Sonntag, 20. März 2016
4500 tage ist dieses blog heute alt.
ganz schön alt. so wie ich.

dann also: happy birthday, liebes blog, und auf ein paar weitere einträge.

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Freitag, 18. März 2016
mission integration accomplished.
in der fussgängerzone, die von hervorragenden architekten verschlimmert wurde (verschlimmbessert wäre da noch zu positiv gesehen), jedenfalls: auf der meidlinger hauptstrasse, gibt es neuerdings eine neuerung, auf die man erst einmal kommen musste.

ich meine, es gibt doch allüberall pizza, nudeln, kebab, dürüm, burek und sonstwas zum mitnehmen. sonst ist ja das strassenbild nicht komplett.

leute: das hier ist wien-mitteleuropa. kwasi die heimat der würschtelschtänd, der frankfurter mit senf, der waldviertler (geräuchert), leberkassemmeln, der burenhäutln und - vor allem - der käsekrainer.

lange jahre gab es auf der meidlinger hauptstrasse nix dergleichen. alles gab es, auch zum mitnehmen, von nudeln die man im gehen mit stäbchen aus dem karton frass über kaffe den man im gehen aus dem karton soff über sonstige absonderlichkeiten.

der letzte richtige würstelstand, den der bertl, gott hab ihn selig, führte, ist in der zwischenzeit sogar schon egalisiert. dort kriegte man anno dunnemals vor bald 20 jahren noch eine wurst auf bestellung im vorbeigehen: er kannte seine stammkundschaft und deutete die minuten, die das gewünschte produkt bis zum optimalen, vor allem aber gewünschten, aggregatzustand zu benötigen geruhte mit entsprechenden gesten schon auch einmal über die strasse hinweg an, man konnte beim warten auf die wurst dann manchmal durchaus noch irgendwas besorgen. nie passierte ihm ein fehler. und wenn einer deppert war, gab es - man glaubt es nicht - würschtelstandverbot: "osaufn und deppat redn kennts woondascht.". und bumm und zack und sitz. a moach hot a ghobt, da beatl (= eine kraft hat er gehabt, der bertl).

damals war der würschtlstand gut besucht, wegen der qualität und dem service und dem ähem, charme, ähem, des bertl. die nachfolger waren für die fisch, und sowieso verkauften die erst giftige aka schon grüne würscht, die auch frau hunt selig verweigerte. dann folgten in recht schnellem wechsel pizza-dingenser, nudeln-dingenser, kebab-dingenser, schon im vorbeigehen roch nix nach geniessbar. jetzt: stand weg. geschliffen. gut so. die überlebensrate der ratten ist jetzt dort sicherlich höher.

würschtlstand gab es also auf der meidlinger hauptstrasse: keinen mehr. über zehn jahre lang.

um so glücklicher jedoch macht es frau kelef, aus gegebenem anlass verkünden zu dürfen dass der kebab-stand ecke tivoligasse von türken übernommen wurde, die exzellentes kebab verkaufen, das beste in der umgebung, aber das mag ja nun subjektiv sein, frau pixy jedenfalls schliesst sich der obrigkeit (aka frau kelef) an.

was aber nun wirklich beachtlich ist, ist folgende tatsache: diese 2 "türken" (2. generation, akzentfrei, gute ausbildung, exzellentes benehmen, etc.) bauen gerade den stand um, weil: sie haben neuerdings KÄSEKRAINER im angebot. so richtig langsam gegrillte (wollen sie die mit käsekruste, und wie braun hätten sie die gerne?) wie es sich gehört. mit einem ordentlichen stück guten brotes dazu. selten hat man frau kelef und die kleine frau pixy in der letzten zeit mit so schwachsinnig-glücklichem lächeln an einer theke stehen sehen ...

ausserdem gibt es noch ein paar schmankerln, die man an einem würschtelstand mit integriertem kebab-etc.-betrieb nicht erwarten würde, wie amerikanischen senf, humus, mehrerlei scharf, aber egal.

KÄSEKRAINER auf der meidlinger hauptstrasse. bei einem TÜRKISCHEN kebab-stand. mein gott. wenn das keine geglückte integration ist, weiss ich auch nicht.

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Dienstag, 15. März 2016
registrierkassenpflicht
frau kelef hat wegen der viecher und pflanzen und dem anderen unnötigen dreck über den abflüssen in abwasch und badewanne kleine siebchen, metall mit extra feiner lochung: fangen garantiert jedes haar und jedes kleine körndl, und sind einfach zu säubern. so weit, so gut. nix lebt ewig, und irgendwann werden die dinger halt auch kaputt, so nach 20 jahren.

bisher gab es die gewünschten modelle nur im online-handel, was ein wenig kompliziert ist, weil man bestellen muss und kleinzeug bekanntlich immer in einem riesenpaket verschickt wird, das man dann mühsam irgendwo einsammeln muss, weil es ganz genau nicht in den briefkasten passt. so schon geschehen, ich hab das dann einfach nicht abgeholt in meinem gerechten zorn.

gestern beim installateur vorbeigegangen, da liegen zwei der begehrten modelle in der auslage. frau kelef, höchst erfreut, stürzt hinein und erwirbt eines davon käuflich. zum sagenhaften preis von € 2,16 - und dazu kriegt man einen sage und schreibe 12 cm langen kassenbon, den man bitte mitzunehmen hat.

kaum ist frau kelef aus dem geschäft draussen, denkt sie so bei sich, dumme nuss, hättest doch gleich eines für die badewanne auch mitnehmen können. also zurück und das ganze noch einmal. € 2,16 und 12 cm langer kassenbon.

der installateur hatte den preis schon auswendig gewusst und war einfach schneller als frau kelef, der weiters gerade einfiel dass sie auch noch ein paar dichtungen gebrauchen könnte.

der installateur bringt die drei gewünschten stück, und als frau kelef die brieftasche zückt winselt er leise auf: "darf ich ihnen die bitte, bitte schenken? die kosten miteinander € 0,30. wenn ich da jetzt noch einen kassenbon ausdrucken muss, dann fang ich an zu weinen."

ich freu mich schon auf die einkäufe im sommer am markt: kassabons über ein büschel schnittlauch um € 0,30, beim nächsten stand über € 0,60 für einen bund basilikum, und dann weiter zum nächsten um die radieschen um € 0,80, und so fort.

da kommen im laufe eines tages sicherlich ein paar meter zusammen. frau kelef wird sich dieser thematik vielleicht widmen, das könnte interessant werden. oder zwingt man auf diese weise die kunden, nur mehr in einem einzigen geschäft einzukaufen? das wäre, nun ja, interessant. und was macht man mit den verd... bons, ausser sie wegwerfen, tunlichst mitten auf dem markt?

auch interessant kann es natürlich werden, wenn in einem lokal in einer grossen runde immer wieder ein anderer ein einzelnes achterl bestellt, oder in einem zuckerlgeschäft, in dem noch gummifrüchte etc. einzeln verkauft werden.

und was ist mit den rosenverkäufern in den lokalen eigentlich, wer überprüft die? wenn die vom rosenverkaufen leben, dann haben sie mehr als € 15.000.-- umsatz im jahr, die erhalten ja angeblich auch noch ihre frau und 3 kinder in ägypten, wie mir der eine versicherte. oder haben die drei jobs gleichzeitig, oder verkaufen die vielleicht ganz was anderes? kassabons für eine einzelne rose im lokal? und wie ist das mit den zeitungsverkäufern mit den mobilen ständen auf der strasse? zu jedem stanitzel eis ein kassabon? und wenn man das eis im lokal isst und vergisst, dass der kevin noch eine waffel gegessen hat, und nach dem kassieren meldet sich zementa und gesteht den genuss einer hohlhippe, dann wären da schon einmal bald vierzig cm beieinander, weil: 12 cm gingen sich ja nur bei einem einzigen artikel aus.

je mehr frau kelef darüber nachdenkt, desto entschlossener ist sie, demnächst zu testen wie viele meter da zusammenkommen, und wo man überall abschlägig beschieden wird beim verlangen nach einem bon, und was das finanzamt z.b. zu den zeitungsverkäufern sagt.

man braucht ja immer wieder was neues zum spielen.

http://steiermark.orf.at/news/stories/2763079/

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