Dienstag, 29. September 2009
anglizismen
und solche, die es noch werden wollen, werden neuerdings übersetzt, und die ergebnisse dieser hervorragenden übersetzungsarbeiten werden dann in einem buch präsentiert. damit die alten und die, die es noch werden wollen, dann verstehen was ihnen im fernsehen und radio und diversen kaufhäusern so erzählt wird: http://kaernten.orf.at/stories/393058/

ich freu mich, und bin stolz auf mein land, obwohl, verstehen sie mich nicht falsch, mir gerade zweifel kommen ob kärnten denn so wirklich zu diesem land gehört resp. gehören sollte, aus diesen und anderen gründen. denn dieses hervorragende werk der weiterbildung für senioren und andere verständnislose wurde von schülern und lehrern der HLW st. veit/glan im schönen kärnten initiiert, zusamengestellt und herausgegeben, es ist in kärnten kostenlos erhältlich, bei der HLW, der volksbank und in einem cafe, von dem ich sicherheitshalber nicht weiss wo es ist.

wie, so frage ich mich aber, und vermutlich fragen sich das viele andere auch, wie um alles in der welt kann sich die achtzigjährige omma zurechtfinden im leben, wenn sie nicht weiss dass after eight nach acht heisst, und airbag prallkissen, und red bull roter bulle, und cover deckplatte. ich meine, wie hat die omma überhaupt überlebt?

noch mehr beschäftigt mich aber die frage, wer um alles in der welt diese übersetzungen gemacht hat und wer um alles in der welt sie dann auch noch in dieser form zur publikation freigegeben hat.

interessant auch der ansatz, dass ein bundesland, in dem so wunderbare diskussionen über zwei- und mehr- und anders- und quasi überhauptsprachlichkeit sich keineswegs mit dieser doch eher bodenständigen, weil intern gewachsenen sprachproblematik beschäftigt, sonder, au contraire, mit anglizismen.

aber nun, ich muss ja bekanntlich nicht alles verstehen. tieferstehend habe ich die beispiele, die orf.at veröffentlicht hat, herüberkopiert. zwegen dem spass an der freud:


Beispiele aus dem Wörterbuch
Fernsehen/Radio:

newsflash - Kurzmeldung
primetime - Hauptprogramm
comeback - Neuanfang, Wiederaufstieg
charts - Schlagerliste

Sport/Spiele:

Champions league - Meisterliga
grand slam - Spitzenturnier, wörtl. großer Schlag
Nordic walking - Sportwandern
mountainbike - Bergfahrrad

Lebensmittel:

after eight - nach acht
muffins - Teekuchen
hot ketchup - scharfes Ketchup
fair trade - fairer Handel
snack - Zwischenmahlzeit

Kosmetik/Toilettenartikel:

body milk - Körpermilch
head and shoulders - Kopf und Schultern
shower - Dusche
conditioner - Pflegespüler

Gesundheit:

wellness - Wohlbefinden
spa - Badekurort
fit - einsatzfähig/gesund
swine influenza - Schweinegrippe

Bekleidung:

shorts - kurze Hose
underwear - Unterwäsche
high heels - Stöckelschuhe
sneakers - Turnschuhe

Getränke:

gin - Wacholderschnaps
happy day - ein glücklicher Tag
Red Bull - roter Bulle, Stier
smoothies - Ganzfruchtgetränke

Reisen:

call-center - Rufdienst
lobby - Eingangshalle, Interessenvertretung
economy class - Touristenklasse in der Luftfahrt
air-bag - Prallkissen

Alltag:

bingo - alles klar, du sagst es, Volltreffer
cover - Deckplatte
jackpot - Glückstopf
lifestyle - Lebensstil

wenn das alles vorbei ist, wecken sie mich bitte wieder auf. das kann ja alles nur ein albtraum sein, ein ganz, ganz böser. und in solchen fällen weiss man nie genau, was noch alles passiert. grauhaariger, schau oba.

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Samstag, 26. September 2009
PIEP: daumen halten
hat genützt. alles gut gegangen. wollte ich sowieso heute schreiben, frau creezy hat mich zurecht gerügt, einerseits, andererseits: http://kitschtante.blogger.de/stories/1491465/. aber das muss man ja erst einmal wissen. und ich sollte eine woche nicht lesen etc., also war ich dann doch ein wenig enthaltsam, und noch flackert das rechte auge wenn ich das herumschauen zu lange betreibe, aber ich geh zwischendurch eben immer wieder augen rasten, und schlafe sicherheitshalber dabei ein. aber das war vorauszusehen, die beruhigungsmittel die man anlässlich welcher operationen auch immer bekommt haben bei mir schon immer eine ca. einwöchige malariaanfallsähnliche schlafattacke zur folge.

klosterkrankenhaus war ganz passabel, klösterlich spartanisch halt aber frau priv. doz. hat souveräne ruhe ausgestrahlt beim geschnippsel im auge und während der operation erklärt und vorgewarnt und also war das alles ganz angenehm, verhältnismässig, ich hatte schon weitaus schlimmere vergnügen.

die neue linse scheint gut zu sitzen, keinerlei reizungen, jucken, fremdkörpergefühle oder gar schmerzen - nicht einmal ansatzweise - vorhanden.

und dann, ich sag ihnen, am montag die op, am dienstag früh der verband runter und: ich seh alles nur mehr EINFACH. EINFACH EINFACH!!! und klar, und nebelfrei, und hach! man kann sich über vieles freuen, aber das war die grösste freude seit langer, langer zeit. alles EINFACH EINFACH sehen. und dann auch noch wesentlich schärfer als vorher. ich kann mich gar nicht beruhigen vor freude freude freude.

jetzt noch ein paar tage eintropfen mit verschiedenen lustigen mittelchen, nichts schweres heben und tragen, nicht kopfüber bücken (wäre ja sowieso nicht elegant), nicht am auge rubbeln usw. usw. usw., aber im prinzip vernachlässigbar. am mittwoch nachkontrolle beim augenarzt des vertrauens.

dann termin ausmachen für das linke auge, damit die beiden äuglein gleiche voraussetzungen haben bzgl. licht und ferne und nähe, und dann aber: buchhandlungen hütet euch. das letzte buch habe ich vor eineinhalb jahren gelesen, und das ich, die ich in guten zeiten drei in der woche verschlang. hach ja.

was ich zu meckern hatte? nun, man hätte mir sagen können dass ich frühstücken soll, weil das mittagessen gestrichen wird wenn der op-termin für 13.30 eingetragen ist. aber ich bin sowieso zu wohlgenährt.

man sollte vielleicht auch darauf achten, was man den patienten sagt. "nehmen sie die medikamente, die sie täglich einnehmen müssen, mit und nehmen sie diese auch ein" ist nachvollziehbar. nicht nachvollziehbar ist, dass man dann einen teil dieser täglich einzunehmenden medikamente im krankenhaus noch einmal bekommt, ohne warnhinweis - die doppelte menge blutdrucksenker kann u.u. interessante folgen haben, ich mein' ja nur.

klaustrophobische patienten nach einer op im aufwachraum zu vergessen kann ins auge gehen - auch wenn es gar keine vollnarkose gab. panikattacken nach verabreichung hoher dosen von beruhigungsmitteln sind eine eigenartige sache. und wenn der patient dann winselt, man möge ihn mit dem bett vor ein offenes fenster stellen, sollte pfleger nicht diskutieren, sondern das bett zu einem fenster rollern und dieses öffnen und das kopfteil aufrichten und patient kaltes wasser reichen. bitte natürlich.

und nix gegen familienzusammenhalt. und nix gegen serben. aber bitte, bitte: wenn patient nur runde 22 stunden im krankenhaus weilt, ist es nicht unbedingt notwendig dass 15 (in worten: fünfzehn) personen zu besuch kommen. in ein dreibettzimmer mit genau drei sesseln. und der pamperletsch mit sechs monaten in seiner kalesch' war auch nicht wirklich notwendig zum genesungsprozess, und dass die schwestern dann um 22.30 uhr die komplette familie, die zu dieser zeit immerhin schon im aufenthaltsraum vor dem flatscreen sass hinauswarf, fand ich ganz ok. interessant, dass mit dem verschwinden der familie auch die vorräte an fenchel-, kamillen-, hagebutten-, beruhigungs- und schwarztee verschwunden waren. aber vielleicht hat mir das auch niemand erklärt.

jedenfalls: alles prächtig. am rechten auge hab ich jetzt zwar zwei oder drei dioptrien überkorrektur, und keine hornhautkrümmung, aber ich seh trotz des falschen brillenglases weitaus besser als vorher. und alles EINFACH!

jetzt ist wieder augenpflege angesagt. und noch einmal: danke für das daumenhalten und die guten wünsche und die nachfragen etc. etc. etc.

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Samstag, 19. September 2009
multikulti
ist, wenn

in wien-meidling
ein türkischer rauchfangkehrermeister
eine pizzeria mit cafe führt
die kellnerinnen aus polen, kroatien und der slowakei sind
die küchenhilfe aus serbien kommt

und die burgenländische köchen aber so was von einem wunderbaren schweinsbraten mit kraut und semmelknödel macht

dass das tschechische bier dazu ganz hervorragend mundet.

die gläser sind dort aus italien, die teller aus china und das besteck aus schweden.

mehr wollte ich gar nicht mehr wissen. aber geschmeckt hat es mir, ich sag ihnen.

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