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Sonntag, 14. Juni 2009
dienstreisen I
kelef, 18:33h
fehlen mir übrigens auch nicht, fiel mir neulich ein, als interessante theorien zum airbus-unglück verbreitet wurden.
ich meine, dienstreisen sind ja so eine sache um die man gerne einmal beneidet wird. besonders von denen, die keine machen dürfen. ich vermute sogar, fast ausschliesslich von denen.
eine meiner fürchterlichsten? die ging von wien nach london, eines schönen januars. und nun denkt man, was kann schon schiefgehen zwischen wien und london, da das flugzeug ja jeweils sicher landete, weil, sonst könnt' ich das hier nicht schreiben?
sie ham ja keine ahnung, ham sie. ich sag ihnen.
das fing damit an dass ein internationales meeting - für drei stunden - in london angesetzt wurde. ist ja für jeden ausser für die londoner (waren aber keine dabei) gleich um die ecke. aber nun schön. 15.00 bis 18.00 uhr, um 19.30 sammeln zum aperitif, anschliessend ein paar schritte vom hotel zur tower bridge, dort oben ein galadinner, dann nacht im hotel und am nächsten morgen wieder retour. so weit, so gut.
der kollege und ich trafen uns also zu nachtschlafender zeit auf dem flughafen, damals war es noch genug eine stunde vor abflug einzutrudeln, also um 06.00 uhr, machte 04.00 aufstehen, aber es diente ja einem guten zweck.
der abflug: delayed. um 15 minuten. um 20 min., um weitere 30 min. irgendwann ging es dann doch los. in kenntnis der lage des hotels hatten wir einvernehmlich einen direktflug nach london city gebucht, wer will schon von heathrow mit was auch immer in die city.
der flug, was soll ich sagen, endete aber bald, wegen wetters, und zwar in zürich. ist ja schön dort, ein kleiner, herziger flughafen, besonders bei ein wenig nebel und graupelschauer und minusgraden hirscht man dort gerne mit dem köfferchen zwischen den kleinen flugzeugen herum um das eine zu finden, das bald nach england abhebt. bald? delayed, eh klar, das wetter. nach mehr als einer stunde warten ging es dann doch los, richtung london, aber city konnte in der zwischenzeit nicht mehr angeflogen werden, wetter und andere landungen und abflüge, also auf nach heathrow. man gönnt sich ja sonst nix. heathrow ist, wie man weiss, ein ziemlich grosser flughafen, und natürlich landete die kleine maschine aus zürich ganz, ganz weit draussen, wo der fahrer des zu- und wegbringerbusses sie nicht finden konnte. lange zeit nicht. aber nun ja, der londoner nebel ist auch in heathow nicht ohne reiz, vor allem sieht man londons aussenbezirke und auch sonst nix nicht, also gut.
irgendwann vom flughafen dann doch ausgespuckt, erwischten wir wider erwarten mit brachialgewalt ein taxi (ich zum kollegen: "kusch, jetzt red' ich", und kramte mein vergessen geglaubtes russich hervor, das funktionierte damals noch: ich verstand einfach nicht was die dort angestellten anderen fahrgäste, die vor uns dagewesen waren, sagten). im hotel waren wir tatsächlich pünktlich, also fast, drei minuten nach beginn des meetings, mit hängender zunge und schlackernden ohren, zu essen hatte es jeweils nix gegeben, seit 04.00 uhr früh, und wir sind beide menschen die nix frühstücken ausser kaffee. toll. am tisch standen ein paar wenige englische kekse herum, derer wir uns sabbernd bemächtigten, kekse waren also nach ungefähr fünf minuten aus, und wir hatten beide magenschmerzen.
um 18.00 uhr war das meeting vorbei, und wir konnten endlich einchecken, unsere köfferchen in die zimmer werfen, uns ein wenig dreck aus dem gesicht waschen, umziehen, oh, und auf die toilette, muss ja auch mal sein. in der minibar war ein schokoriegel aus dem vergangenen jahrhundert, irgendwie muss der zwischenzeitlich auch auf einem heizkörper oder in der sonne gelegen haben, so rein optisch, aber magenschmerzen hatten wir ja schon, also runter damit.
der aperitif ward in der hotelbar ausgeschenkt, gott sei dank nicht weit, und es gab zahnstocher für um die augen offenzuhalten. englisches bier muss man übrigens mögen, und vertragen, besonders mit der kulinarischen unterlage die wir hatten.
dann zeigte man uns noch den tower von aussen - kannte ja keiner - und die tower bridge von innen - kannte auch keiner - und dann, um sage und schreibe 21.30, zeigte man uns die aussicht von der tower bridge ganz oben, mit echt englischen nebel rundherum, toll, dann durften wir uns niedersetzen und man begann, uns zu füttern. das essen war englisch, aber dafür ausgezeichnet, die weine französisch, also eher schwer, ein hochprozentiger nach dem essen liess uns umgehend einen schlagartigen ortswechsel ersehnen, aber nix da, ein verdauungsspaziergan in london bei nacht und nebel rund um das hotel ...
um 04.30 läutete dann schon wieder der wecker, wegen abflug richtung nach hause. musste ja noch der koffer wiederbefüllt werden, duschen, auschecken, frühstück? fehlanzeige, erst ab 07.00 uhr. do you want some coffee? lots of, please, else I'll fall asleep this very moment. Here you are, please. That's not what you call coffee in any other country of the world ... Machte aber nix, weil, frischer grapefruitsaft hochdosiert eiskalt runtergegossen erzeugt, ich sage ihnen, magenschmerzen die einen einfach wachhalten, bloss so.
irgendwie kamen wir zum city airport, der fahrer des taxis weckte uns in dankenswerter weise, vermutlich gefiel ihm unser agonieartiges schnarchen nicht wirklich, wir stolperten richtung einchecken, nix da, flight delayed. dann doch nicht. dann doch. dann anderer flug, weil andere maschine, andere gateway, wieder zurück, please hurry up a little, oh sorry, delayed again, please take a seat. trauten wir uns aber nicht, weil, siehe oben. und wir hatten vergessen zahnstocker einzustecken, für um die augen offenzuhalten.
nun, irgendwann sassen wir in einem flieger der sogar abhob, leichte turbulenzen, nebel und graupelschauer, dazu ein wenig wind, so um die 80 kmh, ein wenig wirbelnd auch, damit man nicht einschlafen kann wenn einem der grapefruitsaft gegen die speiseröhrenwände klatscht. wohin die reise ging? nach zürich, ist ja super dort, kannten wir schon. procedere wie gehabt, diesmal war aber der boden ein wenig eisig.
nächste kleine maschine, warum auch immer, immerhin eine österreichische welche mit einem älteren piloten, der eigentlich auch nur nach hause wollte. gurkten wir also ein wenig herum, man schaut sich die gegend ja gerne von oben an wenn man sie von oben und unten schon kennt und wegen des nebels sowieso nicht sehen kann, wurscht von wo aus betrachtet. immerhin teilte man uns mit, wir befänden uns über salzburg, das liege da unten, sie erraten es, im nebel. super.
irgendwie hatte man den eindruck, über das rüttelnde, schüttelnde flugzeug habe man ein leintuch geworfen, wir dankten gott für die erfindung des reinen instrumenenfluges und die erfahrung des piloten, und ignorierten die grünen gesichter der stewardessen, die auch nichts zu trinken brachten weil alles sowieso in den ohren der nebensitzenden gelandet wäre.
wider erwarten erreichten wir den luftraum über schwechat, und, was soll ich ihnen sagen, kriegten keine landeerlaubnis. sind sie schon einmal in einem klitzekleinen und entsprechend leicht windzubeutelnden flugzeug in sturm und nebel und minusgraden und eisregen und null sicht eine dreiviertelstunde lang im kreis geflogen? nein? sie haben was versäumt. die erste stewardess kotzte nach 10 minuten.
der pilot redete uns gut zu, und meinte, wir bräuchten uns keine sorgen machen, er wolle auch nach hause, und zwar schnell, und lebendig obendrein, frau und kinder warteten mit dem essen schon auf ihn.
nach ich weiss nicht wie vielen runden dirigierte man uns dann richtung landung. nach linz-hörsching. sind ja nur 200 km oder so. mit dem treibstoff ging es sich auch aus, und so landeten wir sicher bei sonnenschein und null wind in linz.
dort wusste man allerdings nicht genau, was man mit uns sollte, und liess uns erst einmal - zusammen mit anderen passagieren anderer flugzeuge, denen man ebenfalls asyl gewährt hatte, dekorativ im kreis stehen.
nach einer stunde oder so hatte ich die faxen dicke, und begann einmal laut zu werden, die veranwortlichen herbeizuzitieren und so weiter. kam dann auch einer. die bemerkung, wir sollten froh sein dass wir heil gelandet seien, bereut er noch heute, glaube ich.
man konnte sich dann meinen trefflichen vorschlägen, einen autobus herbeizuzitieren, resp. derer mehrere, und uns zum bahnhof zu kutschieren, uns fahrkarten zur verfügung zu stellen und uns um gottes barmherzigkeit willen nach wien spedieren zu lassen - bei dem wetter mit dem autobus nach wien wäre keine gute idee gewesen, wiens einfahrtsstrassen waren quasi geschlossen, wie die nachrichten in funk und fernsehen uns wissen liessen. und uns bitte, bitte, bitte im zug dann auch ein wenig mit nahrung zu versorgen, denn gefüttert hatte man uns in der zwischenzeit natürlich nicht, weil, auf so kurzen flügen, und überhaupt war es ja eigentlich gut so, weil, siehe oben.
leider war auch irgendein problem aufgetreten bei der zufahrt zum linzer bahnhof, also brachte man uns zu einem klitzekleinen regionalbahnhof, hielt dort den zug auf der dort gar nicht stehenbleiben sollte und wollte, in linz wechselten wir (wie) im flug den bahnsteig und den zug und sanken ermattet in die sitze der ersten klasse. wir kriegten sogar jeder ein stifterl (ein viertel) wein (gebraucht hätte zumindest ich ja ein stifterl 60%igen), und ein paar frankfurter (=wiener) würstel mit gebäck.
in wien kamen wir um 21.00 uhr an, zuhause eine halbe stunde später.
immerhin haben wir beide was zu erzählen gehabt, der kollege und ich. was auf dem meeting so besprochen worden war, entzog sich grossteils unserer kenntnis, aus gründen. aber man hat dann allen teilnehmern sowieso einen detaillierten bericht zugesandt, der war, man glaubt es kaum, sogar vor uns im büro, e-mail sei dank.
ich meine, dienstreisen sind ja so eine sache um die man gerne einmal beneidet wird. besonders von denen, die keine machen dürfen. ich vermute sogar, fast ausschliesslich von denen.
eine meiner fürchterlichsten? die ging von wien nach london, eines schönen januars. und nun denkt man, was kann schon schiefgehen zwischen wien und london, da das flugzeug ja jeweils sicher landete, weil, sonst könnt' ich das hier nicht schreiben?
sie ham ja keine ahnung, ham sie. ich sag ihnen.
das fing damit an dass ein internationales meeting - für drei stunden - in london angesetzt wurde. ist ja für jeden ausser für die londoner (waren aber keine dabei) gleich um die ecke. aber nun schön. 15.00 bis 18.00 uhr, um 19.30 sammeln zum aperitif, anschliessend ein paar schritte vom hotel zur tower bridge, dort oben ein galadinner, dann nacht im hotel und am nächsten morgen wieder retour. so weit, so gut.
der kollege und ich trafen uns also zu nachtschlafender zeit auf dem flughafen, damals war es noch genug eine stunde vor abflug einzutrudeln, also um 06.00 uhr, machte 04.00 aufstehen, aber es diente ja einem guten zweck.
der abflug: delayed. um 15 minuten. um 20 min., um weitere 30 min. irgendwann ging es dann doch los. in kenntnis der lage des hotels hatten wir einvernehmlich einen direktflug nach london city gebucht, wer will schon von heathrow mit was auch immer in die city.
der flug, was soll ich sagen, endete aber bald, wegen wetters, und zwar in zürich. ist ja schön dort, ein kleiner, herziger flughafen, besonders bei ein wenig nebel und graupelschauer und minusgraden hirscht man dort gerne mit dem köfferchen zwischen den kleinen flugzeugen herum um das eine zu finden, das bald nach england abhebt. bald? delayed, eh klar, das wetter. nach mehr als einer stunde warten ging es dann doch los, richtung london, aber city konnte in der zwischenzeit nicht mehr angeflogen werden, wetter und andere landungen und abflüge, also auf nach heathrow. man gönnt sich ja sonst nix. heathrow ist, wie man weiss, ein ziemlich grosser flughafen, und natürlich landete die kleine maschine aus zürich ganz, ganz weit draussen, wo der fahrer des zu- und wegbringerbusses sie nicht finden konnte. lange zeit nicht. aber nun ja, der londoner nebel ist auch in heathow nicht ohne reiz, vor allem sieht man londons aussenbezirke und auch sonst nix nicht, also gut.
irgendwann vom flughafen dann doch ausgespuckt, erwischten wir wider erwarten mit brachialgewalt ein taxi (ich zum kollegen: "kusch, jetzt red' ich", und kramte mein vergessen geglaubtes russich hervor, das funktionierte damals noch: ich verstand einfach nicht was die dort angestellten anderen fahrgäste, die vor uns dagewesen waren, sagten). im hotel waren wir tatsächlich pünktlich, also fast, drei minuten nach beginn des meetings, mit hängender zunge und schlackernden ohren, zu essen hatte es jeweils nix gegeben, seit 04.00 uhr früh, und wir sind beide menschen die nix frühstücken ausser kaffee. toll. am tisch standen ein paar wenige englische kekse herum, derer wir uns sabbernd bemächtigten, kekse waren also nach ungefähr fünf minuten aus, und wir hatten beide magenschmerzen.
um 18.00 uhr war das meeting vorbei, und wir konnten endlich einchecken, unsere köfferchen in die zimmer werfen, uns ein wenig dreck aus dem gesicht waschen, umziehen, oh, und auf die toilette, muss ja auch mal sein. in der minibar war ein schokoriegel aus dem vergangenen jahrhundert, irgendwie muss der zwischenzeitlich auch auf einem heizkörper oder in der sonne gelegen haben, so rein optisch, aber magenschmerzen hatten wir ja schon, also runter damit.
der aperitif ward in der hotelbar ausgeschenkt, gott sei dank nicht weit, und es gab zahnstocher für um die augen offenzuhalten. englisches bier muss man übrigens mögen, und vertragen, besonders mit der kulinarischen unterlage die wir hatten.
dann zeigte man uns noch den tower von aussen - kannte ja keiner - und die tower bridge von innen - kannte auch keiner - und dann, um sage und schreibe 21.30, zeigte man uns die aussicht von der tower bridge ganz oben, mit echt englischen nebel rundherum, toll, dann durften wir uns niedersetzen und man begann, uns zu füttern. das essen war englisch, aber dafür ausgezeichnet, die weine französisch, also eher schwer, ein hochprozentiger nach dem essen liess uns umgehend einen schlagartigen ortswechsel ersehnen, aber nix da, ein verdauungsspaziergan in london bei nacht und nebel rund um das hotel ...
um 04.30 läutete dann schon wieder der wecker, wegen abflug richtung nach hause. musste ja noch der koffer wiederbefüllt werden, duschen, auschecken, frühstück? fehlanzeige, erst ab 07.00 uhr. do you want some coffee? lots of, please, else I'll fall asleep this very moment. Here you are, please. That's not what you call coffee in any other country of the world ... Machte aber nix, weil, frischer grapefruitsaft hochdosiert eiskalt runtergegossen erzeugt, ich sage ihnen, magenschmerzen die einen einfach wachhalten, bloss so.
irgendwie kamen wir zum city airport, der fahrer des taxis weckte uns in dankenswerter weise, vermutlich gefiel ihm unser agonieartiges schnarchen nicht wirklich, wir stolperten richtung einchecken, nix da, flight delayed. dann doch nicht. dann doch. dann anderer flug, weil andere maschine, andere gateway, wieder zurück, please hurry up a little, oh sorry, delayed again, please take a seat. trauten wir uns aber nicht, weil, siehe oben. und wir hatten vergessen zahnstocker einzustecken, für um die augen offenzuhalten.
nun, irgendwann sassen wir in einem flieger der sogar abhob, leichte turbulenzen, nebel und graupelschauer, dazu ein wenig wind, so um die 80 kmh, ein wenig wirbelnd auch, damit man nicht einschlafen kann wenn einem der grapefruitsaft gegen die speiseröhrenwände klatscht. wohin die reise ging? nach zürich, ist ja super dort, kannten wir schon. procedere wie gehabt, diesmal war aber der boden ein wenig eisig.
nächste kleine maschine, warum auch immer, immerhin eine österreichische welche mit einem älteren piloten, der eigentlich auch nur nach hause wollte. gurkten wir also ein wenig herum, man schaut sich die gegend ja gerne von oben an wenn man sie von oben und unten schon kennt und wegen des nebels sowieso nicht sehen kann, wurscht von wo aus betrachtet. immerhin teilte man uns mit, wir befänden uns über salzburg, das liege da unten, sie erraten es, im nebel. super.
irgendwie hatte man den eindruck, über das rüttelnde, schüttelnde flugzeug habe man ein leintuch geworfen, wir dankten gott für die erfindung des reinen instrumenenfluges und die erfahrung des piloten, und ignorierten die grünen gesichter der stewardessen, die auch nichts zu trinken brachten weil alles sowieso in den ohren der nebensitzenden gelandet wäre.
wider erwarten erreichten wir den luftraum über schwechat, und, was soll ich ihnen sagen, kriegten keine landeerlaubnis. sind sie schon einmal in einem klitzekleinen und entsprechend leicht windzubeutelnden flugzeug in sturm und nebel und minusgraden und eisregen und null sicht eine dreiviertelstunde lang im kreis geflogen? nein? sie haben was versäumt. die erste stewardess kotzte nach 10 minuten.
der pilot redete uns gut zu, und meinte, wir bräuchten uns keine sorgen machen, er wolle auch nach hause, und zwar schnell, und lebendig obendrein, frau und kinder warteten mit dem essen schon auf ihn.
nach ich weiss nicht wie vielen runden dirigierte man uns dann richtung landung. nach linz-hörsching. sind ja nur 200 km oder so. mit dem treibstoff ging es sich auch aus, und so landeten wir sicher bei sonnenschein und null wind in linz.
dort wusste man allerdings nicht genau, was man mit uns sollte, und liess uns erst einmal - zusammen mit anderen passagieren anderer flugzeuge, denen man ebenfalls asyl gewährt hatte, dekorativ im kreis stehen.
nach einer stunde oder so hatte ich die faxen dicke, und begann einmal laut zu werden, die veranwortlichen herbeizuzitieren und so weiter. kam dann auch einer. die bemerkung, wir sollten froh sein dass wir heil gelandet seien, bereut er noch heute, glaube ich.
man konnte sich dann meinen trefflichen vorschlägen, einen autobus herbeizuzitieren, resp. derer mehrere, und uns zum bahnhof zu kutschieren, uns fahrkarten zur verfügung zu stellen und uns um gottes barmherzigkeit willen nach wien spedieren zu lassen - bei dem wetter mit dem autobus nach wien wäre keine gute idee gewesen, wiens einfahrtsstrassen waren quasi geschlossen, wie die nachrichten in funk und fernsehen uns wissen liessen. und uns bitte, bitte, bitte im zug dann auch ein wenig mit nahrung zu versorgen, denn gefüttert hatte man uns in der zwischenzeit natürlich nicht, weil, auf so kurzen flügen, und überhaupt war es ja eigentlich gut so, weil, siehe oben.
leider war auch irgendein problem aufgetreten bei der zufahrt zum linzer bahnhof, also brachte man uns zu einem klitzekleinen regionalbahnhof, hielt dort den zug auf der dort gar nicht stehenbleiben sollte und wollte, in linz wechselten wir (wie) im flug den bahnsteig und den zug und sanken ermattet in die sitze der ersten klasse. wir kriegten sogar jeder ein stifterl (ein viertel) wein (gebraucht hätte zumindest ich ja ein stifterl 60%igen), und ein paar frankfurter (=wiener) würstel mit gebäck.
in wien kamen wir um 21.00 uhr an, zuhause eine halbe stunde später.
immerhin haben wir beide was zu erzählen gehabt, der kollege und ich. was auf dem meeting so besprochen worden war, entzog sich grossteils unserer kenntnis, aus gründen. aber man hat dann allen teilnehmern sowieso einen detaillierten bericht zugesandt, der war, man glaubt es kaum, sogar vor uns im büro, e-mail sei dank.
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Montag, 8. Juni 2009
befindlichkeitsblogging
kelef, 15:27h
das linke oberlid wird wohl bleiben wie es ist, also nicht wieder ganz raufgehen, immer ein wenig über die pupille hängen, immerhin ist das blickfeld aussen wiederhergestellt, man soll ja nicht undankbar sein. grund ist eine uralt-verletzung von vor in der zwischenzeit fast 34 jahren, bei einem autounfall (der andere war schuld, und frau kelef sass auch nur auf dem beifahrersitz, aber wie auch immer) zerschnitt sich frau kelef das gesicht ein wenig, unter anderem auch das linke oberlid bis in die braue hinein. der arzt, der die diversen cuts wieder zusammennähte meinte, ich brauche keine sorge haben, die narben würden kaum zu sehen sein: er sei aus dem iran und habe schon als kind seidenteppiche kunstgestopft. so war es auch - also das mit den narben - kaum was zu sehen, könnten auch aknenarben und falten sein, und ein symmetrisches gesicht hat sowieso kein mensch.
allerdings waren die cuts am oberlid eben sehr lang und verzweigt und auch noch längs, also von der braue fast bis zu den wimpern, vier nebeneinander, sehr hübsch anzusehen damals, als frau kelef mit in summe 17 grünen fäden aus dem gesicht hängend aus dem krankenhaus entlassen wurde. die passten aber wunderbar zu der 15 cm im durchmesser grossen glatze auf dem hinterkopf, wo ein weiterer cut mit 10 stichen genäht worden war, ebenfalls in grün, und zu den diversen blauen flecken im gesicht und anderswo. man sollte einfach nicht in einem auto sitzen, das, sich überschlagend, mit zerberstenden scheiben und herumfliegenden kleinteilen, eine 15 m tiefe böschung runterfliegt. andererseits, so besehen ist ja eigentlich nix passiert.
jedenfalls, die querschnitte zu den o.a. narben bei der lidstraffung von vor einem jahr haben den seit anno dunnemals durch narbengewebe offensichtlich ein wenig beeinträchtigten nervus oculomotorius so weit inkommodiert, dass der jetzt macht was er will, manchmal. zeitweise schaut die sache sehr gut aus, zeitweise zuckt sie ein wenig, bei eintretender müdigkeit klappt das lid immer weiter runter.
die sehkraft ist aber unverändert, die dioptrien der brille passen, der augendruck ist - mit tropfen - im normbereich. schön, nicht?
im zuge des "pimp-my-face"programmes im märz diesen jahres, als ja eigentlich zeitgleich geplatzte aquarien auf dem programm stunden, da machte sich ein ziemlich grosses gerstenkorn im linken unterlid breit. nach zwei wochen war es wieder weg, und gerne nahm das rechte unterlid die gelegenheit wahr zu versuchen, wie das denn so sei, mit einem gerstenkorn: noch grösser, aber nach drei wochen war es wieder weg.
allerdings machte sich bei frau kelef das gefühl einer leichten sichttrübung breit, aber nun ja, war klar, so ein eitriges gewächs hinterlässt ja ebenso wie antibiotische augencreme schlierenspuren auf der hornhaut.
bei einer augendruckkontrolle allerdings stellte der augenarzt einen statt zart inzipienten nunmehr progredienten grauen star fest, und eine sehverschlechterung von 2 dioptrien, innerhalb von ein paar monaten. und eine sehkraft von 50%, alles rechts, links alles ok.
und wie das so mit dem grauen star ist, lässt er nicht nur alle katzen grau scheinen, manche auch gräulich (nicht aber greulich, danke neue rechtschreibung), sondern bringt auch ein wenig doppeltsehen mit sich, manchmal. ungenügsam wie frau kelef ist, sieht sie aber dreifach, rechts.
op-termine gibt es normalerweise dann ende jänner, immerhin aber 2010 und nicht 2011.
in der zwischenzeit ist vorsicht angezeigt, wenn man frau kelef begegnet, weil: leute werden erst erkannt wenn man mit ihnen zusammenstösst, zwei von den drei laternen kann man gut ausweichen um in die dritte hineinzulaufen obwohl sie ganz alleine herumsteht, das erkennen von schildern und anderen beschriftungen ist ein abenteuer für sich, und haben sie schon einmal versucht mit einer bewegungseingeschränkten halswirbelsäule und ebensolchen fingern den einen existenten knopf von den dreien, die sie sehen, zuzumachen? die ziffern 3, 5, 6, 8, 9, 0 sehen meist gleich aus, 1, I, l, i, j, t auch, aber rätseln ist ja immer lustig.
von dem zertöpperten geschirr soll hier gar nicht die rede sein, auch nicht von gegossenen möbeln und vertrocknenden blumen und den fehlgestreichelten tieren (ich wollte dich nicht auf den kopf kloppen, sondern loben). aber die sache mit dem messer, das zwei zentimeter tief im daumen sass, immerhin aber an der sehne vorbei, die wäre nicht nötig gewesen, und auch nicht die blutige zehe, weil ZWEI türen wurden ja erfolgreich umrundet. man darf gespannt sein.
tippen geht ja einfach, weil seinerzeit blindschreiben gelernt wurde und jetzt wird auch die sinnhaftigkeit des besuches einer handelsschule neben gymnasium und konservatorium und (nachhilfe)unterrichtgeben und kleider-selber-nähen und pullover-selber-stricken endlich wieder ersichtlich, der herr vater war eben doch vorausschauend, das war damals mit 16 jahren nicht so klar.
freundlicherweise wird frau kelefs rechtes auge aber immerhin schon am 14. august 2009 der kaputten linse beraubt, und zug um zug wird eine neue eingesetzt, die dann entweder weit oder nah sehen lässt, für den rest braucht man immer noch eine brille, jetzt gilt es nachzudenken welches modell gewählt werden soll, nah oder fern, vom astigmatismus reden wir jetzt einmal gar nicht, den kann man dann extra weglasern in einem anderen durchgang, derzeit geht die tendenz also zu fern ohne, nah mit brille. vielleicht erfüllt sich dann auch der wunsch nach einer normalen, dunklen, modernen sonnenbrille irgendwann einmal, so einer die man sieht wenn man was sieht und dann sagt man, au klasse, die will ich, wenn sie passt nehm ich die mit. wäre eine völlig neue erfahrung nach all den jahren mit eingebautem allround-sehbehelf.
sechs bis acht wochen nach der operation kann dann eine neue brille angepasst werden, bis dahin ist es finster, also grau und schummrig.
das letzte buch hat frau kelef vor fast eineinhalb jahren gelesen, übrigens, wenn es jemand interessiert. und dabei reden wir von der selben frau kelef, die früher drei bücher in der woche gelesen hat.
die nächste person die sagt frau kelef möge nicht so ein blödes gesicht schneiden wird standrechtlich mit katzendreck erschossen, übrigens.
gibt aber eine menge leute denen es viel schlechter geht. viel, viel schlechter.
aber ein bisserl angefressen sein darf frau kelef schon.
der urlaub ist bis auf weiteres auch gestrichen, nix mit muh und kuh. zu viele bäume dort, bis die alle umrundet sind, man mag gar nicht daran denken. schon gar nicht, wenn man dauernd den falschen ausweicht und in die richtigen reinläuft. von den eben und samtig erscheinenden waldwegen mit den heimtückischen wurzeln, die sich meuchlings erheben, will man ja gar nicht reden.
allerdings waren die cuts am oberlid eben sehr lang und verzweigt und auch noch längs, also von der braue fast bis zu den wimpern, vier nebeneinander, sehr hübsch anzusehen damals, als frau kelef mit in summe 17 grünen fäden aus dem gesicht hängend aus dem krankenhaus entlassen wurde. die passten aber wunderbar zu der 15 cm im durchmesser grossen glatze auf dem hinterkopf, wo ein weiterer cut mit 10 stichen genäht worden war, ebenfalls in grün, und zu den diversen blauen flecken im gesicht und anderswo. man sollte einfach nicht in einem auto sitzen, das, sich überschlagend, mit zerberstenden scheiben und herumfliegenden kleinteilen, eine 15 m tiefe böschung runterfliegt. andererseits, so besehen ist ja eigentlich nix passiert.
jedenfalls, die querschnitte zu den o.a. narben bei der lidstraffung von vor einem jahr haben den seit anno dunnemals durch narbengewebe offensichtlich ein wenig beeinträchtigten nervus oculomotorius so weit inkommodiert, dass der jetzt macht was er will, manchmal. zeitweise schaut die sache sehr gut aus, zeitweise zuckt sie ein wenig, bei eintretender müdigkeit klappt das lid immer weiter runter.
die sehkraft ist aber unverändert, die dioptrien der brille passen, der augendruck ist - mit tropfen - im normbereich. schön, nicht?
im zuge des "pimp-my-face"programmes im märz diesen jahres, als ja eigentlich zeitgleich geplatzte aquarien auf dem programm stunden, da machte sich ein ziemlich grosses gerstenkorn im linken unterlid breit. nach zwei wochen war es wieder weg, und gerne nahm das rechte unterlid die gelegenheit wahr zu versuchen, wie das denn so sei, mit einem gerstenkorn: noch grösser, aber nach drei wochen war es wieder weg.
allerdings machte sich bei frau kelef das gefühl einer leichten sichttrübung breit, aber nun ja, war klar, so ein eitriges gewächs hinterlässt ja ebenso wie antibiotische augencreme schlierenspuren auf der hornhaut.
bei einer augendruckkontrolle allerdings stellte der augenarzt einen statt zart inzipienten nunmehr progredienten grauen star fest, und eine sehverschlechterung von 2 dioptrien, innerhalb von ein paar monaten. und eine sehkraft von 50%, alles rechts, links alles ok.
und wie das so mit dem grauen star ist, lässt er nicht nur alle katzen grau scheinen, manche auch gräulich (nicht aber greulich, danke neue rechtschreibung), sondern bringt auch ein wenig doppeltsehen mit sich, manchmal. ungenügsam wie frau kelef ist, sieht sie aber dreifach, rechts.
op-termine gibt es normalerweise dann ende jänner, immerhin aber 2010 und nicht 2011.
in der zwischenzeit ist vorsicht angezeigt, wenn man frau kelef begegnet, weil: leute werden erst erkannt wenn man mit ihnen zusammenstösst, zwei von den drei laternen kann man gut ausweichen um in die dritte hineinzulaufen obwohl sie ganz alleine herumsteht, das erkennen von schildern und anderen beschriftungen ist ein abenteuer für sich, und haben sie schon einmal versucht mit einer bewegungseingeschränkten halswirbelsäule und ebensolchen fingern den einen existenten knopf von den dreien, die sie sehen, zuzumachen? die ziffern 3, 5, 6, 8, 9, 0 sehen meist gleich aus, 1, I, l, i, j, t auch, aber rätseln ist ja immer lustig.
von dem zertöpperten geschirr soll hier gar nicht die rede sein, auch nicht von gegossenen möbeln und vertrocknenden blumen und den fehlgestreichelten tieren (ich wollte dich nicht auf den kopf kloppen, sondern loben). aber die sache mit dem messer, das zwei zentimeter tief im daumen sass, immerhin aber an der sehne vorbei, die wäre nicht nötig gewesen, und auch nicht die blutige zehe, weil ZWEI türen wurden ja erfolgreich umrundet. man darf gespannt sein.
tippen geht ja einfach, weil seinerzeit blindschreiben gelernt wurde und jetzt wird auch die sinnhaftigkeit des besuches einer handelsschule neben gymnasium und konservatorium und (nachhilfe)unterrichtgeben und kleider-selber-nähen und pullover-selber-stricken endlich wieder ersichtlich, der herr vater war eben doch vorausschauend, das war damals mit 16 jahren nicht so klar.
freundlicherweise wird frau kelefs rechtes auge aber immerhin schon am 14. august 2009 der kaputten linse beraubt, und zug um zug wird eine neue eingesetzt, die dann entweder weit oder nah sehen lässt, für den rest braucht man immer noch eine brille, jetzt gilt es nachzudenken welches modell gewählt werden soll, nah oder fern, vom astigmatismus reden wir jetzt einmal gar nicht, den kann man dann extra weglasern in einem anderen durchgang, derzeit geht die tendenz also zu fern ohne, nah mit brille. vielleicht erfüllt sich dann auch der wunsch nach einer normalen, dunklen, modernen sonnenbrille irgendwann einmal, so einer die man sieht wenn man was sieht und dann sagt man, au klasse, die will ich, wenn sie passt nehm ich die mit. wäre eine völlig neue erfahrung nach all den jahren mit eingebautem allround-sehbehelf.
sechs bis acht wochen nach der operation kann dann eine neue brille angepasst werden, bis dahin ist es finster, also grau und schummrig.
das letzte buch hat frau kelef vor fast eineinhalb jahren gelesen, übrigens, wenn es jemand interessiert. und dabei reden wir von der selben frau kelef, die früher drei bücher in der woche gelesen hat.
die nächste person die sagt frau kelef möge nicht so ein blödes gesicht schneiden wird standrechtlich mit katzendreck erschossen, übrigens.
gibt aber eine menge leute denen es viel schlechter geht. viel, viel schlechter.
aber ein bisserl angefressen sein darf frau kelef schon.
der urlaub ist bis auf weiteres auch gestrichen, nix mit muh und kuh. zu viele bäume dort, bis die alle umrundet sind, man mag gar nicht daran denken. schon gar nicht, wenn man dauernd den falschen ausweicht und in die richtigen reinläuft. von den eben und samtig erscheinenden waldwegen mit den heimtückischen wurzeln, die sich meuchlings erheben, will man ja gar nicht reden.
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Dienstag, 2. Juni 2009
na, wenn das so ist:
kelef, 14:47h
Ich bin die Herrscherin!
Eigenschaften:
Mütterlichkeit, Wachstum, Veränderungen, Lebendigkeit, Unfruchtbarkeit, Verzicht, Gier, Eifersucht
Die Mutter wird verkörpert von der Herrscherin, wobei die Herrscherin (auch: die Kaiserin) hierbei das Prinzip der uneingeschränkten Fülle und des Lebens im Wohlstand vertritt. Das glückliche Leben im Jetzt steht im Vordergrund und soll voll ausgekostet werden.
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