Samstag, 30. Juni 2018
erdäpfel hamma nicht
frau kelef und mademoiselle gingen gestern spazieren, schauten wohl immer wieder hoch auf die wolken, die da herumzogen, heller und dunkler und heller und dunkler, und dann kam es wie angekündigt und es schüttete kurzfristig wie aus kübeln, aus grossen.

da weder kanu noch paddelboot zur verfügung standen, ging man also: in's wirtshaus. genaugenommen in ein kaffeehaus mit erweitertem kompetenzbereich, soll heissen: essen kann man aus dem dazugehörigen lokal nebenan liefern lassen. auch nicht das schlechteste konzept.

frau kelef hasst es zutiefst, wenn lebensmittel weggeworfen werden (müssen), folgerichtig bestellt sie immer genau das, was sie auch zu essen gedenkt, nämlich: wenig beilage, kleiner salat, kein roher zwiebel, beim menü so gut wie immer mit ohne suppe und ohne nachspeise, und nein, nicht weil das dann billiger ist (ist es sowieso nicht), sondern weil frau kelef so gut wie nie die menü-suppe isst, und ebensowenig isst frau kelef die jeweilige nachspeis', also kann man sich das in-den-teller-geben und an den tisch bringen und dann wieder wegtragen von vornherein sparen.

gestern jedenfalls: kleine portion spare ribs, bitte. lt. speisekarte mit wedges und pommes und verschiedenen saucen. mehrfach dort gegessen und für gut befunden, nur: viel zu viel beilage, daher: bitte keine pommes frites, und nur wenig wedges (die allerdings auf der elektrischen rechnung dann braterdäpfel heissen, was eine überzeugte österreicherin sehr freut.).

frau kelef (fk) also bestellt wie immer: "bitte eine kleine portion spare ribs, ohne pommes, mit braterdäpfeln, aber davon auch nur wenig."

die (neue) kellnerin (nk) schaut verdattert, stottert: "aber rippe ist mit vätsches UND pommes"

fk: "ich will aber bitte nur braterdäpfel und keine pommes frites"

nk: "erdäpfel hamma nich"

fk: "ok, einfach weniger beilage als sonst"

nk: "beilage hamma nich, nur vätsches und pommes"

fk: "und woraus sind bitte die wedges und die pommes? hoffentlich doch aus erdäpfeln?"

nk: "erdäpfel hamma nich!"

fk: "na gut, dann nur die halbe portion von den kartoffeln!"

nk: "kartoffeln und erdäpfeln und beilage HAMMA NICH, NUR VÄTSCHES UND POMMES!!!"

fk: "bringen sie einfach eine kleine portion spare ribs mit wenig dazu ... und vorher einen doppelten schnaps."

das konzept dort besagt, dass das personal aus dem danebenliegenden dazugehörigen lokal das essen bringt und auch gleich kassiert, mit elektrischem bon, und was steht auf dem drauf: kleine spare ribs mit braterdäpfeln. das wurde auch geliefert, und wenn die braterdäpfeln dort auf der rechnung anders heissen als auf der speisekarte kann frau kelef jetzt grundsätzlich nix dafür, die wegdes sind jeweils ausgezeichnet, innen flaumig und aussen knusprig, knuspert sogar mademoiselle, und die portion war auch fast klein genug, das fleisch war ebenfalls in ordnung, mit dem regen ging es sich auch aus, beim zahlen der getränke dann konnte frau kelef nicht umhin, der neuen kellnerin die rechnung aus dem dazugehörigen nachbarlokal unter die nase zu halten und zu sagen: "sehen sie, da steht eben braterdäpfel, so wie ich die bestellt hatte!"

nk: "erdäpfel, kartoffeln und beilage hamma nich!"
zeigt zum beweis gedruckte speisekarte.dort steht: spare ribs, als beilage: braterdäpfel oder pommes frites. in einer extra-rubrik unter beilagen: braterdäpfel. petersilkartoffeln.

nk: "erdäpfel, kartoffeln und beilage hamma nich!"

fk: "bringen's mir doch bitte noch einen doppelten, das hält ja keiner aus."

stimme vom nachbartisch: "jetzt sekkierns doch die kellnerin net so, de hot ihna do gsogt, doss kaane erdäpfeln und beilogn gibt, se kennan doch nix beschtöhn, wos net auf da koatn steht! des kummt von de doppelten, i sog ihnas! oda kennan se net lesn?"

so kann das gehn in wien-mitteleuropa, bei einem wolkenbruch.

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Freitag, 29. Juni 2018
die messer sind geschliffen
die junge frau, die eigentlich gehofft hatte, zu pfingsten (aka: mitte mai) die wohnung, die eine halbe mille gekostet hat, beziehen zu können, muss heute aus der alten wohnung raus.

in der o.a. maisonette sind die handwerker am handwerken.

die junge frau ist nicht so wirklich gut aufgelegt, man kann das verstehen.

die handwerker, die am handwerken sind (eine neue, bislang unbekannte firma), haben offensichtlich und auch nach genauerer befragung (frau kelef geht ja da vorbei ...) keinerlei pläne bekommen darüber, was denn nun wo warum wie und und wieso verlegt worden ist, und wie sich die zusammenhänge unter den unmengen von rigips-platten darstellen liessen, wenn man das denn überhaupt wollte.

in der zwischenzeit sind die einen auf spurensuche, die anderen verbessern hier und dort die malerei, kleben stuck, und irgendwann, so hofft man, wird auch da ein ende abzusehen sein.

bleibt dann der sogenannte garten, der wird noch ein kapitel für sich, sind zwar nur knappe 45 m², aber die haben es in sich. weil: da ist keine erde, sondern nur schutt unten und lehm oben drüber, was auch immer da wachsen soll: es wird sich weigern das zu tun. ausgenommen natürlich die üblichen verdächtigen, die von den angewiderten vögelchen, die einfach drauf scheissen, wie das so deren art zu sein pflegt im darüberfliegen, ausgesät werden.

eigentlich hätte da viel tiefer abgegraben, schutt und dreck nicht als drainage verwendet und dann ordentlich erde mit humus aufgetragen werden sollen. jetzt steht da noch immer keine mauer oben am rand zum garten des nachbarhauses, das mit der befestigung ebenderselben ist noch ein thema, weil: wenn man auf der einen seite abgräbt, und nix ordentlich befestigt, dann kommt im laufe der zeit die erde vom höher liegenden grundstück durch regen, austrocknung, wieder regen und so, wie es halt ist in der natur, herunter. auf den klitzekleinen garten unten, und noch ein wenig tiefer liegt die terrasse. der eigentümer des oben liegenden grundstückes ist aus verständlichen gründen der meinung, dass es zwar natürlich seine mauer ist, die man da abgerissen hat, aber die wurde nur abgerissen weil man den schuppen, dessen rückwand die mauer war, abgerissen hat. dass der "garten" hier jetzt viel tiefer liegt als alle anderen gründe der umgebung, sieht er nur insofern als sein problem, als halt teile seines bodens hinunterbröseln werden. andererseits: seine kinder wollten das mietshaus sowieso nicht, und er ist 70, er kann das abwarten, der herr kommerzienrat. SEIN garten ist nämlich viel grösser, und bröseln wird es nur an einer verhältnismässig kleinen front. wieso er jetzt allerdings deshalb eine tief in den boden hinein befestigte mauer aufstellen lassen soll, erschliesst sich ihm nicht. angeblich alles ganz toll durchgeplant, bis auf die details halt, aber irgendwas ist ja immer. ein schelm ...

ansonsten schreiben, wie man hört, mehrere rechtsanwälte in mehreren aufträgen böse bisam-briefe an die diversen involvierten, und frau kelef weiss wieder einmal ganz genau, warum das mit eigentumswohnungen ganz oft so eine sache ist, eine ganz eigene.

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Montag, 25. Juni 2018
nihil novi in staubhöllistan
der a.j. hat sich noch nicht wieder gemeldet - er wollte mit dem schönen e. und l'impresario besprechen, wie es weitergeht.

der kleine o. werkelt stundenweise - wie er sagt, zahlt der a.j. das selber (???) im erdgeschoss in der wohnung, die ein büro wird, nämlich das büro der firma des schönen e. und des a.j..

der m.k. wiederum machte mehr oder weniger klar schiff, angeblich ist im keller alles zugesperrt, frau kelef geht allerdings nicht nachschauen, weil das einzige, was sie interessierert, wär ja der eigene keller, für den sie immerhin miete bezahlt und den sie seit drei jahren (!) nicht benützen kann. weil er kein keller ist, sondern erst versperrt und nicht zugänglich, dann baustelle, dann lager, dann baustelle, dann lager, jetzt nicht zugänglich.

auf die betriebskostenabrechnung darf man gespannt sein.

das putzweiberduo immerhin schlägt seit ein paar wochen wöchentlich hier auf und kehrt und wischt so halbherzig herum.

l'impresario et fils waren am 21.06. im haus, besprachen die "äusseren" mängel, und es konnte vernommen werden dass die mängel in den wohnungen bei einer späteren begehung besprochen würden. hat einem natürlich keiner gesagt, aber l'impresario stand im hof unterm balkon.

bei der o.a. gelegenheit konnten die herren auch gleich feststellen, dass dunkelanthrazitgraue fliesen in einem stiegenhaus jetzt nur so lange dunkelanthrazitgrau sind, als sie frisch gekehrt sind, und wenn draussen alles sauber ist. wenn in der einfahrt der nackte beton - den natürlich keiner kehrt - liegt, dann hat man die sohlenmuster zumindest bis in den zweiten stock.

frau kelef wird also - höchst widerwillig, aber was soll's - eine lange, lange liste der mängel und schäden und ausstehenden arbeiten verfassen und an die zuständigen herrschaften versenden, dermal allerdings in einer bisam-fassung, also: um antwort bis sowieso wird gebeten, ansonsten die rechtsfreundliche vertretung, usw., will man nicht, aber ansonsten gibt es ja keine antworten von niemandem nicht.

wir bleiben gespannt.

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