Donnerstag, 22. Juli 2021
fortsetzung des hüftdesasters,
angefangen mit den vorbereitungen hat frau kelef im vorjahr: https://gastgeberin.blogger.de/stories/2791028/, und damit nix sein konnte gab es dann auch nach der anmeldung im krankenhaus von anfang november und den diversen höflichen fragen auch den termin am 18. jänner, zwecks der anmelde-untersuchung. obwohl das gar nicht so einfach war, denn eigentlich, so meinte man auf frau kelefs telefonische nachfrage, gäbe es da ganz bestimmt keine anmeldung, und wenn da eine von anfang november wäre, dann wäre das doch schon längst erledigt. beim zweiten telefonat allerdings versicherte man frau kelef, dass doch niemand in der anmeldung oder wo auch immer sich innerhalb von zwei monaten die überweisungen anschaue, es sei doch so viel zu tun, und überhaupt. leider hatte frau kelef aber die schriftliche bestätigung ihrer anmeldung von anfang november, darüber konnte man nicht diskutieren, und dann also: 18. jänner 2021. autsch, meinte da dann der untersuchende doktor, warum haben sie sich denn solange zeit gelassen, das schaut ja furchtbar aus, da reibt ja nur mehr knochen auf knochen!

als ob frau kelef das nicht wüsste erstens, und bei jedem schritt spürte zweitens, und dann wärerten da drittens auch noch die diversen röntgenbilder, die den verfall über die jahre hinweg dokumentierten. und die ct-aufnahmen, die zeigen warum die letzte verzögerung durchaus notwendig war, denn niemand schneidet gerne in patienten hinein die hochdosiert blutgerinnungshemmer nehmen müssen. weil: man kann sich vorstellen warum.

dies ausreichend erklärt bekommen habend meinte der doktor der ambulanz zunächst, die wartedauer betrage im allgemeinen derzeit so eineinhalb jahre auf ein neues hüfterl, frau kelef konnte ihm glaubwürdig versichern, das würde erstens sie nicht erleben, und zweitens wohl auch einige andere personen nicht, weil wie könne es denn sein, dass siehe oben. der doktor hmhmhmte ein wenig, nun, unter den umständen, und wenn der herr professor einverstanden sei, dann könne man so in ca. frühestens drei monaten ...

frau kelef nahm dies ebenso zur kenntnis wie die tatsache, dass die jüngste nichte der volksschulfreundin und ehemaligen nachbarin als med.-tech. assistentin assistierte, man tauschte ein paar freundlichkeiten und richtete grüsse aus und so, frau kelef wies noch freundlich aber unmissverständlich darauf hin, dass sie ausserdem noch ein paar leute kennen tät, und dann wankte sie am krückstock wieder aus den heiligen hallen hinaus.

wenig erleichtert wurde dieser ausflug übrigens dadurch, dass frau kelef schon seit ewigkeiten nur mehr über eine lungenkapazität von 70% verfügt, minus maske macht das dann so 50%, weil die anstrengung des gehens unter schmerzen und mit grösster vorsicht darf man ja auch nicht unterschätzen.

den rest des jänners und den februar verbrachte frau kelef also schwer atmend und wenig an der frischen luft, weil da gehen von stund zu stund schmerzhafter wurde, kein schritt ohne stock mehr möglich war und die diversen durchaus wirksamen schmerzmittel zwar einerseits halfen, andererseits aber natürlich ganz schön dämpfend wirken, und somit ein gewisses wurstigkeitsgefühl erzeugten.

frau kelef aber war trotz alledem meist doch recht frohgemut, haushaltsführung wurde ersatzlos gestrichen, einkaufen muss man nicht: der supermarkt liefert, und was der nicht liefert war die tochter so liebreich und aufmerksam herbeizubringen. mademoiselle lernte "schnell pipi, mammi ist kaputt", und zwecks der unterhaltung gingen wir halt den nachbarn auf die nerven, manchmal will man auch menschliche ansprache, sogar wenn man ein hund ist reichen zwei bis drei personen nur bedingt.

die putzfrau putzte, frau kelef übte sich darin im stehen zu essen (alternativ kann man ihr aber gerne zeigen wie man an einem stock hüpfend mit einer völlig instabilen hüfte einen vollen suppenteller auf den tisch stellt, oder irgendwas anderes ...), trinken kann man aus dose oder flasche, und die wäsche durchaus mit der greifzange in die waschmaschine stopfen bzw. aus dieser herausholen, wenn das trockenprogramm seine aufgabe erledigt hat. wäsche zusammenlegen kann man übrigens auf einem bein stehend, die zusammengelegte wäsche zu transportieren wird dann schon schwieriger, weil man sich im weiteren verlauf der geschehnisse dann auch mit der hand abstützen muss, und wenn in der einen hand der stock ist und die andere hand immer wieder abstützen muss, dann kann man sich den rest vorstellen.

aber es konnte ja nicht lange dauern, auf den letzten metern gibt man nicht auf, haben wir gelernt, und also: zähne zusammenbeissen und durchhalten.

und frau kelef hoffte das beste.

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Dienstag, 8. Juni 2021
corona-impfung, und was sie aus menschen macht
also gott sei dank - und das meine ich auch so - sind die diversen impfstoffe jetzt zugelassen (more to come) und im einsatz, und natürlich wird entsprechend werbung dafür gemacht einerseits, und entsprechend dagegen polemisiert andererseits. argumente kriegt man da zu hören und zu lesen, die kommen aus des teufels küche oder dem irrenhaus, anders kann man sich das nicht erklären.

als da sind: achtzigjährige, die sich sorgen machen wegen der veränderung ihres erbgutes, wenn sie geimpft werden. junge menschen, die überzeugt davon sind dass bill gates ihnen einen mikro-chip einpflanzen will. impfen sei, so meinen wieder andere, körperverletzung. und pflichtimpfungen: könne es gar nicht geben, das müsse alles freiwillig geschehen wegen bürgerrechten und entscheidungsfreiheiten und unversehrtheit usw.. letztere argumente übrigens besonders gerne von individuen, die sich gegen alles mögliche impfen lassen damit sie urlaub in dschibuti oder sonstwo machen können. weil das ist ja freiwillig, nicht wahr. und dass man jahrzehntelang nicht in die usa durfte, wenn man keine pockenimpfung hatte: längst vergessen. zudem ist letzteres ja eh kein argument, weil doch die pocken ausgestorben sind. so wie die tuberkulose.

am allergernsten hat frau kelef übrigens die leute, die ihr allen ernstes erklären, sie selbst würden warten auf die langzeitstudien, sie seien ja keine versuchskaninchen. man möchte diesen leuten ja gerne eine heftige auf den kopf hauen, denn mit anderen worten erklären die doch alle, die sich so im laufe der nächsten 5 bis 10 jahre impfen lassen, zu ihren höchstpersönlichen versuchskaninchen. erproben soll man sowas doch bitte woanders und an anderen, wie kommt man denn dazu, also wirklich. und dann gehen sie auf eine "black lives matter"-demo, weil ja alle menschen gleich viel wert sind: #finde_den_fehler, oder auch: arschlöcher, elendige.

eine unzahl geimpfter menschen hält es andererseits für dringend notwendig ein foto des pflasters, das über die einstichstelle geklebt wird, zu posten. gerne mit dem eigenen gesicht dazu, damit das auch ganz bestimmt ernst genommen wird. dazu der entsprechende text, der darf natürlich auch nicht fehlen: weine vor glück/bin zutiefst dankbar/mein leben beginnt neu/war noch nie so erleichtert ...

und dann kommen natürlich auch noch ellenlange, gerne auch stündliche, auflistungen der diversen neben- oder auch nicht-nebenwirkungen, ganz genau detailliert und so weiter und so fort. und alle haben den beipackzettel genau gelesen, sind ja alle mündige bürger, nicht wahr nicht. im beipackzettel steht übrigens jeweils, dass man nebenwirkungen melden soll (nein, nicht kann: soll!!!), und zwar gerne auch selbst an die - wie in jedem beipackzettel - angeführten stellen. da gibt es einen einheitlichen wortlaut, und frau kelef ist sich ganz sicher dass dem so ist. ebenso sicher ist sich frau kelef übrigens darin, dass, wer geimpft wird, unterschreiben muss dass der beipackzettel gelesen und verstanden wurde. im vorliegenden fall lautet der absatz wie folgt:

"Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das in Anhang Vaufgeführte nationale Meldesystem anzeigen und soweit verfügbar, geben Sie die Chargennummer an. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden."

ein ähnlicher satz steht übrigens in wirklich jedem beipackzettel, das ist so gesetz inder gesamten eu und frau kelef wettet ja eigentlich nie, aber in diesem fall kann eine wette wirklich empfohlen werden: man kann nur gewinnen ...

und so fragt sich frau kelef natürlich auch, wer von den leidenden, febrilen, von schmerzen geplagten, von hämatomen entstellten, und auch ansosten mindestens eine woche lang ausser gefecht gesetzten personen, die doch allesamt mündig sind und schriftlich bestätigt haben, dass sie den beipackzettel zur kenntnis genommen haben, denn eine meldung der monierten zustände an die o.a. stellen gemacht hat? oder auch nur dem arzt (und sei es dem hausarzt) ein feedback gegeben hat?

frau kelef, nebstbei, ist schon längst geimpft (risikopatientin, alt genug, rechtzeitig angemeldet), auch schon das zweite mal, bevor wer fragt, und ausser einem leichten schmerz an der einstichstelle und einem minimalen (trotz gerinnungshemmern) hämatömchen: nix bemerkenswertes. und, ehrlich gesagt, wenn man sich mit der nähnadel tief in den finger sticht, dann blutet das auch und tut - manchmal sogar tagelang - weh.


frau kelef ist übrigens auch zutiefst dankbar. insbesondere dafür, dass die impfung (mrna oder vektor, welchen herstellers auch immer) tief in den oberarmmuskel verabreicht wird, und nicht tief in den gesässmuskel. es wärert ja nur, weil dann das gesicht nicht ohne gröbere verletzungen mit auf das foto könnte, und wenn einem dann so ein bild der freude in die timeline schwappert - mein lieber herr gesangsverein.

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Dienstag, 2. März 2021
corona, corona, corona ...
bombasti und die unheilige allianz haben also beratgeschlagt und beschlossen, dass sie doch ein bisserl spundus haben vor den gefletschten zähnen der österreicher und österreicherinnen und menschen, die in österreich leben (interessanterweise ja vor allen anderen menschen ja nicht, auch darüber sollte man nachdenken), also wird der lock-down gelockert, demnächst in diesem theater.

wenn mir dann aber bitte jemand folgendes erklären könnte: ausgangssperre bleibt 20.00 bis 06.00 uhr. wenn die gastronomie die schanigärten wieder öffnen darf gilt: sperrstunde für das lokal ebenfalls 20.00 uhr.

ich freu mich schon auf die blaujustierten spassverderber, die den gästen der diversen gaststätten auf leisen sohlen folgen und ihnen um 20.15 vor der haustür einen strafzettel über ? 90.-- zu überreichen. weil halt einfach das personal des lokals nicht alles gleichzeitig kassieren kann, und dann noch ab und an wer eine frage hat, oder so, und dann ist man halt ein paar minuten zu spät zu hause, und kawuppdich ist das staatsäckel wieder ein wenig aufgestock, aber ein schelm, und so ...

natürlich muss man sich dann auf den genuss eines spritzweins dann schon am tag vorher (besser zwei tage vorher) vorbereiten, weil man ja einen rein-test braucht, und den kriegt man nicht so schnell. blede g'schicht, wenn es dann am betreffenden tag regnet, und der reservierte sitzplatz wegen hohen feuchtigkeitsaufkommens von oben nicht benützt werden kann. mit anderen worten: alles von vorn. die diversen teststrassen sind ja kwasi vor jeder haustür, also mindestens innerhalb von höchstens 15 minunten zu erreichen oder auch nicht, und dann noch ein bisserl warten, sich von allen seiten anhusten lassen, usw., den rest kann man sich denken.

frau kelef hat übrigens kurz nachgerechnet wie das ist, wenn die pensionistenbrigade wieder täglich ins wirtshaus zum mittagsmenü kommen will, beim wirt am eck (dem mit dem giftigen ragout, wo dann die toten ratten vor den ebenerdigen küchenfenstern liegen, aber je nu, corona vermutlich), jedenfalls, die 40 oder 50 oder mehr alten leut mieten sich sicherlich keinen autobus (dürfen sie ja auch gar nicht) um zu einer teststrasse zu gelangen. nein, sie gehen in die naheliegende apotheke - entfernung ca. 250 meter - und lassen sich dort testen. testdauer: so an die 25 minuten in summe. alle zwei tage, weil: sonst nix happa-happa beim wirt des unvertrauens. und jetzt dürfen alle einmal rechnen, wie das dann ausserdem ist mit den 2 metern und dem pünktlichen mittagessen und den 20 m² in der apotheke ... und vergessen wir dabei nicht, dass so ein altes leut schon auch ein wenig langsam zu fuss ist, und auch kein smartphone für irgendwelche apps hat, sondern den test gerne ausgedruckt in klarsichtfolie (wegen der fettflecken im wirtshaus) mitnehmen will.

beim praktischen arzt kostet übrigens der test ? 35.--, beim friseur - 50 meter weiter - zahl ich ? 15.-- fürs haareschneiden, das nur am rande.

jetzt nicht falsch verstehen: frau kelef ist durchaus für vorsicht, und rücksicht, und ihrethalben auch für rein-, raus- und im kreis-testen, aber indem dass es doch so lutsch-tests gibt, könntert man die denn nicht vor ort machen, dauert zwei minuten , sind genau so sicher wie alle anderen schnell-tests (mit denen die kinder in die schul gehen dürfen, nur so z.b.), also: wtf???

dass bombasti und co eine unmenge tests geordert hat, die irgendwie verbraucht werden wollen (oder sollen oder müssen oder was auch immer), das steht, wie der gelernte österreicher weiss, auf einem anderen blatt.

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