Dienstag, 5. Jänner 2010
mitleid in grenzen
aber vielleicht hab ich das ja auch schon wieder nicht verstanden, weil es mir keiner erklärt hat.

kommt einer mit einer pistole in ein geschäft, schreit "überfall, geld her", und der geschäftsinhaber nimmt die eigene pistole und schiesst. with fatal outcome, wie es im englischen so schön heisst, oder auch zu deutsch: räuber tot.

und dann schaut man sich so die nachrichten an, und schmökert ein wenig in den zeitungen, und hat doch tatsächlich das gefühl es werde impliziert der räuber sei der arme und der geschäftsinhaber der böse.

jetzt, verstehen sie mich bitte nicht falsch. aber wenn - gerade wie in den zitierten fällen - der geschäftsinhaber schon einmal überfallen oder ausgeraubt wurde, oder das geschäft aufgebrochen, und von der polizie hat er die auskunft bekommen, das passiere nun einmal, und man werde den räuber wohl nicht erwischen, oder wenn, dann quasi nur durch zufall, dann wundert es mich nicht wenn der geschäftsinhaber beim nächsten mal selber schiesst.

und dass der räuber nur eine imitation und keine echte pistole hatte, ist natürlich dem geschäftsinhaber erschwerend zur last zu legen, quasi.

ich meine, irgendwie, wie soll ich sagen, vielleicht hab ich ja das wirklich nicht verstanden, oder mir fehlt irgendwie das mitleid-gen, was ich ja auch nicht glauben kann, aber: wenn man einfach NICHT mit einer pistole in ein geschäft geht und NICHT "überfall, geld her" schreit, dann gibt man dem geschäftsinhaber doch eigentlich keinen grund, einem ein loch in die figur zu schiessen, oder?

und es soll ja auch schon vorgekommen sein, dass der geschäftsinhaber dem räuber alles gegeben hat, und dann bekam er trotzdem noch eine über das haupt, und hatte dann auch noch die zores mit befragungen und presse und polizei und versicherung, zusätzlich zu dem kopfweh das er sowieso schon hatte.

umgekehrt befällt mich ein ähnliches gefühl ja aber auch bei schiessenden polizisten, mit verlaub. da fuchtelt einer im finsteren mit einer pistole herum und droht zu schiessen, und der polizist ist dann schneller und der fuchtler hat ein loch in der figur. und dann stellt sich heraus, das war gar keine pistole was der andere da in der hand hatte, und der polizist ist der böse.

wiederum aber: hätte der nicht gefuchtelt und geschrieen er würde schiessen, dann hätte auch der polizist vermutlich nicht geschossen.

natürlich ist es entsetzlich, wenn ein mensch stirbt, und natürlich stimmt einiges nicht wenn man auf die idee kommt durch überfälle etc. die kasse zu füllen. und natürlich sollte man da rgendwie was tun, wenn mann den wüsste was. gescheit daherreden ist wohl nicht die lösung.

und ebenso natürlich kann selbstjustiz nicht die lösung sein, andererseits kann ich verstehen dass die angst eines bedrohten schon dazu führen kann dass er dinge tut, die er normalerweise nicht täte.

aber trotzdem kriege ich den gedanken nicht aus dem kopf, irgendwie: wenn ich meinen kopf nicht dorthin lege, wo demnächst ein schmiedehammer herunterkommen kann, dann ist die gefahr eines zermerscherten hauptes viel geringer, als wenn ich das doch tue. irgendwie ist ein amboss kein gutes kopfkissen.

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Freitag, 1. Jänner 2010
und weil das neue jahr jetzt schon da ist
kann man sich ja ein wenig gedanken machen über das, was so rundherum passiert ist im vergangenen jahr: gutes und schlechtes, schönes und hässliches, dinge die einen selber betroffen haben oder nahestehende personen, oder vielleicht hat man auch nur davon gehört.

und so wie es immer jemanden gibt der irgendetwas besser kann als man selbst, so wie es immer jemanden gibt der etwas kann was man nicht kann, oder kennt oder weiss oder hat was man selbst nicht kennt oder weiss oder hat, so gibt es auch immer jemanden dem es noch schlechter geht, der vom schicksal noch mehr gepiesackt wurde oder der noch weniger hat, so wenig kann man selbst gar nicht haben. schlimmer geht immer.

auch ein sehr gesunder lebenswandel, nikotin- und alkoholabstinenz haben den sensenmann nicht davon abgehalten aneurysmen platzen, menschen an krebs sterben zu lassen, junge menschen, die noch was vorhatten im leben, die noch gar nicht richtig begonnen hatten zu leben.

auch der besitz einer fabrik, einiger häuser, eines flugzeuges, eines ferrari, mehrerer anderer autos und vieler anderer dinge mehr konnte den schlaganfall nicht verhindern, und nicht das anschliessende monatelange bewusstlose herumliegen bis dann das ende da war.

die armseligkeit der parte, die art der zustellung (haben sie schon einmal eine parte per e-mail bekommen weil der druck der parte zwei tage dauerte???), die tatsache dass somit die parten erst nach der beisetzung eintreffen können, tja, als hätte man es nicht gewusst, der sehr kompetente sohn meines cousins, der herr alleinerbe, der wird nunmehr wohl umgehend dafür sorge tragen dass alles in schutt und asche fällt.

ungefähr zwei jahre, denke ich, wird er wohl brauchen.

das schöne dabei ist, es geht mich überhaupt nichts an, es werden sich wohl ein paar ahnen im grab umdrehen, aber das haben wir ja schon vorher gewusst, dass das so kommt.

und somit, auch wenn sie das alles jetzt nicht so ganz verstehen, wie ich annehme, lehne ich mich genüsslich zurück und harre der dinge die da kommen werden.

und zwar, und das ganz ehrlich, ohne jede bosheit. manche dinge nehmen ihren lauf, unabänderlich, mehr oder weniger vorhersehbar manchmal, immer wieder aber einer eigenen logik folgend. da kann man nicht einmal was dafür oder dagegen tun. wollte ich in diesem fall noch nicht einmal, wozu auch.

aber wenn ich mir das alles so richtig überlege, ich hab zwar keine reichtümer angehäuft, ich könnte gesünder sein und ich könnte auch im lotto gewinnen, aber es geht mir eigentlich sehr gut. und ich habe, so vom grundprinzip her, alles richtig gemacht für mich, soweit es in meiner macht stand. nicht im einzelnen natürlich, es gab vermeidbare fehler und ebenso unvermeidbare, manches war auch vorhersehbar aber ich hab es nicht gesehen, und manches sah ich vorher und keiner glaubte es. soll sein.

im grunde aber bin ich rundum zufrieden, im wesentlichen angstfrei, und ich fühle eine gewisse gelassenheit manchmal, die ich so noch nicht kannte. und das ist ein grosser schatz den ich zu hüten gedenke.

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Donnerstag, 31. Dezember 2009
das neue jahr
wird erwartet.

frau hunt fühlt sich besser, ist aber ein wenig wetterfühlig und leidet noch an den nebenwirkungen des cortison, man könnte auch sagen, sie säuft wie ein loch, und was oben rein ... sie wissen schon. runter, rauf, runter, rauf, im vierstundentakt quasi, manchmal auch öfter.

die umbauarbeiten ihres hauses wurden von allen tieren gleichzeitig überwacht, die helfenden pfoten waren überall dabei.



scheint gelungen zu sein:



und weil es ja noch dauert bis mitternacht, schläft die alte dame schon einmal eine runde.



die katzentiere liegen mehr oder weniger dekorativ herum und werfen mit haaren, aber das ist ja nix neues.





die piepkis piepen,

und wir alle wünschen ihnen

einen guten rutsch in das nächste jahr.

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