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Montag, 24. Juli 2006
rassismus und neger
kelef, 02:17h
lila und vered fragen sich, wie so viele andere, woher dieser haltlose, nicht nachvollziehbare hass auf israel kommt. ich habe diesen hass auch kennengelernt, bin fassungslos dagestanden wenn ich manche äusserungen hörte, oft auch von menschen, die noch nicht die geringste ahnung hatten, sondern nur allgemeinplätze nachplapperten aus dummer geschwätzigkeit.
natürlich hat dieser hass nichts mit den israelis an sich zu tun, und auch nicht wirklich etwas mit der existenz des staates israel, oder mit dem glauben der jeweiligen hassenden. und auch nichts mit weltwirtschaft oder sonstwas.
aber mir fällt dazu der spruch ein "alles was ich hasse ist rassismus und neger", und das ist, glaube ich, eine sehr einfache formel für das, was da passiert. jeder hat seinen lieblingsfeind, sein rotes tuch, der islam hat sich derzeit eben israel ausgesucht. praktisch dabei sind natürlich die nähe zu verschiedenen islamischen staaten, die gemeinsamen heiligtümer, dass die juden ja lange genug die buhmänner waren, sowie ein paar andere dinge mehr.
zum thema buhmänner natürlich können geschichtsbücher - manche zumindest - aufklärung schaffen, weniger im deutschsprachigen raum (da wurde sowas ja verbrannt, sicherheitshalber), aber es gibt ein paar von den überlebenden schriften, einige auch in meinem bücherregal, und mir wird immer ganz bange wenn ich da hineinschaue.
kinder wachsen auf mit dem unbändigen hass auf israel, den sie von ihren eltern und geschwistern und allen anderen verwandten lernen. und dieser hass wird so tief eingeprägt in die kleinen seelen, dass für nichts anderes mehr raum bleibt.
andererseits: wie kann man von einem fünfjährigen, der noch nicht einmal lesen und schreiben kann, erwarten dass er sich "woanders" informiert? wie soll ein kind unterscheiden können? und nicht nur die verwandtschaft, auch die lehrer in der koranschule, die presse, die nachbarn, alle sind einer meinung.
was würde geschehen, wenn einer aus der reihe ausbräche? ächtung im besten fall, prügel sicher, gefängnis wahrscheinlich, tod womöglich? mit dieser gewissheit sich hinzustellen und "nein" zu sagen ist sehr, sehr viel verlangt. das funktioniert nur, wenn ganz viele überall gleichzeitig aufstehen und nein sagen.
eigentlich sollten wir in europa ja gelernt haben, wohin derlei fokusierungen führen, aber haben wir das gelernt? wie viele menschen leugnen noch immer, was passiert ist? andererseits, wenn diese menschen jetzt plötzlich zugeben was sie bisher geleugnet haben, wie sollen sie das tun? sich hinstellen und sagen: ich habe mich geirrt, selber angelogen, nicht nachgedacht, einfach weggeschaut, nicht geglaubt oder schon geglaubt, nicht wahrhaben wollen, mit der masse mitgegrölt, bin mit den anderen mitgelaufen, wollte meine ziele erreichen, ...?
wie viele menschen waren in ostdeutschland denn, bitte schön, linientreu, weil man sie erpresst hat: ohne linientreue keine ordentliche wohnung, kein studium, kein auto, keine beförderung, keine anständige pflegestelle für die omma.
wie viele treten denn heute noch einer partei bei "damit sie was erreichen können"? und wie viele sind katholisch "weil sich das so gehört, und man sonst nichts gilt im dorf"?
wenn man einmal gelernt hat sich hinzustellen und zu sagen "ich weiss, dass ich strafe verdient habe, und bitte um eine gehörige solche", dann ist vieles einfacher im leben. aber es ist unendlich schwer das zu lernen, und noch schwerer es zu leben. und noch viel schwerer ist es, wenn man erpresst werden kann, gleichgültig womit.
viele der fanatiker haben nichts - oder nur sehr wenig - zu verlieren, um so leichter ist es, sie auch im wahrsten sinne des wortes in den krieg zu schicken. und die, die sie schicken, die haben ja gute vorbilder: http://de.wikipedia.org/wiki/Assassinen. ein wenig hat sich verändert seither in den lebensweise, den staatsgrenzen, den mitteln zum zweck, aber der grundgedanke hat sich nicht verändert. immer noch wird jedem, der im kampf für oder um den glauben stirbt, das ewige heil versprochen.
wir alle haben noch einen langen, langen weg vor uns.
natürlich hat dieser hass nichts mit den israelis an sich zu tun, und auch nicht wirklich etwas mit der existenz des staates israel, oder mit dem glauben der jeweiligen hassenden. und auch nichts mit weltwirtschaft oder sonstwas.
aber mir fällt dazu der spruch ein "alles was ich hasse ist rassismus und neger", und das ist, glaube ich, eine sehr einfache formel für das, was da passiert. jeder hat seinen lieblingsfeind, sein rotes tuch, der islam hat sich derzeit eben israel ausgesucht. praktisch dabei sind natürlich die nähe zu verschiedenen islamischen staaten, die gemeinsamen heiligtümer, dass die juden ja lange genug die buhmänner waren, sowie ein paar andere dinge mehr.
zum thema buhmänner natürlich können geschichtsbücher - manche zumindest - aufklärung schaffen, weniger im deutschsprachigen raum (da wurde sowas ja verbrannt, sicherheitshalber), aber es gibt ein paar von den überlebenden schriften, einige auch in meinem bücherregal, und mir wird immer ganz bange wenn ich da hineinschaue.
kinder wachsen auf mit dem unbändigen hass auf israel, den sie von ihren eltern und geschwistern und allen anderen verwandten lernen. und dieser hass wird so tief eingeprägt in die kleinen seelen, dass für nichts anderes mehr raum bleibt.
andererseits: wie kann man von einem fünfjährigen, der noch nicht einmal lesen und schreiben kann, erwarten dass er sich "woanders" informiert? wie soll ein kind unterscheiden können? und nicht nur die verwandtschaft, auch die lehrer in der koranschule, die presse, die nachbarn, alle sind einer meinung.
was würde geschehen, wenn einer aus der reihe ausbräche? ächtung im besten fall, prügel sicher, gefängnis wahrscheinlich, tod womöglich? mit dieser gewissheit sich hinzustellen und "nein" zu sagen ist sehr, sehr viel verlangt. das funktioniert nur, wenn ganz viele überall gleichzeitig aufstehen und nein sagen.
eigentlich sollten wir in europa ja gelernt haben, wohin derlei fokusierungen führen, aber haben wir das gelernt? wie viele menschen leugnen noch immer, was passiert ist? andererseits, wenn diese menschen jetzt plötzlich zugeben was sie bisher geleugnet haben, wie sollen sie das tun? sich hinstellen und sagen: ich habe mich geirrt, selber angelogen, nicht nachgedacht, einfach weggeschaut, nicht geglaubt oder schon geglaubt, nicht wahrhaben wollen, mit der masse mitgegrölt, bin mit den anderen mitgelaufen, wollte meine ziele erreichen, ...?
wie viele menschen waren in ostdeutschland denn, bitte schön, linientreu, weil man sie erpresst hat: ohne linientreue keine ordentliche wohnung, kein studium, kein auto, keine beförderung, keine anständige pflegestelle für die omma.
wie viele treten denn heute noch einer partei bei "damit sie was erreichen können"? und wie viele sind katholisch "weil sich das so gehört, und man sonst nichts gilt im dorf"?
wenn man einmal gelernt hat sich hinzustellen und zu sagen "ich weiss, dass ich strafe verdient habe, und bitte um eine gehörige solche", dann ist vieles einfacher im leben. aber es ist unendlich schwer das zu lernen, und noch schwerer es zu leben. und noch viel schwerer ist es, wenn man erpresst werden kann, gleichgültig womit.
viele der fanatiker haben nichts - oder nur sehr wenig - zu verlieren, um so leichter ist es, sie auch im wahrsten sinne des wortes in den krieg zu schicken. und die, die sie schicken, die haben ja gute vorbilder: http://de.wikipedia.org/wiki/Assassinen. ein wenig hat sich verändert seither in den lebensweise, den staatsgrenzen, den mitteln zum zweck, aber der grundgedanke hat sich nicht verändert. immer noch wird jedem, der im kampf für oder um den glauben stirbt, das ewige heil versprochen.
wir alle haben noch einen langen, langen weg vor uns.
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Donnerstag, 20. Juli 2006
in the heat of the öffis, die fortsetzung
kelef, 01:56h
frau kelef war ja dienstags beim arzt der kontrolle wegen halsschlagaderdurchflusses (alles prächtig), die beschwerden und das gefühl wie nach einem heftigen seitlichen gurgelschlag, der geschwollene hals etc, tja, daran solle sie sich schon mal gewöhnen.
dann auch gleich zum augenarzt, augendruck in ordnung, blutdruck weniger, ob nicht vielleicht ein baldiger besuch beim praktischen arzt, jetzt gleich zum beispiel?
frau kelef schaut auf's thermometer, ruft ein taxi - mit klimaanlage - und begibt sich zum herrn doktor. kühl und ausgeruht (is ja alles relatives subjektives empfinden) betritt sie die ordination, wartet ein wenig, kommt zum herr doktor, meint der "um gottes willen, wie schauen sie denn aus?" misst blutdruck, schaut, noch einmal "na bravo, des is a schweinerei. was ham's denn g'macht?" na ja, 200 / 90, gewohnt ist er maximal 150 / 80, wenn frau kelef wieder einmal fast rennen muss weil sie kurz vor der sperrstunde noch was von ihm braucht. im allgemeinen ist frau kelefs blutdruck nämlich einer, der eher nach unten abpascht auf ebenfalls nicht sehr verträgliche z.b. 110 / 60, aber das ist ja weniger bedrohlich, zwei doppelte mokka, passt wieder.
also zu den verschiedenen pulverln noch einen blutdrucksenker, mit ein paar weiteren nebenwirkungen (der rest hat ja keine, hahaha), und hitze und aufregung meiden, und schnelle bewegungen etc. bis zur stabilisierung auch. also hausarrest für ein paar tage, kann man auch krankenstand sagen dazu. "und jetzt schauen sie, dass sie nach haus kommen, und nehmen's das zeug da, sie kennen sich eh aus. und jetzt raus, bevor sie mir tot umfallen da in der ordination, was machert denn das für einen eindruck. und fahrens mit keine öffis, die hitz halten's sicher net aus."
frau kelef hat jetzt schwindelattacken, heftige kopfschmerzen, ödeme in händen und füssen (nehmen wir halt noch ein tabletterl, ein halbes), aber der blutdruck ist lt. apotheke auf 160 / 90, allerdings muss man da durch die hitze hinstolpern, aber die hunt hatte sowieso einen druck auf der blase und hat frauchen gestützt.
nach einer kleinen ruhepause dann abends noch ein wenig internetz, und was lesen frau kelefs vom star getrübte augen unter:
http://wien.orf.at/stories/123664/
zur sicherheit hier noch einmal der ganze text:
Klimazüge vielleicht erst ab Jänner
Bis zu sechs Monate könnte es nach dem Einspruch des Verkehrsarbeitsinspektorats dauern, bis die neuen klimatisierten U-Bahn-Züge der Wiener Linien auch tatsächlich eingesetzt werden können.
Seit zwei Jahren wird genehmigt
Unglücklich gab man sich am Mittwoch bei den Wiener Linien über die unvorhergesehene Verzögerung. Wenige Tage vor Ablauf der Frist hatte das im Verkehrsministerium angesiedelte Verkehrsarbeitsinspektorat überraschend die Betriebsgenehmigung für die neuen U-Bahn-Züge beeinsprucht.
Weitere Unterlagen zum Beispiel Wegzeitdiagramme für den Evakuierungsfall oder Daten zu Vibrationen in der Fahrerkabine wurden angefordert.
Prototyp bereits seit 2001 auf Schiene
Gerhard Schillinger von den Wiener Linien betonte, dass bei einer Übung zur Evakuierung alles tadellos funktioniert habe. Eigentlich hätten die neuen U-Bahnzüge ab Mittwoch eingesetzt werden sollen.
Die Forderungen aus dem Ministerium seien umso unverständlicher, da seit 2001 ein Prototyp des V-Wagens im Wiener-Linien-Netz unterwegs ist. Dieser sei nahezu identisch mit den anderen neuen Garnituren und verfüge über alle notwendigen Genehmigungen.
Verfahren könnte Monate dauern
Mit der neuerlichen Verzögerung dauert das Genehmigungsverfahren für die längst fertig gestellten Züge bereits zwei Jahre.
Wenn das Ministerium nun den Vorgaben seines Arbeitsinspektoriats zustimme, müsse das Verfahren in die zweite Instanz gehen. Es könne Wochen, maximal aber auch sechs Monate dauern, bis die neuen Züge eingesetzt werden können, so Schillinger.
ÖVP für Zuwarten
Die Wiener ÖVP sprach sich dafür aus, mit der Inbetriebnahme der neuen U-Bahn-Züge noch zu warten. Deren Einsatz ohne Brandschutz- und Katastrophenpläne könne im schlimmsten Fall lebensgefährlich sein.
aus ffrüheren meldungen zu diesem thema:
wien.ORF.at; 4.7.06 Alle Genehmigungen erteilt
Anfang Juli schien sich die Hoffnung vieler Fahrgäste auf klimatisierte U-Bahnzüge in Wien noch demnächst zu erfüllen.
wien.ORF.at; 4.7.06 Klimatisierte Busse bald unterwegs
Die Wiener Linien bekommen neue Autobusse: Die Niederflurbusse verfügen über 33 Sitz- und 51 Stehplätze und sind vollklimatisiert.
wien.ORF.at; 18.7.06 Anstieg bei U-Bahn-Störungen
Was eingefleischte "Öffi"-Fahrer schon längst zu wissen glaubten, wurde nun auch von den Wiener Linien bestätigt. Die technischen Probleme bei der U-Bahn häufen sich. Zuletzt sei eine massive Steigerung verzeichnet worden.
in london mass man heute in den u-bahnen liebliche 47°C, in den bussen hervorragende 52°C, stand auch noch irgendwo.
frau kelef freut sich, ganz ungemein, und mutiert jetzt zum grottenolm, in der nacht ist es kühler. und grottenolme schickt man tagsüber bei solchen temperaturen nicht hackeln. so.
dann auch gleich zum augenarzt, augendruck in ordnung, blutdruck weniger, ob nicht vielleicht ein baldiger besuch beim praktischen arzt, jetzt gleich zum beispiel?
frau kelef schaut auf's thermometer, ruft ein taxi - mit klimaanlage - und begibt sich zum herrn doktor. kühl und ausgeruht (is ja alles relatives subjektives empfinden) betritt sie die ordination, wartet ein wenig, kommt zum herr doktor, meint der "um gottes willen, wie schauen sie denn aus?" misst blutdruck, schaut, noch einmal "na bravo, des is a schweinerei. was ham's denn g'macht?" na ja, 200 / 90, gewohnt ist er maximal 150 / 80, wenn frau kelef wieder einmal fast rennen muss weil sie kurz vor der sperrstunde noch was von ihm braucht. im allgemeinen ist frau kelefs blutdruck nämlich einer, der eher nach unten abpascht auf ebenfalls nicht sehr verträgliche z.b. 110 / 60, aber das ist ja weniger bedrohlich, zwei doppelte mokka, passt wieder.
also zu den verschiedenen pulverln noch einen blutdrucksenker, mit ein paar weiteren nebenwirkungen (der rest hat ja keine, hahaha), und hitze und aufregung meiden, und schnelle bewegungen etc. bis zur stabilisierung auch. also hausarrest für ein paar tage, kann man auch krankenstand sagen dazu. "und jetzt schauen sie, dass sie nach haus kommen, und nehmen's das zeug da, sie kennen sich eh aus. und jetzt raus, bevor sie mir tot umfallen da in der ordination, was machert denn das für einen eindruck. und fahrens mit keine öffis, die hitz halten's sicher net aus."
frau kelef hat jetzt schwindelattacken, heftige kopfschmerzen, ödeme in händen und füssen (nehmen wir halt noch ein tabletterl, ein halbes), aber der blutdruck ist lt. apotheke auf 160 / 90, allerdings muss man da durch die hitze hinstolpern, aber die hunt hatte sowieso einen druck auf der blase und hat frauchen gestützt.
nach einer kleinen ruhepause dann abends noch ein wenig internetz, und was lesen frau kelefs vom star getrübte augen unter:
http://wien.orf.at/stories/123664/
zur sicherheit hier noch einmal der ganze text:
Klimazüge vielleicht erst ab Jänner
Bis zu sechs Monate könnte es nach dem Einspruch des Verkehrsarbeitsinspektorats dauern, bis die neuen klimatisierten U-Bahn-Züge der Wiener Linien auch tatsächlich eingesetzt werden können.
Seit zwei Jahren wird genehmigt
Unglücklich gab man sich am Mittwoch bei den Wiener Linien über die unvorhergesehene Verzögerung. Wenige Tage vor Ablauf der Frist hatte das im Verkehrsministerium angesiedelte Verkehrsarbeitsinspektorat überraschend die Betriebsgenehmigung für die neuen U-Bahn-Züge beeinsprucht.
Weitere Unterlagen zum Beispiel Wegzeitdiagramme für den Evakuierungsfall oder Daten zu Vibrationen in der Fahrerkabine wurden angefordert.
Prototyp bereits seit 2001 auf Schiene
Gerhard Schillinger von den Wiener Linien betonte, dass bei einer Übung zur Evakuierung alles tadellos funktioniert habe. Eigentlich hätten die neuen U-Bahnzüge ab Mittwoch eingesetzt werden sollen.
Die Forderungen aus dem Ministerium seien umso unverständlicher, da seit 2001 ein Prototyp des V-Wagens im Wiener-Linien-Netz unterwegs ist. Dieser sei nahezu identisch mit den anderen neuen Garnituren und verfüge über alle notwendigen Genehmigungen.
Verfahren könnte Monate dauern
Mit der neuerlichen Verzögerung dauert das Genehmigungsverfahren für die längst fertig gestellten Züge bereits zwei Jahre.
Wenn das Ministerium nun den Vorgaben seines Arbeitsinspektoriats zustimme, müsse das Verfahren in die zweite Instanz gehen. Es könne Wochen, maximal aber auch sechs Monate dauern, bis die neuen Züge eingesetzt werden können, so Schillinger.
ÖVP für Zuwarten
Die Wiener ÖVP sprach sich dafür aus, mit der Inbetriebnahme der neuen U-Bahn-Züge noch zu warten. Deren Einsatz ohne Brandschutz- und Katastrophenpläne könne im schlimmsten Fall lebensgefährlich sein.
aus ffrüheren meldungen zu diesem thema:
wien.ORF.at; 4.7.06 Alle Genehmigungen erteilt
Anfang Juli schien sich die Hoffnung vieler Fahrgäste auf klimatisierte U-Bahnzüge in Wien noch demnächst zu erfüllen.
wien.ORF.at; 4.7.06 Klimatisierte Busse bald unterwegs
Die Wiener Linien bekommen neue Autobusse: Die Niederflurbusse verfügen über 33 Sitz- und 51 Stehplätze und sind vollklimatisiert.
wien.ORF.at; 18.7.06 Anstieg bei U-Bahn-Störungen
Was eingefleischte "Öffi"-Fahrer schon längst zu wissen glaubten, wurde nun auch von den Wiener Linien bestätigt. Die technischen Probleme bei der U-Bahn häufen sich. Zuletzt sei eine massive Steigerung verzeichnet worden.
in london mass man heute in den u-bahnen liebliche 47°C, in den bussen hervorragende 52°C, stand auch noch irgendwo.
frau kelef freut sich, ganz ungemein, und mutiert jetzt zum grottenolm, in der nacht ist es kühler. und grottenolme schickt man tagsüber bei solchen temperaturen nicht hackeln. so.
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Samstag, 15. Juli 2006
in the heat of the öffis
kelef, 04:06h
würde ich gerne die konstrukteure ebenderselben einsperren, bei hochsommerlichen temperaturen, nicht wirklich zu öffnenden fenstern, und mit einem bunten mix aus den üblichen 50% fahrgästen, die frau ja so entsetzlich auf die eierstöcke gehen können. zum trösten der konstrukteure sollte man dann die dazusperren, die den umstieg auf die öffis so propagieren.
am morgen wären da im repertoire:
die erschöpften jugendlichen, die drei sitze pro arsch brauchen: einen für ebendenselben, einen für den rucksack, einen für die grindigen hinterläufe in fllipflops
die stolzen mütter mit den zombie-kindern, den greinenden, lästigen, die mit drei jahren wie die kleinen prinzen oder, seltener, prinzessinnen, mit angeschissenen windeln im buggy sitzen, und denen pausenlos schokozeugs, softdrinks, gummibärlis u.ä. in die sabbrichten münder gestopft werden, aus denen diese gesunden nahrungsmittel dann sorgsam eingespeichelt den mitreisenden in auf die schuhe tropfen
die gestalten, die unüberriechbar in der panier vom vortag stecken
die frisch parfümierten, die zwanzig ung nicht nur etwa zehn meter gegen den wind nach unmengen von mindestens dreierlei neuen parfums stinken
die, denen die erfindung der seife bis dato verborgen blieb
die, denen die erfindung des deodorants ein geheimnis blieb
nicht zu vergessen auch die, die am frühen vormittag schon vor fett triefende, unoversmellably billige leberkäs-semmeln in sich hineinmampfen, während ihnen der senf in die bartstoppeln rinnt
gerne auch ein paar von den sich schon morgens gesund, nämlich mit broccoli-käse-pizza, ernährenden
und dann dazu noch mindestens ein oder zwei diätbewusste, die mit dem grösstmöglichst aufzubringenden wissenschaftlichen interesse ihr fruchtjoghurt im stehen in einer überfüllten u-bahn löffelchenweise mit spitzen lippen zu sich nehmen, natürlich nur, nachdem sie konsistenz, geruch, fruchtanteil etc. ebenfalls löffelchenweise kontrolliert haben
ferner nehmen wir dann noch ein paar handyfonanierende, die genau schildern: wie lange sie sich die zähne mit welcher bürste wie lange geputzt haben - wie die verdauung am vortag gewesen sei - was man zu weihnachten 2010 gerne geschenkt gekriegt hätte - "oida, heast, des woa vui geilo" - "na, do nimm i ma an stond", wichtig auch sehr, dass der, der so cool ausgeschaut hat mit dem super styling vielleicht da oder dort gesichtet werden könnte
das krönen wir dann noch mit ein paar wichtigen geschäftsmännern, mit aktenkoffer und riesenzeitung, vermittels derer man ungehindert in fremde augenhöhlen stechen kann
die anderen 50% der fahrgäste kauern verängstigt in den winkeln, glücklich, wer einen sitzplatz ergattern konnte, aber nur bis zu dem moment, da ein sturzbesoffener sandler, vollgepisst und in der kleidung von der vorvorwoche sich neben einen setzt. wahlweise ist es aber auch die fünfzehnjährige junge schönheit, die sich offensichtlich gerade für einen maskenball schminkt, oder der hoffnungsvolle vierzehnjährige pseudomacho, der mit seiner ohrhorchmusik vom letzten waggon aus auch noch die fahrerkabine zu beschallen bemüht ist
und das um acht uhr morgens, bei gemessenen 30 °C im waggon.
wirklich interessant aber wird es abends, da hat es dann nämlich mindestens um die 40°C, in wien fährt ja auch die u-bahn aus historischen gründen viele strecken quasi an der frischen luft, nur dass die luft in der stadt nicht frisch, sondern bäh ist, was an den abgasen liegt, und im sommer auch noch heiss, was an der sonne liegt, von der die blechernen wägelchen ja sorgsam aufgeheizt werden den ganzen tag, da nützt der fahrtwind gar nichts.
abends, also, hätten wir dann im angebot:
die berufstätigen frauen, die noch schnell nach dem büro einkaufen waren, mit pro kopf und nase einer handtasche, einer zeitschrift, drei einkaufssackerln, gerne auch noch einem körberl mit, sagen wir einmal, überreifen erdbeeren, auf drei handys gleichzeitig telefonierend - mit der freundin, dem mann und dem hausfreund
die berufstätigen männer, die total erschöpft dringend noch telefonisch nach dem rechten rufen müssen, während sie ihr statussymbol, die grossformatigste zeitung, vor die eine eigene nase und gleichermassen auch viele fremde nasen halten
die weiblichen und männlichen jugendlichen, natürlich ebenfalls mit mindestens einem handy bewaffnet, ohrhorchstöpsel im nicht telefonierenden ohr und laut allen mitteilend, sie verstünden jetzt nix, die anderen telefonierten so laut, de san scho olle terisch, de oitn
dazwischen ein paar arbeiter, dreckig und verschwitzt (auf baustellen in wien scheint wasser knapp zu sein), gerne mit nacktem oberkörper, bewaffnet mit einem bier, einem kebap, einem handy, unter dem arm eine zeitung, das hemd, ein paar arbeitsschuhe (die füsse mit den pilznägeln stecken längst in neckischen trekker-sandalen), die socken hängen lustig aus dem hosenbund
die vornehme dame, deren auto gerade in der reparatur ist, und die jetzt - welche zumutung - ein öffentliches verkehrsmittel benutzen muss. sie sudert in zwei handys gleichzeitig, und balanciert auf ihrer gefälschten vuitton-tasche gekonnt eine zeitung und ein schüsselchen mit frischen salatblättchen, von denen sie ab und an ein mit einem plastikgäbelchen sorgsam aufgespiesstes erst in ein becherchen mit dressing taucht und dann zwischen den vom billigen ungarn mit jacketkronen versehenen (natürlich nur die vorderen, die anderen sieht man ja kaum) hauern hinter den aufgespritzten, schlecht geschminkten lippen verschwinden lässt. gleichzeitig blättert sie in einem modejournal
ein paar y-chromosomenträger mit vetrauenerweckendem äußeren kommen vom schwimmen. sie sind tierlieb und haben ihre hunde auf die donauinsel mitgenommen. die hunde sind gross wie kälber, haben ein gebiss wie tasmanische teufel, ein ähnlich leutseliges verhalten und keinen rüsselverschluss an, aber dafür lange haare die sicher erst am übernächsten tag trocken sein werden. in diesen haaren kleben noch ein paar fischgräten, etwas grünzeug, ein gänseblümchen und etwas, das gar nicht gut riecht. die herrchen "san peckt auf an tintenfisch" und unterhalten sich bei jeweils einem bierchen - fallweise auch einem doppler - darüber, wie ihre hündelein das letzte mal ein anderes hündelein halbtot gemacht hätten. ihre nassen badetücher werfen sie den anderen fahrgästen zur erfrischung in die nacken, leider sind - dem geruch nach zu urteilen - auch die hunde längere zeit darauf gelegen.
ein in der folge für den rest seines lebens zu stein erstarrtes kleinkind wird von einem der hündelein besabbert. das kind hat zwar anschliessend ein sauberes gesicht, die angstgeschüttelte mutter verwehrt sich aber dagegen, dass das hündelein auch noch die sache mit der vollen windel in angriff nimmt, und wird ergo vom hundebesitzer dahingehend ermahnt, sich nicht anzusch..., sonst röche sie wie ihr bankert. gott sei dank ist die mutter türkin und versteht kein deutsch, dieses schon gar nicht, und kann also nur flüchten, was weitere eskalationen verhindert
die frohe gesellschaft wird in der zwischenzeit von ein paar radfahrern ergänzt, die ihrem zustand nach von der tour de france kommen, und die erschöpft und heimwehtrunken beim einsteigen ihre räder gegen die aussteigenden passagiere stemmen, was weder dem passagierfluss noch dem weiterkommen des zuges wirklich zuträglich ist
die hoffnungsvolle jugend wiens hat sich - während das alter die steuern verdiente - ausgeruht und gepflegt, und bei allen aufenthalten kommen duftende, parfümierte, und natürlich telefonierende mägdelein und knäbelein zur tür herein, die alle am verdursten sein müssen, denn sonst hätten sie nicht samt und sonders verschieden stinkende power-getränke-dosen in händen, aus denen sie immer wieder ein schluck nehmen müssen, wobei jeweils zumindest einem nebenstehenden eine rippenprellung zugefügt werden kann
eine esoterikerin balanciert ihr körblein mit vor drei stunden frisch gepflückten und natürlich schon welken wiesenblümchen genau unter der nase des mannes mit den vielen bart- und nasenhaaren, der seinem nies- und hustenanfall mit tränenflussbegleitung nach mit sicherheit an heuschnupfen leidet, während sie ihren mund alle drei minuten mit wasser befeuchtet, ungefähr ein halbes teelöffelchen voll, genippt aus der flasche mit dem komplizierten drehverschluss. die flasche liegt unten im korb und muss immer mühsam "geh, halten's mir das doch einmal, na, wos is, i hob an duascht" - unter den mit allergenen werfenden (wer kann es ihnen verdenken) blümchen herausgeholt werden
gegen die fahrräder stemmen sich in der zwischenzeit noch ein paar pensionisten mit zwiebelmercedessen, die just um diese und keine andere tageszeit, es ist ja immerhin schon dienstag und 18.oo uhr, die erdäpfel für den salat am sonntag transportieren müssen. da der eine pensionist schlecht hört, wissen jetzt auch die fahrgäste in den nachbarwaggons dass die gerti keine g'scheiten schnitzel machen kann. und auch keine torte, do muass die malli wieda, waasst eh, de mit de blaachten hoa, wois jung sei wü
auch ein paar mütter mit mindestens jeweils drei kindern im vorschulalter steigen zu. die kinder sind quengelig, die mütter wollen sich miteinander unterhalten, den ganzen nachmittag waren sie zusammen und haben keine zeit zum reden gehabt, wenigstens jetzt in der u-bahn. die kinder sollen schauen, dass sie einen sitzplatz kriegen, die kleinen kann man ja übersehen in dem gedränge, und wenn sie sich ordentlich ausbreiten kriegen sie auch noch jedes einen gameboy, was zu essen, was zu trinken, und das handy damit sie dem papa sagen können, was sie den ganzen tag gemacht haben, und dass sie in fünfzehn minuten sowieso zu hause sein werden.
an manchen tagen beglückt noch ein junges geschwisterpaar die fahrgäste. er versucht sich mit einer mischung aus 18-ton-musik und rumänischer folklore auf einer gottseidank kleinen harmonika, während sie wortlos mit einem joghurtbecher herumbettelt
vorigen freitag stand die strassenbahn bei 33°C im schatten auf einer brücke still, 20 minuten lang. in der prallen sonne. ohne benachrichtigung der fahrgäste über den grund des aufenthaltes. stieg man aus, konnte man sich seinen reim machen: in der prallen sonne, im nicht den geringsten schatten spendenden wartehäuschen, lag unter der bank ein mann. auf der kleinen bank des wartehäuschens lag eine bierdose, aus der es auf seinen kopf tropfte. der strassenbahnfahrer hatte die polizei gerufen, und alle mussten warten bis die kam. hinter der einen bim standen dann noch zwei, ebenfalls in der sonne
schon klar, um die jahreszeit regt sich jeder über so was auf. aber muss halt sein, ist wo anders auch nicht viel besser. nur: der nächste, der mir was von den vorteilen des öffi-fahrens erzählt und dabei selber mit dem auto unterwegs ist, der rennt gefälligst um sein leben. und zwar schnell. hinter ihm sind die tasmanischen windelfetischisten, extra von mir bestochen.
am morgen wären da im repertoire:
die erschöpften jugendlichen, die drei sitze pro arsch brauchen: einen für ebendenselben, einen für den rucksack, einen für die grindigen hinterläufe in fllipflops
die stolzen mütter mit den zombie-kindern, den greinenden, lästigen, die mit drei jahren wie die kleinen prinzen oder, seltener, prinzessinnen, mit angeschissenen windeln im buggy sitzen, und denen pausenlos schokozeugs, softdrinks, gummibärlis u.ä. in die sabbrichten münder gestopft werden, aus denen diese gesunden nahrungsmittel dann sorgsam eingespeichelt den mitreisenden in auf die schuhe tropfen
die gestalten, die unüberriechbar in der panier vom vortag stecken
die frisch parfümierten, die zwanzig ung nicht nur etwa zehn meter gegen den wind nach unmengen von mindestens dreierlei neuen parfums stinken
die, denen die erfindung der seife bis dato verborgen blieb
die, denen die erfindung des deodorants ein geheimnis blieb
nicht zu vergessen auch die, die am frühen vormittag schon vor fett triefende, unoversmellably billige leberkäs-semmeln in sich hineinmampfen, während ihnen der senf in die bartstoppeln rinnt
gerne auch ein paar von den sich schon morgens gesund, nämlich mit broccoli-käse-pizza, ernährenden
und dann dazu noch mindestens ein oder zwei diätbewusste, die mit dem grösstmöglichst aufzubringenden wissenschaftlichen interesse ihr fruchtjoghurt im stehen in einer überfüllten u-bahn löffelchenweise mit spitzen lippen zu sich nehmen, natürlich nur, nachdem sie konsistenz, geruch, fruchtanteil etc. ebenfalls löffelchenweise kontrolliert haben
ferner nehmen wir dann noch ein paar handyfonanierende, die genau schildern: wie lange sie sich die zähne mit welcher bürste wie lange geputzt haben - wie die verdauung am vortag gewesen sei - was man zu weihnachten 2010 gerne geschenkt gekriegt hätte - "oida, heast, des woa vui geilo" - "na, do nimm i ma an stond", wichtig auch sehr, dass der, der so cool ausgeschaut hat mit dem super styling vielleicht da oder dort gesichtet werden könnte
das krönen wir dann noch mit ein paar wichtigen geschäftsmännern, mit aktenkoffer und riesenzeitung, vermittels derer man ungehindert in fremde augenhöhlen stechen kann
die anderen 50% der fahrgäste kauern verängstigt in den winkeln, glücklich, wer einen sitzplatz ergattern konnte, aber nur bis zu dem moment, da ein sturzbesoffener sandler, vollgepisst und in der kleidung von der vorvorwoche sich neben einen setzt. wahlweise ist es aber auch die fünfzehnjährige junge schönheit, die sich offensichtlich gerade für einen maskenball schminkt, oder der hoffnungsvolle vierzehnjährige pseudomacho, der mit seiner ohrhorchmusik vom letzten waggon aus auch noch die fahrerkabine zu beschallen bemüht ist
und das um acht uhr morgens, bei gemessenen 30 °C im waggon.
wirklich interessant aber wird es abends, da hat es dann nämlich mindestens um die 40°C, in wien fährt ja auch die u-bahn aus historischen gründen viele strecken quasi an der frischen luft, nur dass die luft in der stadt nicht frisch, sondern bäh ist, was an den abgasen liegt, und im sommer auch noch heiss, was an der sonne liegt, von der die blechernen wägelchen ja sorgsam aufgeheizt werden den ganzen tag, da nützt der fahrtwind gar nichts.
abends, also, hätten wir dann im angebot:
die berufstätigen frauen, die noch schnell nach dem büro einkaufen waren, mit pro kopf und nase einer handtasche, einer zeitschrift, drei einkaufssackerln, gerne auch noch einem körberl mit, sagen wir einmal, überreifen erdbeeren, auf drei handys gleichzeitig telefonierend - mit der freundin, dem mann und dem hausfreund
die berufstätigen männer, die total erschöpft dringend noch telefonisch nach dem rechten rufen müssen, während sie ihr statussymbol, die grossformatigste zeitung, vor die eine eigene nase und gleichermassen auch viele fremde nasen halten
die weiblichen und männlichen jugendlichen, natürlich ebenfalls mit mindestens einem handy bewaffnet, ohrhorchstöpsel im nicht telefonierenden ohr und laut allen mitteilend, sie verstünden jetzt nix, die anderen telefonierten so laut, de san scho olle terisch, de oitn
dazwischen ein paar arbeiter, dreckig und verschwitzt (auf baustellen in wien scheint wasser knapp zu sein), gerne mit nacktem oberkörper, bewaffnet mit einem bier, einem kebap, einem handy, unter dem arm eine zeitung, das hemd, ein paar arbeitsschuhe (die füsse mit den pilznägeln stecken längst in neckischen trekker-sandalen), die socken hängen lustig aus dem hosenbund
die vornehme dame, deren auto gerade in der reparatur ist, und die jetzt - welche zumutung - ein öffentliches verkehrsmittel benutzen muss. sie sudert in zwei handys gleichzeitig, und balanciert auf ihrer gefälschten vuitton-tasche gekonnt eine zeitung und ein schüsselchen mit frischen salatblättchen, von denen sie ab und an ein mit einem plastikgäbelchen sorgsam aufgespiesstes erst in ein becherchen mit dressing taucht und dann zwischen den vom billigen ungarn mit jacketkronen versehenen (natürlich nur die vorderen, die anderen sieht man ja kaum) hauern hinter den aufgespritzten, schlecht geschminkten lippen verschwinden lässt. gleichzeitig blättert sie in einem modejournal
ein paar y-chromosomenträger mit vetrauenerweckendem äußeren kommen vom schwimmen. sie sind tierlieb und haben ihre hunde auf die donauinsel mitgenommen. die hunde sind gross wie kälber, haben ein gebiss wie tasmanische teufel, ein ähnlich leutseliges verhalten und keinen rüsselverschluss an, aber dafür lange haare die sicher erst am übernächsten tag trocken sein werden. in diesen haaren kleben noch ein paar fischgräten, etwas grünzeug, ein gänseblümchen und etwas, das gar nicht gut riecht. die herrchen "san peckt auf an tintenfisch" und unterhalten sich bei jeweils einem bierchen - fallweise auch einem doppler - darüber, wie ihre hündelein das letzte mal ein anderes hündelein halbtot gemacht hätten. ihre nassen badetücher werfen sie den anderen fahrgästen zur erfrischung in die nacken, leider sind - dem geruch nach zu urteilen - auch die hunde längere zeit darauf gelegen.
ein in der folge für den rest seines lebens zu stein erstarrtes kleinkind wird von einem der hündelein besabbert. das kind hat zwar anschliessend ein sauberes gesicht, die angstgeschüttelte mutter verwehrt sich aber dagegen, dass das hündelein auch noch die sache mit der vollen windel in angriff nimmt, und wird ergo vom hundebesitzer dahingehend ermahnt, sich nicht anzusch..., sonst röche sie wie ihr bankert. gott sei dank ist die mutter türkin und versteht kein deutsch, dieses schon gar nicht, und kann also nur flüchten, was weitere eskalationen verhindert
die frohe gesellschaft wird in der zwischenzeit von ein paar radfahrern ergänzt, die ihrem zustand nach von der tour de france kommen, und die erschöpft und heimwehtrunken beim einsteigen ihre räder gegen die aussteigenden passagiere stemmen, was weder dem passagierfluss noch dem weiterkommen des zuges wirklich zuträglich ist
die hoffnungsvolle jugend wiens hat sich - während das alter die steuern verdiente - ausgeruht und gepflegt, und bei allen aufenthalten kommen duftende, parfümierte, und natürlich telefonierende mägdelein und knäbelein zur tür herein, die alle am verdursten sein müssen, denn sonst hätten sie nicht samt und sonders verschieden stinkende power-getränke-dosen in händen, aus denen sie immer wieder ein schluck nehmen müssen, wobei jeweils zumindest einem nebenstehenden eine rippenprellung zugefügt werden kann
eine esoterikerin balanciert ihr körblein mit vor drei stunden frisch gepflückten und natürlich schon welken wiesenblümchen genau unter der nase des mannes mit den vielen bart- und nasenhaaren, der seinem nies- und hustenanfall mit tränenflussbegleitung nach mit sicherheit an heuschnupfen leidet, während sie ihren mund alle drei minuten mit wasser befeuchtet, ungefähr ein halbes teelöffelchen voll, genippt aus der flasche mit dem komplizierten drehverschluss. die flasche liegt unten im korb und muss immer mühsam "geh, halten's mir das doch einmal, na, wos is, i hob an duascht" - unter den mit allergenen werfenden (wer kann es ihnen verdenken) blümchen herausgeholt werden
gegen die fahrräder stemmen sich in der zwischenzeit noch ein paar pensionisten mit zwiebelmercedessen, die just um diese und keine andere tageszeit, es ist ja immerhin schon dienstag und 18.oo uhr, die erdäpfel für den salat am sonntag transportieren müssen. da der eine pensionist schlecht hört, wissen jetzt auch die fahrgäste in den nachbarwaggons dass die gerti keine g'scheiten schnitzel machen kann. und auch keine torte, do muass die malli wieda, waasst eh, de mit de blaachten hoa, wois jung sei wü
auch ein paar mütter mit mindestens jeweils drei kindern im vorschulalter steigen zu. die kinder sind quengelig, die mütter wollen sich miteinander unterhalten, den ganzen nachmittag waren sie zusammen und haben keine zeit zum reden gehabt, wenigstens jetzt in der u-bahn. die kinder sollen schauen, dass sie einen sitzplatz kriegen, die kleinen kann man ja übersehen in dem gedränge, und wenn sie sich ordentlich ausbreiten kriegen sie auch noch jedes einen gameboy, was zu essen, was zu trinken, und das handy damit sie dem papa sagen können, was sie den ganzen tag gemacht haben, und dass sie in fünfzehn minuten sowieso zu hause sein werden.
an manchen tagen beglückt noch ein junges geschwisterpaar die fahrgäste. er versucht sich mit einer mischung aus 18-ton-musik und rumänischer folklore auf einer gottseidank kleinen harmonika, während sie wortlos mit einem joghurtbecher herumbettelt
vorigen freitag stand die strassenbahn bei 33°C im schatten auf einer brücke still, 20 minuten lang. in der prallen sonne. ohne benachrichtigung der fahrgäste über den grund des aufenthaltes. stieg man aus, konnte man sich seinen reim machen: in der prallen sonne, im nicht den geringsten schatten spendenden wartehäuschen, lag unter der bank ein mann. auf der kleinen bank des wartehäuschens lag eine bierdose, aus der es auf seinen kopf tropfte. der strassenbahnfahrer hatte die polizei gerufen, und alle mussten warten bis die kam. hinter der einen bim standen dann noch zwei, ebenfalls in der sonne
schon klar, um die jahreszeit regt sich jeder über so was auf. aber muss halt sein, ist wo anders auch nicht viel besser. nur: der nächste, der mir was von den vorteilen des öffi-fahrens erzählt und dabei selber mit dem auto unterwegs ist, der rennt gefälligst um sein leben. und zwar schnell. hinter ihm sind die tasmanischen windelfetischisten, extra von mir bestochen.
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