Freitag, 31. Juli 2015
die frau silvia,
gebürtige ungarin, ist jetzt bös auf frau kelef, und keift nur mehr in ihre richtung, übrigens. weil:

als sie feststellte, dass das österreichische fernsehen lauter blödsinn verkündet, als eben dieses verkündete ungarn wolle 85 km zaun an der ungarisch/serbischen grenze errichten, wo doch diese beiden länder gar nicht aneinander grenzten, da sagte frau kelef unbotmässigerweise zum herrn m., der so ein wischphon sein eigen nennt, er möge doch wischen, sie persönlich sei ja der meinung die grenze zwischen den beiden ländern sei ca. doppelt so lang. je nun.

als frau kelef dem restaurantbetreiber (gebürtiger kroate) vorsichtig mitteilte, dass sein verständnis von wiener schmäh nicht immer dem geschmack des gesamten publikums entspräche und er deswegen möglicherweise auf ein paar gäste verzichten müsse (man hatte sich bei frau kelef beschwert darüber), meinte die frau silvia, frau kelef würde sich da nicht auskennen. je nun.

als frau kelef meinte, zu vorarlberger kässpätzle gehörten keine oliven: frau silvia meinte, frau kelef, deren grossvater immerhin ein gebürtiger vorarlberger in ca. 20. generation war, könne das nicht beurteilen. je nun.

als frau kelef meinte, boris rubaschkin sei kein russe, und auch kein bass, meinte frau silvia, wenn ihr freund mit dem französischen vornamen, der den boris ja immerhin persönlich kennengelernt habe, anno dunnemals, das aber sage, dann stimme das auch. frau kelef hat den boris auch persönlich kennengelernt, sogar in wirklich und in echt. der war immer stolz darauf bulgare zu sein. und seine stimmlage war immer schon bariton. je nun.

frau kelef freut sich, dass ein anderer hund (rüde, 2,5 so gross) kommentarlos an frau pixy vorbei in den schanigarten geht, kein hund schaut den anderen an, alles ruhig. alle sitzen, dann schaut der rüde auf die wasserschüssel, frau kelef fragt, ja, der wird losgelassen, schlabbert, die zwei beschnofeln sich kurz, alles gut. dann will frau pixy den obulus (karamelkeks), nach rückfrage darf der grosse auch was haben, der kommt, setzt sich hin, gibt pfote, alles patschierlich, abwechselnd ein brösel rechts, eines links. frau kelef und der andere hundebesitzer freuen sich, gut sozialisierte hunde haben da kein problem mit so einer situation. die zwei waren sich schlichtweg wurscht, kekse waren gut, ansonsten: chillen in der lauen luft. frau silvia stellt fest, die beiden hunde seien sich ja sooo symphatisch, sicherlich, weil sie ähnliche fellfarben haben. anderer hundebesitzer und frau kelef widersprechen kurz und murmeln was von sozialisierung und erziehung, frau silvia stellt fest, sie habe zwar keine ahnung von hunden und auch nie einen hund gehabt, aber sie sei der meinung, das sei ausschliesslich eine frage von sympathie, und sonst nix. je nun.

heute so: laku notsch (lautschrift, kwasi): heisst gute nacht (auf kroatisch). frau kelef, die bekanntlich slawische sprachen immer gerne durcheinander bringt, fragt, ob das nun in serbisch ebenso heisse. die frage ergab sich daraus, dass frau silvia festgestellt hatte, sie könne sich radebrechend mit der japanischen musikerin unterhalten, weil sie shogun drei- oder viermal gesehen habe, und daher wisse dass sayonara "gute nacht" heisse, auf japanisch. leider hat sie das verwechselt und laku notsch gesagt, was wiederum die japanerin nicht verstand. die frau silvia meinte übrigens, hauptsache, ausländisch, weil ausländisch können die doch alle. frau kelef wiederum sprach englisch mit der japanerin, was zumindest ein wenig erfolg zeigte. frau pixy übte sich in nonverbaler kommunikation, was am besten klappte. was nicht klappte, war, frau kelef anzublaffen: laku notsch sei jugoslawisch für gute nacht. dass es die sprache jugoslawisch noch nie gegeben hat - je nun.

aufstehen und gehen musste frau kelef dann in dem moment, in dem ebendiese frau silvia - gott sei dank in eine andere richtung, aber unüberhörbar - erzählte, sie hätte sich in der schwangerschaft ausschliesslich von karotten ernährt. deshalb sei ihre tochter auch recht gelb geworden kurz nach der geburt. und zwar: wegen der karotten, nicht wegen dem rhesusfaktor, der normalerweise die kinder gelb macht. je nun.

wie der vater meiner tochter zu sagen pflegt: sparen wir uns das streiten, sind wir lieber gleich bös. mission accomplished.

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Freitag, 26. Juni 2015
kann ja nur besser werden
nach langem, mühevollem ringen um die besitzverhältnisse im haus hier, nach langem zagen und bangen, nach noch viel längerem leben in schutt und asche und baustelle und fragt-mich-nicht-was-noch, da zeichnet sich ein licht ab am horizont. ein kleines noch, aber wir sind voller hoffnung, vertrauen und vorfreude.

weil: schlimmer geht nimmer. jetzt aber stehen die zeichen auf "volle kraft voraus". und frau kelef ist ja abergläubisch, und hat es sich verdient. und die paar anderen, die noch da sind, haben es sich auch verdient.

die baustelle wird eine wesentlich grössere werden (ja, das ist tatsächlich möglich!!!), aber dann, wenn gott will und die sonne scheint, wird in einem jahr ein neues leben beginnen. hoffentlich lebt frau kelef dann noch.

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Montag, 1. Juni 2015
nicht nur das klo ...
und wenn frau kelef sagt: "das ist das absperrventil von der wasserleitung in meine wohnung, seit immer schon, ja, auch wenn das da oben in über drei metern höhe im stiegenhaus ist!", dann ist das trotzdem so, und die maurer verputzen einmal grob drüber, und wenn frau kelef dann sagt: "ihr habt das absperrventil meiner wohnungswasserleitung verputzt, da hätte ein türchen gesetzt werden müssen!", dann ist das immer noch so, und da nützt es nix wenn man

a) darüber diskutiert dass dort keine wasserleitung ist und auch nicht sein kann, und dass "chef" gesagt hat man soll da drüberputzen, und man dann nach einmal grob ein paar tage später auch noch fein drüber verputzt (die maurer)

b) darüber diskutiert ob das nun sein kann oder nicht, und wenn das so wäre dann hätten doch die maurer nicht drüber geputzt, schon gar nicht erst grob und nach monieren des fehlenden zugangs auch noch fein (die installateure)

c) darüber diskutiert wieso das im plan der alten hausverwaltung nicht eingezeichnet ist, wo das doch eingezeichnet sein müsste, und wenn das nicht eingezeichnet ist dann kann das auch nicht dort sein (der architekt)

d) sich die gesamte diskussionsfraktion darüber einig ist, dass eine frau, na ja, aber andererseits, und so, aber jedenfalls: eine frau (SOviel serbisch versteht frau kelef dann nämlich auch)

wenn frau kelef dann nämlich stinksauer im stiegenhaus steht und darauf besteht, dass dort oben das absperrventil ist, und zwar seit ihrem einzug in dieses verd... haus vor ~28 jahren, und dass man ebendieses absperrventil bitte umgehend aus seinem betongefängnis befreien und mit einem zugang versehen möge, dann klettert unter den beobachtenden augen aller diskussionsteilnehmer einer der installateure doch auf die leiter, alle fragen sicherheitshalber zehnmal nach, frau kelef besteht auf dieser einen, ziemlich genau bezeichneten stelle, und der installateur klopft ein wenig herum, und was tut gott: auf mystische weise hat er offensichtlich in der zwischenzeit, ausschliesslich damit frau kelef wieder einmal recht haben kann, die wasserzuleitung mit dem absperrventil hingezaubert. denn vorher dagewesen sein kann sie ja nicht, sonst hätten die maurer nicht zweimal drübergeputzt, die installateure hätten davon gewusst, im plan der alten hausverwaltung wäre sie eingezeichnet gewesen, und der architekt hätte das zur kenntnis genommen.

obwohl oder gerade weil frau kelef eine frau ist, man weiss das ja nie so genau. aber frau kelef hat ja immer recht (weil: wenn sie sich nicht sicher ist, informiert sie sich oder sie hält das maul, schon überhaupt in solchen fällen).

jedenfalls: sie haben sich alle entschuldigt, machten ein wenig (oder auch sehr) betretene gesichter, haben frau kelef beglückwünscht (und sich selber auch, hehehe, dass sie ihr geglaubt haben), zwei haben frau kelef die hand geküsst, wünsche für das wohlbefinden der gesamten familie, haustiere, freunde und bekannten wurden ausgesprochen, und überhaupt.

demnächst folgen szenen aus: "wieso hängen da haltlos kabeln aus der wand knapp über meiner wohnungstüre, was haben die zu bedeuten, haben sie eine funktion, und wieso haben die maurer die mit betonpatschen versehen."

die kleine frau pixy, btw., wird, wenn das stiegenhaus tagsüber aufgrund der neuerlichen stemmarbeiten nicht sauber(!!!) aufgekehrt ist, über die stiege getragen. von den arbeitern, die allergisch gegen hunde sind. frau pixy und frau kelef schätzen es sehr, dass die kleine wauwau somit keine gelegenheit hat sich die gesunde hand mit einem ziegelsplitter zu zerschneiden.

wenn man das alles nicht erlebt, glaubt man es nicht.

edit: und so schaut das jetzt aus:



neben dem stockwerkschild das untere rohr ist das wasserrohr. auf dem sitzt das ventil. seit frau kelef hier wohnt. und wenn man im stiegenhaus auf die grosse leiter steigen muss, um den wasserzufluss zur wohnung absperren zu können, dann merkt man sich das. ganz sicher auch noch. über der wohnungstür kommt übrigens das türchen für das absperrventil der gasleitung hin. hoffentlich. und darunter hängen die kabel immer noch aus der wand. über das unterhalten wir uns dann einfach ein anderes mal.

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