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Freitag, 26. Juni 2015
kann ja nur besser werden
kelef, 01:38h
nach langem, mühevollem ringen um die besitzverhältnisse im haus hier, nach langem zagen und bangen, nach noch viel längerem leben in schutt und asche und baustelle und fragt-mich-nicht-was-noch, da zeichnet sich ein licht ab am horizont. ein kleines noch, aber wir sind voller hoffnung, vertrauen und vorfreude.
weil: schlimmer geht nimmer. jetzt aber stehen die zeichen auf "volle kraft voraus". und frau kelef ist ja abergläubisch, und hat es sich verdient. und die paar anderen, die noch da sind, haben es sich auch verdient.
die baustelle wird eine wesentlich grössere werden (ja, das ist tatsächlich möglich!!!), aber dann, wenn gott will und die sonne scheint, wird in einem jahr ein neues leben beginnen. hoffentlich lebt frau kelef dann noch.
weil: schlimmer geht nimmer. jetzt aber stehen die zeichen auf "volle kraft voraus". und frau kelef ist ja abergläubisch, und hat es sich verdient. und die paar anderen, die noch da sind, haben es sich auch verdient.
die baustelle wird eine wesentlich grössere werden (ja, das ist tatsächlich möglich!!!), aber dann, wenn gott will und die sonne scheint, wird in einem jahr ein neues leben beginnen. hoffentlich lebt frau kelef dann noch.
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Montag, 1. Juni 2015
nicht nur das klo ...
kelef, 20:16h
und wenn frau kelef sagt: "das ist das absperrventil von der wasserleitung in meine wohnung, seit immer schon, ja, auch wenn das da oben in über drei metern höhe im stiegenhaus ist!", dann ist das trotzdem so, und die maurer verputzen einmal grob drüber, und wenn frau kelef dann sagt: "ihr habt das absperrventil meiner wohnungswasserleitung verputzt, da hätte ein türchen gesetzt werden müssen!", dann ist das immer noch so, und da nützt es nix wenn man
a) darüber diskutiert dass dort keine wasserleitung ist und auch nicht sein kann, und dass "chef" gesagt hat man soll da drüberputzen, und man dann nach einmal grob ein paar tage später auch noch fein drüber verputzt (die maurer)
b) darüber diskutiert ob das nun sein kann oder nicht, und wenn das so wäre dann hätten doch die maurer nicht drüber geputzt, schon gar nicht erst grob und nach monieren des fehlenden zugangs auch noch fein (die installateure)
c) darüber diskutiert wieso das im plan der alten hausverwaltung nicht eingezeichnet ist, wo das doch eingezeichnet sein müsste, und wenn das nicht eingezeichnet ist dann kann das auch nicht dort sein (der architekt)
d) sich die gesamte diskussionsfraktion darüber einig ist, dass eine frau, na ja, aber andererseits, und so, aber jedenfalls: eine frau (SOviel serbisch versteht frau kelef dann nämlich auch)
wenn frau kelef dann nämlich stinksauer im stiegenhaus steht und darauf besteht, dass dort oben das absperrventil ist, und zwar seit ihrem einzug in dieses verd... haus vor ~28 jahren, und dass man ebendieses absperrventil bitte umgehend aus seinem betongefängnis befreien und mit einem zugang versehen möge, dann klettert unter den beobachtenden augen aller diskussionsteilnehmer einer der installateure doch auf die leiter, alle fragen sicherheitshalber zehnmal nach, frau kelef besteht auf dieser einen, ziemlich genau bezeichneten stelle, und der installateur klopft ein wenig herum, und was tut gott: auf mystische weise hat er offensichtlich in der zwischenzeit, ausschliesslich damit frau kelef wieder einmal recht haben kann, die wasserzuleitung mit dem absperrventil hingezaubert. denn vorher dagewesen sein kann sie ja nicht, sonst hätten die maurer nicht zweimal drübergeputzt, die installateure hätten davon gewusst, im plan der alten hausverwaltung wäre sie eingezeichnet gewesen, und der architekt hätte das zur kenntnis genommen.
obwohl oder gerade weil frau kelef eine frau ist, man weiss das ja nie so genau. aber frau kelef hat ja immer recht (weil: wenn sie sich nicht sicher ist, informiert sie sich oder sie hält das maul, schon überhaupt in solchen fällen).
jedenfalls: sie haben sich alle entschuldigt, machten ein wenig (oder auch sehr) betretene gesichter, haben frau kelef beglückwünscht (und sich selber auch, hehehe, dass sie ihr geglaubt haben), zwei haben frau kelef die hand geküsst, wünsche für das wohlbefinden der gesamten familie, haustiere, freunde und bekannten wurden ausgesprochen, und überhaupt.
demnächst folgen szenen aus: "wieso hängen da haltlos kabeln aus der wand knapp über meiner wohnungstüre, was haben die zu bedeuten, haben sie eine funktion, und wieso haben die maurer die mit betonpatschen versehen."
die kleine frau pixy, btw., wird, wenn das stiegenhaus tagsüber aufgrund der neuerlichen stemmarbeiten nicht sauber(!!!) aufgekehrt ist, über die stiege getragen. von den arbeitern, die allergisch gegen hunde sind. frau pixy und frau kelef schätzen es sehr, dass die kleine wauwau somit keine gelegenheit hat sich die gesunde hand mit einem ziegelsplitter zu zerschneiden.
wenn man das alles nicht erlebt, glaubt man es nicht.
edit: und so schaut das jetzt aus:

neben dem stockwerkschild das untere rohr ist das wasserrohr. auf dem sitzt das ventil. seit frau kelef hier wohnt. und wenn man im stiegenhaus auf die grosse leiter steigen muss, um den wasserzufluss zur wohnung absperren zu können, dann merkt man sich das. ganz sicher auch noch. über der wohnungstür kommt übrigens das türchen für das absperrventil der gasleitung hin. hoffentlich. und darunter hängen die kabel immer noch aus der wand. über das unterhalten wir uns dann einfach ein anderes mal.
a) darüber diskutiert dass dort keine wasserleitung ist und auch nicht sein kann, und dass "chef" gesagt hat man soll da drüberputzen, und man dann nach einmal grob ein paar tage später auch noch fein drüber verputzt (die maurer)
b) darüber diskutiert ob das nun sein kann oder nicht, und wenn das so wäre dann hätten doch die maurer nicht drüber geputzt, schon gar nicht erst grob und nach monieren des fehlenden zugangs auch noch fein (die installateure)
c) darüber diskutiert wieso das im plan der alten hausverwaltung nicht eingezeichnet ist, wo das doch eingezeichnet sein müsste, und wenn das nicht eingezeichnet ist dann kann das auch nicht dort sein (der architekt)
d) sich die gesamte diskussionsfraktion darüber einig ist, dass eine frau, na ja, aber andererseits, und so, aber jedenfalls: eine frau (SOviel serbisch versteht frau kelef dann nämlich auch)
wenn frau kelef dann nämlich stinksauer im stiegenhaus steht und darauf besteht, dass dort oben das absperrventil ist, und zwar seit ihrem einzug in dieses verd... haus vor ~28 jahren, und dass man ebendieses absperrventil bitte umgehend aus seinem betongefängnis befreien und mit einem zugang versehen möge, dann klettert unter den beobachtenden augen aller diskussionsteilnehmer einer der installateure doch auf die leiter, alle fragen sicherheitshalber zehnmal nach, frau kelef besteht auf dieser einen, ziemlich genau bezeichneten stelle, und der installateur klopft ein wenig herum, und was tut gott: auf mystische weise hat er offensichtlich in der zwischenzeit, ausschliesslich damit frau kelef wieder einmal recht haben kann, die wasserzuleitung mit dem absperrventil hingezaubert. denn vorher dagewesen sein kann sie ja nicht, sonst hätten die maurer nicht zweimal drübergeputzt, die installateure hätten davon gewusst, im plan der alten hausverwaltung wäre sie eingezeichnet gewesen, und der architekt hätte das zur kenntnis genommen.
obwohl oder gerade weil frau kelef eine frau ist, man weiss das ja nie so genau. aber frau kelef hat ja immer recht (weil: wenn sie sich nicht sicher ist, informiert sie sich oder sie hält das maul, schon überhaupt in solchen fällen).
jedenfalls: sie haben sich alle entschuldigt, machten ein wenig (oder auch sehr) betretene gesichter, haben frau kelef beglückwünscht (und sich selber auch, hehehe, dass sie ihr geglaubt haben), zwei haben frau kelef die hand geküsst, wünsche für das wohlbefinden der gesamten familie, haustiere, freunde und bekannten wurden ausgesprochen, und überhaupt.
demnächst folgen szenen aus: "wieso hängen da haltlos kabeln aus der wand knapp über meiner wohnungstüre, was haben die zu bedeuten, haben sie eine funktion, und wieso haben die maurer die mit betonpatschen versehen."
die kleine frau pixy, btw., wird, wenn das stiegenhaus tagsüber aufgrund der neuerlichen stemmarbeiten nicht sauber(!!!) aufgekehrt ist, über die stiege getragen. von den arbeitern, die allergisch gegen hunde sind. frau pixy und frau kelef schätzen es sehr, dass die kleine wauwau somit keine gelegenheit hat sich die gesunde hand mit einem ziegelsplitter zu zerschneiden.
wenn man das alles nicht erlebt, glaubt man es nicht.
edit: und so schaut das jetzt aus:

neben dem stockwerkschild das untere rohr ist das wasserrohr. auf dem sitzt das ventil. seit frau kelef hier wohnt. und wenn man im stiegenhaus auf die grosse leiter steigen muss, um den wasserzufluss zur wohnung absperren zu können, dann merkt man sich das. ganz sicher auch noch. über der wohnungstür kommt übrigens das türchen für das absperrventil der gasleitung hin. hoffentlich. und darunter hängen die kabel immer noch aus der wand. über das unterhalten wir uns dann einfach ein anderes mal.
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Freitag, 29. Mai 2015
das klo ist verflucht. teil 4
kelef, 13:29h
dazu muss man wissen: die damals über frau kelef wohnende partei war eher von der speziellen sorte: sie 120 kg lebendgewicht bei 1,65 m körpergrösse, man kann sich das vorstellen, und die masse wusste man so genau weil sie die nämlich mehrfach durch das offene fenster mit der damaligen hausbesitzerin, frau öl, und deren tochter, die einen stock unter dieser wohnte, im gegenüberliegenden hinterhaus, besprach. und solche themen über einen hof hinweg zu besprechen lässt alle anderen parteien, deren fenster in die entsprechende richtung zeigen, nicht uninformiert zurück.
die forthin dicke genannte frau, die über frau kelef wohnte, hatte einen passenden lebens-was-auch-immer, der so dünn war wie sie dick. manchmal hatten die sich lieb und betrieben sex im wohnzimmer, was zu einem mehrmaligen lampenwechsel bei frau kelef führte, weil nämlich regelmässig die erschütterungen der altbaudecke die brennenden glühbirnen durchbrennen liessen. das kostete bis zu zehn glühbirnen die woche, und man sass sehr ungern im fauteuil unter der lampe ... an die schattenspiele, die manchmal entstanden, gewöhnte man sich im laufe der zeit aber.
das verhalten der beiden konnte durch reichlichen alkoholkonsum erklärt werden: sie soff schnaps, er wein und bier. manchmal kloppten sie sich so, dass die wände wackelten. manchmal warfen sie auch flaschen, kleidung, koffer und was sonst noch greifbar war in hohem bogen aus dem fenster, was dazu führte dass man beim betreten des hofes, in dem die mistkübel stehen, eher vorsichtig zu sein hatte.
ähnlichen umgang pflegten die herrschaften mit dem klo. natürlich versteht man, dass, wenn sich 120 kg mit karacho auf einer porzellanschüssel niederlassen, gewisse belastungen entstehen, das ist schon verständlich, aber was kann der rest der welt dafür? irgendwann also, so ward durch die offenen fenster unüberhörbar an frau öl und den rest der welt kundgetan, hatte die kloschüssel einen stock höher das alles nicht mehr ausgehalten und war zerborsten. man kann das verstehen. das hatte zu den neuerlichen nassen flecken geführt. was man auch verstehen kann.
jetzt nicht aber, dass da wer gekommen wäre und dieses geschehen bedauert hätte, im gegenteil, man fand es furchtbar lustig dass andere auch einen schaden hätten.
die höchst kompetente installationsfirma, die von der hausverwaltung beauftragt wurde, stellte einen neue klomuschel auf, leider kamen sie aber nicht auf die idee zu kontrollieren, ob nicht vielleicht das fallrohr durch das bersten der klomuschel und die anschliessenden arbeiten auch zu schaden gekommen wäre.
nun ja. nachdem frau kelef langsam die geduld ausging, damals vor bald zwanzig jahren, liess sie sich den schaden von der hausverwaltung ablösen und dann war eigentlich alles gut, der maler des vertrauens isolierte, verputzte ein wenig neu, und malte aus, und gut.
die sache mit dem alten fallrohr wusste ja keiner. sie blieb aber nicht verborgen denn, was tauchte nach einiger zeit auf? ein nasser fleck. klein, unschuldig, und zunächst nicht besorgnis erregend, denn wer, bitteschön, hat denn auch dauernd den blick auf die klodecke gerichtet?
die hausverwaltung meinte, da sei frau kelef ganz alleine schuld, denn der installateur, der hätte gesagt er hätte das ganz toll wieder gerepariert, das kaputte klo. das sei nicht das thema, meinte frau kelef, ob gut oder schlecht oder toll oder gar nicht, thema seien, bittesehr, die neuerlich aufgetretenen nassen flecken. am plafond im klo.
viele wochen vergingen, dann kam einmal einer von der versicherung herbei und schaute sich die sache an und verkündete, die nassen flecken kämen von oben, da sei wohl was undicht. man werde den schaden mit der hausverwaltung regulieren. frau kelef wusste nicht genau, ob sie nun überrascht sein sollte oder nicht, nahm die auskunft jedoch mit gebührender bewunderung für die fachmännische beurteilung entgegen, und weinte leise ein paar tränen. das würde, wie gewohnt, dauern, und zwar lange, und wenn die hausverwaltung kohle bekam für den schaden, dann war nicht zu erwarten dass diese kohle auch, wie es sich ja eigentlich gehört, 1:1 in die beseitigung des schadens investiert wurde. dazu kam, dass doch eigentlich die installationsfirma theoretisch auch so was wie eine gewährleistung oder so haben sollte, aber es handelte sich um das in der zwischenzeit schon sattsam bekannte kompetenzzentrum, und so ...
es nutzte ja aber nix, die flecken wurden langsam grösser, und die installateure im auftrag der hausverwaltung schraubte nach ein paar monaten der dicken das klo ab und stemmte den boden auf, und was offenbarte sich da? ein unsachgemässer übergang des neuen ansatzstückchens des fallrohres in das alte bleirohr, das zudem ein paar marode stellen aufwies. die dicke schrie zetero und mordio, und frau kelef sei an allem schuld, denn wie könne sie denn auch so sehr wegen der nassen flecken herumstänkern, das sei halt ein altes haus, und überhaupt.
und überhaupt, meinte auch frau kelef, könnte man die sache jetzt dann vielleicht ein- für allemal ordentlich erledigen, so könne das ja nicht weitergehen.
die hausverwaltung beauftragte, sie erraten es, die installateurfirma die schon die vorhergehenden pfusch-arbeiten zur allseitigen unzufriedenheit ausgeführt hatte, und dann geschah: nix, weil die firma so viele aufträge hatte. mit anderen worten, die klomuschel wurde wieder angeschraubt, und das kaputte fallrohr blieb kaputt, weil: die hausverwaltung musste erst klären wer das zahlen sollte/konnte/musste.
irgendwann kamen die installationsleute dann doch, und wollten den schlüssel zu frau kelefs wohnung haben so für eine woche oder so, weil, sie würden das in der wohnung oben in dieser woche machen, wüssten aber nicht genau wann, und da wäre es doch am besten sie hätten die schlüssel und könnten kommen und gehen wie sie wollten, und so halt. weil nämlich, es stehe zu befürchten oder auch zu erwarten dass bei stemmarbeiten im boden einen stock höher der plafond im klo in frau kelefs wohnung herunterfalle. dieser überlegung konnte frau kelef sich nicht unbedingt vollinhaltlich anschliessen, sondern verlangte einen genauen zeitrahmen und sagte zu, dass sie dann höchstpersönlich anwesend sein werde, für wenn was sei, sie aber keinesfalls völlig fremden und überdies teilweise auch der deutschen sprache nicht mächtigen personen die schlüssel zur wohnung überlassen werde, noch dazu, wo da ja auch noch der hund zuhause sei und da vielleicht ein wenig mitzusprechen gedenken könnte. und nein, den hund ins bad einsperren sei keine mögliche option.
natürlich dauerte es dann ewig bis das alles stattfand, und frau kelef war an der verzögerung schuld, denn sie hatte ja solche probleme mit dem termin gemacht, nie hätte sie zeit gehabt, meinte die hausverwaltung, und den wohnungsschlüssel hergeben habe sie auch nicht wollen. dass termine mit arbeitenden menschen bitteschön nicht am abend des vortages bekanntzugeben sind, sollte eigentlich bekanntsein, und nein, frau kelef meldete sich in solchen fällen nie krank, und schon gar nicht wenn sie zu dieser zeit auf urlaub und gar nicht in wien war. da wäre dann aber der hund wohl auch nicht dagewesen, meinte die hausverwaltung, und da hätte man doch den schlüssel ...
nun ja. derlei diskussionen führten nicht unbedingt zu besonders freundlichen reaktionen seitens frau kelef, in weiterer folge auch nicht seitens der hausverwaltung, denn, wie man sich vorstellen kann, ermüdet derlei auf dauer dann doch ein wenig, vor allem wenn man sich kwasi wie in einer endlosschleife fühlt.
als die arbeiten dann endlich durchgeführt und für in ordnung und abgeschlossen erklärt wurden, fragte frau kelef natürlich, nach gebührender wartezeit, nach jemandem der, sie erraten es, das klo ausmalen würde, denn: auch wenn oben nunmehr alles dicht war, also bis auf die dicke und den dürren, da waren die nassen flecken im klo immer noch da.
da sei doch aber, meinte die hausverwaltung, schon ausgemalt worden, damals, und dann habe die versicherung doch auch eine ablöse bezahlt, die hätten sie doch weitergeleitet? was denn da passiert sei? dass ein neuerlicher schaden eine neuerliche sanierung der malerei bedingte, war den herrschaften schwer begreiflich zu machen, und dann stellte sich heraus dass sie den malerei-schaden der versicherung nicht gemeldet hatten, und so auch kein geld bekommen hätten, aber dafür sei bei der dicken und dem dürren das klo ausgemalt worden, das sei sehr schön geworden.
ungefähr damals begann frau kelef einen gewissen unmut zu verspüren, der besonders beim thema hausverwaltung, installateur, klo, malerei etc. zu möglicherweise sogar nachzuvollziehenden verbalen entgleisungen führen konnte.
irgendwann aber siegte dann doch die ausdauer frau kelefs, und die hausverwaltung schickte einen maler, der ausmalen sollte. der fand das ausmalen am klo nicht lustig, weil eng und kein platz und überhaupt, aber es blieb ihm letztlich nix anderes übrig.
die forthin dicke genannte frau, die über frau kelef wohnte, hatte einen passenden lebens-was-auch-immer, der so dünn war wie sie dick. manchmal hatten die sich lieb und betrieben sex im wohnzimmer, was zu einem mehrmaligen lampenwechsel bei frau kelef führte, weil nämlich regelmässig die erschütterungen der altbaudecke die brennenden glühbirnen durchbrennen liessen. das kostete bis zu zehn glühbirnen die woche, und man sass sehr ungern im fauteuil unter der lampe ... an die schattenspiele, die manchmal entstanden, gewöhnte man sich im laufe der zeit aber.
das verhalten der beiden konnte durch reichlichen alkoholkonsum erklärt werden: sie soff schnaps, er wein und bier. manchmal kloppten sie sich so, dass die wände wackelten. manchmal warfen sie auch flaschen, kleidung, koffer und was sonst noch greifbar war in hohem bogen aus dem fenster, was dazu führte dass man beim betreten des hofes, in dem die mistkübel stehen, eher vorsichtig zu sein hatte.
ähnlichen umgang pflegten die herrschaften mit dem klo. natürlich versteht man, dass, wenn sich 120 kg mit karacho auf einer porzellanschüssel niederlassen, gewisse belastungen entstehen, das ist schon verständlich, aber was kann der rest der welt dafür? irgendwann also, so ward durch die offenen fenster unüberhörbar an frau öl und den rest der welt kundgetan, hatte die kloschüssel einen stock höher das alles nicht mehr ausgehalten und war zerborsten. man kann das verstehen. das hatte zu den neuerlichen nassen flecken geführt. was man auch verstehen kann.
jetzt nicht aber, dass da wer gekommen wäre und dieses geschehen bedauert hätte, im gegenteil, man fand es furchtbar lustig dass andere auch einen schaden hätten.
die höchst kompetente installationsfirma, die von der hausverwaltung beauftragt wurde, stellte einen neue klomuschel auf, leider kamen sie aber nicht auf die idee zu kontrollieren, ob nicht vielleicht das fallrohr durch das bersten der klomuschel und die anschliessenden arbeiten auch zu schaden gekommen wäre.
nun ja. nachdem frau kelef langsam die geduld ausging, damals vor bald zwanzig jahren, liess sie sich den schaden von der hausverwaltung ablösen und dann war eigentlich alles gut, der maler des vertrauens isolierte, verputzte ein wenig neu, und malte aus, und gut.
die sache mit dem alten fallrohr wusste ja keiner. sie blieb aber nicht verborgen denn, was tauchte nach einiger zeit auf? ein nasser fleck. klein, unschuldig, und zunächst nicht besorgnis erregend, denn wer, bitteschön, hat denn auch dauernd den blick auf die klodecke gerichtet?
die hausverwaltung meinte, da sei frau kelef ganz alleine schuld, denn der installateur, der hätte gesagt er hätte das ganz toll wieder gerepariert, das kaputte klo. das sei nicht das thema, meinte frau kelef, ob gut oder schlecht oder toll oder gar nicht, thema seien, bittesehr, die neuerlich aufgetretenen nassen flecken. am plafond im klo.
viele wochen vergingen, dann kam einmal einer von der versicherung herbei und schaute sich die sache an und verkündete, die nassen flecken kämen von oben, da sei wohl was undicht. man werde den schaden mit der hausverwaltung regulieren. frau kelef wusste nicht genau, ob sie nun überrascht sein sollte oder nicht, nahm die auskunft jedoch mit gebührender bewunderung für die fachmännische beurteilung entgegen, und weinte leise ein paar tränen. das würde, wie gewohnt, dauern, und zwar lange, und wenn die hausverwaltung kohle bekam für den schaden, dann war nicht zu erwarten dass diese kohle auch, wie es sich ja eigentlich gehört, 1:1 in die beseitigung des schadens investiert wurde. dazu kam, dass doch eigentlich die installationsfirma theoretisch auch so was wie eine gewährleistung oder so haben sollte, aber es handelte sich um das in der zwischenzeit schon sattsam bekannte kompetenzzentrum, und so ...
es nutzte ja aber nix, die flecken wurden langsam grösser, und die installateure im auftrag der hausverwaltung schraubte nach ein paar monaten der dicken das klo ab und stemmte den boden auf, und was offenbarte sich da? ein unsachgemässer übergang des neuen ansatzstückchens des fallrohres in das alte bleirohr, das zudem ein paar marode stellen aufwies. die dicke schrie zetero und mordio, und frau kelef sei an allem schuld, denn wie könne sie denn auch so sehr wegen der nassen flecken herumstänkern, das sei halt ein altes haus, und überhaupt.
und überhaupt, meinte auch frau kelef, könnte man die sache jetzt dann vielleicht ein- für allemal ordentlich erledigen, so könne das ja nicht weitergehen.
die hausverwaltung beauftragte, sie erraten es, die installateurfirma die schon die vorhergehenden pfusch-arbeiten zur allseitigen unzufriedenheit ausgeführt hatte, und dann geschah: nix, weil die firma so viele aufträge hatte. mit anderen worten, die klomuschel wurde wieder angeschraubt, und das kaputte fallrohr blieb kaputt, weil: die hausverwaltung musste erst klären wer das zahlen sollte/konnte/musste.
irgendwann kamen die installationsleute dann doch, und wollten den schlüssel zu frau kelefs wohnung haben so für eine woche oder so, weil, sie würden das in der wohnung oben in dieser woche machen, wüssten aber nicht genau wann, und da wäre es doch am besten sie hätten die schlüssel und könnten kommen und gehen wie sie wollten, und so halt. weil nämlich, es stehe zu befürchten oder auch zu erwarten dass bei stemmarbeiten im boden einen stock höher der plafond im klo in frau kelefs wohnung herunterfalle. dieser überlegung konnte frau kelef sich nicht unbedingt vollinhaltlich anschliessen, sondern verlangte einen genauen zeitrahmen und sagte zu, dass sie dann höchstpersönlich anwesend sein werde, für wenn was sei, sie aber keinesfalls völlig fremden und überdies teilweise auch der deutschen sprache nicht mächtigen personen die schlüssel zur wohnung überlassen werde, noch dazu, wo da ja auch noch der hund zuhause sei und da vielleicht ein wenig mitzusprechen gedenken könnte. und nein, den hund ins bad einsperren sei keine mögliche option.
natürlich dauerte es dann ewig bis das alles stattfand, und frau kelef war an der verzögerung schuld, denn sie hatte ja solche probleme mit dem termin gemacht, nie hätte sie zeit gehabt, meinte die hausverwaltung, und den wohnungsschlüssel hergeben habe sie auch nicht wollen. dass termine mit arbeitenden menschen bitteschön nicht am abend des vortages bekanntzugeben sind, sollte eigentlich bekanntsein, und nein, frau kelef meldete sich in solchen fällen nie krank, und schon gar nicht wenn sie zu dieser zeit auf urlaub und gar nicht in wien war. da wäre dann aber der hund wohl auch nicht dagewesen, meinte die hausverwaltung, und da hätte man doch den schlüssel ...
nun ja. derlei diskussionen führten nicht unbedingt zu besonders freundlichen reaktionen seitens frau kelef, in weiterer folge auch nicht seitens der hausverwaltung, denn, wie man sich vorstellen kann, ermüdet derlei auf dauer dann doch ein wenig, vor allem wenn man sich kwasi wie in einer endlosschleife fühlt.
als die arbeiten dann endlich durchgeführt und für in ordnung und abgeschlossen erklärt wurden, fragte frau kelef natürlich, nach gebührender wartezeit, nach jemandem der, sie erraten es, das klo ausmalen würde, denn: auch wenn oben nunmehr alles dicht war, also bis auf die dicke und den dürren, da waren die nassen flecken im klo immer noch da.
da sei doch aber, meinte die hausverwaltung, schon ausgemalt worden, damals, und dann habe die versicherung doch auch eine ablöse bezahlt, die hätten sie doch weitergeleitet? was denn da passiert sei? dass ein neuerlicher schaden eine neuerliche sanierung der malerei bedingte, war den herrschaften schwer begreiflich zu machen, und dann stellte sich heraus dass sie den malerei-schaden der versicherung nicht gemeldet hatten, und so auch kein geld bekommen hätten, aber dafür sei bei der dicken und dem dürren das klo ausgemalt worden, das sei sehr schön geworden.
ungefähr damals begann frau kelef einen gewissen unmut zu verspüren, der besonders beim thema hausverwaltung, installateur, klo, malerei etc. zu möglicherweise sogar nachzuvollziehenden verbalen entgleisungen führen konnte.
irgendwann aber siegte dann doch die ausdauer frau kelefs, und die hausverwaltung schickte einen maler, der ausmalen sollte. der fand das ausmalen am klo nicht lustig, weil eng und kein platz und überhaupt, aber es blieb ihm letztlich nix anderes übrig.
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