekommen hat, obwohl der Magen voll war.
(mit einem Leberwurstbrot habe ich mir Vitamin B zugeführt, mit einem tollen mageren Steak nicht, mit einem billigen Discounter-Fleisch habe ich vielleicht noch Antibiotika dazubekommen )
Außerdem essen immer mehr Menschen immer mehr "Zusatzstoffe" die den Appetit anstacheln. (z.B. die berüchtigte Tüten-Hühnersuppe in der man alles findet nur kein Huhn)
Ich habe oft das Gefühl, wir essen immer mehr und bleiben hungrig.
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cassandra_mmviii,
Dienstag, 19. Februar 2013, 13:50
Es ist ein Trauerspiel.
"Wie, man kann Lasagne auch selber machen?" fragte letztens das Nachbarskind. Also Nachbars gefragt, ob er hier essen darf, Lasagne probieren. Das Kind dachte nämlich, die gäbe es nur in kleinen Aluschalen.
Aber die selbstgemachte war nicht so lecker wie die gekaufte...
wir sind so pieselig geworden mit dem, was auch den Tisch kommt.
Ich wollte für Kohl&Pinkel fettes Kassler. Das schmeckt nur mit Fleisch, das fett enthält. Die Verkäuferin pries mir weiter das schöne magere Lachskassler an.
Letzten Sommer wollten wir erwachsenes Schaf, vielleicht sogar Hammel, der Sarde kam vorbei und wir wollten grillen und wenn er das Schaf übernimmt, ist das köstlich. Aber es braucht den kräftigeren geschmack von Schaf, nicht von Lamm. Es gab aber nur Lamm. Schaf? Entsetztes Gesicht der Verkäuferin, wer ißt den so was, das stinkt doch...
"Wie, man kann Lasagne auch selber machen?" fragte letztens das Nachbarskind. Also Nachbars gefragt, ob er hier essen darf, Lasagne probieren. Das Kind dachte nämlich, die gäbe es nur in kleinen Aluschalen.
Aber die selbstgemachte war nicht so lecker wie die gekaufte...
wir sind so pieselig geworden mit dem, was auch den Tisch kommt.
Ich wollte für Kohl&Pinkel fettes Kassler. Das schmeckt nur mit Fleisch, das fett enthält. Die Verkäuferin pries mir weiter das schöne magere Lachskassler an.
Letzten Sommer wollten wir erwachsenes Schaf, vielleicht sogar Hammel, der Sarde kam vorbei und wir wollten grillen und wenn er das Schaf übernimmt, ist das köstlich. Aber es braucht den kräftigeren geschmack von Schaf, nicht von Lamm. Es gab aber nur Lamm. Schaf? Entsetztes Gesicht der Verkäuferin, wer ißt den so was, das stinkt doch...
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kelef,
Dienstag, 19. Februar 2013, 15:41
hier gibt es heute börek. mit richtigem brinsen und frischem spinat, in frischen yufka-blättern. ich hab den spinat schon abgezupft und auf die uhr geschaut: eineinhalb kilo in zwanzig minuten, dabei habe ich nachrichten gehört. jetzt wässert der ein wenig (hatte noch erde an den wurzeln, igitt), dann blanchieren (3 minuten) und würzen und zusammen mit dem käse ab zwischen die teigblätter, macht noch einmal 15 minuten. 30 minuten im backrohr und auf den tisch. während das zeug im rohr vor sich hin backt mach ich das gurkenjoghurt und decke den tisch.
kostenpunkt für 8 - 10 grosse portionen: unter 20 euro. eine kleine ecke börek beim guten türken kostet - im plastiksackerl - 3 euro. ohne sauce. und das zeug ist auch noch kalt. kann man aber natürlich nach hause tragen und in der mikrowelle wärmen, und die sauce dazu selber machen. kostet dann gute 30 euro.
manchmal versteh ich die welt nicht. lasagne aus der dose (oder aluschale, oder was auch immer) hab ich übrigens noch nie gegessen. ich glaube nicht, dass mir was fehlt ...
kostenpunkt für 8 - 10 grosse portionen: unter 20 euro. eine kleine ecke börek beim guten türken kostet - im plastiksackerl - 3 euro. ohne sauce. und das zeug ist auch noch kalt. kann man aber natürlich nach hause tragen und in der mikrowelle wärmen, und die sauce dazu selber machen. kostet dann gute 30 euro.
manchmal versteh ich die welt nicht. lasagne aus der dose (oder aluschale, oder was auch immer) hab ich übrigens noch nie gegessen. ich glaube nicht, dass mir was fehlt ...
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kelef,
Dienstag, 19. Februar 2013, 15:44
ach ja: dass das fett der geschmacks- und vitaminträger ist haben die leute vergessen. aus magerem kasseler (hier heisst das ja geselchtes) kann man auch keine suppe kochen, das ist schon einmal nur der halbe spass. so ein selchsüppchen mit griess und ei, oder mit rollgerstl, und das gemüse schön hineinschneiden, das wärmt die seele.
und ganz mageres fleisch kann man sowieso nicht grillen. oder doch, dann legt man eben einfach die trockenen fasern in öl ein, damit man sie hinunterwürgen kann.
und ganz mageres fleisch kann man sowieso nicht grillen. oder doch, dann legt man eben einfach die trockenen fasern in öl ein, damit man sie hinunterwürgen kann.
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kreuzbube,
Dienstag, 19. Februar 2013, 16:50
In ein paar Tagen ist die Woche rum. Dann ist der "Pferdefleischskandal" Schnee von gestern und der Aufreger der nächsten Woche steht vor der Tür.
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marion,
Dienstag, 19. Februar 2013, 22:05
vergiftete bio-ostereier. die hühner legen schon dass der popo wehtut.
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carodame,
Dienstag, 19. Februar 2013, 23:11
Fisch im Milkahasen! Hege da schon lange Verdacht...
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kelef,
Dienstag, 19. Februar 2013, 23:52
manches ist allerdings offensichtlicher: http://herzbruch.blogger.de/stories/2208389 . und dann kommt ja jetzt auch wieder die bärlauch-zeit, da geht noch was.
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kelef,
Montag, 25. Februar 2013, 22:55
hach, frau marion, wie konnten sie das nur erraten.
demnächst vermutlich wieder tierblut in schokolade (hoffentlich wenigstens karnickelblut in den osterhasen-modellen, das wäre noch ein zusätzlicher gag).
demnächst vermutlich wieder tierblut in schokolade (hoffentlich wenigstens karnickelblut in den osterhasen-modellen, das wäre noch ein zusätzlicher gag).
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marion,
Dienstag, 26. Februar 2013, 01:18
Sie machen mir Angst. Und seit das Kind sein sonntag-vormittägliches Bad ablehnt habe ich sowieso noch keinen Plan wie am Ostersonntag ein möglichst unauffälliger Hase durch den Garten hoppeln könnte, und karnickelblut? Bäh.
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huehnerschreck,
Mittwoch, 20. Februar 2013, 12:54
danke!
ach, und ergänzend noch folgendes: durch die hochzüchtung der industriellen pflanzen sind da nun auch dinge drin, die nicht immer gut sind und/oder b) die einige nicht vertragen. stichworte pestizide und gluten.
im letzten jahrhundert wär ich vermutlich als magenkranke schon vor ein paar jahren verreckt.
ach, und ergänzend noch folgendes: durch die hochzüchtung der industriellen pflanzen sind da nun auch dinge drin, die nicht immer gut sind und/oder b) die einige nicht vertragen. stichworte pestizide und gluten.
im letzten jahrhundert wär ich vermutlich als magenkranke schon vor ein paar jahren verreckt.
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