Samstag, 31. Dezember 2016
frau pixy mit lochfrass und sportverbot
brav von unten nach oben gelesen, also die nachgetragenen baustellengeschichten schon verdaut? sehr ordentlich.

der clou (hahaha...) bisher war nämlich, dass im erdgeschoss an der wand im zuge irgendwelcher arbeiten die wand und auch ein wenig boden aufgestemmt worden waren. die wand wurde wieder zubetoniert, der boden nicht. eine fliese breit und drei fliesen lang, also 15 mal 45 cm in ungefähr. die guten alten zementfliesen. irgendwer hat dann ein wenig schutt hineingeschüppelt, und dann war es halt nicht schön, aber zu.

nun wohnt(e) hier doch eine kolonie der spezies rattus norvegicus, aka wanderratte, ein paaren sind frau pixy und frau kelef mehrfach im stiegenhaus begegnet, und da wusste dann frau kelef was die kleinen schwarzen bemmerln genau sind und wieso frau pixy an manchen kleinen nassen flecken so angelegentlich herumriecht. und frau pixy wusste dass man auf dem staub über die abgerundeten stufen der altbaustiegen ganz schön ausrutschen und aufs maul fliegen kann wenn man im jagdeifer nur "töten" im hirn hat und nicht "langsam stufe". und dass sich hund das handgelenk der kranken hand verstauchen kann, wenn hund blöd aufkommt. oder das kreuz verreissen. beides blede g'schicht.

bei einer dieser rutschpartien hat sich frau pixy dann die liegeschwiele am ellbogen der kranken hand aufgeschürft, und zwegenem dem dreck und der infektionsgefahr kriegte sie also beim verlassen der wohnung eine hüppsche rote verbindlichkeit mit polster drunter über den ellbogen, sie trug es mit fassung, aber rot steht ihr, und man will ja nix provozieren.

die allzweck-propolis-salbe tat ihre wirkung, die schrunde heilte ab, und frau pixy durfte wieder mit ohne verband raus. drei tage lang.

dann wich sie - klug wie sie ist - einem entgegenkommenden arbeiter aus, der irgeneinen schweren sack über der schulter trug, aus. wir erinnern uns: das stiegenhaus ist zwei meter breit. frau pixy also neben frau kelef ran an die wand wie sie es gelernt hat, und accuratissimo dort, wo das zugeschüttete loch war, in dem sie, weil kranke hand aka steifer ellbogen auf wandseite, einbrach, weil sie auf dem staub und dreck ausrutschte: sie muss ja hoppeln, weil sie auf das linke vorderbein nicht aufsteigen kann.

was soll man sagen: die fliese war muschelförmig ausgebrochen, und frau pixy mit ihrem vollen kampfgewicht von 9,5 kg fiel durch den schutt durch und blieb dann gottseidank im geschirr hängen, schnitt sich aber sozusagen fast die haut vom leib vom ellbogen bis unter den oberarm. 4 cm lang. auch am unterarm waren durch den schutt ein paar offene wunden, aber nicht so dramatisch. frau kelef also brüllt einmal gottslästerlich, klaubt die töle aus dem loch, schickt das vieh pinkeln und tut was? richtig: nach hause gehen, käspappeltee kochen, alles schön saubermachen, lose haare wegklauben, betaisadonasalbe weil flüssig nicht vorrätig, verband drüber. schnaps für muttern, keks für hund.

am nächsten tag sah die sache nicht schön, aber vertretbar aus, jedoch, der schein war trügerisch, denn es stellte sich heraus: es war lochfrass. weil nämlich die doch-wappler alles, was sich so gefunden hatte, regelmässig in das loch gekehrt hatten, das die sippe des rattus norvegicus von unten wieder aufbuddelte, weil der eingang doch ach so bequem in die zwischendecke führt. leider war bei dem dreck, der sich so gesammelt hatte, auch ordentlich zement mit schnellbinder aus einem geplatzten sack dabeigewesen, und der geneigte leser ahnt es mit schaudern, frau pixy hatte eine zementverätzung vom feinsten. mit infektion, natürlich. mit der salbe hatte frau kelef alles natürlich noch schlimmer gemacht, trocken wäre angebracht gewesen, und das waschen mit dem käspappeltee hat die sache wohl noch beschleunigt: aber wer kommt denn auch auf die idee, dass die leut' sowas machen? durch den ganzen anderen dreck aka schamott der herausgerissenen fussböden im haus, der sich ebenfalls verteilt hatte, war das grau einfach nicht zu erkennen, bei hellgrau wäre sie gewarnt gewesen. weil: betonverätzung kennt frau kelef, zwei alte freunde hatten das einmal versucht mit barfuss im beton, lagen dann fast zwei wochen im krankenhaus mit verätzungen bis auf die achillessehnen, und gingen auf den händen pinkeln, das krankenhaushemdchen elegant zwischen den zähnen haltend: der eine hochleistungssportler, der andere halbsolist beim ballet. (o-ton professor der hautklinik zu den studenten: "hier, meine herrschaften, sehen sie eine typische betonverätzung.", ein zimmer weiter: "und hier sehen sie den zweiten trottel."). dauerte damals drei monate bis die zwei wieder normal gehen konnten.

man kann sich also vorstellen, dass frau kelef ziemlich schlecht wurde als sie das sah, und der frau tante tierschaftendoktor, die sich unter dem telefonisch angekündigten notfallstermin wegen lochfrass am hund zunächst nix vorstellen konnte, wurde auch ganz übel.

stellte sich bei der gelegenheit noch heraus, dass frau pixy auch eine pilzinfektion auf dem nasenrücken, natürlich ebenfalls infiziert, hatte, gott sei dank im absoluten anfangsstadium, das war innerhalb einer woche wieder ok. man will nicht wissen, welche erreger und keime in so schutt herumlungern.

einige zeitlang war nicht wirklich klar, ob die kleine frau pixy das alles (unbeschadet) überleben würde, frau kelef könnte sich ob ihrer fehldiagnose und -behandlung seither ca. alle fünf minuten in den a... beissen, wie man sich vorstellen kann.

die kleine klavlav aber ist hart im nehmen. das loch ist nach nunmehr 6 wochen nur mehr einen knappen zentimeter gross, und heilt schön ab. drei wochen lang sind wir jeden tag zur frau tante tierschaftendoktor gefahren, drei stationen mit dem autobus mit der kirche um das kreuz herum, zu fuss sind das gute zehn minuten normalerweise. weil aber frau pixy eben nach möglichkeit keine bewegung mit der kranken hand machen sollte, und normalerweise rudert sie ja doch damit herum und versucht sich immer wieder zumindest ein wenig aufzustützen, dahaben wir halt den bus genommen. leider hat uns einmal eine irre mit der polizei gedroht, weil der chaffeur uns erlaubte ohne beisskorb zu fahren, wegen der offenen nase - die man sehen konnte. dann eine station beisskorb wegen termin und von der stelle aus 15 minunten zu fuss, der bus bleibt fast direkt vor der praxis stehen, und wird schon nix sein, aber natürlich: nasenrücken offen, weil haut halt noch dünn. zumindest das ist jetzt aber völlig in ordnung, und der rest wird hoffentlich auch noch.

erstaunlich und bewundernswert übrigens, dass frau pixy alles mit stoischer ruhe über sich ergehen liess. sie hatte zwar sichtlich schmerzen und kriegte jeden tag eine schmerzstillende und entzündungshemmende injektion, aber: kein mucks. zwei wochen lang antibiotikum im futter, und ihre verdauung ist unverändert hervorragend. sie geht nach wie vor gerne zum arzt. sie lässt sich ohne irgendwas zu sagen auf den behandlungstisch heben und untersuchen. sie hat kein einziges mal gemurrt. sie hält die kranke hand hin wenn der verband abgenommen wird, lässt alles kontrollieren und reinigen, und hält die kranke hand ruhig hin wenn der neue verband wieder draufkommt. dann aber: KEKS! und eine schüssel wasser, sie soll ja wenig gehen und da nehmen wir jede gelegenheit wahr, die blase aufzufüllen und auch gleich wieder zu entleeren.

langsam wird ihr die herumliegerei aber langweilig, sagt sie, und währen sie vor vier wochen noch sichtlich nur runter vor die tür, pinkeln ins rinnsal und sofort wieder retour wünschte, fragt sie jetzt tagsüber schon nach längeren spaziergängen, die muckis müssen wieder trainiert werden, offensichtlich.

architekt und vorarbeiter warden entsprechend beschimpft und zur ordnung gerufen, das loch ward erst mit schotter: rattus norvegicus WAS amused, hach, kugerln zum spielen, lassen sich schnell wegbuddeln! gefüllt, jetzt ist dort ein brett fest montiert damit nix mehr passieren kann, und die sippe des rattus norvegicus betritt ihre latifundien durch ein loch in der wand, das sei auch viel kommoder, weil einem kein dreck auf den kopf fällt. warum frau kelef meint, die wohnen dort? na, wenn man in der nacht ein stück speck oder käse hinlegt, ist es nach zwei stunden weg ...

die doch-wappler sind schuldbewusst, beschwören aber sie hätten nur nach anweisung gehandelt, was man ihnen glauben kann. sie bedauern frau pixy und streicheln sie und freuen sich, dass auch sie sehen können dass es ihr besser geht. bis sie halt wieder auf dem staub ausrutscht, aber neuerdings kehren die sogar zwischendurch zusammen, am abend sowieso, eine putzfrau schlug hier den aufzeichnungen zufolge am 25. november allerdings das letzte mal auf.

und frau kelef war ein paar wochen lang eher dünnhäutig, hat für den rest ihres lebens ein schlechtes gewissen, eine hausapotheke die mit den feinsten dingen an verbandsmaterial gefüllt ist, einen schönen vorrat an diversen veterinär-medikamenten, und an die € 1.000.-- weniger im börserl. aber letzteres war ja für einen guten zweck.

sonst gut. nur die nerven, die sind kaputt.

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elektriker können auch was
oder so.

denn da wäre die sache mit dem ganglicht gewesen. wie überall hat die beleuchtung im stiegenhaus hier einen timer, der dafür sorgt dass nach der voreingestellten zeit das licht im stiegenhaus wieder ausgeht. das ist sehr nützlich und sinnvoll, weil so strom gespart wird, und stammt aus den zeiten, in denen die glühbirnen noch ein recht kurzes leben hatten im vergleich zu den heute üblichen modellen, und der strom war teuer, und überhaupt. und in den alten häusern gab es viele wohnungen mit küchen- oder kabinettfenstern auf den gang, letztere waren oft auch dienstbotenzimmer, viele wohnungstüren hatten fenstereinsätze, durch die dann eben das licht hereinkam. das war in fällen von kleinen wohnungen, in denen anno dunnemals auch in der küche geschlafen wurde aufgrund der wohnungsnot, verständlicherweise unerwünscht.

und so schaltet sich die stiegenhausbeleuchtung eben selber aus. alles gut.

sinnvollerweise erfolgt die einstellung so, dass die bewohner eines hauses mit einmal einschalten, sofern sie halbwegs gut zu fuss sind, ihre wohnung erreichen und die tür aufsperren können. gesetzlich festgelegt ist übrigens, dass die lichtschalter bei ausgeschalteter stiegenhausbeleuchtung rot zu leuchten haben und so angebracht sein müssen, dass man sie stolperfrei von der wohnung aus erreichen kann.

frau kelef wohnt im ersten stock, und das schon seit sie hier wohnt, und das ist seit bald dreissig jahren (man wird alt ...) so. von anfang an konnte man den mist runtertragen, hoftür aufmachen, den mist in den jeweiligen kübel tun, hoftür zumachen, in den ersten stock raufgehen, tür aufsperren, reingehen, tür zusperren, da brannte - das kann man durch das vorzimmerfenster, das in den hof hinausgeht, sehen - immer noch das licht im stiegenhaus, das seinerseits fenster hat die ebenfalls in diesen hof rausgehen.

vor ein paar wochen jedoch war das schlagartig anders. erstens leuchteten die schalter nicht, und dann konnte man auf die schalter drücken wie man wollte: es blieb duster. nicht schön, aber frau kelef hat eine taschenlampe, also für den nächsten tag vorgemerkt: büro des impresario anrufen, weil der sich ja um alles selber kümmern will.

dann war in der nacht ein gerummse und getöse zu hören, irgendwer fuhrwerkte offenbar im finstern herum. stellte sich bei einem blick durch das vorzimmerfenster quer durch den hof durch ein stiegenhausfenster heraus: es handelte sich um die höchst illuminierte ex-jung-hausfrau und ihren gschamsterer, der sowieso nicht alle latten am zaun hat, so er denn überhaupt einen zaun hat. dann taschenlampenlicht, dann gefluche, irgendwer fiel über die stiege (ha! ausgerutscht! alles staubig macht rutschpartie!), dann fiel wieder wer die stiege runter und verletzte sich, lamentierte entsprechend, aber die zwei hacken ja manchmal mit küchenmessern in der gegend herum oder werfen mit gegenständen, da lässt man die türe lieber zu. dieser staat verbraucht sowieso viel zu viel sozialhilfe, man darf doch hoffen dass sich manches von selber erledigt.

nach einer weile getöse dann: stiegenhauslicht brennt. eine stunde später dann kontrolle: schalter leuchtet, licht funktioniert. frau kelef sollte es recht sein.

am abend des nächsten tages aber dann die überraschung: während frau kelef und frau pixy vorsichtig die stiegen hinuntergehen, wird es finster kaum dass sie das erdgeschoss erreicht haben. was blöd ist, weil: dort liegt naturgemäss jede menge dreck und mist und zeug herum, und wir standen im zappendusteren genau zwischen zwei lichtschaltern, einer davon umme ecke. einmal stolpern reichte, dann wieder licht an.

wegen besonderen erfolgs mehrfache wiederholung dieser übung, aber: so kann das ja nicht gehören. und so war das vorher auch nie.

am nächsten tag also den vorarbeiter - der zeitweise einen arbeiter eigens als stiegenlichteinschaltungsoberbeauftragten abgestellt hatte, damit sich seine mannen nicht gegenseitig verletzen oder mit unhandlichen geräten oder gegenständen über die stiegen fallen - darauf angesprochen. der meinte, er habe die veränderung wohl ebenso bemerkt und finde das eher unpraktisch, und er werde den bauleiter und den elektriker, der sowieso am nächsten tag kommen werde, darauf ansprechen. so weit, so gut.

natürlich passierte nix ausser dass der stiegenlichteinschaltungsoberbeautragte einen steifen finger bekam, und es mehrfach zu unliebsamen begegnungen kam: frau kelef und frau pixy die stiege runter ums eck, einer mit der offenen flex die stiege rauf, einer mit einer 12er leiter aus dem keller über die stiege ums eck herauf, und zwei aus dem hof herein und drei mit voller schubkarre durch die einfahrt herein um ein weiteres eck herum, und immerhin: das stiegenhaus und die einfahrt sind zwei meter breit, da muss man schon vorsichtig sein. besonders wenn man plötzlich im finstern steht, mit ohne mond der draussen helle scheint.

nach mehreren rückfragen beim vorarbeiter, der versicherte, der elektriker werde ..., dann die firma des schönen e. angeschrieben, mit kopie an alle die es was angeht oder auch nicht.

postwenden kam die antwort: da sei nix verändert worden, und der sicherheitsbeauftragte hätte auch nix zu beanstanden gehabt, also sei alles in ordnung. gefahrenpotential könne der herr chefelektriker auch keines erkennen.

die schilderung eines der o.a. zusammentreffens mit hinweis auf "hatscherte alte frau und hatscherter alter hund" führte dann aber doch dazu, dass nach immerhin 10 tagen nunmehr das licht leuchtet. mit dem längsten einstellbaren intervall von 7 minuten. geht doch. frau kelef hat sich auch brav schriftlich bedankt, und der bisherige stiegenlichteinschaltungsoberbeautragte wird seinen finger auch bald wieder frei bewegen können.

gern geschehen, übrigens. aber wie immer: WHY I?

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gaining trust
unterschätzen wir übrigens bitte alle nicht, was man aus der hundeerziehung nicht alles lernen kann. und wie lange die nachwirkungen einer tätigkeit in einer kunscht- und künschtleragentur und auf einer baustelle in der guten alten ddr sind. irgendwie kriegt man sie alle.

die aufgabe war, den doch-wapplern, die ja eigentlich nix dafür können (wer geht schon freiwillig ins ausland um dort über hundert jahre alten dreck aus häusern zu reissen?) ein wenig von den dingen nahezubringen, ohne die es nun einmal nicht geht.

haustür schliessen: check.
kabel sichern: check.
hoftür schliessen: check.
gröbsten dreck wegräumen: check.
aufpassen wenn frau kelef mit frau pixy über die stiege wankt: check.
ausweichen wenn wer entgegenkommt: check.
gangklotür zumachen beim pinkeln: check.
das mit dem aufhängen von werbetransparenten: check.
und noch so ein paar kleinigkeit mehr. mühsam ernährt sich das eichhörnchen, nur: die lernen schneller, also: die eichhörnchen.

aber steter tropfen höhlt den stein, lautes schreien ist unüberhörbar, frau kelef, wenn sie recht hat bekanntlich recht, und so konnten noch ein paar weitere kleine schritte getan werden. dafür gab es dann auch wieder eine ordentliche portion geselchtes und wurst und pfefferoni und gurken und brot und senf, und alle waren froh und strahlten um die wette. und wünschen guten morgen und schönen tag und guten abend und so weiter, geht doch.

und am letzten arbeitstag vor weihnachten fand sich vor der wohnungstür doch tatsächlich ein geschenksackerln mit einem mon cheri-stern und einem blumenstrauss, und einer von bauleiter und vorarbeiter unterschriebenen karte. kannste nicht meckern.

wie von frau kelef schon auf facebook festgehalten:
if you cannot convince them, confuse them.
if you cannot understand them, feed them.

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da war auch noch die sache mit den werbedingern
denn: natürlich muss geworben werden, wenn man so eine grossbaustelle hat. daran ist nichts aus-, und dem ist auch nichts entgegenzusetzen.

es ward da das gerüst aufgebaut zur grossen freude der wenigen noch vorhandenen mieter und direktemang vor deren fenstern, und das handelsübliche grüne netz vorgespannt, was besonders bei wind zu interessanten effekten in der wohnung führt. aber je nu, das war nicht anders zu erwarten, braucht man gar nicht darüber nachdenken.

allerdings: die doch-wappler kriegten auftrag, ein transparent aufzuhängen, und zwar genau vor frau kelefs wohnzimmerfenster, auf der seite, von der die wenige wintersonne spärlich, kurz aber doch ins wohnzimmer scheint. also: wenn dort kein werbeschild in die gasse hineinreicht. nach zwei wochen brebbeln und keppeln im haus googelte frau kelef die firma, siehe da, die sind auf facebook, und haben stolz ein foto mit genau diesem schild gepostet. frau kelef also schrieb was unfreundliches dazu, von wegen mitdenken und so weiter, und man glaubt es nicht: innerhalb von sage und schreibe 45 minunten war dat dingens einen stock höher, wo sowieso keiner wohnt und es also auch keinen stört.

frau kelef bedankte sich auf fb, die firma klebte einen smiley zum dankeschön und löschte vernünftigerweise den ganzen sermon am nächsten tag. alles gut: so macht man das.

weniger lustig war die tatsache, dass die firma des architekten natürlich auch ein transparent anbringen liess, eine woche später, zwei meter hoch und drei meter breit. und wo wollten die das hinhaben? genau vor die haustür, die sowieso nach hinten versetzt ist, und genau zwischen zwei strassenlaternen liegt, so dass - hier wird um 22.00 uhr auf sparflamme geschaltet - man dann eine taschenlampe brauchte um das haustorschloss zu finden. in der zwischenzeit hatte die bauleitung aber gelernt, und ein entsprechend unfreundliches gebrüll führte dazu, dass das blöde dingens jetzt dort hängt, wo es keinem sicht oder licht nimmt, und so dass man auch freien blick auf die haustür hat. man wird ja ungern abgekragelt beim nachhausekommen, oder überfallen, oder ausgeräubert.

der impresario aka hausbesitzer hat in seinem bemerkenswerten firmengeflecht natürlich auch ein immobilienbüro, das mit dem verkauf der gerade im bau befindlichen wohnungen vertraut ist. auch die haben ein wunderbares transparent, fast so breit wie das haus, und wo wurde das im auftrag von "investor" montiert? sie erraten es. genau vor den fenstern von frau kelef und deren nachbarn, vor dem einzigen stockwerk, in dem beide wohnungen bewohnt sind. hing dort aber nur ganz kurz, denn: at high noon she was coming into the office of the bauleitung, und da war nix mit "investor hat gesagt" und "herr impresario muss sagen", sondern "ich habe gesagt, und zwar dalli": und was geschah? das gerade eben montierte transparent hängt seither einen stock höher vor den fenstern der leerstehenden, in renovierung begriffenen wohnungen. vier leut eine stunde lang gehackelt für nix, weil: gehirn einschalten fehlanzeige.

begrüssenwerter randeffekt ist übrigens, dass man jetzt von der strasse aus auch die telefonnummer des büros, die ganz unten auf dem werbeleintuch steht, lesen kann. das scheint frau kelef nicht ganz unopportun zu sein, aber man weiss es nicht.

warum einfach, wenn es auch kompliziert gehen kann, frug sich frau kelef damals, und ging leise weinend ins wirtshaus.

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rauchfangkehrer sollen ja glück bringen
bis heute kein bild, kein ton zum vorigen thema.

am 28.11. jedoch kam, wohlvorangekündigt mit anschlag an haustür und am schwarzen brett, höchst ordentlich wie gewohnt, der rauchfangkehrer. weil: muss so weil dachausbau und daher kaminkontrolle. den rauchfangkehrer kennt frau kelef, seit sie hier wohnt, und wir hatten schon ein paar lustige schwätzchen auch ausserhalb der kehrtage, weil die rauchfangkehrerfraktion zeitweise das gleiche kaffeehaus frequentierte wie frau kelef und weiland frau hunt, jetzt eben frau pixy. die rauchfangkehrerfraktion ist übrigens hervorragend, lässt zwar keinem nix durchgehen nicht, ist aber höchst wohlerzogen, freundlich, gründlich, sauber, nett, kurzum: kannste nicht meckern. hier war ja eine zeitlang ein kamintürl, von haus aus sozusagen, das war unter der abwasch in einer ecke, die, sagen wir einmal, schwer zugänglich war. als frau kelef dort endlich ein neues türl installieren liess, freute sich der gerade anwesende so darüber, dass beim einbau nachgedacht worden war über wie man das so machen könnt' dass der rauchfangkehrer sich nicht allzusehr verrenken muss, dass das werk fotografiert und auf der stelle allen gezeigt wurde. manchmal ist es ja einfach.

weniger einfach war diesmal - wenige monate nach der hauptkehrung - das zu verkraften was da aus dem kamintürl herauskam. es hatte sich ja schon kurz nach ankündigung der kontrolle angekündigt, da krachte es immer ein wenig im kamin, irgendwas rieselte herunter, und die therme spuckte zeitweise kleine schwarze flöckchen, aber frau kelef dachte so: rauchfangkehrer kommen ohnedies, thermenwartung ist für dezember vorgesehen, vernünftigerweise also erst rauchfangkehrer, dann installateur.

keiner hatte damit gerechnet, dass aus dem kamin ca. ein dreiviertelfestmeter kamininnenleben herausfiel - das hörte einfach nicht auf. der oberrauchfangkehrer war ein wenig blass um die nase und musste hilfe anfordern für den transport ...

jedenfalls, der kamin muss geschliffen werden. vernünftigerweise macht man die thermenwartung anschliessend.

und nun raten sie einmal, was sich bei nachfrage zehn tage nach dem desaster herausstellte? die rauchfangkehrerfirma hatte am 29.11. brav und ordentlich postalisch sowohl in papier- als auch in elektroform die hausverwaltung informiert. der dort zuständige herr mag. unfrieden wusste von nix. der zuständige und verantwortliche architekt wusste von nix. die bauleitug wusste von nix. das büro des impresario wusste von nix.

fun fact I: fröhlich vor sich hinbrebbelnd - sie ahnen nicht, was man durch viel reden alles zu hören kriegen kann, man muss es nur richtig anfangen - konnte frau kelef feststellen, dass die diversen involvierten herren ganz offensichtlich zwar durchaus der meinung von frau kelef sind in bezug auf recht und ordnung, aber seitens des impresario redeverbot haben. es darf bezweifelt werden, dass das eine gute idee ist auf dauer.

trotz zwischenzeitlicher mehrfacher telefonischer urgenzen - bei denen sich herausstellte, dass die neue freundliche bürodame im büro des impresario leider nicht weiss, was kaminschleifen bedeutet - konnte keinerlei information darüber gewonnen werden, wann denn der kamin nun geschliffen wird. immerhin wollte sie aber genau wissen, um was es denn genau ginge, so im detail, frau kelef also: ich hab doch elektropost geschickt am ..., und am ..., und am ..., sie darauf: ja, das war vor meiner zeit, und hier ist nicht so viel platz zum speichern, da werden die alten e-mails immer gelöscht, damit die neueren ...

frau kelel also: alles zusammenkopiert, jetzt ist die e-mail halt so lang dass man länger damit beschäftigt ist, aber: immer gerne zu diensten. eine woche später: keine antwort, auf nachfrage: immerhin hat der architekt die information schon vorliegen, um den rest kümmert sich vermutlich irgendwer, anzunehmenderweise die hausverwaltung, die aber von nix weiss, möglicherweise verwechselt da auch wer das büro des impresario mit der verwaltung, man weiss es nicht.

das büro des installateurs des eigenen vertrauens ward also kontaktiert, die sache zur chefsache erklärt, selbiger chef kam umgehend am heiligen freitag nachmittag selbst um sich die sache zu besehen und meinte, dat dingens aka therme sei abartig verdreckt durch den staub, der da herumfliege im haus und der halt bei jedem türöffnen - so eine überraschung - mit in den raum käme, und da ja zwischen vorzimmer und küche nur eine optische trennung und halt einmal ums eck, aber mit ohne türe, und das gerät die luft aus dem raum nimmt, und den rest kann man sich vorstellen. die wartung ward in aller eile am 21.12. also durchgeführt, und ja: das war notwendig. jetzt mit ohne schwarze partikel und mit leise schnurrenden geräuschen.

fun fact II: während frau kelef dem cheffe noch ihr leid klagte, und ein paar details schildert, stellt sich heraus, der installateur kennt den impresario. in hinkunft wird er vorsichtig sein mit dem herrn.

aber es wäre ja nicht hier, wenn es nicht noch ein paar andere histörchen gäbe.

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Montag, 14. November 2016
frau gönnt sich ja sonst nix
da es am mittwoch so dringend war (siehe voriger eintrag), dass am donnerstag abend wer zu haus ist, da war natürlich bis heute jetzt gerade eben kein bild und kein ton von der hausbesitzerei zu hören oder zu sehen. obwohl frau kelef doch gestern abend eine sehr nette (also: ihrer meinung nach sehr nette) elektropost geschickt hat. vielleicht hat aber auch wer ein fremdwort nicht verstanden, soll ja vorkommen. oder was auch immer. frau kelef ihrerseits hat natürlich eine liste, hüppsch mit kasterln zum unterschreiben jeweils, und für anmerkungen, damit nix sein kann.


die elektropost jedenfalls liest sich so:

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ihre Frau freundliche bürodame hat mich am 09.11.2016 kurz nach 15.00 Uhr angerufen, ich konnte den Anruf nicht entgegennehmen. Bei meinem Rückruf am 10.11. teilte sie mir mit, dass Herr impresario am selben Abend gegen 17.00 oder 18.00 Uhr zu einer Besprechung vorbeikommen wolle. Das musste ich ablehnen, da ich bereits Termine vereinbart hatte. Leider konnte sie mir nicht sagen, worum es sich handele – auch nicht, ob bei dieser Gelegenheit die diversen offenen Fragen geklärt werden sollten resp. könnten.

Bei Rücksprache mit Herrn nachbar aus dem 3. stock am Freitag und Herrn nachbar unmittelbar neben frau kelef am Sonntag stellte sich heraus, dass es sich um eine zu leistende Unterschrift bezüglich der Waschküche, die nicht wieder eingerichtet werden soll, handelte. Diese Waschküche wurde mir gegenüber von der früheren Hausbesitzerin, Frau öl, bereits bei meinem Einzug vor 28 Jahren als nicht benützbar bezeichnet. Ich habe diese Waschküche nie betreten und auch nie einen Schlüssel dazu in Händen gehabt, geschweige denn besessen. Ebenso ist die Waschküche – zum Unterschied vom Keller – kein Bestandteil des Mietvertrages. Sollte dies also vorige Woche das Thema gewesen sein: ich nehme gerne zur Kenntnis, dass keine Waschküche mehr eingerichtet wird.

Sollten Sie eine persönliche Unterschrift für derlei Dinge benötigen, wäre es opportun eine Liste zu erstellen und diese von den wenigen noch vorhandenen Mietern unterschreiben und weiterreichen zu lassen. Zudem wurde im Haus ja auch ein „Office“ eingerichtet, in dem derartige Listen deponiert werden könnten. Das würde uns allen Zeit, Aufwand und Papier sparen.

Für persönliche Termine ersuche ich hiermit auch schriftlich um Kontaktaufnahme zwecks Vereinbarung mindestens eine Woche im Voraus.

Mit Dank für Ihr Verständnis und freundlichen Grüßen

frau kelef


jetzt überlegt frau kelef gerade, ob sie den herrschaften nicht vielleicht einen blitzkurs in büroorganisation anbieten sollte. gerne auch grundbegriffe des schriftverkehrs, niveau erste klasse volksschule: wenn ich wem was schreib, dann schreib ich oben hin an wen, und unten drunter meinen namen. this is especially true wenn ich als firma, unternehmer oder auch organisator von was auch immer einen aushang irgendwo hinhänge: dann sollte ich darauf bedacht nehmen dass ich das pamphlet erstens durch ein rechtschreibprogramm jage, und zweitens, hier ganz besonders wichtig, UNTERSCHREIBEN NICHT VERGESSEN! und ein FIRMENSTEMPEL kann nicht schaden! und nein, die adresse der adressaten ist weder mit noch ohne nachstehende freundliche grüße etwas, das man als unterschrift gelten lassen kann. nicht einmal, wenn es in derselben zeile steht.


aber die geneigte leserschaft braucht ja was zum lachen bei dem trüben novemberwetter.

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Donnerstag, 10. November 2016
das büro des impresario
vulgo hausbesitzer hat gestern nachmittag übrigens angerufen, leider verpasst und frau kelef schaut ja nicht dauernd nach ob wer angerufen hat. ausserdem nutzt bei denen das nachmittägliche anrufen sowieso nix, weil die nur montags bis donnerstags vormittag abheben.

heute früh also zurückgerufen, die nette bürodame meinte, der impresario käme heute abend so gegen 17.00, 17.30 oder auch 18.00 uhr vorbei, um was-auch-immer ganz kurz zu besprechen.

erstens musste frau kelef dazu festhalten, dass termine bitteschön rechtzeitig vorab zu vereinbaren seien - das argument, sie hätte ja eh schon gestern versucht: ähem. unter rechtzeitig für einen besprechungstermin versteht frau kelef was anderes.

es dauere eh nur kurz: musste frau kelef auch verneinen, weil: die liste, die sie hat, ist lang und möchte abgehandelt werden.

um was es denn ginge, frug die freundliche bürodame, und frau kelef begann also ebenso freundlich mit der liste aus dem vorvorjahr, um selbige dann mit kurzen abrissen aus dem vorjahr und dem heurigen jahr ... sie merke schon, aber sie könne doch auch nix dafür, meinte die gute.

jo eh. weiss frau kelef doch. so wie die ebenso freundliche bürodame der hausverwaltung, die ebensowenig dafür kann und nur das fett abkriegt.

jedenfalls: heute zwischen mehreren terminen und der kleinen klavlav und überhaupt: geht beim besten willen gar nicht. höchstens grüssen im vorübergehen, aber das ist eine selbstverständlichkeit, und bedarf keiner vorankündigung.

termine also bitte rechtzeitig vereinbaren. eine woche im voraus. vielen dank auch.

und zu den diversen fragen, die frau kelef doch in bezug zur jahresabrechnung anfang juli schriftlich an die hausverwaltung, die doch auch die kohle eingefordert hat, und zu denen ... ach ja. jedenfalls: schriftliche fragen, schriftliche antworten, die anderen parteien wollen ebenso informiert werden und frau kelef hat weder lust noch laune, schreibmamsell für die herrschaften zu spielen. bitte - danke.

eine krätze sollen sie kriegen, eine unbehandelbare nicht ansteckende, so viel fairness muss sein.

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die doch-wappler sind ganz lieb
und hilfsbereit, wenn man sie füttert.

heute also:

wegen gezeigten verständnisses für das desaster, das im hof herrscht, und die unmöglichkeit für die ma 48 (sowie den verständlichen unwillen ebenderselben, man könnte auch sagen: selten um 6.45 derartig jottslästerliches gefluche vernommen)

sowie für gemeinsames wegräumen und sortieren des drecks der anderen firmen incl. der eher schwierigen entfernung des kaputtgedonnerten blumenkistls vor frau kelefs küchenfenster

brot und gebäck, rote und grüne eingelegte pfefferoni, frisch geriebener kren, scharfer senf, und ein topf voll heisser selchwürstl.

für die "schade, ich kein schweinefleisch" eine aufgeschnittene rindswurst, allerdings in kalt.

kannste dir gar nicht vorstellen, wie freundlich die auf einmal alle sind.

ist halt eine frage der mittel und wege. und wenn ich was brauch, auch einkaufsackerl rauftragen, oder wenn was nicht passt, irgendwer versteht schon um was es geht. frau kelef soll nur sagen.

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