Dienstag, 10. September 2013
Hundetötungen in Rumänien: JETZT
sie wissen gerade nicht, ob sie da richtig gelesen haben? haben sie.

was passiert ist? nun, ein vierjähriger bub ging am 2. september mit seinem sechsjährigen bruder und der grossmutter in den park. die buben verschwanden. der jüngere wurde tot gefunden. der ältere ist verletzt.

die presse überschlug sich mit höchst merkwürdigen meldungen, der eindruck wurde erweckt als sei ein rudel streunender hunde in den park eingefallen und hätte den kleinen buben zerfleischt.

auch videos werden bei allen berichten verlinkt, also: eines. immer dasselbe. in allen möglichen ländern. war vermutlich im sonderangebot, oder so. einmal bellt ein hund einen menschen an, einmal ein auto. ansonsten stehen, gehen und liegen die bloss so herum, die hunde.

auf facebook werden wir morgen wie folgt stellung nehmen (zusätzlich zu diversen aufrufen zur unterzeichnung diverser petitionen, so wie andere tierschutzorganisationen das auch tun):


Liebe Tier- und Menschenfreunde!
Ionut ist tot. Und so berichtet die Presse – falsch: http://www.youtube.com/watch?v=lKnWjMpMepw&feature=youtu.be – denn es geschah nicht in einem Park. Meinungsmache? Politik?
Hier sehen Sie das Video des Weges, den der vierjährige Bub mit seinem sechsjährigen Bruder gegangen sein müsste: http://www.youtube.com/watch?v=7mhibif7c60&feature=share , mit erklärenden Untertiteln in Deutsch.
Und hier ist der Stadtplan von Bukarest: http://www.routenplaner24.de/stadtplan/Bukarest/. Den Tei Park und die Tuzla Straße 50, wo alles geschehen sein soll, finden Sie leicht über die Adress-Suche. Machen Sie sich doch bitte selbst ein Bild.
Die Hunde in Rumänien werden alle sterben, wenn nicht Tierschutzorganisationen von überall retten, wen sie retten können.
Haben Sie schon einen Hund, übrigens? Wir hätten da ein paar zur Adoption, unter http://www.ac-austria.org/ . Wenn einer davon bei einer Familie unterkommt, dann haben wir Platz für den nächsten.
Bitte.

Ihr Animal Care Austria Team



nun wissen wir zwar alle, dass rudel von streunenden hunden nicht ungefährlich sind, und wer an den unmengen streunender hunde in den verschiedenen ländern schuld hat, das wissen wir auch.

was vielen von uns aber zusehends sorge bereitet ist der aufgebrachte mob, der bei solchen gelegenheiten - selbstverständlich völlig unbeeinflusst von den politischen parteien, hahaha - die strassen bevölkert. wer davon bezahlt wurde und von wem wissen wir leider nicht.

den politikern, die hier ihre süppchen kochen, sind die leute im grunde genommen übrigens meist völlig wurscht. und die hunde erst recht. und das, was passiert, obendrein.

was die politiker wollen ist macht, und zwar für sich selbst und ihre eigene partei. und sie wollen keinen mob, der die strassen unsicher macht.

und was tun nun politiker, die ein land voller armut, desolater zustände allüberall, zuwenig arbeit, zu wenig schulen, zu wenig geld und überhaupt hat, dafür aber ein gerüttelt mass korrpuption und bestechlichkeit, wenn sich ein mob bildet? richtig: sie geben dem mob ein ziel. in diesem fall sind es die hunde. manch anderen orts sind es die zigeuner. oder die neger. oder die ausländer. oder die tauben. im angebot wären da bei gelegenheit dann auch noch juden, palästinenser, mohammedaner, oder wer oder was sich halt sonst noch anbietet. hauptsache, man kann sie auf den kopf schlagen damit sie tot sind oder wenigstens das maul halten, wenn man sie schon nicht nach wohin-auch-immer-hauptsache-weit-weg schicken kann.

"exempel statuieren" nennt man das dann wohl. handlungsbereitschaft demonstrieren.

ich nenne es durch angst regieren. hatten wir das nicht schon einmal im kommunismus in ähnlicher form? wer das maul aufmachte kam nach widerspruchs-lag in sibirien. beim militär wird man degradiert, in unternehmen werden einem die vergünstigungen gestrichen, in der schule kriegt man schlechte noten.

rumänien beginnt in ein paar tagen damit, alle hunde, die keine besitzer haben, zu töten. die tiere werden eingefangen, kommen in auffanglager, und wer nicht binnen zwei wochen adoptiert und abgeholt ist der stirbt. ohne auf alter, rasse, geschlecht rücksicht zu nehmen.

hauptsache, das volk sieht dass man durchgreift, dass man was tut, dass man sich nicht erpressen lässt vom ausland.

denn menschen mit zuwenig chancen und perspektiven sind schlecht zu regieren. da hat man dann gerne was in petto auf das man zeigen kann und sagen: könnt ihr euch noch erinnern, wie das damals war, trotz gesetz und eu und tierschutzrecht und protesten sogar von anderen kontinenten? na? seht ihr. und jetzt: kusch und sitz.

wehret den anfängen, kann ich nur sagen.

edit: passt gerade dazu: http://witnessofthesilentsuffering.blogspot.ro/2013/09/the-unwanted-puppies-direct-result-of.html

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Das Problem ist ein finazielles: Rumäniens Städte müssen die eingefangenen Hunde füttern, verarzten, unterbringen... das ist teuer.

Ich wäre zögerlich, einen Hund mit Traumata in ein Haus voller Kinder zu bringen. Es mag ein niedliches Tierchen sein, aber es bleibt ein Raubtier.

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rumänien hat das gesetz gekippt, strassenhunde werden gefangen und dürfen nach zwei wochen im auffanglager getötet werden.
rumänien sollte die hunde nicht einfangen und füttern, sondern kastrieren und alle, die gesund und munter sind wieder auslassen. nur wenn sich die hunde nicht vermehren können werden es weniger.
wenn in einem land zu viele unkastrierte hunde sind, und die leute sich kastrationen auch im privaten bereich nicht leisten können, dann wird das elend nie ein ende nehmen.

so viele kann man gar nicht totschlagen wie nachkommen, mit anderen worten.

aggressive hunde gehören in gar keinen haushalt, kein vernünftiger tierschützer wird sowas unterstützen.

einen hund von der strasse einzusammeln und in einen haushalt zu bringen ist unverantwortlich und dumm. darum deshalb kommen bei "ordentlichen" vereinen die tiere, die aufgenommen werden können, erst in ein privates tierheim des vereines, werden dort beobachtet, bei uns z.b. von einer ausgebildeten hundetrainerin beurteilt und richtig sozialisiert, und wenn man den hund dann beurteilen kann wird er zur vermittlung "ausgeschrieben". anders kann man das nicht machen, das wäre verantwortungslos und dumm.

traumatisierte hunde kommen zu entsprechenden trainern, und werden nur unter besonderen auflagen (kontinuierliches training etc.) weitervermittelt. das funktioniert hervorragend.

dass in rumänien zu viele hunde herumlaufen ist klar, und dass man dagegen etwas tun muss - schon lange hätte tun sollen - ebenfalls. persönlich tut mir jeder stolze rüde leid, er ein rudel führt und beschützt, und der aufgrund seiner grösse und stärke und intelligenz das beste aus der nachbarschaft mit den menschen machen kann. wenn so ein rudel zur bedrohung wird, muss es weg, da nutzt das ganze gesudere mit "arme fellis" und "geschöpfe gottes" gar nichts. ein guter jäger der trifft und eine passende kugel, so schlimm es ist. aus so einem hund wird kein haushund, der im beserlpark mit dem balli spielt. das ist die eine sache.

welpen reihenweise mit dem kopf gegen den boden schlagen weil eine spritze und sogar eine kugel zu teuer sind, erwachsene tiere im vorübergehen mit dem brecheisen halbtot zu schlagen und krepieren zu lassen, gift aszulegen ohne rücksicht darauf zu nehmen wer das aller erwischen kann, das trägt zur lösung des strassenhundeproblems in keinem land bei. so werden die tiere dann nämlich erst aggressiv.

kein vernünftiger tierschützer wird ferner davon ausgehen, dass bukarest ein tierheim für die 60.000 streunerhunde der stadt baut, über das braucht man auch nicht nachdenken.

die mittel der eu und privater vereine sind in dunklen kanälen versickert. die meldungen über den tod des kleinen jungen sind gefälscht und manipuliert, was auch immer passiert ist wurde zum anlass genommen den zorn des mobs in andere bahnen zu lenken, und macht der regierung zu demonstrieren.

so kann und wird das nicht funktionieren - nicht mit den hunden, und nicht mit den menschen.

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Das das Problem einer Lösung bedarf ist unstrittig.
Gut gemeinte Initiativen, die diese Hunde vermitteln wollen, sind gut gemeint, aber leider oft nicht mehr. Da ist es mit ein paar Dosen Hundefutter, die man spendet, nicht getan.
Kastration ist definitiv nötig und der beste Weg. Das ist ja auch das, was mit streunenden katzen, die gut zurechtzukommen scheinen, gemacht werden sollte.

Das Problem ist einerseits das Geld für die Kastration nicht zu haben- da können Geldspenden wirklich helfen. Andererseits sollte man klar machen, daß es in allererster Linie die Verantwortung der Besitzer ist, dies zu tun.

In Rumänien kann ich nichts tuhn, hier aber kann ich mich für ein Gesetz einsetzen, daß fertile Katzen, Hunde etc nicht raus dürfen. Manche Politiker lehnen das ab wegen Tierschutz: die armen Katzen dürfen ja sonst nicht raus wenn ihre Besitzer sich das nicht leisten können und so weiter. Bei Katerchen hat der Spaß um die 70 Euro gekostet, bei Katzi war das schon erledigt als sie zu uns kam. Das ist nicht ganz billig, aber Tiere kosten geld, es ist eine notwendige Ausgabe wie Futter oder der Tierarztbesuch nach einer herzhaften Katzenprügelei.


Hunde haben das Risiko, gefährlich zu werden. Tigergatte ist in Italien groß geworden und da waren Straßenhunde auch ein Problem- wo das Rudel lag, ging man besser nicht lang bis der Hundefänger kam.

Irgendein Lebewesen halbtot zu schlagen und dann liegen zu lassen sagt viel über den Menschen aus, der es tut, da stimmen wir überein. Ein bißchen Anstand und so weiter...
wenn es ein muß weil das Rudel gefährlich wird, dann schnell und schmerzlos. Das hat was mit Anstand zu tun.

Als unser Nachbarshund (damals, ich war noch ziemlich jung) über den Zaun sprang und drohte, uns zu beißen, holte mein Onkel das Gewehr. Der Hundehalter kam mit dem Spaten über den Zaun und wollte den Hund "zurückprügeln" (Zitat). Mein Onkel meinte, wenn er das täte, würde er den Hund erschießen und alle wüßten doch, wie mies er zielt, wen er dann treffe... die Drohung stand. Das Problem, war mal wieder am falschen Ende der Leine. Wie fast immer.

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wissen sie was? wenn ich an z.b. einem bauernhof vorbeigehe, der einem frei laufenden hund gehört, dann denk ich auch erst einmal nach. und ich kann gut mit hunden und mag die, aber wenn ich das vieh nicht kenn' bleib ich höflich ihm gegenüber: schön weit weg. so gehört sich das.

hunde aus solchen ländern zu vermitteln und hundefutter zu spenden ist ein tropfen auf einen heissen stein. kastration ist die einzige lösung. bukarest hat es fertiggebracht, drei millionen fördergeld zur bekämpfung der strassenhundplage zu kassieren und um diese irrwitzige summe 6.000 (sechstausend) hunde kastrieren zu lassen. macht pro hund € 500.-- - in rumänien. in österreich gibt es tierärzte, die das billiger machen.

wir haben eine schutzgebühr von € 270.-- pro hund, die tiere sind geimpft, gechipt, entwurmt und - wenn halbwegs alt genug - kastriert. für die schutzgebühr einer vermittlung wird ein weiteres tier kastriert. gut, wir kriegen spenden, tierärzte helfen, aber: es geht sich immer irgendwie aus. man könnte also auch sagen, wir schlagen mehrere fliegen mit einer klappe: wer erwischt oder gefunden oder abgeliefert wird, der wird entungeziefert, entschlechtlicht, erkennungsdienstlich behandelt, geimpft, und obendrein auch noch gefüttert und gut untergebracht. sobald das tier einen endplatz hat, kommt das nächste modell nach. so kommen ein paar tiere von der strasse, ein paar unter dach und fach, und ein paar können sich nicht weiter vermehren. mit den spenden unterhalten und versorgen wir die "care stations", weil: ohne geld keine musik.

keiner wird glauben, dass die "euthanasie", die den strassenhunden bevorsteht, auch nur in irgendeiner weise humanitären oder ethischen richtlinien entspricht. aber der mob hat seine eigenen gesetze, und wehe wenn sie losgelassen.

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Für 500 Euro bekommt man hier 5 Hunde kastriert. Bei Rüden dürfte das nicht komplizierter sein.

Da ist jede Menge Geld versackt und nun sucht man einen Schuldigen. Ich vermute, man findet ihn oder sie oder beides hinter einem oder mehreren Schreibtischen.

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gibt ja mehrere arten hündinnen zu kastrieren, ich ging jetzt von der "alten" methoden mit vollständiger entfernung von eierstöcken und gebärmutter aus, mit bauchschnitt und allem pipapo.

rüden zu kastrieren ist eine schnelle und saubere angelegenheit.

natürlich ist die kohle versackt, und sicherlich hinter einigen schreibtischen, wo sonst. wir sind - allerdings mit ehrenamtlichen helfern und gespendeten medikamenten und kostenlosen tierärzten - in rumänien auf bruchteile dieser summe gekommen, und da waren die hunde anschliessend auch noch markiert und bei bedarf medizinisch versorgt.

aber es ist noch nicht aller tage abend. diese entscheidung wird sich über kurz oder lang rächen, gar bitterlich.

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Zumindest bei den Rüden wäre es günstiger gewesen, die tierischen Patienten nach Bremen zu fliegen und hier kastrieren zu lassen :-)

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ich habe in den 90-er jahren einige zeit auf kreta verbracht und auch dort gab es sehr viele streunende hunde und noch mehr katzen, die für mein damaliges empfinden ziemlich aggressiv und lästig waren, sodass ich mich vor ihnen oft gefürchtet habe. die kreter haben die tiere immer wieder verjagt, nur die aktion hat nicht viel genützt. die hunde waren überall.
wissen sie zufällig, ob bzw. wie kreta das problem gelöst hat? habe in der zwischenzeit nichts mehr gehört. ich nehme an, dass in rumänien die lage jetzt nicht viel anders sein wird.

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kreta ist ja eine insel, wenn auch eine grosse. da können die viecher nicht aus. bedenken muss man aber vor allem, dass ohne den menschen die hunde und katzen gar nicht auf der insel wären: die haben ja keinen gegengreifenden daumen um sich ein bötchen bauen zu können, mit dem sie dann herumsegeln auf der such nach einem besseren leben.

viele touristen füttern die armen viecher auch noch, damit die würfe hüppsch gross sind und alle welpen durchkommen. dann sind die touristen weg, und natürlich wollen die hunde von den menschen futter, wenn sie hunger haben fordern sie das auch mit nachdruck ein.

wilde hunde reissen sowohl wild als auch schafe, und in kreta gibt es eine menge gegend wo sich hunderudel verstecken können. die meisten waffen, sagt man, gibt es auf kreta, und die meisten auf dem land können schiessen und treffen. wenn wilde hunde die schafe jagen, was meint man was passiert? eh klar, der schäfer fängt die wilden hunde ein, versorgt sie und sucht ihnen flugpaten nach wohin-auch-immer, zu einer liebevollen familie, die die armen fellnasen ganz doll mit leckerchen zu nützlichen mitgliedern der gesellschaft erzieht.

die zahl der streuner (katzen und hunde) wird auf "ein paar hunderttausend" geschätzt.

auch auf kreta hat sich erwiesen dass die kastration die einzige möglichkeit ist, der weiteren vermehrung herr zu werden. wenn die lieben touristen anstatt unmengen von hundefutter zu kaufen jeweils nur einen hund kastrieren liessen, wäre das elend schon lange aus der welt.

auf der kroatischen insel solta ist es mit den katzen so ähnlich. ein paar wurden zum mäusefangen auf die insel gebracht, und dann ein paar sich selbst überlassen. ferienhausbesitzer, die die unkastrierten tiere (finden ja mäuse genug im winter) nur im sommer versorgten, und dann plötzlich statt einer katze zehn hatten.

herr, wirf hirn vom himmel, kann man nur sagen.

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Kreta und Katzen
Katzen gibt es auf Mittelmeerinseln schon sehr, sehr lange.

Die früheste bisher bekannte Katzenbestattung ist auf Zypern und wird auf etwa 7500 VChr datiert. Damit läuft die Katze eventuell dem Hund den Platz des ersten domestizierten Tieres ab.

Katzen waren hochgradigst nützlich- sie hielten die überlebenswichtigen Kornspeicher ratten- und mäusefrei. Nagerurin schimmelt im Getreide, da eine Mäuse- oder rattenpopulation drinzuhaben heißt Hunger und Krankheit. So haben die lieben Viecher es dann auch zu ihrem Status in Ägypten geschafft.

Auf das europäische Festland haben sie dann erst die Römer gebracht.

Auf dieser Seite der Alpen blieb die Katze lange ein wertgeschätztes Nutztier, noch in karolingischer Zeit war eine Katze, die getötet wurde, ihr Gewicht in Gold wert. Das könne wir uns -bei etwa 400 Katzen im Bremer Tierheim- kaum vorstellen, aber Katzen waren lange Zeit selten und gefragt.

Menschen hatten gute Gründe, Katzen mitzubringen auf Inseln und das passierte schon lange bevor Ferienhausbesitzer sich Sorgen um Mäuse im Kleiderschrank machten.

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ich schrub ja von solta, nicht von kreta. weil es dort so ähnlich ist.

als es keine ferienhausbesitzer gab, waren die katzen nutztiere und wurden entsprechend behandelt. aber man fütterte sie nicht übermässig und versorgte sie teilweise, somit hat sich die population jahrtausendelang selber reguliert. wo kein futter, dort bleiben die würfe klein oder ganz aus, und nur die stärksten überleben.

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@kelef: ihre schilderung deckt sich mit meinem seinerzeitigen erlebnis und möchte vielleicht noch ergänzend anführen, dass unterernährte viecher die sich kaum mehr auf den beinen halten konnten, im straßengraben ihre letzte ruhestätte gefunden haben. den verwesungsgeruch werde ich nie vergessen und erst nachdem als sich die touristen beschwert haben, wurden die kadaver abtransportiert...

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so ist das in diesen ländern. keiner ist zuständig, und die einheimischen haben was anderes zu tun als wilden katzen und hunden zu einem würdigen ende und einer anständigen bestattung zu verhelfen. da wird lieber weggeschaut.

dazu kommt, dass man in südlichen ländern oft gar nicht so leicht ein loch in den boden buddeln kann: zu trocken und zu hart. bauern, die unterwegs sind und so ein tier oder einen kadaver sehen, haben auch keine möglichkeit das ordentlich zu fassen zu bekommen und zu transportieren. für so einen kadaver braucht man ja einen entsprechenden behälter, und dann kann man ihn nicht einfach irgendwo auf dem misthaufen entsorgen.

obendrein besteht auch die gefahr von infektionen: wer weiss, woran das tier gestorben ist? dass man sich an einem kadaver leicht den tod holen kann weiss dort jeder.

wasenmeister gibt es keine.

tierärzte gibt es oft keine in der nähe.

auf solta ist das z.b. so: wenn man ein schwer verletztes tier findet, muss man es entweder mit einem geeigneten gerät totschlagen, oder es einsammeln, einsperren und am nächsten tag mit der fähre auf das festland fahren, dort zum tierarzt gehen, und dann darüber nachdenken was man mit dem toten tier macht.

auf kreta sieht das ähnlich aus. es gibt zwar tierärzte und tierkliniken, aber die entfernungen sind oft gross, und entsprechend mühsam ist es ein tier dort hinzubringen. eine verletztes streunertier ist zudem nicht unbedingt erfreut darüber eingefangen und eingesperrt zu werden, und wer fährt schon herum mit einem behälter, in dem er eine katze oder einen hund sicher verwahren kann, nur für den fall der fälle? und wie kriegt man das tier in die box? und wer bezahlt den arzt? oft ist dann tatsächlich - und das ist ja für keinen geistig gesunden menschen was schönes - humaner dem tier mit einem geeigneten gerät hinüberzuhelfen in eine bessere welt, oder wohin auch immer.

als ich noch nicht so geübt in frau ilvies umgang mit stadtmäusen war, habe ich auch zweimal das zweifelhafte vergnügen gehabt eine maus töten zu müssen, weil ich den hund zu schnell zurückgezogen habe. dann hatte die maus eine gebrochene wirbelsäule. hätte ich sie über nacht mit nach hause nehmen und am nächsten tag dann zum tierarzt bringen sollen zum einschläfern? das arme tier hätte mich jeweils grausam gebissen und die nacht sowieso nicht überlebt.

man muss diese realität schon auch sehen, es ist nicht einfach. hat oft wenig mit roh zu tun, sondern mit kleinerem übel, und so. schön ist das alles nicht.

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ähm, das war hier früher auch nicht viel anders, also nicht das wir streunende hunderudel hatten, aber zum beispiel lebten im dorf überall katzen, der tierarzt hätte sich an den kopf gekloppt, wenn ihm jemand sowas gebracht hätte!
und die leute hatten anderes zu tun.
wozu bitte gibt es raben?

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im freien geht das schnell, gerade an katzen ist ja nix dran. da bleibt nichts übrig, lauf der natur.

die im strassengraben gefunden werden sind heutzutage meist die, die von autos gemeuchelt wurden. die autofahrer bleiben nicht stehen und erzählen niemandem was, und gefunden werden die tiere dann von zufälligen spaziergängern. wir haben am bauernhof einmal drei tage lang nach einer katze gesucht und sie nicht gefunden. erst als die böschung neben der strasse gemäht wurde lag sie da. wir hatten das auto gehört, die bremsen quietschen, den dumpfen knall, und waren gleich nachschauen gegangen. blutspur war da, sonst nix. natürlich auch keine autonummer. wenn fünf erwachsene personen neben der strasse eine katze suchen und sie im hohen gras nicht finden ... die natur hatte aber ziemlich reinen tisch gemacht.

der bauer, wenn was anliegt, holt das gewehr, er ist ja jäger. der ruft zwar für die katz den tierarzt, aber der braucht immer mindestens einen halben tag wenn er nicht gerade im ort ist. und bevor er ein tier leiden lässt, macht es eben bumm. scharfe schaufel geht auch, sagt er, wenn es sein muss, aber schön ist das nicht, gar nicht.

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ja. naja, nicht das ich es irgendwie toll finde, was gerade in ro passiert, aber das leben ist so, das jeder mit den ressourcen die er bekommen kann haushalten muss und dass prioritäten gesetzt werden. das muss man gar nicht gut finden. aber man kann es verstehen. manchmal.
und vieles wird nicht hinterfragt, sondern als normal zur grundlage gemacht .das ist überall so, und das ist ja oft auch gut, hat auch was mit prioritäten und wirtschaftlichkeit zu tun. nur das niveau ist überall anders. wissen sie ja.
ich hoffe sehr, dass sie helfen können.

(ich habe übrigens als kind durchaus alle erwachsenen gequält wenn ich das gefühl hatte, man kann die katze/den igel/frosch/fliege/wen auch immer nicht so leiden lassen, man kann nicht so hartherzig sein, man muss helfen...)

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prioritäten setzen und das wohl der menschen an die erste stelle setzen, ebenso wie mit den vorhandenen mitteln haushalten müssen und können - das ist das eine.

zuerst korruption und betrug nicht bekämpfen, und dann einfach irgendjemand oder -etwas zum sündenbock machen - das ist das andere.

und man muss den anfängen wehren. wer ist als nächster an irgendwas schuld, hm? irgendwie hatten wir das thema so in den dreissiger jahren des vorigen jahrhunderts doch schon einmal?

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