Dienstag, 16. September 2008
beschäftigungs- und lifestylesituation, aktuell.
das ams (arbeitsmarktservice) würde mir einen englischgrundkurs empfehlen. und den computerführerschein.

der leise hinweis auf die tatsache, dass ich ein halbes dolmetschstudium hinter mit habe (es gibt ja auch brotlose künste, und die kint kam dazwischen, gottlob, besser war das), und dass ich gerade eben ein dienstzeugnis vorgelegt hatte in dem weitere dreizehn jahre (im anschluss zu den mehr als zehn jahren vorher) dokumentiert waren, in denen ich hochwissenschaftliche übersetzungen to and fro gemacht hatte, in und aus englisch, jetzt, das ist ja nicht, man kann sich nicht um alles kümmern, aber vielleicht so ein auffrischungskurs?

und den computerführerschein hab ich schon. aber erst seit sechs jahren. - gab es den damals schon? - ja, ganz neu. - wirklich? und können sie sich daran noch erinnern? - nein, ich hab die daten immer händisch in die banken eingegeben. deshalb war ich in meiner jugend vorausblickend ja auch jahrelang basketball spielen. - wie meinen sie das? - na ja, wegen der treffsicherheit. - äh, was und wieso?

vielleicht, so verblieben wir dann, könnte ich mir ja meinerseits überlegen ob ich nicht vielleicht in eigenregie kurse anbieten könnte, zur weiterbildung für die anderen hackenstaden.

klasse. was ich mir vorstellen könnte:

integration für unwillige - österreicher und migranten zu jeweils 50% als teilnehmer unabdingbar
das schriftstück und seine bedeutung
rationelles lesen
wer stellt wen wem wann wie vor und wieder weg
essen mit messer und gabel mit ohne augenausstechen und servierkörper verletzen
aufrechter gang und die erwerbsberechtigung dazu

tbc

ich nehme aber einmal stark an, damit werde ich nicht wirklich reüssieren. obwohl - der versuch tät mich reizen. hm.

andererseits: wie erkläre ich den zuständigen jetzt hinwiederum, was worte wie unabdingbar, rationell, reüssieren, usw. bedeuten, ohne dass sich jemand beleidigt fühlt?

klitzeklein wenig prekär, die situation.

oh, und: natürlich hab ich recht gehabt, liebe ex-abteilungskollegen. ihr hättet nur zuhören müssen, weil, erzählt hab ich euch das ja alles, gelle, mich papageienhaft wiederholend und so, und immer wieder, perpetum mobile at its best.. und wenn ich insistierend darauf herumreite, könnt ihr euch ja sogar erinnern. jetzt, nur am rande: warum hab ich eigentlich immer gesagt, ihr sollt zuhören, und das was man im hirn hat ist das einzige was einem keiner wegnehmen kann? eben. und schade. aber je nun. es war einmal und ist nicht mehr.

für kurze fragen stets gerne unter sämtlichen bekannten telefonnummern und adressen verfügbar: moi. don't hesitate to contact me.

nach mehr als vier jahren war ich am sonntag übrigens wieder einmal das tun, was anständige menschen am sonntag so tun: mit lieben freunden (lange nicht gesehen, war ganz toll) mittagessen, dann ordentlich alle zusammen und mit frau hunt spazierengegangen, dann in EINE KONDITORIE KUCHEN ESSEN UND KAFFEE TRINKEN gegangen, ich kann mich noch immer nicht einkriegen, wo hat es das denn gegeben in den letzten jahren hier bei mir?

ja ne, mir tut nix leid, das war alles ganz gut so, wenn es jemand interessiert. wenn nicht: war ganz gut so. muss einmal schluss sein auch mit manchen dingen.

... link (7 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 11. September 2008
haddada bymbom
au ja, wieder wahlwerbung. wir brauchen ganz dringend ich weiss nicht was alles. zum beispiel, eine befragung von 500.000 gemeindebaubewohnern. und in wien fehlen 1.000 porzelisten, also, diese nunmehr blau-,. früher grünjustierten spassverderber.

und dann brauchen wir auch noch migranten mit fachausbildung (was geht mit sich selber ausbilden, ich meine, ich frag ja nur). und migranten mit guten deutschkenntnissen, sagt gerade der fernseher mit den nachrichten hinter mir, kurz darauf meldet sich das wiener wetter vom berg, dessen aufenthaltsort mich nicht kratzt da mich doch eigentlich interessiert, wie das wetter nächste woche wird, oder vorher am wochenende, aber vielleicht können die neuen migranten ja besser deutsch, schwer kann das ja nicht sein, das besser können. und die rettung des genetivs auch nicht, sofern sich einmal durchgesprochen hat wer das ist, der genni tiff, der ausg'schamte der.

jedenfalls, mit wien kann das ja so nicht weitergehen, sagte mir heute ein pensionistenehepaar, beide um die 70, de tschuschen schmeissn den dreck auf de schtrossn, und mia miassn die reinegunk zoin, und in eigenen dreck soi ma in de mistkiben haun. a schond, is des, a schond. und de kiewarei tuat a nix. a schond is des. sprachen dies und warfen die umhüllungen der eben verschlungenen leberkas-semmeln und die dosen der gerade ausgesoffenen biere fröhlich der just in diesem moment vorbeigehenden türkin fast in den kinderwagen.

also SO geht das nicht, meine ich. denn wenn man schon über die ausländer und den von diesen in die botanik geknallten dreck referieren will, dann wäre doch grundsätzlich vorauszusetzen, dass es sich keinesfalls um abfall der inländer handeln kann. und wie stellen wir das sicher? indem wir alle, aber auch schon alle selber unseren abfall dort entsorgen, wo er hingehört, nämlich in den extra dafür aufgestellten mistkübeln. da brauchen wir keine porzelei, um das zu kontrollieren, rein theoretisch natürlich. aber das nur am rande.

wegen der blaujustierten, jedenfalls, die soviele aufgaben wahrnehmen, ich sehe das ja ein, der stress, die sonne am tag, der mond in der nacht, die hitze, die kälte, der nebel, und sonst noch ein paar dinge. die können sich nicht wirklich um abfallsünder kümmern, obwohl die das ja eigentlich schon sollten, die sind ja für recht und ordnung da, nicht wahr. wie dem auch immer sei, ich kleines wurm kann das ja nicht verstehen, das verstehe ich nun hinwiederum schon.

allerdings, was ich nicht verstehe, ist, wieso es nicht einmal möglich ist, eine fussgängerzone radfahrerfrei zu halten. ich meine, es sind ja (oft und gerne suche ich ja den dialog zu meinen mitmenschen neuerdings, so hinkend und mit hängendem auge und am krückstock), meist migrationshintergrundfreie radrennfahrer, vulgo österreicher oder auch eingeborene, die nicht wissen dass die meidlinger hauptstrasse kein teil der tour-de-france-strecke ist. und die trotzdestonichtsdem mit ohne bremsen aber dafür mit kind und kegel auf dem gepäckträger hinunterdüsen als ob der deibel hinter ihnen her wäre. fragt man die blaujustierten, kriegt man zur antwort: na nochrenna kenna ma dena jo ned. meine liebreiche anregung, man könne es ja mit dem lasso versuchen, traf auf wenig gegenliebe.

jedenfalls, fiel mir eben vorhin wieder ein, vor zwei jahren in etwa stund ich auf ebendieser strasse und hatte die schon ertaubende frau hunt und zwei einkaufssackerln und die handtasche zu beaufsichtigen, als ein kindelein von keinen drei jahren auf einem dreiradler immer wieder eine attacke auf die hunt fuhr. mehrfach ob dieses vorgehens von mir verwarnt, fuhr das kindelein eine letzte attacke uf die hunt, fatal outcome to be foreseen, ich stell hurtig den fuss dazwischen und brüll das kind an. gebremst hat das kleine a...loch auf meinem fuss, im nachhinein (wir erinnern uns an meine parästhesien) stellte sich beim röntgendoktor heraus dass die zehe mehrfach gebrochen war.

das kindelein plärrte wie aufgespiesst, ich atmete ein wenig schwer, die hunt war verwundert weil sie in die andere richtung geschaut hatte (gott sei dank, es gibt ja auch noch gerechtigkeit auf der welt, die reisszähne der alten dame sind ja noch intakt und sie hält grosse stücke auf mich), die verziehungsberechtigte grossmutter des kindeleins sprang nach einer weile auch herbei, handy am ohr, fragte das kindelein auf serbokroatisch was passiert sei (blöd, dass ich das verstand, also blöd für sie, meine ich), dann telephonerte sie heftig und wollte die pollezei haben, die nicht kam, weil - siehe oben - so viele blaujustierte eben fehlen.

sie brüllte dannn gar heftiglich "kint haddada bymbom" und "polizija mussta dakomma" , mit null erfolg, nur mein linkes trommelfell war ein wenig beeinträchtigt. zumindest ein wenig verstanden habend von dem was die grossmutter in das telefon hineinbrüllte und was der y-chromosomenträger aus dem telefon herausbrüllte blieb mir im übrigen nicht verborgen, dass "haddada bymbom" unschwer zu übersetzen war mit "das kind hat jetzt auf grund des brüllens durch diese widerlicher person ein posttraumatisches belastungssyndrom". ich hinkte mit frau hunt von hinnen nach dannen, und dachte mir mein teil.

heute traf ich die beiden wieder, das kindelein in der zwischenzwit mit dem mountainbike zugange, die grossmutter sah frau hunt, erkannte uns offensichtlich und intonierte wie oben "haddada bymbom" und "polizija mussta dakomma". also jedenfalls, porzelei kam natürlich keine, auch nicht nach dem telefonischen aufruf oder anruf oder was auch immer, wir haben extra 30 minuten gewarte, die frau hunt und ich. aber wenn wir dafür noch tausend blaujustierte brauchen, nein danke, die brauchen wir dann eigentlich doch nicht. da zeigen wir tollen österreicher doch lieber den neoösterreichern, wie das geht mit dem abfall wegwerfen und der guten nachbarschaft und dem tadellosen benehmen. und dem verhalten in fussgängerzonen. also vorausgesetzt, irgendwer erklärt uns das vorher und wir beherzigen es auch ordentlich.

ansonsten sollten die meisten von uns nämlich einfach einmal eine zeitlang das maul halten. und ganz besonders - und das ist der tiefere grund für diese merkwürdige einlassung - die verziehungsberechtigten (danke, frau syberia, für dieses wunderbare wort) eltern, deren balg heute, als die gesamte familie eben offenbar von der tour de france gar eiliglich nach hause düste, kurs auf frau hunt und mich nahm, eine alte frau und ein kleinkind knapp verfehlte, einen mittelalten herrn und zwei schanigartenbesucher touchierte und sich dann mit gebrüll - im wahrsten sinne des wortes - auf meinem fuss einbremste. frau hunt keifte auf, kind fiel vom rad, schürfte sich ein knielein auf (ha!) und brüllte noch lauter. die alternativen, ältlichen eltern in den birkenstocksandalen und indischen hemden, die ergrauenden locken mit ethno-bändern zusammenbebunden, radelten zurück - das balg war ein stück hinter ihnen gewesen - und brüllten ihrerseits mich an. wegen meines brüllens und des keifens von frau hunt.

und überdies seien an allem nur die ausländer schuld, weil, wenn von diesen nicht so viele herumliefen, die dann auch noch ihren dreck auf die strasse würfen, dann bräuchte man nicht so im zickzack fahren in der fussgängerzone, und dann könnte sowas ja auch gar nicht passieren. die halb gegessenen pfirsiche - auf denen man ja so gar nicht leicht ausrutscht - warfen sie übrigens beide auf das trottoir.

blaujustierte wurden keine gerufen, was genau ich geantwortet hab, das hab ich sicherheitshalber vergessen.

je nun, was ich aber eigentlich sagen wollte, das war, zum unterschied von vor ca. zwei jahren ist jetzt nicht meine linke, sondern meine rechte vierte zehe dunkelviolett verfärbt, und knirscht beim bewegen. ich nehme einmal an ...

und überhaupt hab ich jetzt ein bymbom und geh mich still, leise und klammheimlich betrinken, nur für den fall, dass das jemand interessiert. wenn nicht, besauf' ich mich eben trotzdem.

und wenn dann jemand absolut nix anderes zu tun hat, kann er sich darüber alterieren dass die hackenstaden österreicher sich sowieso dauernd ansaufen. aus gründen, kann ich ihnen sagen, aus gründen.

... link (4 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 7. September 2008
plakat des grauens
aber vielleicht bin ich ja auch nur überempfindlich.

frau kelef geht mit frau hunt eine nächtliche runde, zwecks entleerung der hundeblase. frau hunt hüpft und springt herum, als wäre sie nicht so alt wie sie ist, schnuppert hier, schnuppert dort, und sucht - wie jede nacht - ihren freund (oder ihre freundin). dabei handelt es sich um einen igel, den wir seit zwei oder drei jahren immer wieder treffen - das eingerissene linke ohr lässt keinen zweifel aufkommen. die beiden kennen sich, hunt hüpft freundlich wedelnd auf igel zu, schnuppert rundherum, fordert mit der pfote zum spielen auf. igel ist mehr oder weniger unbeeindruckt, pfaucht aber nicht, rollt sich nicht ein, und die kleine knopfnase wackelt richtung hunt, während die äuglein ffreundlich funkeln. dann drehen die sich ein paar mal im kreis, und dann gehen wir alle drei wieder unserer wege. manchmal hab' ich ja schon das gefühl, das igeltier wartet auf uns. kommt ein fremder hund mit, wird ebendieser aber höchst empört angepfaucht und die stachelkugel lässt nichts gutes erwarten. frau hunt hat ja die adoption der stachelkugel vorgeschlagen, wurde aber abschlägig beschieden.

jedenfalls, als am anderen ende der leine hängendes exemplar der gattung homo sapiens hat man unter diesen umständen genug zeit zum betrachten der umgebung.

heute nacht trafen wir den igel wieder, drei häuser weiter auf dem parkplatz verputzte er gerade irgendwelche essensreste hinter einer plakatwand. der hunt liess er nix (nimmt lieber ein wenig katzetrockenfutter, hab ich immer was in der tasche für sie/ihn), und da steht nun frau kelef vor dem plakat mit heinz christian eh-schon-wissen darauf. und wie ich so schau, erkenn' ich: der mensch ist aber sowas von schlampig rasiert auf dem bild, es ist erschreckend. also nicht jetzt dass ich eine freundin oder fanin oder anhängerin von dem bin, weit gefehlt und au contraire, aber wer gottes barmherzigkeit willen nimmt so ein foto für ein werbeplakat?

und da weiss ich wieder ganz genau, warum gute bilder teuer sein müssen. weil, fotograf/in muss ja auch noch einen kurs im rasieren machen und rasierzeug mitnehmen, für alle fälle.

bei tageslicht jetzt extra noch einmal angeschaut, es ist wirklich, wirklich schlimm. nicht nur, dass einzelne barthaare einfach so herumstehen in der haut, einige länger, einige kürzer, ein paar mit leicht entzündlichen haarwurzeln, nein, ganz insbesondere der linke mundwinkel zeigt die reste eines dreitage-bartes, lieblich verlaufend von geschätzten drei millimetern im äussersten winkel bis zu fast null richtung oberlippenmitte.

wie kann denn das passieren? wenn mir sowas beim frühstückskaffee gegenübersitzt, geht es nochmals ins bad. und wenn das mein fotograf/meine pressesprech/meine pr-agentur verbrechen, dann gehen die in den hof spielen, und zwar durch das offene fenster im fünften stock, in der direttissima. aber vielleicht hat das foto ja jemand mit einem anderen parteibuch gemacht, und es handelt sich schlichtweg um sabotage oder so.

und weiss jemand, was das blaue glasperlenarmband am emporgereckten rechten ärmchen zu bedeuten hat?

... link (10 Kommentare)   ... comment