Freitag, 22. Oktober 2010
offline
frau kelef lässt ausrichten, dass sie aufgrund eines technischen gebrechens derzeit nicht am internet teilnehmen kann. kurz: der computer ist kaputt und frau kelef offline.
an der behebung wird gearbeitet.
wir bitten um geduld.

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Dienstag, 19. Oktober 2010
to hus is to hus
anstandslos hoppelte pixy über die bequemen altbaustufen in den ersten stock, wartete ordentlich vor der tür bis aufgesperrt wurde, hoppelte hinein und wurde von zwei flaschenbürsten empfangen.

die erste, schwarze, machte einen eleganten bogen und verschwand auf dem wohnzimmerkasten, die zweite, weniger elegante (es hat einfach zu kurze beine, dat julchen, und der rest ist alles nur fell!) stolperte in gerechter erregung erst über die eigenen pfoten, dann über die wasserschüssel und versank anschliessend in ihrem ureigensten zufluchtsort, unter der lampe hinter dem polster unter der sofaecke hinten unten in der ecke, und ward sicherheitshalber einmal einen halben tag lang nicht mehr gesehen:



der grosse schwarze elegantkatz hingegen lugte vom kasten hinter dem grammofon hervor und hatte kugelkreisrunde augen und einen sehr misstrauischen gesichtsausdruck ob des hier mitgebrachten hoppelpoppels.

pixy wurde von frau kelef herumgeführt, wie es sich gehört, und mit allen für canide belange wichtigen dingen bekanntgemacht:

wasserschüssel
futterschüssel
hundezuckerldose (mit den hundeknabbereien)
diverse hundeplätze
katzeklo: NEIN
katzeplätze: NEIN
piepkis: NEIN

pixy schaute sich das alles andächtig an, wurde gefüttert, schaute wo sich frau kelef hinsetzte, und meinte, ok, dann setz ich mich dazu. ein tiefer seufzer, sie rollte sch noch ein wenig auf dem teppich hin und her, und dann bot sich dieses bild:



frau kelef liess den tieren ein wenig zeit sich zu beruhigen - also den katzen, weil die kleine dame war quasi die ruhe in person - ab und an hörte man noch ein wohliges hundeseufzen, die pfoten zuckten ein wenig im schlaf, aber ansonsten: entspannung pur.

nach einer weile beschloss frau kelef nunmehr das internetz zu informieren über das geglückte adoptionsverfahren, und kaum bewegte sie sich war auch pixy auf ihren drei beinen und folgte wie ein schatten durch die wohnung.

liess sich anschliessend hinter dem drehstuhl, auf dem ihre göttin oder was auch immer sie meint dass frau kelef ist, sass, nieder, und wusste in der zwischenzeit offensichtlich auch dass sie einen neuen namen hatte. denn wenn sie angesprochen wurde:



die katzen waren immer noch dort wo sie bereits vor stunden gewesen waren, aber das würde sich hoffentlich ändern.

nächtens schlief pixy dann zuerst auf dem bettvorleger, und dann eben auf dem guten alten hundeplatz, ohne auch nur darauf hingewiesen werden zu müssen. die schaffelle meidet sie immer noch, man weiss nicht warum, dabei wäre das gut für ihren ellbogen, aber daran wird noch gearbeitet.

am nächsten tag bot sich hinter dem rücken der am pc sitzenden frau kelef dann ein neues arrangement:

der grosse schwarze elegantkatz hatte einen seiner angestammten plätze eingenommen - er weiss, wo er gut zur geltung kommt - und die kleine dame wollte eigentlich mit ihm sprechen. er war sich aber noch nicht ganz sicher:



ein leises "pixy", und schon war nur mehr frau kelef interessant. guter hund.



ein wenig regennässe und abrubbeln und bürsten brachten das fell weiter zum glänzen, und der eine platz neben frau kelefs lieblingssessel schien irgendwie eine magische anziehungskraft zu haben, denn es bot sich immer wieder dieser anblick:



am abend sollte es ein festmahl für alle geben, also rindsschnitzel, für trio haarial in roh, für frau kelef mit knoblauch und zwiebeln und gedünstet. während dat julchen ein kurzes gastspiel gegeben hatte (katzeklo, wasser trinken, die kleine dame anpfauchen und hopp wieder hinter das sofa) sass dymka hauptsächlich auf büchertreppe oder wohnzimmerschrank und kontrollierte das geschehen als hätte er kipling gelesen: äuget genau ...

kaum war das fleisch auf dem schneidbrett, bezog pixy den strategisch günstigsten platz in der küche:



man weiss ja nie. geworfene stückchen fangen kann sie übrigens wie eine weltmeisterin. als ihre schüssel angefüllt wurde, wusste sie genau was da kommen würde und wurde sicherheitshalber einmal leicht ungeduldig, aber ohne dabei unangenehm aufzufallen.



dreimal darf geraten werden wo sie dann ihren verdauungsschlaf hielt, genau am teppichmuster ausgerichtet. richtig:



aber man muss zugeben dass ihr das muster und die farbe des shiraz gut stehen.

gassi geht sie in der zwischenzeit als hätte sie immer schon in der stadt gewohnt, und "nach hause" kennt sie auch, die richtung und die haustür.

zwei nachbarparteien hat sie im laufe des sonntagnachmittags auch kennengelernt und sich ziemlich mustergültig benommen, abgesehen davon dass sie offensichtlich gerne vor freude und begeisterung über freundliche worte an menschen hochspringt. sie reagiert aber sofort auf "nein", und den nachbarn war es egal, die haben sich gefreut dass wieder ein hund hier wohnt.

bleibt noch zu erwähnen dass dat julchen recht gehabt hat, von der neuen wauwau war nix gutes zu erwarten nicht, denn neuerdings liegt pixy, wenn frau kelef hinter dem pc sitzt, nicht auf dem teppich sondern im alten fauteuil AUF der decke UNTER der dat julchen normalerweise seinen nachmittagsschlaf hält.



schweinehund, das. sagt dat julchen.

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Montag, 18. Oktober 2010
rückblick II: zwischenstationen
endlich angekommen, stieg die kleine dame anstandslos aus dem auto und trippelte oder hoppelte (oder wie auch immer diese gangart zu nennen ist) frau kelef voraus und schnofelte ein paar mal verzückt an irgendwelchen caniden botschaftsstellen. schnofelte, liess den geruch setzen, dachte nach, speicherte offensichtlich irgendwas in irgendwelchen gehirnwindungen, hoppelte weiter.

dann fand sich eine geeignete stelle, sie blickte sich um, setzte sich gar artiglich ins rinnsal und erledigte das zu erledigende.

hoppelte an der leine, an deren anderem ende frau kelef hing, als hätte sie nie was anderes getan.

beim richtigen haus angekommen - frau kelef war dort auch noch nie - wurde anstandslos durch haustür und stiegenhaus zum aufzug und in diesen hineingehoppelt, ein ordentlicher hund, so erwies sich, sitzt beim aufzugfahren. na dann.

die schwester der freundin begrüsste sehr freundlich und frau kelef auf deutsch, pixy auf ungarisch, was letztere sehr zu schätzen schien. erstere auch, weil: frau kelef spricht ungefähr fünf worte ungarisch.

abgeleint machte sich pixy auf eine inspektionsrunde durch die niegelnagelneue wohnung, vergewisserte sich aber immer dass frau kelef noch vorhanden sei. das war die auch, übrigens.

dann setzte man sich nieder um ein wenig zu plauschen, und pixy kam, sah und atmete einmal tief durch. wenn das so war - sie hatte auch ruhe nötig, und der teppich lud ein:



mit namen angesprochen, schaute sie auf, atmete wieder tief durch, und fiel gleich wieder um.



sie hatte sich gemerkt wo die wasserschüssel hingestellt worden war, stand auf, trank ein paar schlucke (die kann vielleicht schlabbern!), um dann sofort wieder weiterzuruhen.



die beiden schwestern machten dann ein paar tests, und so wissen wir also seither dass pixy offentsichtlich eine weitreichende erziehung genossen hat, denn sitz, platz, komm, nein etc. funktionierten sofort und unmittelbar, obwohl sie jedesmal erst in richtung von frau kelef schaute um deren einverständnis zu erheischen.

als ihr mitgeteilt wurde, frauchen und sie würden jetzt nach hause gehen, schaute sie sehr interessiert und ebenso verständnislos, aber leine in der hand verstand sie, und dann aber bitte auf der stelle und vergiss mich ja nicht hier:



sie fand den aufzug und das haustor, hoppelte hinaus und eine runde richtung taxi. als dessen tür geöffnet wurde stieg sie wie selbstverständlich hinten ein und legte sich auf den boden, ganz ordentlich auf frau kelefs füsse. kein hecheln, kein nix, völlig entspannt die fahrt über.

zum üben von "frauchen ist wie ein bumerang" gingen wir dann auch noch ins stammbeisl am eck, auf ein bierchen und eine schüssel wasser. dass frau kelef sie da zwei minuten alleine liess quittierte sie mit immer grösser werdenden augen richtung der tür hinter der frau kelef verschwunden war, sagte zwar nix, freute sich aber ungeheuerlich als frauchen wieder da war. das wasser schmeckte super, und alle menschen waren sooo freundlich zu ihr, sie kam zeitweilig aus dem wedeln gar nicht heraus.

dann war sie wieder ein wenig ruhebedürftig, aber entspannt.



und dann ging frau kelef noch eine runde mit ihr um den block, und dann ging es endlich in das neue zuhause.

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rückblick I: die kinderübernahmsstelle
ein wenig verspätet durch das verkehrsaufkommen und das wetter traf der konvoi am samstag ein, ungeduldig erwartet von einer anzahl von personen die haltlos auf der strasse herumstanden, -hüpften und -trippelten, allesamt mit dem blick "aus dieser einbahn müssen sie kommen", und - für die wenigen passanten unerklärlich - mit leinen ohne nix am anderen ende.

natürlich war keiner alleine, junge ehepaare mit kindern, ältere ehepaare mit begleitung, etc.etc.etc.

mittendrin auch frau kelef mit der freundin, die zum händchenhalten (für frau kelef) und übersetzen (für die neue kleine dame) mitgekommen war.

dann, endlich, kam der grosse dunkle wagen um die ecke, und hielt, und ein zweiter wagen dahinter, und dann war das gewusel ein grosses, die neuen adoptiveltern der hunde und die damen von animal care austria und die hunde und die begleitpersonen und die kinder und die passanten, chaos de luxe, sogar die wiener flugratten nahmen reissaus.

eine menge möglicher bilder ging natürlich durch die lappen, die nerven, man ist ja keine zwanzig mehr, aber immerhin gibt es welche - die qualität bleibe allerdings dahingestellt.

sally (3 monate): nix wie weg, ich hab meine menschen schon gefunden:



gigi (10 wochen): bitte lass mich nie mehr los:



bobo (10 monate): ich ergeb mich doch sowieso, aber bitte nimm mich mit:



emma (2 jahre): meine vorigen menschen haben mich aus dem auto geworfen und sind nie wieder gekommen, holt mich diesmal wieder keiner? nein, sie musste nur ein wenig warten, hat alles wunderbar geklappt:



pixy: da war doch noch eine, wieso sitzt die schon im auto?



höflichkeit ist die tugend der könige: tschüss, bobo, mach's gut!



verträge wurden unterschrieben, gebrauchsanweisungen ausgetauscht, ein tiefes seufzen der erleichterung ging durch die menge, und ein grüppchen nach dem anderen entfernte sich hoch erhobenen hauptes, mit teils leicht schwachsinnig-glücklichem grinsen in den gesichtern der menschen mit den leinen in den händen an deren anderem ende nun jeweils ordnungsgemäss ein hund tapperte, und eifrigem ziehen an der leine seitens der hunde, damit nix sein konnte, bloss nicht wieder zurück, will ja jeder sein eigenes rudel haben, wie es sich gehört.

die kleine dame hatte ziemlich gelitten unter der autofahrt, beruhigte sich aber innerhalb von zehn minuten auf frau kelefs armen (8 kilo lebendgewicht werden angezweifelt, aber die tierärztliche waage wird auskunft geben).

dann zur freundin ins auto, pixy auf dem schoss, und schon ging die hechelei wieder los, und das zittern, und so viele dinge waren draussen vor dem fenster, und sie wusste nicht was da kommen würde. sicherheitshalber drückte sie sich fest an frau kelef, die hatte sie ja immerhin aus dem transportkäfig übernommen.

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