Sonntag, 2. August 2009
wetterbericht
rund um sonntag mittag

der kopf sagt: migräne + narbenkopfweh = gewitter, kommend

die hunt sagt: scheiss wetter, ich hab rücken, mach mal die hitze aus, oh ja so, kommt ja gewitter, ich geh mal pennen bis dahin

die katzen sagen: mammi mach die hitze aus, und liegen auf kühlem marmor und sind gewittervorfühligunleidlich

das neue habibibaby (acht tage alt) hechelt und meint: mehr kalte minigurkenkerne, bitte

(wird sofort erledigt)

die alten habibis nehmen ein wenig baumwolle aus dem nest des kleinen, stopfen kalte minigurkenkerne in den geöffneten schnabel, nehmen ein bad und sind akustisch so still wie immer, wenn ein gewitter kommt

und wollen frisches badewasser, bitte kalt

(wird sofort erledigt)

der wirt des vertrauens hat gerade zugesperrt (sonntag ab 15.00 uhr ruhe bis montag früh) und meint, da kommt kein regen, der himmel ist as blue as can be

frau kelef schleppt die hunt und sich selbst nach hause (der gegrillte zander, btw., hat hervorragend gemundet, mit der kräuterbutter dazu, und frisch und heiss auf den tisch), frau kelef rülpst heimllich leise (der knoblauch, sie verstehen)

die hunt will frisches wasser

die katzen wollen frische katzemilch

frau kelef erledigt die o.a. aufgaben zur zufriedenheit der fell- und federnträger

frau kelef schaltet den pc ein, am himmel vor dem fenster sind die ersten wolken unterwegs, in weiss noch, links hinten dunkelt es schon

der wind frischt auf

mal sehen was passiert

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Mittwoch, 29. Juli 2009
sonnenschutz
geht auch so, lerne ich gerade:

http://wien.orf.at/magazin/magazin/gesundheit/stories/214944/

besonders brokkoli und wassermelonen erscheinen mir ein hit. ersterer schützt vermutlich am besten wenn man sich unter einer ladung brokkoli-rosen so versteckt, dass keine sonne durchkommt. aus den schalen sehr grossen wassermelonen kann man sich, andererseits, aber vielleicht auch ein sonnendach bauen.

das ganze gemüse schützt übrigens auch bis zu einem gewissen grad vor hautkrebs, wenn sie also in der sonne oder im solarium braten wollen, vergessen sie nicht dabei ordentlich gekochte karotten mit ketchup zu mümmeln.

essen sie überhaupt obst und gemüse in unmengen, und trinken sie dazu einige liter grünen tee.

das gibt dann auch noch weitere nebeneffekte: einzelbüro wegen olfaktorischer unannehmlichkeiten, aber eigentlich sowieso krankenstand wegen der massiven, sagen wir einmal, entschlackungswirkung.

da fällt mir auch gleich wieder die geschichte ein mit den homöopathischen kugerln. der robert, kein freund von impfungen etc., aber über sieben jahre alt und daher mündig, ging in die apotheke und wollte was natürliches, gerne auch homöopathisches, gegen zecken (gemeint also: etwas gegen fsme).

toll, meinte die apothekerin, da haben wir so runde kugerln in rosa, und grössere in blau, und auch noch welche in weiss und grün. ich misch ihnen was zusammen, dann kann ihnen nix passieren.

der robert fragte noch nach, ob sie da ganz sicher sei, er fahre nämlich in eine gegend wo die zecken in grosser anzahl fsme-überträger seien.

keine sorge, meinte die apothekerin, gar keine sorge, und nahm ihm anno dunnemals umgerechnet auf die heutige zeit etwa € 200.-- ab, waren ja auch zwei personen zu schützen, der robert nämlich und seine freundin.

so weit, so gut.

nach drei tagen schwammerlnsuchen hatte der robert prompt zehn zecken auf sich picken, seiner freundin grauste es (vor den zecken, nicht vor ihm), und raten sie mal zu wem er kam, die viecher rauspopeln? klar, zu frau kelef.

die hörte sich die geschichte an, dann grauste es ihr auch (vor den kugerln), sie popelte eiligst die blutsauger aus dem robert heraus und schickte ihn umgehendst in die apotheke, ein paar einbissstellen waren doch recht entzunden.

die apothekerin jedoch, die dem robert die kugerln so liebreich verkauft hatte, schlug die hände über dem kopf zusammen, zehn zecken, und die entzündungen, um gottes willlen! und noch dazu zecken aus so einem hochrisikogebiet! da müsse er sofort einen impfstoff kaufen und zum arzt, weil mit fsme ja nicht zu spassen sei, nicht wahr.

ich nehme immer noch an, der robert hätte die kugerln nicht schlucken sollen, sondern die zecken damit erschlagen. aber was weiss ein fremder.

der arzt schimpfte ihn übrigens auch ziemlich wegen mangelnder menschenähnlichkeit oder so, und haute ihm die spritze mit grossem vergnügen und ebensolcher gewalt in den allerwertesten, die daraus resultierende impfphlegmone war eine verdiente nebenerscheinung.

nach ein paar tagen febrilen unwohlseins und dem schmieren antibiotikahältiger cremes und dem einnehmen ebensolcher medikamente mit den entsprechenden nebenwirkungen ging es dem robert dann wieder so halbwegs gut.

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Dienstag, 21. Juli 2009
lecker werbung
dass "lecker" für mich ein reizwort ist, habe ich ja schon mehrfach kund und zu wissen getan: http://gastgeberin.blogger.de/stories/460564/

aber es scheint immer mehr um sich zu greifen, eine wortpandemie vermutlich. hört man sich so im tv (mit dem schauen hab ichs im moment ja nicht so) in den filmpausen die werbung an: kaum etwas das nicht lecker ist.

soll der konsument darauf dressiert werden beim wort lecker zu sabbern wie ein pawlowscher hund? kann man etwas, das nicht lecker ist, nicht essen? ist die bezeichnung lecker eine garantie für höheren ab- und umsatz?

identifizierte beispiele gibt es ja jede menge: hundefutter, katzefutter, vogelfutter, fleisch, wurst, käse und verschiedene süssigkeiten, milchprodukte und obst, alkoholische und nicht alkoholische getränke, die ganze palette der nahrungsmittelindustrieprodukte rauf und runter quasi. sogar ein waschmittel wurde mit "riecht lecker" beworben.

besonders lecker: unilever-produkte. da ist nichts unlecker. sogar auf der deutschen homepage hat diese firma produktbeschreibungen, bei denen zu einem einzigen produkt auf einer viertelseite text zweimal das wort lecker vorkommt.

überhaupt ist alles lecker, oder schmeckt lecker, was, wie ich bereits früher auszuführen mich nicht enthalten konnte, ja keinerlei rückschlüsse über den geschmack eines produktes zulässt. ausser dem schluss, dass die werbeagentur erstens vermutlich in vielen fällen ein und dieselbe ist, was bei einem konzern ja irgendwie verständlich wäre, und zweitens - was ich jetzt nicht so verständlich finde - den in diesen werbeagenturen tätigen creatives kein anderes wort einfällt, für was eigentlich? oder haben die einfach die vorgabe, soundosviele worte pro artikel von sich geben zu müssen, und wenn ihnen nix mehr einfällt schreiben sie eben noch ein paar mal "lecker" in den text?

handelt es sich vielleicht aber doch um ein höchst verdächtiges und bedenkliches vorgehen, und sollen die konsumenten tatsächlich auf einzelne worte konditioniert werden, um so das kaufverhalten beeinflussen zu können?

kann man produkte nicht anders beschreiben als mit "lecker"? das heisst ja eigentlich - so ich mich nicht irre, korrigieren sie mich gerne - doch nichts anderes als dass das produkt der person, die es gerade beschreibt, geschmeckt hat. und wem was schmeckt ist mir, soferne ich die betreffende person nicht gerade zum essen eingeladen habe, eigentlich ziemlich powidl, wurscht, egal, gleichgültig und überhaupt.

schliessen kann ich persönlich für mich selbst aus "lecker" gar nichts. allerdings wurde mein kaufverhalten bereits entscheidend geleckerprägt: was auch immer mit "lecker" beworben wird, kaufe ich nicht. und was soll ich ihnen sagen: ich leb noch immer, und das essen schmeckt mir. auch die hier ansässigen tiere kriegen nix was lecker ist, und was soll ich ihnen sagen: denen geht es allen gut.

vor jahren schon alterierte ich mich einmal in der fabrick über die unverhältnismässig gehäufte anwendung des wortes, und bekam sofort einen rüffel. das sei ganz korrekt, meinte die aus belgien stammende kollegin, die anglistik studiert und nach österreich geheiratet hat, weil, die holländer sagen ja auch "ein lecker mädchen". das sei eben ein positives universalwort. na dann.

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