Samstag, 25. Juni 2016
das pfotengeb- und schüttel-dilemma
wieder einmal lenkt die journaille den blick mit grossem nachdruck auf: da hat sich eine lehrerin mit einem imam bekriegt, weil wegen der wollte ihr nicht die hand geben. da muss für die frau die welt untergegangen sein.

wtf ist mit den menschen eigentlich los? in manchen kulturen gibt man pfote, in manchen küsst man sich ein-, zwei- oder dreimal auf die wangen, in manchen kulturen reibt man die nasen aneinander, in wieder anderen verbeugt man sich steif mit einem mindestabstand von einem meter.

und ich frag mich allen ernstes, ob so eine - man verzeihe mir - dumme kuh wohl auch siebenundzwölfzig integrationsräte, journalisten und tv-sender kontaktiert hätte, wenn ein eskimo darauf bestanden hätte, seine nase an ihrer zu reiben, weil: bei im zu hause ist das so.

meine fresse, sorgen haben die leut, da kriegt man kopfweh.

und: ich dafür diskutier seit ewig und drei tagen mit leuten, die mir un-be-dingt die hand schütteln wollen: jedesmal, beim hallo-sagen und beim verabschieden. ich will das nicht. ich verweigere das. weil: ich hab' arthritis, besonders in den pratzen, und: das tut weh. das drücken, das schütteln, das draufpatschen, an manchen tagen sogar das streicheln. besonders, wenn es warm oder gar heiss ist. dann stehen sie da mit ausgestrecktem vorderlauf, und sind beleidigt wenn ich sage: ich schüttel niemandem die hand. und nein, ich geb die hand auch niemandem. und das hat, bitteschön, jede und jeder genau so zu akzeptieren. das ist weder was diskriminierendes, noch was kulturelles, noch was ansteckendes, und auch nix hochnasiges. obwohl: es hat sich mir auch noch nie erschlossen wieso manchmal bübelein, die die 25 noch nicht überschritten haben, mir alter frau jovial das patschehändchen entgegenstrecken. es ist doch einfach so: wenn die hand gegeben wird, dann reicht die frau dem mann die hand, und die ranghöhere person der rangniedrigeren. das ist bei gesellschaftlichen anlässen durchaus praktisch, aber das passiert halt einmal beim vorstellen, und das war's dann, und da kann auch ich mich innerlich wappnen.

warum muss ich in manchen fällen die hände hinter dem rücken verstecken, damit mir leut', die ich gar nicht kennenlernen will, nicht auf grund des nicht-erwischens des rechten vorderlaufs den linken erhaschen und drücken und schütteln, obwohl ich da womöglich auch noch den harten griff der hundeleine halte?

vor ein paar tagen ein ähnliches szenario, will mir ein flüchtiger bekannter einen eindruck von seinem stützmieder vermitteln und grapscht nach meiner linken hand und zieht sie schnell in richtung seines "panzers" und erwischt dabei genau die eine stelle, an der es besonders weh tut, am handinnengelenk kwasi das "narrische bein". mein unwillkürlicher schmerzensschrei war so jäh und schrill wie mein schmerz, dem mann mit dem mieder fielen ebenso wie mir fast die augen aus dem kopf: mir vor schmerz, ihm vor schreck. ein alter bekannter, der daneben sass, meinte, ich sei eine halbe stunde lang weiss im gesicht gewesen. immerhin hat der schmerz dann nach 24 stunden fast ganz nachgelassen gehabt, nur in der nacht konnte ich halt nicht schlafen, die hand zuckte und ruckte, aber schlaf wird sowieso überbewertet. jetzt, nach über einer woche, spür ich den linken zeigefinger immer noch nicht so richtig, ausser schmerzend und bewegungseingeschränkt.

es ist doch so einfach: man hebt vorsichtig die hand, und wenn das gegenüber darauf nicht mit ebenso vorsichtigem handheben reagiert, dann lässt man den vorderlauf wieder sinken. erspart alle diskussionen, erklärungen, streitereien und kulturelle verwicklungen. muss ich jedem arsch erklären, warum, wieso, und weshalb, und nein, kann man nix mit medikamenten, und ja, man sieht doch bitte die knubbel an den gelenken, und natürlich bin ich recht jung (ähem) für so einen zustand, und ja, das ist lästig? und manchmal krieg ich solche krämpf' in den pfoten, dass ich nicht weiteressen oder die haustür aufsperren kann, und nein, das ist nicht lustig, auch wenn ich aufgrund meines heiteren naturells natürlich schon darüber lachen musste, als ich so im strömenden regen mit der kleinen klavlav vor der haustür stand und die schlüssel nicht aus der tasche fummeln konnte. frau pixy was not amused.

natürlich erklär ich das den beleidigten leberwürschten, denen ich nicht die hand geb', immer gerne, weil: das ist nix persönliches gegen die, das ist was persönliches für mich. und das hat man, himmelherrgottsakrakruzitürken, bitteschön genau so zu akzeptieren.

zum abschluss eines entsprechend mit fachausdrücken gespickten vortrages frage ich dann neuerdings immer genau nach, warum denn nun diese detaillierte information gewünscht worden sei, ob man sicher auch alles ganz genau verstanden habe, und was man denn nun mit dem neu gewonnenen wissen anzufangen gedenke. und was kriegt man als antwort: "ich wollt's ja nicht so genau wissen, ich hab ja nur gefragt!"

sozusagen eine variation des beliebten themas "der hund hatscht".

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Freitag, 24. Juni 2016
und es begab sich
am gestrigen tage, so gegen 16.00 uhr, dass es an der türe klopfte und der herr hausbesitzer davorstand. mit einem frau kelef unbekannten manne. auch die nachbarn standen vor der tür, und der hausbesitzer verkündete, es sei nunmehr alles geregelt, es tue ihm auch sehr leid, und überhaupt, und den alten oberbauaufsichtsbefehlshaber habe er geschasst, hier bitte sei der neue, der herr sowieso.

frau kelef schnappte nach luft, meinte: ah, der schöne e.!

nunmehr schnappten alle anderen anwesenden nach luft, die nachbarn grinsten leicht verlegen, die beiden männer irgendwie ebenfalls, wenn auch verkniffen. und wie frau kelef denn auf diese bezeichnung komme begehrte der hausbesitzer zu wissen.

frau kelef ihrerseits konnte nun mit grosser freude versichern, dass sie sich natürlich nach den begebnissen im vorjahr - wir erinnern uns: https://gastgeberin.blogger.de/stories/2506395/ - schlau gemacht habe über die firma, die da am werken gewesen sei, und ein paar leute aus der branche kenne sie auch, und da sei eben der herr e. als der schöne e. bezeichnet worden.

wieso frau kelef sich erkundigt habe, konnte sie ebenfalls gut erklären, wie man sich vorstellen kann. der schöne e. meinte, er werde sich erkundigen was da gewesen sei, frau kelef wiederum konnte ihm versichern, dass das genauso gewesen sei, und noch mehr, aber das ist dann wiederum noch eine andere geschichte, jedenfalls, was die herrschaften ansonsten noch so im haus zubetoniert hätten, das wisse wohl keiner, werde sich aber wohl herausstellen.

der hausbesitzer hatte fortan grosse mühe, nicht zu grinsen wenn er den vornamen des neuen oberbeauftragten aussprach, weil "der schöne" passt zu dem mann. wenigstens fällt einem nicht, wie zu seinem vorgänger, als erstes das wort "frettchen" ein, wobei frettchen an sich eigentlich nette tiere sind, nur halt menschen, die aussehen wie frettchen, sind dann eher viecher mit 2 haxen. und in der branche wird das besagte frettchen auch als "präpotente, linke krätzn" beschrieben, wienerisch ist bekanntlich eine sehr deskriptive sprache, und st. meidling ist ein dorf.

wenig freude machte auch die feststellung, wir hätten gerne aussenjalousien, und zwar "auf haus". zum aussprechen des "genehmigung einholen" brauchten sie gar nicht den mund öffnen, weil: nicht notwendig, keine schutzzone lt. herrn dipl.ing. f. von der ma 19 und dem plan der ma 21. frau kelef ist da gerne vorauseilend behülflich.

die kosten lägen bei € 300.--, konnten die nachbarn und frau kelef versichern, und nebstbei auch gleich mitteilen, dass zwei gassen weiter eine kleine, feine aufstrebende firma sei, die sich der sache gerne annehmen würde. der schöne e. meinte, das sei die billige version, die bessere - jo eh, ich glaub gleich jedes wort - koste um die hälfte mehr, und dazu kämen noch die montagekosten. man plant jetzt die einholung von angeboten. frau kelef hat sich allerdings auch schon bei diversen öffentlichen stellen erkundigt, wie es sich mit den preisen von wohnungstüren verhält, und diese geschichte mit dem doppelten preis erinnert sie an irgendwas, das ganz leise was mit refaktie zu tun hat, oder so ...

baubeginn theoretisch 1. juli, wurde versichert, ab da sei auch die parken-verboten-beschilderung genehmigt, nur irgendwelche zettel von irgendeiner behörde seien noch ausständig.

man werde dann auch mehrfach kommen und schauen, was das frettchen alles nicht hat machen lassen, obwohl es versichert hat alles sei fertig, und der schöne e. werde dann genau darüber wachen dass alles wunsch- und ordnungsgemäss erledigt werde.

der hausbesitzer wird ebenfalls immer wieder anwesend sein - wäre er das nur schon früher gewesen - und kontrollieren, und einmal in der woche sei eine lagebesprechung geplant. die arbeiten würden in summe dann so an die sechs, sieben monate dauern, was frau kelef eher bezweifelt, von wegen dachgeschossausbau und lift sollen doch auch noch kommen, aber bitteschön, wenn die herrschaften meinen.

vielleicht wird's ja doch noch was mit den neuen fenstern und dem balkon und dem satelliten-tv und der neuen wohnungstür, solange frau kelef lebt?

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Montag, 20. Juni 2016
solidarność!
mit diesem freundlichen gruss klopfte frau kelef eben vorhin bei den lieben nachbarn. bewaffnet mit selchwürsteln, speck und dem rest des haselnussernen, der dem herrn hausbesitzer so gut geschmeckt hat.

den schnaps haben wir egalisiert, das selchgift wurde in wertschätzende hände übergeben.

wir haben einen plan.

dass sich weder hausbesitzer, noch büro, noch hausverwaltung, noch fenstermontagefirma oder -oberbeauftragter bei einem von uns gemeldet haben erraten sie, wie kann es auch anders sein, eh selber.

hicks.

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