Sonntag, 8. Oktober 2023
frau kelef hat schon mehr gelacht
kann berichtet werden.

denn es begab sich, dass frau kelef den entschluss fasste nun endgültig wieder auf die beine und von der krücke weg zu kommen, und zu diesem behufe die orthopädin aufsuchte: nämlich die tochter des orthopäden, der frau kelef seinerzeit vor langer zeit schon behandelte, aber halt nicht operierte. als frua kelef die ersten male dort war (1995, bitteschön) war die jetzige orthopädin noch bei den maturavorbereitungen, half aber schon in der ordination und ergo:man kannte sich. der vater war leider in der zwischenzeit an corona gestorben, es trifft ja immer die falschen, die ordination ist in einem neuen haus gegenüber des alten, das weggerissen wurde, aber die alte karteikarte mit sämtlichen anmerkungen ist noch immer da. das macht denen so schnell niemand nach.

wie der vater so die tochter: stechen ganz hervorragend in irgendwelche geheimen körperstellen, man spürt es nicht sonderlich, aber es wirkt. entsprechend gerne geht frau kelef dort hin, denn das mit dem hatschen - die eh schon kaputte lendenwirbelsäule hat durch das "das rechte bein bitte nicht belasten - bitte nur zu 20% belasten" und "sie müssen sich fest auf die krücke stützen" (mit dem arm übrigens, in dem der oberarmknochen schief zusammengewachsen ist nach dem bruch 2010, und das schultergelenk auch, weil die hervorragenden ärzte im ukh den bruch drinnen nicht sahen ...) muss ja irgendwann ein ende haben, frau kelef ist wild entschlossen, und die hände sind auch schon mal in besserer form gewesen: die arthrosen der daumensattelgelenke hindern leider nicht nur am unfallfreien suppenessen, sondern auch am einhändigen führen des kaffeehäferls richtung mund, und von abgerissenen knöpfen etc. wollen wir erst gar nicht reden. und frau kelef hat einmal nadelmalerei betrieben (streumuster des porzellans mit einfädigem moulinex-garn, und so: schluchz). die orthopäden im orthopädischen krankenhaus hatten ja die verabreichung solcher injektionen verweigert, weil die patienten das hineinstechen in so ein entzündetes gelenk als viel zu schmerzhaft empfinden und so weiter und so fort.

frau kelef kennt das aber schon, und wenn jemand pieksen kann ist das halb so wild: stich tut weh (no na), dann ist das gelenk eine halbe stunde bis stunde gefühllos, und dann tut es weniger weh als vorher: alles relativ, also, frau kelef lässt sich gerne pieksen.

was frau kelef weniger gerne hat ist jedoch wenn sie sich bei so einem ausflug im sinne der gesundung eine infektion holt, vermutlich im taxi. so geschehen am 28.08.2023.

nach zwei tagen ein paar stunden reizhusten, dann am nächsten tag ein paar stunden triefauge und -nase, aber die balkontür war offen, die pollen flogen, ein antihistamintabletterl tat das ihre, am nächsten tag kurzes magengrummeln, und dann aber: verstopfung, pflasterstein im magen, beim gedanken an essen fiel frau kelef aus dem gesicht was sie noch gar nicht gegessen hatte, dazwischen schüttelfrost, fieberschübe, schweissausbrüche, die ganze palette. CORONA! sprach die tochter, frau kelef hatte noch zwei tests zu hause, machte den einen (ja, der war nicht abgelaufen oder sonstwie kaputt): kein corona. hausarzt sprach was von es gäbe diverse neue virenmutationen, ich tät mich ja eh auskennen, tun kann man nix ausser warten bis es vorbei ist. das dauerte dann auch nur geschlagene vier wochen bis sich ein licht am horizont abzeichnete, in der zwischenzeit meinte auch ein weiterer test (anderes modell): kein corona, aber tun kann man ja eben sowieso nix als in die kissen winseln. das kopfkissen musste innerhalb von zwei wochen drei mal die runde in waschmaschine und trockner drehen, weil durchgeschwitzt, und das einzige was im magen blieb war: milchbrot, schwarzer kaffee, ein wenig obst und saft. die tochter war so liebreich und nahm immer wieder mademoiselle kiki zu sich, letztere hatte damit grosse freude, erstere nur so bedingt weil irgendwie das mit dem arbeiten und hund und haus und garten und katzen und so halt doch recht anstrengend ist, aber wir haben es allesamt halbwegs gut überlebt. mademoiselle jedoch hatte ihren mundhygienetermin versäumt, also schickte frau kelef die zugehfrau, die den hund sehr liebt und umgekehrt, mit mademoiselle zur frau tante tierschaftendoktor, auf dass der atem der töle wieder nach veilchen riechen möge. sind nur zehn minuten bis zur ordination, aber frau kelef schwächelte und irgendwie war da das gefühl da sei noch was im busch. und, was soll man sagen: die frau tante tierschaftendokter rief an und teilte mit, mademoiselle hätte da auch noch ein relativ grosses, ausserordentlich gut verstecktes odontom (https://flexikon.doccheck.com/de/Odontom) im oberkiefer gehabt, das sei jetzt auch weg, jedenfalls, und kurz nachdem frau kelef ob dieser freudigen nachricht wieder atmen konnte kam auch schon mademoiselle und war not amused, weil maul-aua, wir haben ihr aber nicht verraten dass sie zwei tage später einen kontrolltermin mit antibiotikum-nachschlagspritze hatte. aber ihr atem riecht wieder nach veilchen, also fast.

der hammer-karli duzt die leut noch immer, die kreatur, und genierer hat er, wie der rest der meute, auch noch immer keinen: 3,40 euro für eine warme mahlzeit für kinder bei mcdonalds, meint er. wie es wohl wäre wenn man seinen nachwuchs mal vier wochen lang so ernährte? und wie, wenn sein eheweib, das den alten job wegen unvereinbarkeit mit familie leider nicht weiter ausüben konnte, uns das mit dem "mehr arbeiten wenn zu wenig geld" einmal zeigen täte? aber frau kelef war zu schwach um sich zu alterieren.

langer rede kurzer sinn: langsam geht es wieder halbwegs, und weil man nach sechs wochen kranksein (und tatsächlich war frau kelef noch nie im leben so lange so krank) dringend luftveränderung und ein paar tage tapetenwechsel braucht, ist die liebe tochter mit dem lieben hundsi ein paar tage nach italien gefahren. zwegenem der seeluft wärert es. sie haben jedenfalls spass, die zwei.

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