Freitag, 8. April 2005
lustige referrer
immer wieder. fallen mir auch immer ein paar geschichten ein.

zum pokerspielen zum beispiel konnte mein vater berichten:

er war als offizier in magdeburg stationiert, und aus fadesse und einigen anderen dummen gründen begann er poker zu spielen. als er dann dachte, er könne es, spielte er auch schon manchmal um grössere einsätze.

wie es das glücksspiel so an sich hat, kann man dabei gewinnen oder verlieren. manchmal gewann er, manchmal verlor er.

es war die zeit, in der die deutschen offiziere noch ihr geld bekamen und es auch ausgaben, tanzen und feiern gingen, fein dinierten und auch sonst auf wenig verzichteten.

so erfüllte er sich auch einen traum und kaufte sich einen sportwagen, einen funkelnagelneuen "horch".

und übermut tut selten gut. vattern verspielte das hübsche auto innerhalb einer nacht beim poker, er hatte tolle karten (für den anderen).

vom kartenspielen war er für den rest seines lebens so geheilt, dass er mit mir und meinem bruder nicht einmal tierquartett spielte. nie. nur schach und mensch-ärgere-dich-nicht.

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Sonntag, 3. April 2005
frühling ist
wenn im blumenkistl auf dem fensterbrett die hyazinthen blühen
die hunt auf dem wienerberg das erste fussbad nimmt
der katz auf dem daunenpolster im offenen fenster in der sonne liegt
die ersten jungen zebrafinken flugübungen machen
die falken zwei häuser weiter anfangen ihr nest einzurichten
frau kelef im schanigarten sitzen kann
das eisgeschäft wieder offen hat
die bäume und sträucher die ersten grünen blättchen haben
die luft nach sonne riecht.

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Samstag, 2. April 2005
crazy - die fortsetzung
als er gefunden wurde, hatte er etwas über 12 dag, was zum überleben schon zuwenig ist ohne igelmama, aber zum überwintern gar viel zu wenig.

deshalb musste der stachelzwerg, der noch so jung war dass er sich nicht einmal einrollen konnte (lernen die erst später, sagte die frau tierarzt) im haus überwintern.

das ist ihm so gut bekommen, dass er in der zwischenzeit schon fast 80 dag auf die waage bringt und sich blitzschnell einkugeln kann.

gefüttert wird er mit katzefutter (wegen eiweiss) und getreideflocken (wegen ballaststoffen) und obst (wegen vitaminen) und nicht mit äpfeln (wegen durchfall).

er hat auch eine wasserschüssel, die füllt meine nichte jetzt nur mehr unregelmässig weil sie ihm beibringen will wasser auf steinen zu finden, wie im richtigen igelleben.

crazy muss nämlich, wenn er noch ein wenig gewicht zugelegt hat, zurück in die natur.

damit er dann eine schöne igelfrau findet, darf auch die körperpflege nicht vernachlässigt werden.

entzeckt/floht/wurmt/laust wurde er unverzüglich nach seiner auffindung, aber ostern geschah das schreckliche: die schwester der besten schwägerin von allen, und ausserdem die absolute igelexpertin (ihrer voriges jahr hiess lucky, der heuer otto, und davor gab es noch ganz viele andere) stellte fest, dass crazy zu lange krallen hatte, ganz insbesonders vorderbeins.

also wurde nach einer nagelzange verlangt, und crazy gut zugeredet. der junge mann erwies sich allerdings als ausserordentlich uneinsichtig, faltete die beinchen über das bäuchlein und spielte stachelkugel.



nutzte aber nix, gar nix. das mit dem babygriff - im nacken hochheben - leider auch nicht. war er eben eine hängestachelkugel. versuche, ihn auseinanderzurollen, schlugen fehl. er fauchte kurz aus seinen stacheln heraus, und rollte sich wieder ein.

der versuch der besten schwägerin von allen, dem zwerg mit zartem nachdruck beizukommen, endete mit einem biss in ihren daumen, und dementsprechendem blutverlust.

meiner lieben person - die so etwas gar nicht einsieht - kam dann die idee: mit einer hand am genick hochgehoben, mit der anderen hand in der rückenmitte leichter druck - muskulatur muss sich entspannen, igel kann sich nicht einrollen.



die expertin zwickte dann ganz rasch die hässlichen krallen ab,



und nach einer minute "kuschelte" das monster schon wieder. vorsichtig, halt.





zurück in seiner kaserne zeigte er sich allerdings leicht vergrämt ob der insultationen und warf sein futter herum dass es eine freude war.



ein paar wochen noch, dann wird er in die selbständigkeit entlassen.

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