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Dienstag, 13. März 2007
abfallwirtschaft
kelef, 00:35h
ich hab' ja nie wirklich was davon gehalten die tiere übermässig zu verwöhnen, fresstechnisch. die beste schwägerin von allen z.b. hat dem familienhund bereits in frühester jugend eine uhr einbauen lassen, die pünktlichst um 16.45 zu schlagen beginnt. anzuschlagen, nämlich. um 17.00 uhr ist es dann nicht mehr auszuhalten, hund will futter, jetzt und hier und auf der stelle. ich persönlich finde das ja nun ein wenig übertrieben, ich ess' ja auch nicht um punkt sonstwieviel uhr, sondern dann wenn ich appetit/hunger hab. das gleiche gilt für die viechereien. sonst ist man ja sklave von denen, und das geht nicht. wer will schon auf einem stadtbummel ein halbes kilo hundefutter mittragen (ich meine jetzt, ausser meiner schwägerin).
andererseits ergibt sich durch den stoffwechsel der lebewesen ebenso wie durch jahreszeitenwechsel und tag/nachtwechsel ein gewisser rhythmus, der auch wiederum beachtung finden muss. keinesfalls darf man mich aufwecken und nahrung heischen, das hat üble folgen. und wenn ich nicht zu hause bin ist das anbrüllen der nahrungsenthaltenden schränke mangels gegengreifender daumen der an hungerödemen leidenden wenig erfolgversprechend. zudem gilt: herbst/winters für alle ein wenig mehr fett, frühlings/sommers für alle ein wenig weniger fett, leichte kost, und so weiter und so fort.
belohnungen gibt es über das ganze jahr verteilt, je nach art, alter und vorlieben.
essensabfälle gibt es nur in ausnahmefällen, ein wenig nudeln mit sauce für die hunt, fleischschnipsel vor dem kochen, nach dem kochen ein wenig knorpeln z.b. von den suppenknochen, jeweils für hund und katzen.
besonders beliebt ist bei allen dreien fisch, am gernsten z.b. lachsfilet, in der mikrowelle leicht angegart, innen roh, da schnurrt sogar die hunt.
neulich, im sushi-restaurant, die hunt kriegt da immer die schwanzenden von den gebackenen garnelen aufgehoben, und sabbert die nach dem essen glücklich und geräuschvoll in sich hinein, denk' ich mir, jetzt hab ich da so eine menge von den kleinen gekochten auch gegessen, geb ich der hunt die reste, köpfe und so, will sie aber nicht: muss spucken weil die beine am gaumen kitzeln. denk ich, jetzt hab' ich die schon aufgehoben, nehm' ich die doch mit und frag' mal die katzen.
quel odeur aus der handtasche beim heimfahren im bus! zuhause dann die tasche gleich in die küche gestellt, ich geh' mir die schuhe ausziehen und die hunt abhängen, komm' zurück in die küche, dat julchen macht schon kontrolle:
und knurrt dabei und zerrt und schnurrt und quiekt.
das sabbrichte zeug wird also in die katzeschüssel geschaufelt, und dat julchen ist im paradies:
natürlich muss man genau aufpassen was man da ins maul kriegt - degoustieren hat man ja im blut als katze:
zehn minuten braucht sie um alles ratzeputz aufzufuttern.
der schwarze elegantkatz findet das unter seinem niveau, kostet und geht sofort wieder pennen.
in der zwischenzeit hat ein weiterer versuch allerdings ergeben, dass er nur die gekochten nicht mag, er will futter das kracht beim hineinbeissen: jetzt bring ich ihm auch gebackene garnelenschwanzenden, die liebt er.
die hunt kann sich nur wundern, und schaut in die andere richtung.
dat julchen weiss um die wichtigkeit eines verdauungsschlafes, und als der napf leer ist arrangiert sie sich im fauteuil und bewegt sich - bis auf ein paar undamenhaft laute rülpser - einmal sicherheitshalber drei stunden lang nicht.
andererseits ergibt sich durch den stoffwechsel der lebewesen ebenso wie durch jahreszeitenwechsel und tag/nachtwechsel ein gewisser rhythmus, der auch wiederum beachtung finden muss. keinesfalls darf man mich aufwecken und nahrung heischen, das hat üble folgen. und wenn ich nicht zu hause bin ist das anbrüllen der nahrungsenthaltenden schränke mangels gegengreifender daumen der an hungerödemen leidenden wenig erfolgversprechend. zudem gilt: herbst/winters für alle ein wenig mehr fett, frühlings/sommers für alle ein wenig weniger fett, leichte kost, und so weiter und so fort.
belohnungen gibt es über das ganze jahr verteilt, je nach art, alter und vorlieben.
essensabfälle gibt es nur in ausnahmefällen, ein wenig nudeln mit sauce für die hunt, fleischschnipsel vor dem kochen, nach dem kochen ein wenig knorpeln z.b. von den suppenknochen, jeweils für hund und katzen.
besonders beliebt ist bei allen dreien fisch, am gernsten z.b. lachsfilet, in der mikrowelle leicht angegart, innen roh, da schnurrt sogar die hunt.
neulich, im sushi-restaurant, die hunt kriegt da immer die schwanzenden von den gebackenen garnelen aufgehoben, und sabbert die nach dem essen glücklich und geräuschvoll in sich hinein, denk' ich mir, jetzt hab ich da so eine menge von den kleinen gekochten auch gegessen, geb ich der hunt die reste, köpfe und so, will sie aber nicht: muss spucken weil die beine am gaumen kitzeln. denk ich, jetzt hab' ich die schon aufgehoben, nehm' ich die doch mit und frag' mal die katzen.
quel odeur aus der handtasche beim heimfahren im bus! zuhause dann die tasche gleich in die küche gestellt, ich geh' mir die schuhe ausziehen und die hunt abhängen, komm' zurück in die küche, dat julchen macht schon kontrolle:
und knurrt dabei und zerrt und schnurrt und quiekt.
das sabbrichte zeug wird also in die katzeschüssel geschaufelt, und dat julchen ist im paradies:
natürlich muss man genau aufpassen was man da ins maul kriegt - degoustieren hat man ja im blut als katze:
zehn minuten braucht sie um alles ratzeputz aufzufuttern.
der schwarze elegantkatz findet das unter seinem niveau, kostet und geht sofort wieder pennen.
in der zwischenzeit hat ein weiterer versuch allerdings ergeben, dass er nur die gekochten nicht mag, er will futter das kracht beim hineinbeissen: jetzt bring ich ihm auch gebackene garnelenschwanzenden, die liebt er.
die hunt kann sich nur wundern, und schaut in die andere richtung.
dat julchen weiss um die wichtigkeit eines verdauungsschlafes, und als der napf leer ist arrangiert sie sich im fauteuil und bewegt sich - bis auf ein paar undamenhaft laute rülpser - einmal sicherheitshalber drei stunden lang nicht.
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Sonntag, 11. März 2007
fragen sie doch ihre apothekerin! II
kelef, 04:18h
wegen besonderen erfolgs gerne einen nachschlag.
frau kelef arbeitet ja in einer fabrick, die büromäßig mit gesundheit zu tun hat, und mit medizinen aller arten. gerne wird in so einer fabrick natürlich auch angerufen, von ärzten und apothekern, jeweils auch -innen (man muss sich daran gewöhnen, gendering ist jetzt hier in ösi-land gesetzlich vorgeschrieben, neuerdings auch in Beipackzetteln, wie sinnig). also wie gesagt, es wird zwecks erheischung einer auskunft anhallofoniert.
speziell pharmazeuten und -innen lernen offensichtlich auf der uni in besonderen, sehr einprägsamen kursen das stellen kryptischer fragen. und unsere nun wirklich sehr einfühlsame, bemühte, interessierte, lernfreudige und wohlerzogene (so was gibt es, und noch nicht einmal 20 jahre alt, es ist eine freude, sehr hübsch ist sie auch noch) telefonistin und empfangsdame tut sich dann sehr schwer. frau kelef hat sich ja bemüht ihr ein wenig zu helfen, wie sie fragen stellen soll um herauszufinden an wen sie weiterverbinden kann. unser katerinchen kann das in der zwischenzeit ganz ausgezeichnet, aber wenn zehn anrufe gleichzeitig kommen, ist das manchmal ein klitzekleinwenig schwierig.
in den folgenden beispielen wollen wir die teilnehmer der ratespiele der einfachheit halber k für katerina und a für apotheker oder -in nennen.
telefon klingelt.
k: firma X, blablabla.
a: apotheke ABC, ich will eine auskunft.
k: gerne. worüber denn?
a: wieso wollen sie das wissen?
k: damit ich sie an die richtige stelle weiterverbinden kann.
a: zu einem präparat.
k: und zu welchem denn, bitte?
a: wieso wollen sie das wissen?
k: damit ich sie mit dem richtigen ansprechpartner verbinden kann.
a: kennen sich bei ihnen nicht alle leute aus?
k: für auskünfte zu präparaten sind die entsprechenden spezialisten zuständig.
a: ah, sie haben spezialisten. darum sind die sachen so teuer.
k: wie kann ich ihnen denn jetzt helfen?
a: wieso, kennen sie sich aus?
k: wenn sie mir sagen könnten, um welches präparat es geht?
a: warum sind sie denn so neugierig?
k: damit ich sie richtig weiterverbinden kann.
a: jetzt haben sie mich so ausgefragt, dass ich vergessen hab warum ich angerufen hab.
k: das tut mir sehr leid, auf wiederhören.
oder:
telefon klingelt.
k: firma X, blablabla.
a: apotheke BCD, ich will eine auskunft.
k: gerne. worüber denn?
a: wegen einer sache, die da gewesen ist.
k: was für eine sache denn?
a: wieso wollen sie denn das wissen?
k: damit ich sie mit der zuständigen stelle ...
a: verbinden sie mich doch einfach mit jemandem, der mir eine auskunft geben kann.
k: gerne. wrüber denn?
a: na, ich will was wissen.
k: gerne. was denn?
a: wieso wollen sie das denn wissen?
k: damit ich sie mit der zuständigen abteilung ...
a: vorher haben sie gesagt da ist eine stelle zuständig.
k: ja, das auch. was möchten sie denn gerne wissen?
a: den früheren preis vom präparat zzz.
k: das ist aber nicht von uns, da kann ihnen bei uns niemand helfen.
a: warum sagen sie das denn nicht gleich, da fragen sie mich so lange aus, was glauben sie was das kostet.
k: das tut mir sehr leid, auf wiederhören.
und so weiter, und so fort.
besonders gerne hat frau kelef es aber, wenn das engelsgeduldige katerinchen einem derartigen pharmazeutischen monstrum endlich entlockt hat, welchen zusatzwissens es denn nun bedürftig sei, es tatsächlich um ein produkt der eigenen fabrick geht, und dann aus unerfindlichen gründen niemand, aber auch schon gar niemand nicht im ganzen hause das begehrte wissen mit ebendiesem monstrum teilen will. weil dann nämlich ruft das katerinchen bei frau kelef an und winselt um gnade:
"bitte, bitte, ich hab' da die apotheke GRRR am apparat, mag. gnaaatsch, der/die braucht eine auskunft, und ist schon so ungeduldig, aber da ist niemand in der abteilung yyy. darf ich ihnen ...???" natürlich darf sie.
neulich also, wieder so ein winseln. frau kelef (im folgenden fk) übernimmt das gespräch.
fk: hier spricht frau kelef, guten tag.
a: ich hab eine frage.
fk: fein. sagen sie mir bitte noch einmal ihren namen?
a: den hab ich ihnen doch noch gar nicht gesagt.
fk: eben.
a: frau dr. mag. vvv, apotheke www. ich hab da eine frage.
fk: ja bitte?
a: da ist nämlich ein patient, der nimmt ein mittel.
fk: fein. wogegen denn?
a: na, gegen seine krankheit.
fk: was hat er denn?
a: schwere angstzustände, angeblich.
fk: und wie kann ich ihnen helfen?
a: na, er nimmt doch das mittel mmm von ihnen.
fk: von unserer firma, ja. und?
a: na, der patient soll aber nicht so viel nehmen.
fk: ähh? wie meinen sie?
a: na, der ist doch sicher schon abhängig.
fk: da kann ich nichts dazu sagen, da muss schon der behandelnde arzt entscheiden wie die behandlung aussehen soll.
a: aber der patient nimmt das schon so lange.
fk: da muss der behandelnde arzt entscheiden, da können wir als hersteller nichts dazu sagen.
a: wieso nicht?
fk: weil wir den patienten ja nicht kennen.
a: wieso nicht? ich sage ihnen alles, was sie wissen wollen.
fk: ich will gar nichts wissen, über die behandlung von patienten entscheidet der behandelnde arzt, sonst niemand.
a: ich bin aber pharmazeutin.
fk: eben. dann sprechen sie mit dem behandelnden arzt.
a: der ist schon fast achtzig.
fk: und praktiziert noch?
a: der patient.
fk: und praktiziert noch?
a: der arzt.
fk: ah ja. dann sprechen sie doch mit ihm.
a: mit dem patienten?
fk: besser mit dem arzt.
a: mit dem behandelnden?
fk. ja. bitte.
a: ich hab' mir nämlich gedacht, sie werden doch sicher plazebos haben von ihren präparaten, und wenn sie mir da welche schicken täten, dann könnte ich die dem patienten geben und dann könnte man beweisen dass er das medikament gar nicht braucht.
fk kriecht nach einer sekundenbewusstlosigkeit wieder unter dem schreibtisch hervor und flötet in den hörer: wie meinen?
a: na ja, wenn der das so lange nimmt, dann ist das ja nicht gesund, der wird noch krank, und da haben die verwandten und ich nachgedacht und ich habe gedacht man könnte ...
fk: sie haben gedacht?
a: ja, plazebos wären da doch in vielen fällen eine lösung. man könnte die den patienten geben und sie so von den medikamenten entwöhnen.
fk, crescendierend: sie haben gedacht?
a: ja, sie haben doch sowas.
fk, säuselnd: sie wollen ... einem patienten ... der vom behandelnden arzt ... über längere zeit ... medikamente gegen schwere angstzustände bekommt ... auf eigene verantwortung ... HEIMLICH PLAZEBOS GEBEN?
a: ja, damit man merkt, dass er keine medikamente mehr braucht. jetzt hat er ja auch keine angstzustände.
fk: vielleicht weil er seine medikamente nimmt?
a: schicken sie mir jetzt die plazebos?
fk: sicher nicht.
a: warum nicht?
fk: weil: es gibt sicherlich keine.
a: wieso wollen sie mir keine schicken?
fk: weil es keine gibt. herstellungstechnisch schon einmal.
a: das stimmt doch bestimmt nicht?
fk: doch!
a: bestimmt gibt es die!
fk: nein, bestimmt nicht. würde ja auch keinen sinn machen, ein medikament ohne wirkstoff herzustellen.
a: doch, das wäre billiger.
fk: äh - öh - ich muss jetzt leider ganz dringend in eine besprechung, telefonkonferenz, amerika, sie verstehen. sprechen sie bitte mit dem behandelnden arzt. tut mir sehr leid, wenn ich ihnen nicht helfen konnte. auf wiederhören.
es stellt sich jedenfalls die frage: wie kommt es zu sowas? bse bei weiblichen pharmazeuten? vogelgrippe wieder aktuell? ahnen vergiften auf neuzeitlich (wenn der oppa seine pulverln nimmer hat, zuckt er aus, dann kömman einweisen lassen in die klinik)? versuchstelephonate von psychopharmakophoben journalisten? testreihe der konkurrenz? ein entlassener angestellter der sich noch schnell rächen will? neuauflage der bitteren pillen von besonders fachkompetentem menschen geplant?
auf jeden fall: fragen sie doch ihre apothekerin NICHT. besser ist das.
und nein, die geschichte ist nicht erfunden. apotheke und dr. mag. gibt es wirklich, wurde während des gesprächs überprüft. offen ist jedoch die frage, wie man mit solchen fragen umgehen soll.
herrje.
frau kelef arbeitet ja in einer fabrick, die büromäßig mit gesundheit zu tun hat, und mit medizinen aller arten. gerne wird in so einer fabrick natürlich auch angerufen, von ärzten und apothekern, jeweils auch -innen (man muss sich daran gewöhnen, gendering ist jetzt hier in ösi-land gesetzlich vorgeschrieben, neuerdings auch in Beipackzetteln, wie sinnig). also wie gesagt, es wird zwecks erheischung einer auskunft anhallofoniert.
speziell pharmazeuten und -innen lernen offensichtlich auf der uni in besonderen, sehr einprägsamen kursen das stellen kryptischer fragen. und unsere nun wirklich sehr einfühlsame, bemühte, interessierte, lernfreudige und wohlerzogene (so was gibt es, und noch nicht einmal 20 jahre alt, es ist eine freude, sehr hübsch ist sie auch noch) telefonistin und empfangsdame tut sich dann sehr schwer. frau kelef hat sich ja bemüht ihr ein wenig zu helfen, wie sie fragen stellen soll um herauszufinden an wen sie weiterverbinden kann. unser katerinchen kann das in der zwischenzeit ganz ausgezeichnet, aber wenn zehn anrufe gleichzeitig kommen, ist das manchmal ein klitzekleinwenig schwierig.
in den folgenden beispielen wollen wir die teilnehmer der ratespiele der einfachheit halber k für katerina und a für apotheker oder -in nennen.
telefon klingelt.
k: firma X, blablabla.
a: apotheke ABC, ich will eine auskunft.
k: gerne. worüber denn?
a: wieso wollen sie das wissen?
k: damit ich sie an die richtige stelle weiterverbinden kann.
a: zu einem präparat.
k: und zu welchem denn, bitte?
a: wieso wollen sie das wissen?
k: damit ich sie mit dem richtigen ansprechpartner verbinden kann.
a: kennen sich bei ihnen nicht alle leute aus?
k: für auskünfte zu präparaten sind die entsprechenden spezialisten zuständig.
a: ah, sie haben spezialisten. darum sind die sachen so teuer.
k: wie kann ich ihnen denn jetzt helfen?
a: wieso, kennen sie sich aus?
k: wenn sie mir sagen könnten, um welches präparat es geht?
a: warum sind sie denn so neugierig?
k: damit ich sie richtig weiterverbinden kann.
a: jetzt haben sie mich so ausgefragt, dass ich vergessen hab warum ich angerufen hab.
k: das tut mir sehr leid, auf wiederhören.
oder:
telefon klingelt.
k: firma X, blablabla.
a: apotheke BCD, ich will eine auskunft.
k: gerne. worüber denn?
a: wegen einer sache, die da gewesen ist.
k: was für eine sache denn?
a: wieso wollen sie denn das wissen?
k: damit ich sie mit der zuständigen stelle ...
a: verbinden sie mich doch einfach mit jemandem, der mir eine auskunft geben kann.
k: gerne. wrüber denn?
a: na, ich will was wissen.
k: gerne. was denn?
a: wieso wollen sie das denn wissen?
k: damit ich sie mit der zuständigen abteilung ...
a: vorher haben sie gesagt da ist eine stelle zuständig.
k: ja, das auch. was möchten sie denn gerne wissen?
a: den früheren preis vom präparat zzz.
k: das ist aber nicht von uns, da kann ihnen bei uns niemand helfen.
a: warum sagen sie das denn nicht gleich, da fragen sie mich so lange aus, was glauben sie was das kostet.
k: das tut mir sehr leid, auf wiederhören.
und so weiter, und so fort.
besonders gerne hat frau kelef es aber, wenn das engelsgeduldige katerinchen einem derartigen pharmazeutischen monstrum endlich entlockt hat, welchen zusatzwissens es denn nun bedürftig sei, es tatsächlich um ein produkt der eigenen fabrick geht, und dann aus unerfindlichen gründen niemand, aber auch schon gar niemand nicht im ganzen hause das begehrte wissen mit ebendiesem monstrum teilen will. weil dann nämlich ruft das katerinchen bei frau kelef an und winselt um gnade:
"bitte, bitte, ich hab' da die apotheke GRRR am apparat, mag. gnaaatsch, der/die braucht eine auskunft, und ist schon so ungeduldig, aber da ist niemand in der abteilung yyy. darf ich ihnen ...???" natürlich darf sie.
neulich also, wieder so ein winseln. frau kelef (im folgenden fk) übernimmt das gespräch.
fk: hier spricht frau kelef, guten tag.
a: ich hab eine frage.
fk: fein. sagen sie mir bitte noch einmal ihren namen?
a: den hab ich ihnen doch noch gar nicht gesagt.
fk: eben.
a: frau dr. mag. vvv, apotheke www. ich hab da eine frage.
fk: ja bitte?
a: da ist nämlich ein patient, der nimmt ein mittel.
fk: fein. wogegen denn?
a: na, gegen seine krankheit.
fk: was hat er denn?
a: schwere angstzustände, angeblich.
fk: und wie kann ich ihnen helfen?
a: na, er nimmt doch das mittel mmm von ihnen.
fk: von unserer firma, ja. und?
a: na, der patient soll aber nicht so viel nehmen.
fk: ähh? wie meinen sie?
a: na, der ist doch sicher schon abhängig.
fk: da kann ich nichts dazu sagen, da muss schon der behandelnde arzt entscheiden wie die behandlung aussehen soll.
a: aber der patient nimmt das schon so lange.
fk: da muss der behandelnde arzt entscheiden, da können wir als hersteller nichts dazu sagen.
a: wieso nicht?
fk: weil wir den patienten ja nicht kennen.
a: wieso nicht? ich sage ihnen alles, was sie wissen wollen.
fk: ich will gar nichts wissen, über die behandlung von patienten entscheidet der behandelnde arzt, sonst niemand.
a: ich bin aber pharmazeutin.
fk: eben. dann sprechen sie mit dem behandelnden arzt.
a: der ist schon fast achtzig.
fk: und praktiziert noch?
a: der patient.
fk: und praktiziert noch?
a: der arzt.
fk: ah ja. dann sprechen sie doch mit ihm.
a: mit dem patienten?
fk: besser mit dem arzt.
a: mit dem behandelnden?
fk. ja. bitte.
a: ich hab' mir nämlich gedacht, sie werden doch sicher plazebos haben von ihren präparaten, und wenn sie mir da welche schicken täten, dann könnte ich die dem patienten geben und dann könnte man beweisen dass er das medikament gar nicht braucht.
fk kriecht nach einer sekundenbewusstlosigkeit wieder unter dem schreibtisch hervor und flötet in den hörer: wie meinen?
a: na ja, wenn der das so lange nimmt, dann ist das ja nicht gesund, der wird noch krank, und da haben die verwandten und ich nachgedacht und ich habe gedacht man könnte ...
fk: sie haben gedacht?
a: ja, plazebos wären da doch in vielen fällen eine lösung. man könnte die den patienten geben und sie so von den medikamenten entwöhnen.
fk, crescendierend: sie haben gedacht?
a: ja, sie haben doch sowas.
fk, säuselnd: sie wollen ... einem patienten ... der vom behandelnden arzt ... über längere zeit ... medikamente gegen schwere angstzustände bekommt ... auf eigene verantwortung ... HEIMLICH PLAZEBOS GEBEN?
a: ja, damit man merkt, dass er keine medikamente mehr braucht. jetzt hat er ja auch keine angstzustände.
fk: vielleicht weil er seine medikamente nimmt?
a: schicken sie mir jetzt die plazebos?
fk: sicher nicht.
a: warum nicht?
fk: weil: es gibt sicherlich keine.
a: wieso wollen sie mir keine schicken?
fk: weil es keine gibt. herstellungstechnisch schon einmal.
a: das stimmt doch bestimmt nicht?
fk: doch!
a: bestimmt gibt es die!
fk: nein, bestimmt nicht. würde ja auch keinen sinn machen, ein medikament ohne wirkstoff herzustellen.
a: doch, das wäre billiger.
fk: äh - öh - ich muss jetzt leider ganz dringend in eine besprechung, telefonkonferenz, amerika, sie verstehen. sprechen sie bitte mit dem behandelnden arzt. tut mir sehr leid, wenn ich ihnen nicht helfen konnte. auf wiederhören.
es stellt sich jedenfalls die frage: wie kommt es zu sowas? bse bei weiblichen pharmazeuten? vogelgrippe wieder aktuell? ahnen vergiften auf neuzeitlich (wenn der oppa seine pulverln nimmer hat, zuckt er aus, dann kömman einweisen lassen in die klinik)? versuchstelephonate von psychopharmakophoben journalisten? testreihe der konkurrenz? ein entlassener angestellter der sich noch schnell rächen will? neuauflage der bitteren pillen von besonders fachkompetentem menschen geplant?
auf jeden fall: fragen sie doch ihre apothekerin NICHT. besser ist das.
und nein, die geschichte ist nicht erfunden. apotheke und dr. mag. gibt es wirklich, wurde während des gesprächs überprüft. offen ist jedoch die frage, wie man mit solchen fragen umgehen soll.
herrje.
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Montag, 5. März 2007
medikamente sind notwendig II
kelef, 01:23h
das thema hatten wir hier ja schon.
gerne fällt mir dabei aber auch ein, dass mein onkel julius, der luftikus, zwischen den beiden weltkriegen die halbe welt bereiste. so richtig mit dem schiff über das meer, nach amerika und südamerika und afrika.
ein paar geschichten sind von ihm geblieben, ein paar anekdoten, ein paar bilder, einer seiner reisekoffer mit dem aufkleber algier (der rest fehlt oder ist unleserlich).
der onkel julius war ein kluger mann, und natürlich war er nicht monatelang in fernen ländern unterwegs ohne die notwendige medizinische ausrüstung zur selbstversorgung mit sich zu führen.
das notwendigste war hier drinnen:
15 x 10 x 5 cm, und so sah das innen aus:
also der onkel julius meinte, er sei damit ausgekommen. und wurde über 80 jahre alt.
gerne fällt mir dabei aber auch ein, dass mein onkel julius, der luftikus, zwischen den beiden weltkriegen die halbe welt bereiste. so richtig mit dem schiff über das meer, nach amerika und südamerika und afrika.
ein paar geschichten sind von ihm geblieben, ein paar anekdoten, ein paar bilder, einer seiner reisekoffer mit dem aufkleber algier (der rest fehlt oder ist unleserlich).
der onkel julius war ein kluger mann, und natürlich war er nicht monatelang in fernen ländern unterwegs ohne die notwendige medizinische ausrüstung zur selbstversorgung mit sich zu führen.
das notwendigste war hier drinnen:
15 x 10 x 5 cm, und so sah das innen aus:
also der onkel julius meinte, er sei damit ausgekommen. und wurde über 80 jahre alt.
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