Dienstag, 22. Dezember 2015
ode an die zuständ' hier
neue fenster sind im kommen,
die sollen uns, den mietern, frommen.
es schrummt und brummt,
es staubt und kracht,
wie das allen freude macht!

die katze sitzt am katzeklo;
dort ist es ruhig: sie ist froh.
doch dann, vor unsrer wohnungstür,
ein lauter knall, katz springt hervür,
rennt voller panik unters bett,
dort findet sie es kurz ganz nett,
bis unter ihr die erde bebt,
sie sich raschestens erhebt
weil irgendwer was fallen liess,
das findet jetzt die katze mies,
kriecht unters sofa, brüllt mich an:
wieso ich da nichts machen kann?

die hund weiss nicht wohin mit sich
und fürchtet sich gar fürchterlich.
und noch ein bumm und noch ein schrumm,
sie läuft erschreckt im kreis herum.
schon wieder hat es da gekracht,
was machen die kurz vor weihnacht?
sie ihrerseits kriecht unters bett,
dort ist jetzt frei, das ist kurz nett,
dann wiederum ein rumpeldumpel,
ein dreibeiniges rumgehumpel,
die hund geht in ihr haus hinein,
kopf unters schaffell: so ist es fein.

besinnlich soll die zeit doch sein,
und ruhig, gern mit kerzenschein,
mit feinen keksen und likör
- den brauch ich auch, ich hab es schwör.
ansonsten ist hier alles gut.
nur statt keksen hab im bauch ich: wut.


geht leise schluchzend ins wirtshaus. die katz muss hier alleine leiden, mir platzt gleich der schädel. und frau pixy hat nerven, und wenn sie nerven hat hat sie blase, und wenn sie blase hat muss sie eh schon wissen. es ist zum ...

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Montag, 21. Dezember 2015
es weihnachtet. schon wieder.
als frau kelef den mietvertrag für diese wohnung unterzeichnete, im jahre des herrn 1988, da war es ende november, und es musste die wohnung zusammengelegt werden, gas-, wasser- und stromleitungen neu verlegt (wasser überhaupt erst eingeleitet) werden, weiters stund der sinn nach badewanne und zentralheizung, das klo ist bekanntlich ein eigenes thema. ausgemalt sollte auch noch werden, und drei türdurchbrüche waren ebenfalls notwendig.

nun ist frau kelef ja eine delegations- und organisationsfreudige person, und im prinzip - wobei die betonung auf prinzip liegt - klappte das auch alles, und zwischen weihnachten und neujahr zogen wir hier ein, frau kelef, die tochter, zwei rauhaardackel namens elsa und anton, ein freilaufendes zwergkaninchen namens alarm-alarm (er hörte aber nur auf "keks" und sollte eigentlich ein wecker werden, und unter keks verstand er after eight, aber je nun). des weiteren waren da noch zwei wellensittiche und eine erkleckerliche anzahl blumenstöcke im programm. übersiedelt wurde aus zwei verschiedenen wohnungen, wobei die einbauten der einen wohnung zerlegt und neu zugeschnitten werden mussten und für einbauten in die neue wohnung gedacht waren, während einige möbelstücke aus einer weiteren wohnung herbeizuschaffen waren. frau kelef war damals ganz genau drei monate bei einer neuen firma mit einer, äh, eher schwierigen kollegin und ziemlich vielen ziemlich engen terminen. aber macht ja nix.

nachdem das erste weihnachten also entsprechend eher eine herausforderung darstellte, freute man sich auf das nächste: hach, endlich ruhe. aber natürlich hatten wir nicht mit den tücken der alten hausverwaltung gerechnet. irgendwann im sommer kam jemand die fenster anschauen die leise vor sich hin rotteten, vermass, meinte fünf zahlt die verwaltung, das sechste nicht, und verkleidung und fensterbretter gingen zu lasten der mieter. bezüglich der einbauten werde man sich zeit- und fristgerecht zwecks terminvereinbarung einzeln mit den mietern ins einvernehmen setzen. und dann passierte: nix. kein bild, kein ton.

ganz genau IN DER weihnachtswoche aber, am heiligen montag, und das ist beweisbar, klopfte es um 08.00 uhr früh an die tür, die handwerker kämerten jetzt nämlich die alten fenster gegen neue austauschen. gehe auch ganz schnell, in einem tag sei alles fertig.

und frau kelef schaute stumm in dem stiegenhaus herum, und schloss erst einmal wieder die tür. nachdem das atemholen nicht mehr so anstrengend war, ging sie wieder hinaus und fragte nach, weil: so aus heiterem himmel? och, die hausverwaltung hat doch sicher ... nein, hat sie nicht. auch die nachbarn waren eher verwundert, um das einmal höflich zu formulieren.

hier würde jetzt einmal gar nix ausgetauscht, beschied frau kelef, weil: sie selbst sei auf dem weg ins büro, und das kind auf dem weg in die schule, und ergo sei dann ausser den hunden und dem freilaufenden karnickel und den sittichen im käfig keiner zuhause, und irgendwie sollte man doch auch platz machen für die geplanten arbeiten.

och, ich könnte ihnen die schlüssel geben, sie würden das schon ... und bevor der geneigte leser fragt: ja, wider erwarten, sie haben überlebt.

weiterer vorschlag der herrschaften: ich solle mich doch krank melden, das wäre das beste. tatsächlich waren für diesen tag aber ein paar termine am plan, und überhaupt: frau kelef hat sich im leben nicht krankgemeldet wenn sie nicht krank war, also warum jetzt? na, so wichtig kann eine frau in einer firma ja nicht sein, meinten die herrschaften, um dann eher rasch die flucht anzutreten. wir einigten uns auf: nächsten tag, dienstag also, irgendwie müsse das ja funktionieren. auf-stock-montagen sind ja nicht so kompliziert.

wie nicht anders zu erwarten passten drei fenster, bei einem doppelfenster mit wand dazwischen klemmte es ein wenig, und das sechste fenster, das nicht geplant war und dann doch irgendwie montiert wurde und von frau kelef selber zu bezahlen war: das passte nicht. fenster sind allerdings im dezember bei minus 5°C in einer wohnung sowieso überbewertet. man kann da tadellos auch ein oder zwei tage ohne fenster leben. auch die verkleidung und die fensterbretter waren von der hausverwaltung nicht im plan inbegriffen, und obwohl frau kelef sie bestellt hatte, meinte die hausverwaltung, das sei nicht notwendig, was frau kelefs meinung nach wiederum die hausverwaltung aber auch schon gar nichts anging, kurzum: wir hatten eine menge spass. die fenster waren weitaus pflegeleicher und dichter und überhaupt als die alten, und die montage der fensterbretter zwar interessant, aber die verkleidung hielt und alles war gut. langsam kamen die billigsdorferversionen aber in die jahre, so nach einem vierteljahrhundert, und zerbröselten leise vor sich hin. ersatzteile gab es natürlich keine mehr, weil firma gibt es auch nicht mehr.

im frühjahr 2015 wurden vom neuen hausbesitzer neue fenster avisiert. frau kelef, die den schock von anno dunnemals gerade überwunden hatte, bekam ein leichtes zittern in der magengrube. nein, nein, meinte der neue hausbesitzer, keine sorge, das wird ende sommer/anfang herbst gemacht, da komm' ich vorher mit ausmessen, diesmal kommen auch die alten stöcke heraus, dreiteilige fenster (also unten zwei flügel, eine oberlichte), verkleidung und fensterbretter inclusive, machen sie sich keine sorgen, ich beschäftige ja keine wappler. das wort jalousien hat frau kelef gar nicht erst ausgesprochen, weil: es wird hier im sommer 2016 noch ein balkon gebaut, und die wohnungstüre kommt auch neu. man kann nicht genug baustellen haben in so einer wohnung über die jahre, und bitte immer eine schön nach der anderen.

der sommer verging, die miete war erhöht, soweit so gut, am 02.10. kam man die fenster vermessen, die frage nach dem datum der montage wurde mit "sofort wenn die fenster fertig sind, dauert so drei bis vier wochen" beantwortet. frau kelef atmete tief durch und freute sich vorsichtig. das wäre dann ende oktober/anfang november, alles paletti.

anfang oktober wurden auch fenster geliefert, und im obersten stock wurde eines montiert. dann passierte: nix. die fenster wurden wieder abgeholt. frau kelef kriegte einen der herren am schlafittchen, und bei der peinlichen befragung würgte er dann hervor, die fenster seien falsch geliefert worden und passten also nicht. wann denn mit der lieferung der passenden modelle zu rechnen sei, begehrte frau kelef zu wissen. och, zwei wochen, meinten die herrschaften, maximal drei von jetzt sofort an gerechnet, und dann würde sofort montiert.

ende november begann frau kelef sich, eingedenk der fenstermontageerfahrungen aus dem vorigen jahrtausend, vorsichtig zu erkundigen wie sie denn nun weiter planen dürfe. hausverwaltung: wusste von nix, würde sich melden wenn sie was wüsste, meldete sich nicht weil sie nichts wusste. büro hausbesitzer detto. baufirma: man werde sich rechtzeitig ins einvernehmen setzen, ob heuer oder im nächsten jahr könne man jetzt nicht sagen, man werde sich melden wenn man was wisse, man meldete sich aber nicht, weil man nichts wusste. die befragung zu dieser thematik wurde mehrfach durchgeführt, jedesmal mit dem gleichen ergebnis: nix genaues weiss man nicht.

frau kelef erklärte mehrfach, dass sie sich - aus ihr bekannten und andere nix angehenden gründen - 2 wochen vorlaufzeit ausbedinge, weil: alte frau, braucht hilfskräfte, war alles organisiert und bestellt und wieder abbestellt, und dann: die leut' stehen ja nicht auf abruf bereit. und hier steht einfach zu viel herum das weggeräumt werden muss (und manche sachen greift hier keiner, der überleben will, an), teppiche muss man aufrollen und irgendwohin tun, bücherregale abdecken, etc., und dann wärert da auch noch die sache mit dem julchen und der kleinen wauwau, die man ja auch irgendwo kasernieren muss. an einem tag geht also gar nix, und nein, ich lass hier ganz bestimmt niemanden aus den augen. man kann das organisieren, wenn man will, sind ja genug andere fenster vorhanden die man austauschen kann während hier von einem raum in den anderen geschüppelt und die zwei haarigen in wieder einem anderen kaserniert sind.

ah, ok. wenn frau kelef das nicht an einem tag erledigt haben will, dann eben nicht. aber die herren helfen beim umräumen gerne (die wissen auch noch nicht was da auf sie zukommt ...). aber bitteschön.

zweite dezemberwoche: frau kelef startet die letzte fragerunde, keiner weiss was, frau kelef betet ihren spruch noch einmal herunter, zwei wochen wie besprochen, ja eh ist klar. es darf also davon ausgegangen werden, dass alles erst nächstes jahr passiert? schaut so aus, leiderleider.

und was passiert am dienstag dem 15.12., um 13.00 uhr? sie erraten es. es klopft an der tür, zwei handwerker stehen draussen und begehren einlass, weil, sie kommerten jetzt (mit der betonung auf JETZT) die fenster austauschen.

jo eh. frau kelef überlegte kurz, atmete tief und langsam und innerlich ommmmm murmelnd ein und aus und sagte "nein". verwunderung seitens der herren, weil, die fenster hätten sie doch am vortag schon gebracht. war frau kelef da zu hause? nein. hat frau kelef wer was gesagt? nein. sind nicht einmal 24 stunden gleichzusetzen mit zwei wochen? nein.

man verblieb so, dass nämlich erst nach dem 11.01.2016 wieder handwerker verfügbar seien, man werde dann zwecks terminvereinbarung vorstellig werden, es sei nämlich weihnachten: orthodoxe! und frau kelef ist noch nicht einmal katholisch, aber immerhin dieses land in dem wir leben, und da muss man also auf orthodoxe weihnachten rücksicht nehmen seitens des arbeitgebers, während die arbeitnehmer auf die katholischen weihnachten keine rücksicht nehmen brauchen?

und was tut gott? im obersten stock und in der wohnung über frau kelef wurden wohl je zwei fenster montiert (im grossen zimmer), im kleinen zimmer jedoch wurde nix montiert. der verdacht liegt nahe, dass da wieder was nicht passt, und die vorstellung dass da vielleicht (ist ja eh nicht sooo kalt im moment) dann über weihnachten und neujahr (katholisch und orthodox in folge) die frischluftzufuhr nicht nur dramatisch erhöht sein könnte, sondern auch mangels einer türe zwischen wohnzimmer und bibliothek sich das leben nur mehr in küche, schlafzimmer, bad und vorzimmer - oh, und dem klo! abspielt, erweckt wenig begeisterung. leise und klammheimlich schlichen die herren mit fenstern unter dem arm von hinnen nach dannen. über's wochenende blieb übrigens das eine fenster im letzten stock sperrangelweit offen, zwei krähen wurden gesichtet die sich da irgendwas geholt haben, möglicherweise räumen sie auch nur auf um das etablissement zu besiedeln.

und dabei ist noch nicht einmal das letzte klo-kapitel hier fertiggeschrieben. die nassen flecken werden grösser, wer hätte das gedacht. dabei ist die wohnung oben seit monaten unbewohnt.

irgendwo klopfen und hämmern und bohren übrigens die handwerker gerade im haus herum, nachdem am freitag heilige ruhe herrschte, und samstag/sonntag sowieso. wir lassen die einmal woanders üben, und schauen, was noch so passiert. was ein spass.

edit: jetzt sind sie bei den nachbarn zugange, weil: wird ja alles an einem tag fertig. nicht.

muss jetzt leider ziemlich weinen, weil: das macht ganz wenig schmutz. nicht.

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Freitag, 11. Dezember 2015
wir brauchen einen schwarzen katz und einen waschbären
weil es nämlich an dem ist, dass hier eine krähe mit dem dymka selig befreundet war. eine hübsche, auch im sommer hier wohnhafte nebelkrähe.

und täglich bei sonnenaufgang begrüsste das vogeltier von der strassenlampe gegenüber dem fenster neben dem schreibtisch den herrn katz, der seinerseits schon auf die krähe wartete. dann maunzte er hinaus, sie knatterte herein, das ging zwei, drei mal hin und her, und dann waren beide zufrieden. das ging so die letzten jahre lang.

bei sonnenaufgang kommt die krähe noch immer, und knattert, und dat julchen tut ihr möglichstes an begrüssungsgemaunze, ganz offensichtlich hat sie aber die falsche farbe. und der schwarze katz im haus gegenüber wohnt im obersten stockwerk und mag die krähe nicht. leider muss das vogeltier daher jetzt bei sonnenaufgang einen ordentlich krawall veranstalten, weil, so geht das ja nicht. wenn die krähe bis zum frühjahr nicht verstanden hat, dass da jetzt geänderte verhältnisse herrschen, werden die nachbarn viel freude haben.

dat julchen seinerseits ist vereinsamt, sie knutscht zwar mit mir und der kleinen klavlav, aber der katz hat sie kwasi grossgezogen und er- bzw. verzogen, und jetzt muss sie herumlaufen und brüllen. laut, schauerlich und durchdringend. und tag und nacht, so ungefähr jede stunde mindestens.

neulich aber, da war im vormittagsfernsehen eine sendung, in der waschbären zu sehen waren. und dat julchen schaute auf, legte sich vor den fernsehen und war ganz aufgeregt. kopf hin und her gedreht, leise und ganz lieb gemaunzelt, dann zum gerät gesprungen, geknutscht, hinter den schirm und neben den schirm geschaut, und auch unten drunter, immer wieder mit der pfote auf das waschbärengesicht gepatscht. und seither ist das noch ein paarmal passiert, warum auch immer da so oft waschbären zu den unmöglichsten tageszeiten in tier- oder anderen filmen zu sehen waren, kurzum: wir brauchen einen waschbären. oder eine katze mit entsprechenden streifen im gesicht.

frau pixy wiederum kann schlecht schlafen, denn sie ging doch kwasi von anfang an mit dem grossen schwarzen elegantkatz zu bett, im winter eng aneinandergekuschelt, im sommer mit dem notwendigen abstand, aber immer gemeinsam auf dem grossen schaffell vor dem schlafzimmerfenster. und jetzt träumt sie schlecht.

und die neuen fenster, die für ende oktober/anfang november avisiert waren, wurden falsch geliefert und weiss der kuckuck wann eingebaut. ansonsten wäre hier nämlich schon ein zweitkatz eingezogen, mit entsprechendem bauchweh, weil dat julchen erstens berufszicke und zweitens nicht mehr die jüngste ist, aber versuch macht kluch, aber fensterstöcke rausreissen ist für einen neuankömmling vielleicht nicht die beste voraussetzung für eine glückliche integration.

ach ja.

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