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Dienstag, 21. Juli 2009
lecker werbung
kelef, 09:32h
dass "lecker" für mich ein reizwort ist, habe ich ja schon mehrfach kund und zu wissen getan: http://gastgeberin.blogger.de/stories/460564/
aber es scheint immer mehr um sich zu greifen, eine wortpandemie vermutlich. hört man sich so im tv (mit dem schauen hab ichs im moment ja nicht so) in den filmpausen die werbung an: kaum etwas das nicht lecker ist.
soll der konsument darauf dressiert werden beim wort lecker zu sabbern wie ein pawlowscher hund? kann man etwas, das nicht lecker ist, nicht essen? ist die bezeichnung lecker eine garantie für höheren ab- und umsatz?
identifizierte beispiele gibt es ja jede menge: hundefutter, katzefutter, vogelfutter, fleisch, wurst, käse und verschiedene süssigkeiten, milchprodukte und obst, alkoholische und nicht alkoholische getränke, die ganze palette der nahrungsmittelindustrieprodukte rauf und runter quasi. sogar ein waschmittel wurde mit "riecht lecker" beworben.
besonders lecker: unilever-produkte. da ist nichts unlecker. sogar auf der deutschen homepage hat diese firma produktbeschreibungen, bei denen zu einem einzigen produkt auf einer viertelseite text zweimal das wort lecker vorkommt.
überhaupt ist alles lecker, oder schmeckt lecker, was, wie ich bereits früher auszuführen mich nicht enthalten konnte, ja keinerlei rückschlüsse über den geschmack eines produktes zulässt. ausser dem schluss, dass die werbeagentur erstens vermutlich in vielen fällen ein und dieselbe ist, was bei einem konzern ja irgendwie verständlich wäre, und zweitens - was ich jetzt nicht so verständlich finde - den in diesen werbeagenturen tätigen creatives kein anderes wort einfällt, für was eigentlich? oder haben die einfach die vorgabe, soundosviele worte pro artikel von sich geben zu müssen, und wenn ihnen nix mehr einfällt schreiben sie eben noch ein paar mal "lecker" in den text?
handelt es sich vielleicht aber doch um ein höchst verdächtiges und bedenkliches vorgehen, und sollen die konsumenten tatsächlich auf einzelne worte konditioniert werden, um so das kaufverhalten beeinflussen zu können?
kann man produkte nicht anders beschreiben als mit "lecker"? das heisst ja eigentlich - so ich mich nicht irre, korrigieren sie mich gerne - doch nichts anderes als dass das produkt der person, die es gerade beschreibt, geschmeckt hat. und wem was schmeckt ist mir, soferne ich die betreffende person nicht gerade zum essen eingeladen habe, eigentlich ziemlich powidl, wurscht, egal, gleichgültig und überhaupt.
schliessen kann ich persönlich für mich selbst aus "lecker" gar nichts. allerdings wurde mein kaufverhalten bereits entscheidend geleckerprägt: was auch immer mit "lecker" beworben wird, kaufe ich nicht. und was soll ich ihnen sagen: ich leb noch immer, und das essen schmeckt mir. auch die hier ansässigen tiere kriegen nix was lecker ist, und was soll ich ihnen sagen: denen geht es allen gut.
vor jahren schon alterierte ich mich einmal in der fabrick über die unverhältnismässig gehäufte anwendung des wortes, und bekam sofort einen rüffel. das sei ganz korrekt, meinte die aus belgien stammende kollegin, die anglistik studiert und nach österreich geheiratet hat, weil, die holländer sagen ja auch "ein lecker mädchen". das sei eben ein positives universalwort. na dann.
aber es scheint immer mehr um sich zu greifen, eine wortpandemie vermutlich. hört man sich so im tv (mit dem schauen hab ichs im moment ja nicht so) in den filmpausen die werbung an: kaum etwas das nicht lecker ist.
soll der konsument darauf dressiert werden beim wort lecker zu sabbern wie ein pawlowscher hund? kann man etwas, das nicht lecker ist, nicht essen? ist die bezeichnung lecker eine garantie für höheren ab- und umsatz?
identifizierte beispiele gibt es ja jede menge: hundefutter, katzefutter, vogelfutter, fleisch, wurst, käse und verschiedene süssigkeiten, milchprodukte und obst, alkoholische und nicht alkoholische getränke, die ganze palette der nahrungsmittelindustrieprodukte rauf und runter quasi. sogar ein waschmittel wurde mit "riecht lecker" beworben.
besonders lecker: unilever-produkte. da ist nichts unlecker. sogar auf der deutschen homepage hat diese firma produktbeschreibungen, bei denen zu einem einzigen produkt auf einer viertelseite text zweimal das wort lecker vorkommt.
überhaupt ist alles lecker, oder schmeckt lecker, was, wie ich bereits früher auszuführen mich nicht enthalten konnte, ja keinerlei rückschlüsse über den geschmack eines produktes zulässt. ausser dem schluss, dass die werbeagentur erstens vermutlich in vielen fällen ein und dieselbe ist, was bei einem konzern ja irgendwie verständlich wäre, und zweitens - was ich jetzt nicht so verständlich finde - den in diesen werbeagenturen tätigen creatives kein anderes wort einfällt, für was eigentlich? oder haben die einfach die vorgabe, soundosviele worte pro artikel von sich geben zu müssen, und wenn ihnen nix mehr einfällt schreiben sie eben noch ein paar mal "lecker" in den text?
handelt es sich vielleicht aber doch um ein höchst verdächtiges und bedenkliches vorgehen, und sollen die konsumenten tatsächlich auf einzelne worte konditioniert werden, um so das kaufverhalten beeinflussen zu können?
kann man produkte nicht anders beschreiben als mit "lecker"? das heisst ja eigentlich - so ich mich nicht irre, korrigieren sie mich gerne - doch nichts anderes als dass das produkt der person, die es gerade beschreibt, geschmeckt hat. und wem was schmeckt ist mir, soferne ich die betreffende person nicht gerade zum essen eingeladen habe, eigentlich ziemlich powidl, wurscht, egal, gleichgültig und überhaupt.
schliessen kann ich persönlich für mich selbst aus "lecker" gar nichts. allerdings wurde mein kaufverhalten bereits entscheidend geleckerprägt: was auch immer mit "lecker" beworben wird, kaufe ich nicht. und was soll ich ihnen sagen: ich leb noch immer, und das essen schmeckt mir. auch die hier ansässigen tiere kriegen nix was lecker ist, und was soll ich ihnen sagen: denen geht es allen gut.
vor jahren schon alterierte ich mich einmal in der fabrick über die unverhältnismässig gehäufte anwendung des wortes, und bekam sofort einen rüffel. das sei ganz korrekt, meinte die aus belgien stammende kollegin, die anglistik studiert und nach österreich geheiratet hat, weil, die holländer sagen ja auch "ein lecker mädchen". das sei eben ein positives universalwort. na dann.
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