Sonntag, 18. Oktober 2009
werbefuzzis und abmahnirre?
folgen sie doch bitte den dort: http://sockhaus.antville.org/stories/1938855 verlinkten links.

was mir dazu noch einfällt ausser abmahnwahnsinn?

was noch viel böseres. denn die frage, die vielfach gestellt wird, ob denn die pr- und werbefuzzis nichts gelernt hätte, die ist leicht zu beantworten: oh doch, haben die. und wie gut auch noch.

die verschicken ein paar mails, und lassen die blogosphäre in der folge für sich arbeiten ohne mit der wimper zu zucken. und natürlich hofft man seitens der abmahner, dass auch noch die eine oder andere zeitung, und der eine oder andere fernsehsender was darüber bringt. kostet null, und wie sonst käme eine firma auf derartige viele erwähnungen, verlinkungen und leser ihrer seiten und interessenten an ihren produkten, wie sonst könnte man - gerade um diese jahreszeit - das interesse an den eigenen produkten so hervorragend wecken?

denn, seien wir uns doch einmal ehrlich: egal ob wir und dafür oder dagegen sind, dass derartige "geschichten" passieren, die marke werden wir nicht vergessen. und jeder, der gerade ein kleidungsstück o.ä. sucht, das von dieser firma hergestellt wird, wird auf das logo schauen. und so weiter und so fort. denn rein qualitativ kann man der firma ja nicht wirklich an den karren, und ausserdem haben die sich auch noch mäntelchen verschiedener "ich unterstütze kinder und tiere"-organisationen umgehängt.

aber natürlich handelt es sich bei diesen meinen vermutungen ausschliesslich um bösartige, womöglich von der konkurrenz gesponserte hinterlistige verleumdungen meinerseits, und die bei der abmahnerei eingegangenen unsummen kommen ausschliesslich kinder- und tierprojekten zugute.

ich geh jetzt mal die katzen- und hundetatzen aller im haus befindlichen fellträger kontrollieren, und dann die bei den nachbarn, und dann die auf der hundewiese. und wehe, wehe, eine katze schaut aus wie die "hallo-katze", wehe dem kläffenden ungeheuer dessen spuren im gatsch denen seiner vorfahren ähneln. wenn es dann schneit, wird es überhaupt schlimm, aber frau sockhaus hat ja einen hervorragenden vorschlag parat.

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Mittwoch, 14. Oktober 2009
immer diese ausländerkinder!
"die kinder da vorne haben den boden von dem mistkübel, der da an der stange ist, aufgemacht und alles auf die strasse geleert" beschwerte sich eine ältere frau, die gerade zwei hunde gassi führte, bei mir, während ich gerade mühsam frau hunts hinterlassenschaft mittels des dafür vorgesehenen sackerls aus dem gras klaubte.

"sie sind ja noch jung, ich bin ja schon fünfzig, ich kann das gackerl nicht mehr wegräumen" setzte sie fort. "aber das mit diesen ausländerkindern, das ist furchtbar, immer alles ruinieren!"

jetz war mir der zusammenhang nicht gleich klar, was möglicherweise darauf zurückzuführen war, dass ich die leine meiner alten dame gerade aus dem kinderwagen der frau (der dackel den sie mitbetreut zu ihrem wirklich fetten beagle geht sehr ungern zu fuss) herausfädelte, was jetzt nicht die einfachste übung ist wenn an dem verd... wagen dauernd herumgeruckelt wird. aber nun denn.

die frau brabbelte weiter, also frag ich sie ob sie was zu den kindern gesagt hat. und es läge ja eingentlich weit und breit unter dem mistkübel auch nicht die kleinste menge müll, im übrigen. komisch. ja nein, weil, meint sie, die hunde seien in die andere richtung gegangen, und dann seien das ja türkenkinder. ah ja.

natürlich ritt mich der teufel, und ich schnapp' also frau hunt und geh zu den kindern: 5jähriger bub, ein vielleicht zehn- und ein etwa zwölfjähriges mädchen sitzen auf einem rabattenzaun in der sonne und unterhalten sich. auf türkisch.

frag ich also - ich hatte sie beim näherkommen vorher auch selber alle drei bei dem mistkübel gesehen - ob sie den boden geöffnet hätten.

"nein, wir haben die leere eisteeflasche hineingeworfen, da ist der boden aufgegangen, die flasche ist wieder herausgefallen, die liegt jetzt dort, wenn die autos weg sind (es spielten gerade ein paar rangierbahnhof) gehen wir damit zum mistkübel auf der anderen strassenseite." unisono und alle drei in makellosem deutsch.

"der boden war offen?" sag ich, "na, dann machen wir ihn wieder zu, wenn das funktioniert."

"warum?" fragen die kinder, und ich erklär' denen dass ich jetzt nicht wirklich spass daran habe meinen mist (insbesondere an einer stelle wo ich oben genanntes sackerl gerne hineinfallen lasse) in einen öffentlichen mistkübel zu werfen, der mir die sch... dann fröhlich auf die schuhe fallen lässt, und besonders mag ich das nicht, wenn sich das genannte sackerl dann im flug aufrollt und ... igitt.

der kleine geht fröhlich mit mir mit, fragt ob er frau hunt streicheln darf, und macht das sehr liebevoll und einfühlsam, was der alten dame gar wohl gefällt.

beim mistkübel müssen wir leider feststellen, dass wir zum verschliessen des bodens einen dreikantschlüssel benötigten, den wir überraschenderweise alle vier nicht haben. der wäre aber auch zum öffnen des bodens notwendig gewesen, vermutlich war bei der morgendlichen runde eben ein wenig geschludert worden, oder es hatte sich was verklemmt, oder wie auch immer, ich hab ja nicht mistkübelogie studiert.

schon prescht die frau mit hunden und kinderwagen wieder auf uns zu, und keift mich an, die kinder hätten "das" kaputt gemacht.

"sie" sag ich "schauen sie doch, die können das gar nicht gewesen sein, beim besten willen nicht."

"ich hab das doch gesehen, die waren beim mistkübel!"

"dass sie da waren hab ich auch gesehen, aber die kinder können den boden nicht aufgemacht haben, weil dazu wäre ..." usw.

dann heb' ich den boden hoch, und der liess sich ganz leicht einklinken, nur eben nicht arretieren.

das ältere mädchen hatte sich in der zwischenzeit aufgemacht, die leere plastikflasche im anderen mistkübel zu entsorgen, da ersuch ich sie mir die flasche doch einmal zu geben und lass sie ganz vorsichtig in den mistkübel fallen. platsch, macht es, und der boden öffnet sich und spuckt mir die flasche auf den fuss.

"sehen sie!" sag ich zu frau, ganz genau so war das.

die frau keift noch immer.

ich entschuldig' mich also bei den dreien, die krabbeln in der zwischenzeit frau hunt, frau mensch keift was rassistisches.

dann schauen mich alle vier plötzlich fassungslos an, und fragen quasi im chor:

"warum entschuldigen SIE sich eigentlich?"

was mich wieder ein wenig fassungslos machte. ich hatte die kinder zwar nicht beschuldigt, im kontext hätte man es aber doch so interpretieren können.

und wie ich ausnahmsweise einmal nicht sofort weiss wie ich das den kindern erklären soll, setzen alle vier fort:

"SIE haben doch nur gefragt!" die beiden mädchen.
"SiE wollten doch nur reparieren!" meint der bub.
"bei kindern entschuldigt man sich doch nicht, und schon gar nicht bei türken, und dann noch bei türkischen kindern, wo gibt's denn sowas!" keifte die frau.

dann hab ich mich bei den kindern noch einmal entschuldigt, sehr laut und deutlich. für die frau, und für alle anderen gleich mit, die sich

bei kindern nicht entschuldigen
bei türken nicht entschuldigen
und bei türkischen kindern schon gar nicht entschuldigen

krätzen, elendige.

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Montag, 12. Oktober 2009
conditio sine qua non
scheint diese einstellung zu sein, wenn man bei einer gewissen partei ist: http://orf.at/091011-43545/index.html . die lösung aller rätsel, mindestsicherungen, arbeitslosigkeiten und lehrstellensuche ist also: langschläfer, steht früher auf! morgenstund hat gold im mund, schwarzes, vermutlich. dann kann man sich auch von der mindestpension einen karibikurlaub leisten, nehme ich an, wenn man denn nur früh genug aufsteht.

wieso ich dieser meinung bin? nun, es ist schon eine weile her, und ich hab die geschichte zwar umgehend aufgeschrieben aber dann aus verschiedenen gründen nicht veröffentlicht, was ich allerdings tun sollte, da kam eine ähnliche diskussion auf.

genaugenommen war es so, dass ich mich ein wenig darüber alterierte dass es meinem bruder, dem burli (mammas liebling, pappas stolz) aus verschiedenen gründen nicht nachvollziehbar war dass manche menschen - so auch ich - probleme haben mit dem käuflichen erwerb verschiedener dinge.

klar, supermärkte haben immer länger offen, in den diversen einkaufszentren kann man praktisch wohnen: im baumarkt gibt es snacks, getränke, bettzeug und verschiedene möbel, im möbelgeschäft gibt es kleidung, nahrung und elektrobedarf, tepiche udn elektrogeräte kauft man im kaffeegeschäft, und so weiter und so fort.

aber wehe, man ist alleine, hat womöglich ein kind zu versorgen und einen ganztagsjob, und braucht, sagen wir einmal, einen lichtschalter oder eine lusterklemme. die kriegt man im möbelhaus, im baumarkt und auch in manchen supermärkten, was an sich ja ganz toll ist.

weniger toll finde ich es allerdings seit jahren, dass diese tollen geschäfte leider alle an orten sind, die entweder nur mit einem motorisierten untersatz oder einer stundenlangen öffi-fahrt erreichbar sind.

was auch nicht so schlimm wäre, hätte man denn die zeit, die man dazu benötigt, oder aber das auto. hat man beides nicht, dann ist aber holland in not.

die sache mit der lusterklemme hat mich ein halbes jahr geärgert, seinerzeit, weil die in summe zweistündige reise für eine lächerliche lusterklemme, und dann noch eine runde stunde im baumarkt wegen suchens nach klemme, anstellen an der kasse, warten bis der papierstreifen gewechselt ist, und dann zur andern kassa, weil die eine an der ich anstand irgendwie nicht funktionierte, trotz neuen papiers, das hatte ich alles schon gehabt und dann hatte mir ein handwerker (von der hausverwaltung, wen wundert's) die klemmen einfach geklaut als sie neugekauft in der küche lagen, und natürlich wusste keiner von nix.

eine wiederholung der veranstaltung war also nicht wirklich reizvoll, liess sich dann aber doch nicht vermeiden. dass ich dann noch in einen wolkenbruch geriet, klatschnass nach hause kam und feststellen musste, dass es erstens hereingeregnet hatte weil wer nicht da ist auch das fenster nicht zumachen kann, und zweitens frau hunt auf den teppich gekotzt hatte, das erwähne ich ja nur am rande.

die sache mit dem elektriker, der doch drei gassen weiter sein geschäft hatte, und die der burli mir so warm ans herz legte, hatte einen klitzekleinen haken, einen von den besonders beliebten: der hatte zwar eine riesenauswahl, aber leider waren die lohnnebenkosten so gestiegen dass er sein geschäft nur mehr mo - do von 09.00 bis 17.00, und fr von 09.00 bis 12.00 uhr geöffnet hielt.

woraus sich leicht schliessen lässt, dass ein normaler arbeitender mensch dort nicht einkaufen konnte ohne entweder einen halben urlaubstag zu verbrauchen oder sich illegal krankschreiben zu lassen.

und ich bin mir ganz sicher, dass diese probleme nicht nur ich alleine habe, sondern auch sehr viele andere menschen. alle die dinge, die man nicht regelmässig braucht oder die irgendwelche handwerklichen fertigkeiten erfordern, die kann man nur unter aufbietung allergrösster organisatorischer (ich schreib' mal nur gummidichtung) und oft auch logistischer (denken sie mal an z.b. eine neonröhre) denkakrobatik erlangen.

denn natürlich hat der arbeitende mensch ab und an auch noch andere termine, und wenn man sich das alles einteilen muss zwischen lebensmitteln besorgen, arztterminen, elternsprechtagen, kind vom hort abholen, etc., dann kommt man ganz schön schnell in die bredouille. und, wie gesagt, ich red' ja nicht von mir, sondern von den meisten "normalen" menschen.

der burli natürlich, der zeit seines lebens erst von der grossmutti, dann von der mammi und dann von seiner frau (die erst nicht, und dann nur stundenweise arbeiten ging, wegen der kinder) von derlei unbillen ferngehalten wurde, der hatte dazu natürlich eine ganz einfache lösung: ich solle doch gefälligst früher aufstehen, dann sei das gar kein problem.

jedenfalls, er konnte mir geistig nicht folgen, und als er wiederholte ich solle doch gefälligst früher aufstehen, da sagte ich trottel zu ihm. das hat ihn so gekränkt, dass er mich aus dem haus, das der herr alleinerbe von den eltern bekommen hat (ich hätt' mir ja einen mann suchen können der mir eines baut oder so) hinausgeworfen hat, und seither reden wir nix mehr miteinander. die geschichte der diskussion, die wir vorher hatten, die kriegen wir demnächst.

in summe muss ich aber sagen, er hatte schon recht, weil trottel war unangebracht. ar...loch wäre treffender gewesen.


und sie dürfen jetzt gerne raten, von welcher partei sein parteibüchel unterschrieben ist, das er brauchte, damit ihm die mammi einen job besorgen konnte.

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