Sonntag, 7. Mai 2017
weil es so lustig ist,
das heraushusten der diversen staubpartikel aus den versterbenden alveolen der lungenflügel, da brach sich, damit dich das alles auszahlen möge, frau kelef übrigens die eine der vier gebrochenen und schief zusammengewachsenen rippen auseinander: beim husten. ein schönes gefühl, wenn die knochen so aneinanderschubbern beim bellen, und die rippe genau dort auseinandergekracht ist wo frau ohne brustamputation kein rippenbruchband tragen kann.

es schmerzt übrigens in solchen fällen auch die entsprechende stelle am brustbein, der meridian geht auch über/durch die brustwarze, und zwar ganz genau, kurzum: das mit ostern war ein satz mit x, sogar mit mehreren.

geputzt werden musste aber trotzdem irgendwie, aber das verdreht auf der leiter stehen ist zum reinigen der abzugsrohre zwar unabdingbar, aber ein weiterer satz mit x, weil: aua beim drehen, und wenn man sich bewegte flog der staub auf und dann musste man husten und das auf der leiter mit kaputten bandscheiben und leichtem fieber ist nicht das, was einem der arzt für die osterfeiertage verschreiben würde.

ein bisserl was ging halt aber doch, musste ja, nutzte nix, denn so eine gatze wie dat julchen ist ein gar reinlich tier und wenn es dreckige pfoten und staub im kaninchenpelz hat dann putzt es sich, und obwohl dat julchen genau weiss dass es im bett genau auf ihrem schneeweissen deckchen neben dem kopfpolster oder am eck am fussende zu liegen hat - und das auch verlässlich einhält - so kotzt so eine katze halt den dreck dann, weil es sich eben immer so ergibt, direkt über das frisch überzogene bettzeug.

was toll ist, wenn man sich nicht rühren kann und der ort, an dem normalerweise die frisch gewaschene wäsche aufgehängt wird, voller dreck ist der von oben nach unten rieselt.

kurzum: ostern war kurzweilig, von stetig neuen erlebnissen geprägt, aber irgendwie war am ostermontag frau kelef zwar halbtot, oder so ähnlich, frau pixy verhärmt, dat julchen vergrätzt, aber ein wenig besser war die situation dann doch.

nur: der herd immer noch voll mit den waschmitteln usw., die normalerweise unter der abwasch vor dem kamintürl stehen, und es gehören wohl auch der geschirrspüler, die waschmaschine und der herd abmontiert und dahinter geputzt, wenn man sich das grau der ehemals weissen wand unter der abwasch so anschaut - damals waren nicht genügend weisse fliesen vorhanden im haushalt, und eigentlich - also bis ende november 2016 - war die wand dort immer unbeschadet durch die diversen kehrtermine gegangen. seit 1988, also nicht gerade erst seit gestern. schluchz.

dort unten herumzukrebsen war aber schlicht unmöglich, da muss man sich irgendwie auf die seite legen und dann quasi die hände über den kopf nach hinten biegen damit man an den dreck kommt, und überhaupt: am 18.04. kamen doch die kaminschleifer.

die kamen auch pünktlich, rollten die plastikfolie schon auf der türmatte aus, damit sie nix dreckig machten, und konnten sich das infernalische gelächter, in das frau kelef bei dieser ankündigung ausbrach, zunächst nicht ganz erklären. worte waren aber überflüssig, und man hat selten - man möchte fast sagen noch nie - zwei türkische kaminbauer mit derartiger inbrunst "oh mein gott" sagen hören.

die herren waren tatsächlich liebenswürdig, wohlerzogen, höflich und hilfsbereit, entschuldigten sich drölfzig mal dafür, dass sie jetzt noch weiteren dreck machen mussten, rupften die abzugsrohre in küche und bad wieder aus den wänden, stopften alles zu, und mauerten und probierten und leuchteten hinauf und hinunter und hin und her, und der eine rannte sicherlich zwanzig mal drei stockwerke hoch und wieder zurück, und zwischendurch machten sie so gut es halt ging sauber, und als sie eine pause einlegen mussten trauten sie sich nach dreimaliger aufforderung sogar, sich zum kaffeetrinken niederzusetzen. fun fact: den türkischen kaminbauern war frau kelefs filterkaffee zu stark, sie mussten milch hineingiessen. die kleinen kartenfarben-zuckerstückchen lösten aber grosses entzücken aus. da konnte sogar frau kelef ein wenig lachen, auch wenn es schmerzte - also, das lachen, nicht die kaffeestärke. und dass sie rauchen durften in der wohnung, neinneinnein, das seien sie eigentlich nicht gewohnt. und kaffeetrinken im sitzen ... man fragt sich ja schon, was manche leute da aushalten müssen im zuge einer tätigkeit, die doch eher anstrengend und dreckig und überhaupt ist. jedenfalls: auch mit denen konnte man, wie mit den rauchfangkehrern, sehr zufrieden sein.

dauerte länger als sie gedacht hatten, dann aber verkündeten sie stolz, der kamin wäre jetzt wieder ganz in ordnung, der österreichische dicke installateur weniger, der hätte offensichtlich was gegen - je nun. arschloch, halt, aber das wussten wir ja schon vorher.

noch einen kaffee wollten sie nicht nach abschluss der arbeiten (vermutlich wegen herzinfarktgefahr), aber einen orangensaft und eine verschnaufpause mit zigarette nahmen sie doch gerne. dann verabschiedeten sie sich, bemerkten noch dass möglicherweise - wenn die doch-wappler weiter solch martialisches verhalten an den tag legen würden - ein nachschleifen in ein paar monaten notwendig sein könne - und verliessen den ort des geschehens.

frau kelef machte eine kleine, aber notwendige runde mit frau pixy, zwegenem der entleerung und so, putzte ein wenig weiter, und harrte des installateurs.

der kam des nachmittags, entschuldigte sich vielmals und sprach was von notfall und ginge sich schlecht sofort aus und ob man denn den termin auf den nächsten tag früh verlegen könne.

war auch schon egal, weil: dreck ist und bleibt dreck, und eine verschnaufpause konnte nicht schaden. also am 19.04.: alles von vorn.

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