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Samstag, 21. August 2021
fromm und frieden
kelef, 19:21h
jo eh.
frau kelef - nach monaten endlich soweit schmerzfrei - war also höchst euphorisch.
am 21.04. die operation, am folgetag alles prima, auch der 23. liess sich gut an: nix aua bei entsprechender vorsicht, an einem stock gehen war frau kelef schon seit monaten gewohnt weil ohne ging gar nicht, und zwei krücken sicherten endlich einen aufrechten gang - ebenfalls neu nach monaten des gekrümmten wankens.
die physiotherapeuten beäugten die bewegungen, befanden alles in ordnung, stellten und erteilten also die erlaubnis zu alleinigen klogängen etc., im bedarfsfall halt mit begleitung, ansonsten aber: alles prima.
auch das zähneputzen ging hervorragend, frau kelef freute sich schon auf die erste dusche.
es gibt übrigens eine anzahl an behelfen für solche patienten wie frau kelef, unter anderem sogenannte duschbretter die man quer über die badewanne legen kann damit man bequem duschen kann solange man nicht ohne krücken laufen kann. ebenso gibt es natürlich auch duschhocker und -sessel für die duschen, und diverses anderes mehr.
für niedrige toiletten hingegen gibt es aufsätze die es den patienten ermöglichen das wc problemlos zu benutzen. das ist, muss hier angemerkt werden, an sich sehr vernünftig.
die dinger schauen dann übrigens so aus:
sie bewegen sich ein wenig nach rechts und links, damit die besonders ungelenken patienten zusätzlich etwas unterstützt werden, sind aber mit den vier - manchmal auch fünf - blauen halterungen gut auf der wc-schüssel befestigt.
die krankenkasse zahlt den grossteil dieser dinger, frau kelef hatte also auch schon eines zuhause und sich genau angesehen wie das montiert wird, im ureigensten interesse. das duschbrett war schon länger montiert, aber im kh ist sowas nicht notwendig weil die duschen sowieso alle entsprechend ausgerüstet sind.
kurz bevor frau kelef das erste mal alleine den klogang wagte, kam eine putzkraft und knallte lautstark den von ihr mitgebrachten aufsatz auf die muschel. so weit, so gut.
sie ahnen es? frau kelef hatte es leider nicht geahnt, denn man ist doch ein wenig benommen von den schmerzmitteln die man infundiert und gefüttert bekommt - frau kelef braucht normalerweise 50% der normalen dosis, das weiss sie, glaubt aber natürlich nie jemand, aber jo mei: im krankenhaus kann man ja sowieso hauptsächlich liegen und schlafen, schon überhaupt wenn man nicht viel herumgehen und sitzen darf, und das eigentlich auch gar nicht kann.
und so begab es sich, dass frau kelef sich vorsichtig vom thron erheben wollte und haste nicht gesehen der aufsatz nach hinten flutschte und frau kelef nach vorne, gott sei dank hatte sie da aber schon die beiden haltegriffe fest in händen und konnte sich so doch auffangen und irgendwie auch wieder aufrichten.
ein stechender schmerz und ein leises krk im operierten bein im oberschenkel und im knöchel liessen frau kelef kurzfristig atemlos stehen, dann gesellte sich an der rechten schulter vorne ein ebensolcher schmerz dazu, und während frau kelef so balancierte und um hilfe winselte stellte sich heraus, dass die zimmerkollegin gerade bei irgendeinem physiotraining war, und die notklingelschnur natürlich in unerreichbarer entfernung, wo denn auch sonst.
wc mit geschlossener tür in einem krankenzimmer mit ebenfalls geschlossener tür, wann auch immer man die kollegin retournieren würde wusste frau kelef nicht, das konnte dauern.
also vorsichtig aufgerichtet, zähne zusammengebissen, und auf dem linken bein hüpfend mit schmerzender schulter weil siehe oben raus aus dem wc und richtung bett gewankt. nach einigen minuten konnte frau kelef auch wieder atmen und die augäpfel waren in den höhlen, ansonsten laune eher so unterirdisch.
bald darauf kam dann auch die zimmerkollegin wieder zurück, in physiotherapeutischer begleitung, frau kelef konnte gerade wieder sprechen und man kontrollierte das wc und siehe da: von den vier blauen halterungen fehlte schlichtweg eine. eine vordere. wie man sich unschwer vorstellen kann, wenn die anderen drei halterungen dann nicht so richtig fest befestigt sind, dann passiert o.a. unglück.
interessanterweise meinte die physiotherapeutin übrigens, das ding sei gar nicht notwendig, insbesondere auf der op-station seien die wc-muscheln sowieso so hoch, dass diese aufsätze eher hinderlich denn nützlich seien. allerdings die kollegin brauche den - wieso der nicht schon montiert war bevor frau kelef ins zimmer gelegt wurde wusste zwar keiner, aber: je nun.
frau kelef ging nun also davon aus, dass erstens jemand sich um ihr neues aua am bein kümmere, und zweitens dann vielleicht auch jemand den kaputten aufsatz ersetzen oder halt das fehlende teil montieren würde - aber fehlanzeige auf der ganzen linie.
gegen die schmerzen könne frau kelef ein zusätzliches tramal-tabletterl haben, oder auch zwei, ansonsten könne da nix passiert sein weil wenn da wirklich was angeknackst sei, dann würde frau kelef vor schmerzen schreien und nicht auf krücken herumgehen. nun ja. es sei aber sowieso in zwei tagen ein röntgentermin vorgesehen, da werde sich alles weisen, frau kelef werde schon sehen.
für den klomuschelaufsatz erklärte sich allerdings niemand zuständig: die putzfrauen nicht (warum hatte dann eine putzfrau den "montiert"???), die krankenschwestern nicht, die krankenbrüder nicht, das pflegepersonal nicht, die physiotherapeuten und -innen nicht, und die bei der visite schon recht böse von frau kelef angesprochenen ärzte: auch nicht. schon gar nicht, wo kommert ma denn da hin.
ein physiotherapeut erbarmte sich nach mehr als 24 stunden dann (vielleicht ging ihm auch einfach frau kelefs gottslästerliches fluchen auf die eieiei, was weiss man, jedenfalls, es ward das o.a. abgebildete ding montiert.
das kaputte dingens hingegen lehnte die nicht identifizierte austauschende person einfach an die wand, damit man da leichter drüberstolpern könne, vermutlich, aber jedenfalls so, dass man genau sehen konnte welches teil fehlte. über die hygiene, btw., wollen wir hier übrigens nicht reden, und ja, der gelbe rand unten im plastikbecher im hintergrund ist pisse. kommt vom ausleeren der diversen katheterbeutel, zimmerklos etc., da wird hineingeleert, dann ins wc geleert und dann das schmeckedicke becherchen auf den mistkübeldeckel gestellt, dass man den nicht aufmachen und mist hineinwerfen kann.
frau kelef in der zwischenzeit sollte auf den operierten haxen mit vollem gewicht draufsteigen, leider fielen ihr dabei immer die augen halb aus dem kopf, und auch nur die geringste drehung brachte fast zum schreien.
das röntgenbild ergab nix, alles prima, frau kelef konnte das ja nur aus der ferne am monitor des visite-laptops bewundern, da sieht man eher wenig von der realität.
ansonsten: jetzt wieder aua, ganz heftig, allerdings nicht in der hüfte, die war sozusagen gar nicht zu spüren, dafür aber im oberschenkel. selbiger war geschwollen und wies in der zwischenzeit koloraturen auf, die man sich gar nicht vorstellen kann. interessanterweise erst drei tage nach der op, aber was weiss man schon wenn einem das keiner erklärt hat.
frau kelef - nach monaten endlich soweit schmerzfrei - war also höchst euphorisch.
am 21.04. die operation, am folgetag alles prima, auch der 23. liess sich gut an: nix aua bei entsprechender vorsicht, an einem stock gehen war frau kelef schon seit monaten gewohnt weil ohne ging gar nicht, und zwei krücken sicherten endlich einen aufrechten gang - ebenfalls neu nach monaten des gekrümmten wankens.
die physiotherapeuten beäugten die bewegungen, befanden alles in ordnung, stellten und erteilten also die erlaubnis zu alleinigen klogängen etc., im bedarfsfall halt mit begleitung, ansonsten aber: alles prima.
auch das zähneputzen ging hervorragend, frau kelef freute sich schon auf die erste dusche.
es gibt übrigens eine anzahl an behelfen für solche patienten wie frau kelef, unter anderem sogenannte duschbretter die man quer über die badewanne legen kann damit man bequem duschen kann solange man nicht ohne krücken laufen kann. ebenso gibt es natürlich auch duschhocker und -sessel für die duschen, und diverses anderes mehr.
für niedrige toiletten hingegen gibt es aufsätze die es den patienten ermöglichen das wc problemlos zu benutzen. das ist, muss hier angemerkt werden, an sich sehr vernünftig.
die dinger schauen dann übrigens so aus:
sie bewegen sich ein wenig nach rechts und links, damit die besonders ungelenken patienten zusätzlich etwas unterstützt werden, sind aber mit den vier - manchmal auch fünf - blauen halterungen gut auf der wc-schüssel befestigt.
die krankenkasse zahlt den grossteil dieser dinger, frau kelef hatte also auch schon eines zuhause und sich genau angesehen wie das montiert wird, im ureigensten interesse. das duschbrett war schon länger montiert, aber im kh ist sowas nicht notwendig weil die duschen sowieso alle entsprechend ausgerüstet sind.
kurz bevor frau kelef das erste mal alleine den klogang wagte, kam eine putzkraft und knallte lautstark den von ihr mitgebrachten aufsatz auf die muschel. so weit, so gut.
sie ahnen es? frau kelef hatte es leider nicht geahnt, denn man ist doch ein wenig benommen von den schmerzmitteln die man infundiert und gefüttert bekommt - frau kelef braucht normalerweise 50% der normalen dosis, das weiss sie, glaubt aber natürlich nie jemand, aber jo mei: im krankenhaus kann man ja sowieso hauptsächlich liegen und schlafen, schon überhaupt wenn man nicht viel herumgehen und sitzen darf, und das eigentlich auch gar nicht kann.
und so begab es sich, dass frau kelef sich vorsichtig vom thron erheben wollte und haste nicht gesehen der aufsatz nach hinten flutschte und frau kelef nach vorne, gott sei dank hatte sie da aber schon die beiden haltegriffe fest in händen und konnte sich so doch auffangen und irgendwie auch wieder aufrichten.
ein stechender schmerz und ein leises krk im operierten bein im oberschenkel und im knöchel liessen frau kelef kurzfristig atemlos stehen, dann gesellte sich an der rechten schulter vorne ein ebensolcher schmerz dazu, und während frau kelef so balancierte und um hilfe winselte stellte sich heraus, dass die zimmerkollegin gerade bei irgendeinem physiotraining war, und die notklingelschnur natürlich in unerreichbarer entfernung, wo denn auch sonst.
wc mit geschlossener tür in einem krankenzimmer mit ebenfalls geschlossener tür, wann auch immer man die kollegin retournieren würde wusste frau kelef nicht, das konnte dauern.
also vorsichtig aufgerichtet, zähne zusammengebissen, und auf dem linken bein hüpfend mit schmerzender schulter weil siehe oben raus aus dem wc und richtung bett gewankt. nach einigen minuten konnte frau kelef auch wieder atmen und die augäpfel waren in den höhlen, ansonsten laune eher so unterirdisch.
bald darauf kam dann auch die zimmerkollegin wieder zurück, in physiotherapeutischer begleitung, frau kelef konnte gerade wieder sprechen und man kontrollierte das wc und siehe da: von den vier blauen halterungen fehlte schlichtweg eine. eine vordere. wie man sich unschwer vorstellen kann, wenn die anderen drei halterungen dann nicht so richtig fest befestigt sind, dann passiert o.a. unglück.
interessanterweise meinte die physiotherapeutin übrigens, das ding sei gar nicht notwendig, insbesondere auf der op-station seien die wc-muscheln sowieso so hoch, dass diese aufsätze eher hinderlich denn nützlich seien. allerdings die kollegin brauche den - wieso der nicht schon montiert war bevor frau kelef ins zimmer gelegt wurde wusste zwar keiner, aber: je nun.
frau kelef ging nun also davon aus, dass erstens jemand sich um ihr neues aua am bein kümmere, und zweitens dann vielleicht auch jemand den kaputten aufsatz ersetzen oder halt das fehlende teil montieren würde - aber fehlanzeige auf der ganzen linie.
gegen die schmerzen könne frau kelef ein zusätzliches tramal-tabletterl haben, oder auch zwei, ansonsten könne da nix passiert sein weil wenn da wirklich was angeknackst sei, dann würde frau kelef vor schmerzen schreien und nicht auf krücken herumgehen. nun ja. es sei aber sowieso in zwei tagen ein röntgentermin vorgesehen, da werde sich alles weisen, frau kelef werde schon sehen.
für den klomuschelaufsatz erklärte sich allerdings niemand zuständig: die putzfrauen nicht (warum hatte dann eine putzfrau den "montiert"???), die krankenschwestern nicht, die krankenbrüder nicht, das pflegepersonal nicht, die physiotherapeuten und -innen nicht, und die bei der visite schon recht böse von frau kelef angesprochenen ärzte: auch nicht. schon gar nicht, wo kommert ma denn da hin.
ein physiotherapeut erbarmte sich nach mehr als 24 stunden dann (vielleicht ging ihm auch einfach frau kelefs gottslästerliches fluchen auf die eieiei, was weiss man, jedenfalls, es ward das o.a. abgebildete ding montiert.
das kaputte dingens hingegen lehnte die nicht identifizierte austauschende person einfach an die wand, damit man da leichter drüberstolpern könne, vermutlich, aber jedenfalls so, dass man genau sehen konnte welches teil fehlte. über die hygiene, btw., wollen wir hier übrigens nicht reden, und ja, der gelbe rand unten im plastikbecher im hintergrund ist pisse. kommt vom ausleeren der diversen katheterbeutel, zimmerklos etc., da wird hineingeleert, dann ins wc geleert und dann das schmeckedicke becherchen auf den mistkübeldeckel gestellt, dass man den nicht aufmachen und mist hineinwerfen kann.
frau kelef in der zwischenzeit sollte auf den operierten haxen mit vollem gewicht draufsteigen, leider fielen ihr dabei immer die augen halb aus dem kopf, und auch nur die geringste drehung brachte fast zum schreien.
das röntgenbild ergab nix, alles prima, frau kelef konnte das ja nur aus der ferne am monitor des visite-laptops bewundern, da sieht man eher wenig von der realität.
ansonsten: jetzt wieder aua, ganz heftig, allerdings nicht in der hüfte, die war sozusagen gar nicht zu spüren, dafür aber im oberschenkel. selbiger war geschwollen und wies in der zwischenzeit koloraturen auf, die man sich gar nicht vorstellen kann. interessanterweise erst drei tage nach der op, aber was weiss man schon wenn einem das keiner erklärt hat.
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