Donnerstag, 16. Februar 2017
die doch-wappler können auch internetz
kaputtmachen, nämlich, die krüpplhund, die elendigen.

gestern am heiligen nachmittag sitzt frau kelef hinter dem schreibtisch und liest ein wenig herum, tippelt dabei in einem dokument ein paar änderungen, und butschbummzappenduster ist der pc, also zumindest der teil, der am internetz hängt.

tv: fehlanzeige.

modem: sagt, da ist kein internetz.

frau kelef also öffnet die wohnungstür, daneben stehen zwei epileptiker aka elektriker, die gerade ein wenig ratlos auf die drähte und anschlüsse und kabel in ihren händen und in den wänden glubschen.

frau kelef also fragt überflüssiger, aber doch höflicherweise - dass es sich unter anderem um die internetz-anschlüsse handelte war ersichtlich:
haben sie vielleicht versehentlich gerade die internet-anschlüsse abgeschlossen?

epileptiker: laberrababer, urglmumpf.

frau kelef: äh - internetz? kaputt?

epileptiker: laberrababer, urglmumpf.

frau kelef, schon etwas lauter: was ist passiert? kein internet, kein tv!

epileptiker: laberrababer, urglmumpf.

der herr nachbar öffnet die wohnungstür, tritt heraus, hat die gleiche beschwerde.

epileptiker: laberrababer, urglmumpf.

frau kelef, jetzt ganz laut: SIE! INTERNET! TV! WAS IST PASSIERT???

epileptiker: äh ... da ...

frau kelef: ja, das kann ich schon sehen. und? was passiert jetzt? ist das kaputt, oder muss nur neu angeschlossen werden? und wie lange dauert das?

epileptiker: laberrababer, urglmumpf.

frau kelef: sie, normalerweise sagt man da entweder vorher bescheid, d.h., man klopft an den türen und sagt den leuten das fünf minuten vorher. oder es ist halt versehentlich passiert, dann entschuldigt man sich. ganz einfach. und jetzt, bitte, wie lange dauert das?

epileptiker: da. nix.

frau kelef: WIE. LANGE. DAUERT. DAS.

epileptiker: muss verbinden.

frau kelef: ich bitte darum. jetzt. will arbeiten. computer.

epileptiker: muss machen. dauert bis fertig.

frau kelef: na, dann beeilen sie sich bitte. und das nächste mal klopfen sie bitte und geben bescheid.
frau kelef geht wieder in die wohnung, und wartet halt. draussen auf dem gang schritte über die stiege, dann kein geräusch mehr.

nach einigen minuten nachschau gehalten: da ist keiner. die anschlüsse baumeln in der luft.

frau kelef lässt also ihre dezente stimme weniger dezent durch das stiegenhaus schallen, bis einer kommt und fragend schaut.

frau kelef: die leute haben unser internet abgeschlossen, konnten nix sagen weil sie nicht deutsch können, und jetzt sind sie überhaupt verschwunden.

mann so: ja, muss wieder gut machen.

frau kelef: jo eh. wie lange dauert das? fünf minuten? drei tage? fehler? absicht? ich will es ja nur wissen.

mann ruft durch stiegenhaus, epileptiker kommen wieder zurück, mann verschwindet.

frau kelef: bitte. können sie das wieder reparieren und mir sagen, wie lange das noch dauert?

epileptiker: ich nix weiss, ich nur tourist.

frau kelef: super, dann ruf ich jetzt das finanzamt und die polizei, weil dann machen sie sich gerade mehrfach strafbar.

epileptiker: laberrababer, urglmumpf.

kommt doch gerade, somit die unbeschadetheit der trommelfelle der epileptiker rettend, der architekt die stiege hoch, und fragt - das macht der wohl nicht so schnell wieder - frau kelef wie es ihr geht.

frau kelef: schlecht. die zwei männer da haben das internet abgeschlossen, und können erstens keine auskunft geben wie lange das dauert, und zweitens hat der eine gerade - wie sie gehört haben - gesagt er sei nur tourist. wtf?

architekt hält frau kelef die hand hin, die hat eh schon dicken hals und zischt: SIE! erstens reicht immer die frau dem mann die hand, und nicht umgekehrt, und zweitens schüttel ich keine hände weil ich polyarthritis hab und mir eh schon die händ wehtun. da, können sie selber sehen. also bitte.

architekt schaut auf die knoten auf frau kelefs fingergelenken und weiss nicht, was er sagen soll.

frau kelef weist noch einmal auf ihre frage hin, architekt sagt elektrikern die sollen das reparieren -

epileptiker: laberrababer, urglmumpf.

kommt der baustellenleiter die treppe herunter, und wird vom architekten umgehend als dolmetscher verdingt.

frau kelef ihrerseits moniert die nicht-bescheidgabe, nicht-beauskunftung hinsichtlich des geschehens und der vermutlichen dauer, insbesondere aber die unwilligkeit und die feststellung, man sei tourist.

bauleiter: urgelmumpft mit den epileptikern, meint dann, er hätte denen gesagt sie sollten das wieder zusammenschliessen.

frau kelef will aber immer noch wissen, wieso sie derartige nicht-reaktionen resp. antworten bekommen hätte. der bauleiter derweil ist sicherheitshalber schon wieder ein paar stufen weiter oben.

bauleiter fragt die epileptiker aber doch noch, dann: die haben gesagt, WEIL SIE FRECH GEWESEN SIND!

frau kelef kriegt kurz keine luft.

architekt weiss wieder einmal nicht, was er sagen soll. versucht aber, die stiege hochzuhurteln, leider kommt er an den epileptikern nicht vorbei.

frau kelef, unüberhörbar: SIE! vielleicht sollten sie einmal alle darüber nachdenken, dass sie die dienstleister sind, und ich und die nachbarn kunden.

das internetz war dann übrigens nach ein paar minuten wieder angeschlossen, bescheid geben hat sich natürlich keiner getraut, die epileptiker wurden noch einmal darauf hingewiesen dass man einfach klopfen und bescheid geben kann. kein mensch hat ein problem damit, dass während gröberer arbeiten einmal irgendwas passiert, oder irgendwas nicht funktioniert, die gründe dafür sind ganz egal: aber maul aufmachen und sagen was los ist stellt immer die beste option dar.

der architekt hat übrigens versprochen, dass er den umgangston bei der nächsten baubesprechung thematisieren wird. hat zudem den auftrag, dem herrn jeranek, der ein cerny ist, klarzumachen dass es leute gibt, die die geschichte materialermüdung glauben, und andere. z.b. frau kelef. man darf gespannt sein.

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Dienstag, 14. Februar 2017
der 13.02. sei ein glückstag,
pflegte meine grossmutter mütterlicherseits zu sagen, weil im jahre 1900 an genau diesem tag war sie zur welt gekommen.

mit den 13. - egal welchen monats - ist es hier im haus, in dem frau kelef wohnt, natürlich nicht so nett.

nicht nur war am 13.01. wieder einmal wasserspiel angesagt - ist ja alles hier sauber aufgeschrieben, und so ein datum vergisst man auch nicht - nein, gestern war wieder ein 13., immerhin februar.

und als frau kelef und die kleine wauwau so kurz vor 18.00 uhr das haus auf eine kurze pipi-runde verlassen wollten, und sich zu diesem behufe mühsam und vorsichtig durch den plastikvorhang vor der tür durchschlängelten, während ihnen leise rieselnd sand und ein wenig viel ziegelstaub auf das haupt bröselten, da hielt frau kelef ausschau nach dem schalter für das ganglicht. am abend ist es ja draussen dunkel, und in das stiegenhaus scheint auch keine strassenlaterne, beleuchtung ist also, insbesondere in anbetracht der diversen schuttbrocken die so herumliegen und der diversen löcher im boden, mit denen wir ja schon sehr schlimme erfahrungen gemacht haben, sehr gefragt.

zwei wochen lang brannte das licht im stiegenhaus durchgehend, aber immer noch besser als die 1,5-minuten-intervalle die da vorher herrschten. da einige glühbirnen durchgebrannt sind, werden die kosten wohl auch nicht allzu hoch sein.

gestern jedoch: zappendusternus. nun hat frau pixy gelernt, wenn es im stiegenhaus dunkel ist muss sie auf der stelle stehenbleiben. das macht sie auch perfekt. leider sieht man im finstern einen schwarzen hund eher schlecht, man möchte fast sagen gar nicht, und so wundert es nicht dass frau kelef das arme tier sehr unsanft in die seite traf, als sie auf einem mauerbrocken strauchelte.

das rote leuchten des lichtschalters: nicht zu sehen. frau kelef tastete sich rund um den hund richtung wand, fand gewohnheitsmässig auch den schalter (sogar ohne gleichzeitig über die knapp daneben liegende stiege zu fallen), und drückte und klopfte und: nix licht.

natürlich hat frau eine taschenlampe, die liegt - mit einer regelmässig auf funktionieren getesteten batterie geladen - im vorzimmerkastl. knapp neben der wohnungstür: die zu war. schon mal versucht, mit einem leicht im weg stehenden hund zu füssen hinter einem plastikvorhang in absoluter finsternis den richtigen schlüssel zu finden, wenn von den vielen schlüsseln am bund drei ins schloss passen, aber nur einer sperrt? ein genuss, besonders wenn einem dabei staub und sand weiter ins genick bröseln.

konnte aber gelöst werden, dann also richtung haustor mit der taschenlampe, weil wenn blase voll dann aber schnell.

entleert wieder zurückgekehrt, um ziemlich genau 18.00 uhr, anruf beim notdienst des - sie erraten es - schönen e., man kennt sich ja schon.

diesmal eine blbt am telefon (bl... bürotussi) mit passender quietschestimme, die gar nicht genau wusste was denn dieser anruf nun zu bedeuten habe.

frau kelef (frk): es sei doch die baustelle der firma des schönen e., die elektriker hätten halt vergessen den schalter für die stiegenhausbeleuchtung wieder richtig einzustellen, weil tagsüber das licht brennt damit man keinen ganglichtschalterbeauftragten braucht, und das sei auch gut und vernünftig so. und ob denn jemand kommen und die einstellung der stiegenhausbeleuchtung ...

blbt: das hätte doch sicherlich zeit bis zum nächsten tag, da solle frau kelef sich doch bitte mit der zuständigen hausverwaltung ins einvernehmen setzen.

frk: nein, das hat keine zeit, weil: zappenduster, und da wohnen leute im dritten stock, wie stellt man sich bitte das nachhausekommen vor? und dann: das sei doch eineindeutig ein fehler der elektriker, also bitteschön ...

blbt: also wieso kann frau kelef denn wissen, dass die elektriker, und wieso überhaupt die firma des schönen e.?

frk: weil: baustelle der firma des schönen e. lt. aushang im haus, und die elektriker haben unüberhörbar den ganzen nachmittag gearbeitet und waren auch gesichtet worden, und irgendwelche arbeiter haben auch erst kurz vor 18.00 uhr das haus verlassen, ebenfalls unüberhörbar.

blbt: also ich kann ihnen jetzt schon jemanden schicken, wenn das noch nicht so lange her ist dass die angeblich weg sind, vielleicht sind die noch in der nähe, aber das müssen sie dann auf jeden fall sofort bar bezahlen.

frk (schnappt nach luft): wieso ich? die arbeiter ihrer firma machen einen fehler, und für die behebung soll ich dann bezahlen?

blbt: na ja, vielleicht bekommen sie einen teil ja dann von der hausverwaltung oder irgendjemand zurück, wenn sie jetzt so dringend licht im stiegenhaus brauchen, sie können das ja dann versuchen!

frk: äh - nein, das sehe ich nicht so. ganz und gar nicht. was sollte das denn überhaupt kosten?

blbt: VIERHUNDERT EURO für die erste stunde, wie lange es dann genau dauert bis der schaden behoben ist kann man vorher nicht sagen, aber die erste stunde müssen sie auf jeden fall voll zahlen.

frk (atmet ein wenig seltsam): 'tschuldigung, aber haben sie vierhundert euro gesagt? bar zu bezahlen?

blbt: ja, das kostet der notdienst bei uns, da kann ich auch nichts machen.

frk (atmet immer noch seltsam): damit, glauben sie mir, kommen sie mit sicherheit in die zeitung. die rufe ich nämlich jetzt gleich an.

blbt: äh ... ich kann auch nichts dafür. bei uns hier ist das so.

frk: zeitung. jetzt. ganz bestimmt.

blbt: warten sie vielleicht doch einen moment, ich schaue ob ich jemanden erreichen kann ...

frk: na gut. aber schnell.

tatsächlich meldete sich die blbt kurz darauf wieder zu wort, sie habe jemanden erreicht und der werde umgehend kommen und die sache in ordnung bringen.

frk: na also. geht doch.

blbt: ja. schönen abend noch.

frk: oh. ihnen auch.

kurz darauf läutet das telefon. am apparat meldet sich die blbt, und fragt unschuldig nach - der adresse des hauses, in das sie den elektriker schicken soll ...

wenn einem das wer erzählt, glaubt man es nicht.

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Samstag, 4. Februar 2017
breaking news: nasse flecken an der decke im klo!
na, wer hätte das denn gedacht. also so rein theoretisch und überhaupt.

denn es begab sich, dass frau kelef einen schraubenzieher brauchte, der werkzeugschrank ist im klo, und sicherheitshalber schaut man, nach den erfahrungen hier, eben ab und zu hoch. und: tadaaa! neu, an anderer stelle, die seinerzeit geklebte abdeckfolie elegant umgehend: nass und grau. zum unterschied von den alten flecken, die sich in feucht und gelb präsentieren.

die nachbarn haben eine zwischendecke eingezogen und können dazu nix sagen, obwohl die flecken an der wand zu ihrem klo langsam hinunterwandern.

der notdienst hat keine meinung dazu, weil am telefon nur ein sehr freundlicher mensch sitzt, der nur telefondienst macht und sich nicht auskennt, und die schlüssel zu den wohnungen über der von frau kelef bewohnten sind, man errät es, in der firma des schönen e., wo keiner ist und den man selber auch nicht erreichen kann weil warum auch immer. hauptsache, er schreibt auf seiner hohmpäitsch was von 24h-dienst.

der ältere fils von l'impresario hat aber seine visitkarte mit name und der praktischen-nummer dem nachbarn gegeben, und der nachbar lässt frau kelef die nummer abtippen und haste nicht gesehen hebt der junge mann ab. und wiewohl man versteht, dass am samstag nach 19.00 uhr keiner mit solchen nachrichten besondere freude hat, es nutzt nix, jetzt musste er sich das einmal anhören.

er hatte aber sofort eine lösung parat: bis montag früh warten und schauen, ob die flecken grösser geworden sind bis dahin, oder auch noch woanders auftreten.

das, so beschied ihm frau kelef, sei aus mehreren gründen unopportun, und jedenfalls und überhaupt.

den flecken, in der zwischenzeit, konnte man beim grösserwerden zuschauen. so was herziges aber auch!

der fils rief - es erstaunte sehr - doch tatsächlich zurück und meinte, der baustellenleiter hätte auch gemeint, man könne bis montag früh ...

frau kelef meinte das nicht. weil. und überhaupt. und man erinnert sich doch ungern, aber ...

kurze zeit darauf dann doch tatsächlich ein anruf vom installateur der firma des schönen e., er käme dann in so einer halben stunde. tatsächlich war er sogar früher da, besah sich die nassen flecken die in der zwischenzeit eine weitere grössenzunahme zu verzeichnen hatten, und begab sich in die höheren stockwerke. tatsächlich hatten die eindringlichen worte von frau kelef sogar dazu geführt, dass er sich vorab die schlüssel aus der firma geholt hatte, denn zunächst hatte es ja geheissen, alle türen stünden offen. standen sie natürlich nicht, waren alle brav versperrt.

frau pixy meldete derweilen blase und ward hinuntergeleitet, und beim zurückkommen hörte man im stiegenhaus doch tatsächlich worte wie "pfusch" und "fehler" und so weiter, der installateur wusste wohl nicht dass sein telefonat belauscht werden konnte.

persönlich befragt gestand er dann, es habe sich um ein ordentlich undichtes eckventil gehandelt, das halt so vor sich hingetropft habe, erst leise, später dann vehementer. wer so was einmal erlebt hat weiss, dass in solchen fällen binnen kurzer zeit die sache kwasi explodiert, und dann ist holland in not oder auch gleich am untergehen, das kann man sich aussuchen, weil: dann trennen sich ventile und rohre und leitungen undundund, und das wasser nimmt ungehindert seinen lauf. nach unten. wo, wie man weiss, im vorliegenden fall frau kelef wohnt.

letztere liess sich mehrfach vom installateur bestätigen, sie habe erstens völlig richtig gehandelt beim sofortigen anrufen, und zweitens: nein, man hätte nicht bis montag früh warten und dann einmal sehen dürfen ...

ach ja. und dann will der a. sicherlich nicht mehr ganz genau wissen, warum frau kelef keinen der doch-wappler der normal-installateure der firma des schönen e. in der wohnung haben will. schon gar nicht, wenn es um gas und gasgeräte geht. wenn er es doch genau wissen will: man kann ihm das erklären.

frau kelef, frau pixy und dat julchen haben jetzt nerven und schlechte laune und einen verpfuschten samstagabend und überhaupt und eigentlich ganz was anderes vorgehabt.

immerhin hat frau kelef jetzt aber auch die nummer vom praktischen von älteren sohn vom impresario, und ebenso die nummer vom installateur der firma des schönen e., der am wochenende immer 24h-dienst schiebt und ansonsten fünf tage in der woche frei hat.

bleiben sie gespannt, das kann noch nicht das ende der umbauten gewesen sein. und das ende der desaster schon gar nicht.

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eigentlich will niemand frau kelef umbringen
und wie man sich vorstellen kann: das freut ganz ungemein. besonders frau kelef und die tochter, nebstbei vermutlich auch hund und katz und die piepkis, obwohl die viecherei die dramatik ja nur marginal versteht.

denn es begab sich, dass nach drei stunden dreck putzen und vernichtung von sage und schreibe einem liter glasreiniger und sechs kompletten küchenrollen sowie einem vollen staubsaugersackerl (die von vorwerk sind bekanntlich besonders günstig, und man muss immer erst den herrn vertreter anrufen und herbeizitieren und der kommt dann und will einem auf teufel komm raus weiss der kuckuck was auch noch verkaufen, was meist böse endet bei frau kelef) die ursprüngliche sauberkeit halbwegs wiederhergestellt war, dann musste frau pixy runter und frau kelef wischte zum man weiss nicht wie vielten mal an diesem tag den boden auf. ach ja.

entsprechend gut gelaunt, mit schmerzenden knien und ebensolchem rücken, beschloss frau kelef, sich wieder einmal vertauensvoll an den herrn a.(rchitekten) zu wenden, telefonisch.

der hob versehentlich auch ab, und durfte sich dann erst einmal die entsprechenden beschwerden und richtigstellungen anhören, und wieso zum teufel hatte sich eigentlich noch keiner mit einer rückmeldung gemeldet? weil, so beschied der herr, das mache alles: l'impresario in personam. oder auch nicht, wie unschwer zu erkennen. aber es sei jedenfalls nicht sache des herrn a.. wieso er dann allerdings dem baumeister im nachbarhaus seine visitkarte gegeben und ihm gesagt hat, er sei für alles zuständig, ist eine andere geschichte, die versteht frau kelef nicht, weil ihr das noch keiner erklärt hat.

wie dem auch sei, das szenario wurde geschildert, und die frage - zum wiederholte male - gestellt, wie das denn hier nun weitergehen werde.

bis juli, so plane man, solle alles fertig sein. in anbetracht der tatsache, dass so rein theoretisch die neuen fenster in frau kelefs wohnung und anderswo im haus auch eigentlich schon seit ende oktober/november montiert sein sollten, 2015, wohlgemerkt, erlaubte sich frau kelef doch tatsächlich die frage nach dem jahr. der a. meinte, selbstverständlich meine er 2017 und nicht eines der darauffolgenden jahre. für die bestandswohnungen gäbe es aber noch keine genauen pläne, und die fenster, nun ja, die seien falsch geliefert und wieder abgeholt worden, und so, und dann müsse man neu vermessen und bestellen, das dauere dann so ungefähr sechs wochen, und detto die wohnungstüren, aber wie gesagt, für die bestandswohnungen könne er nichts sagen, aber der rest müsse im juli 2017 fertig sein.

das grösste interesse im moment hat frau kelef aber natürlich an der sache mit dem kamin und dem schleifen des diesen, und wenn, bitteschön, auf dem plan im büro des bauleiters der kamin mit "abbruch" gekennzeichnet sei, dann sei sie, nach den bisherigen erfahrungen mit den doch-wapplern, doch ein klitzekleinwenig beunruhigt, weil, wie soll man das denn verstehen? das geht ja schnell, einmal bumm, kamin kaputt, dann aber ganz schnell frau kelef und zubehör ebenfalls. oder sei das sinn und zweck der übung, damit die wohnung dann auch frei sei? mit anderen worten: WOLLEN SIE MICH UMBRINGEN???

eigentlich nicht, meinte der a. doch tatsächlich, eigentlich nicht.

das war nun eigentlich nicht das, was frau kelef hören wollte, denn in diesem zusammenhang ist ein "eigentlich" doch eigentlich ein eher beunruhigendes wort, ein "sicherlich nicht" oder "bestimmt nicht" wäre da wohl nicht nur angebrachter, sondern auch weit willkommener. das konnte der a. zunächst nicht ganz verstehen, aber frau kelef kann sehr überzeugend sein in solchen dingen.

und bei der gelegenheit konnte auch gleich die beschwerde über die anmerkungen des herrn j. von zwei wochen vorher angebracht werden, denn die sache mit den müden schrauben, die von der decke fielen, und derlei mehr, das ist erstens schon fast tschauner-reif, und zweitens, auch das konnte festgehalten werden, ebenso wie die erklärung über den luftzug weil alles offen und wenn wind ... (frau kelef braucht man solcherlei physik nicht zu erklären), jedenfalls: das war schlichtweg eine unverschämtheit. punkt.

darauf konnte oder wollte der a. nix sagen, aber was stellt sich heraus bei dem telefonat? der j. heisst gar nicht so. nämlich da er sich ja nicht vorgestellt und frau kelef ihn nach seinem namen gefragt hatte, sagte der lange lulatsch er heisse jeranek. was frau kelef durch den lärm erst als jerabek verstand und wiederholte. nein, jeranek, sagte der, und frau kelef wiederholte das auch so, ja, das sei richtig.

der a. jedoch meinte, der heisse ganz anders, nämlich cerny, und frau kelef hätte das wohl falsch verstanden. hat sie aber sicher nicht, denn erstens kann man das gar nicht falsch verstehen, auch wenn es sehr laut ist, und zweitens hat sie es wiederholen lassen und selber wiederholt, und drittens hat sie es - vorsicht ist die mutter der porzellankiste - sofort aufgeschrieben, wie sie sowas halt immer macht.

nun, da der a. schon einmal am telefon war, wurde er noch und noch einmal befragt, er sei für die planung nicht ... war frau kelef aber gerade ziemlich wurscht, also bitte: wie geht das weiter. geplant sei, den zur wohnung gehörenden kamin nicht abzubrechen, sondern der müsse verkürzt werden und einen neuen aufsatz bekommen, das stehe aber in einem anderen plan, die bestandswohnungen seien bei den ursprünglich eingereichten und genehmigten plänen nämlich nicht so berücksichtigt worden wie sie seien. frau kelef könne ganz beruhigt sein. was sie nicht ist, aber das nur am rande. und regte zum wiederholten male an, man solle doch vielleicht solche anmerkungen kontrollieren und, wenn wie in diesem fall doch angebracht, richtigstellen, bevor irgendwer irgendwas tut und dann wirklich einer oder mehrere tot sind.

jedenfalls konnte der a. aber nix darauf sagen, als frau kelef feststellte: die pläne sind also schlichtweg falsch, ob so eingereicht oder genehmigt oder was auch immer ist dabei egal, aber: fenster die als gleich breit eingezeichnet sind und das nicht sind, kamine die bis in den keller gehen und das nicht tun, und kamine die mit abbruch gekennzeichnet sind und nicht abgebrochen werden/sollen/dürfen, und das sind nur die dinge die frau kelef so im vorübergehen kwasi in erfahrung bringen konnte, die sind, bitteschön, nicht geeignet sie in ruhe zu wiegen. auch die tatsache, dass auf dem stockwerk hier die von der firma des schönen e. vor gar nicht so langer zeit verlegte wassersteigleitung als gas gekennzeichnet ist, befremdet. besonders, weil die gasleitung ebenfalls als gas gekennzeichnet ist (beide leitungen liegen in der zwischenzeit ja erstaunlicherweise unter putz), aber: man hofft doch sehr, dass die doch-wappler das dann alles richtig anschliessen, oder so. aber vielleicht erkennen die dann, wenn sie alles wieder aufklopfen, doch dass ... hoffen wird man doch dürfen, oder?

das liege, meinte der a., im grunde nur daran dass l'impresario et fils dauernd neue ideen und wünsche hätten, die man dann umsetzen müsse. und die pläne hätte bitte eine ganz andere firma gemacht, er sei nur der architekt, wohingegen der schöne e. die oberaufsicht über die subfirmen habe.

es werde also der rauchfang oben gekürzt, umgebaut, mit einem neuen hauberl versehen, und dann der kamin geschliffen werden. geplanterweise in ein paar wochen, wenn es nicht mehr so kalt sein sollte. die firma des schönen e., der ja im grunde installateur sei, werde dann die therme kurz abhängen, warten und wieder anschliessen. nach den erfahrungen mit dem schönen e. resp. dessen hervorragenden arbeitern musste dem a. allerdings versichert werden, dass die handwerker dieser firma aus einer anzahl von gründen nach tunlichkeit die wohnung von frau kelef nicht betreten werden, und eine wartung bitte auch nicht von denen vorgenommen werden sollte. man weiss ja nicht, was die kretinos dann bei der gelegenheit zubetonieren, oder anbohren, wegen der abwechslung. wieso dem a. darauf nix mehr eingefallen ist, weiss man nicht genau.

mal sehen, wie das weitergeht.

in der zwischenzeit waren übrigens die elektriker der firma des schönen e. da, und haben im stiegenhaus alles aufgestemmt. und nicht nur den attraktiven plastikvorhang vor frau kelefs wohnungstür, neben der sie durch sämtliche stockwerke durchstemmten, halb heruntergerissen so dass beim gehen und kommen jedesmal eine portion ziegelstaub auf das haupt der betreffenden personen rieselte, sondern auch die türmatte als geeigneten platz für die ablage des schuttes erkoren. die wussten zu dem zeitpunkt aber noch nicht, dass eine übellaunige frau kelef ansatzlos die stemmende hilti übertönen kann - und das auch tut. lang, anhaltend und durchdringend, war sicherlich auch in den nachbarhäusern unüberhörbar.

als besonderen beweis ihrer kompetenz haben ebendiese elektriker übrigens in der frisch renovierten wohnung, in der vor einem halben jahr das wasser aus dem dachboden alles verwüstet hatte, beim verlegen der elektrischen leitungen in der nachbarwohnung durch die wand gestemmt. ist denen nicht einmal aufgefallen. die gott sei dank anwesende tochter schrie dann durch das loch, da war aber natürlich niemand mehr, also ging sie hinüber und dann kam doch einer und wunderte sich, weil: in der wohnung hatten sie doch gar nix getan! jo eh. immerhin hat er das loch mitten in der wand aber mit einem grossen grauen patzen beton zugekleistert.

und dann wundern sich die leut' immer, wieso bei und nach renovierungen immer so viel unglück passiert.

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