Mittwoch, 4. Jänner 2012
keine zeit zum bloggen
aber das kann ich nicht unkommentiert stehen lassen:

kultussteuer statt kirchenbeitrag

http://ooe.orf.at/news/stories/2515726/

besoffen oder mutig, möchte man fragen. wobei ich ja durchaus der meinung bin, dass die kirchensteuer ersatzlos gestrichen werden sollte. wenn jemand einer kirche angehört, die sich nicht selbst erhalten kann, soll er freiwillig zahlen. oder dann, wenn er in eine kirche beten geht. in anderen religionsgemeinschaften funktioniert das auch.

warum muss übrigens z.b. ein pfarrer ein gehalt kriegen? und ein auto haben, eine pfarrersköchin, und später eine pension? was geht, zum beispiel, mit während der woche arbeiten und nur am sonntag predigen? und warum kann ein priester seine wäsche nicht selber waschen, seine suppe nicht selber kochen und keinen staubsauger bedienen? ich kenne einige fälle in denen ebensolche personen sehr wohl der meinung sind dass alleinerziehende väter, die vollzeit arbeiten, derlei kleine haushaltsarbeiten durchaus selber erledigen können, so neben einkaufen, kinder beaufsichtigen, schultermine im auge behalten und natürlich entsprechender beaufsichtigung etc. in ferien, während krankheiten usw., solche väter brauchen auch keine autos, fährt ja überall ein öffentliches verkehrsmittel, blablabla. oder ist das ein fall von quod licet?

wenn einer sein leben gott weihen will dann soll er das machen, aber bitte nicht auf meinen nerven, und schon gar nicht um meinen flins.

um es überzeichnet darzustellen: warum soll jetzt plötzlich ein moslem/buddhist/agnostiker/jude/was-auch-immer-gläubige (ebenso natürlich auch frauen, die der jeweiligen religion angehören) steuer bezahlen, damit das eigentum der katholischen kirche gut in schuss gehalten werden und der ratzinger noch ein wenig hofstaat mehr halten kann?

oder, im umkehrschluss: wenn wir mit solch einer idee zwangsbeglückt werden, dann hätte ich gerne prozentuell mehr moscheen in wien-mitteleuropa, und mehr buddhistische bethäuser, jüdische und andere tempel etc., die dann alle brav von der kultussteuer bezahlt und erhalten werden. und am besten stellen wir die priester/imame/rabbis gleich beim staat an, dann ist das nicht so kompliziert mit der verrechnung. natürlich müssen das pragmatisierte stellen sein, nicht zu vergessen.

denn dass es nicht um kirchensteuer für kirchensteuerflüchtlinge geht, sondern darum, dass die katholische kirche ihre felle den bach runterschwimmen sieht, das wissen wir auch ohne dass es uns einer explizit erklärt hat. die skandale der vergangenen jahrzehnte haben ihre spuren hinterlassen.

solche auswüchse waren ja aber zu befürchten, als der orf die "zwangsgebühren für alle" einführte. trittbrettfahrer galore.

wobei ich natürlich - da die kirchensteuer ja einer bestimmten ära entsprungen ist - noch einen finanzierungsvorschlag hätte: alle die pfaffen, die dreck am stecken haben oder auch nur in verdacht geraten (sind) dreck am stecken zu haben, die werden in nette kleine lager gesteckt und dürfen dort - ganz unter sich - nachdenken. bei entsprechender, gerne auch körperlicher, arbeit auf bull-euro-basis. drei asketische mahlzeiten am tag (würde auch eine anzahl von problemen verringern), und da es sich ja um lauter studierte leute handelt, könnten die schon ordentlich was erwirtschaften mit entsprechenden aufgabenstellungen. die kombination von bildung und körperlicher arbeit hat sich ja oft durch neue ideen, rationalisierungen in arbeitsprozessen, etc. ausgezeichnet. die so erzielten gewinne werden dann z.b. zur sanierung des stefansdomes verwendet. dann brauchen wir die schulkinder auch nicht mehr auf die strasse betteln schicken.

danke für ihre aufmerksamkeit. jetzt ist mir leichter.

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