Samstag, 23. Dezember 2017
die putzfetzen
sagt man eigentlich nicht zu den putzfrauen oder -männern. aus vielerlei gründen.

hier jedoch muss frau kelef eine ausnahme machen im fall der hier im haus theoretisch tätigen zwei weiber.

kamen heuer genau fünf mal IM JAHR. kriegten aber lt. hausverwaltung monatlich bezahlt, weil die firma auch monatlich eine rechnung schickte. was, wie frau kelef nicht umhin konnte festzuhalten, betrug ist. erstens von der firma, die nicht erbrachte leistungen verrechnet, und dann, bitteschön, wenn diese zahlungen in der betriebskostenabrechnung aufscheinen obwohl mehrfach darauf hingewiesen wurde, dass da höchstens alle 2 wochen wer kam - so die vergangenen jahre - und heuer halt dann eben praktisch gar nicht - dann ist das ebenfalls betrug. punktum.

die zwei zigeunertrampeln (und jetzt: frau kelef kennt sehr liebe, nette, anständige, vertrauenswürdige, etc. roma und sinti, also bitte nicht falsch verstehen) die hier ab und an vorbeischauen sind allerdings schlichtweg so grindig und schleimig, und schleichen so verdächtig herum, dass der um's eck wohnhafte serbische roma meint, solches gesindel begründ halt leider den schlechten ruf seiner leut'.

möglicherweise, so hatte der m.k. übrigens berichtet, seien einmal zwei putzweiber dagewesen, zumindest hätten sie das behauptet, aber weil sie in die baustellen-wohungen hineingehen wollten, und überhaupt einen sehr widerwärtigen, schmierigen und grindigen eindruck machten, habe er sie halt weggeschickt weil nämlich gerade diverser schutt von oben nach unten getragen wurde, was sich nun einmal mit stiegenhausreinigung eher nicht gut verträgt. ansonsten hätten weder er noch seine arbeiter - trotz versicherung der hausverwaltung - jemals ein putzkommando welcher art auch immer wahrgenommen hier in staubhöllistan. aber, und das ist seit er hier das regime führt, tatsächlich so: die letzte firma, die hier vor dem wochenende die arbeit beendet, kehrt auf und räumt den dreck weg.

der m.k. jagte gestern vormittag also sehr energisch seine mannen durch das haus, zusammenkehren, mist hinuntertragen, alles sichern (sogar im hof die provisorische regenrinne), alle bautüren ordnungsgemäss kontrolliert, alle glühbirnen kontrolliert und die kaputten ersetzt, das ganglicht auf 7-minuten-intervall gesetzt (man geht ja langsamer wenn da unvermeidbare stolperfallen sind), kurzum: alles vorbildlich. wünscht frohe weihnachten und einen guten rutsch und verabschiedet sich in die feiertage, so gegen 13.00 uhr.

so gegen 14.00 uhr ein leises rumoren im stiegenhaus als frau kelef mademoiselle an die frische luft geleitet, und siehe da: die zwei trampeln trampeln im vierten stock herum. erkennbar daran, dass die eine am stiegengeländer lehnte und rauchte, die andere telefonierte.

aus gründen war es nur eine sehr kurze runde um den häuserblock, und bei der rückkehr 15 minuten später wirbelte der eine trampel gerade im hochparterre staub herum, und zwar rücklings kehrend und somit mademoiselle schön einstaubend.

frau kelef also plärrt ordentlich laut, und der trampel schaut ordentlich blöd, und plärrt irgendwas in den oberen stock, dann kommt der andere trampel, das telefon immer noch am ohr, und fragt: was willst du wissen?

frau kelef ist nun an sich schnell per du mit wem, allerdings nicht mit solchen trampeln, weil erstens und zweitens und überhaupt, also gleich noch eine stufe lauter.

ob es denn nun bosheit oder blödheit sei, dass der hund den letzten aufgefundenen dreck abbekommen hat?

ah, da baustelle, alles dreckig.

besonders, wenn keiner putzen kommt.

innerhalb von keinen fünf minuten meinte doch der trampel: sie seien jede woche da zusammenkehren und aufwaschen, jemand habe sie weggeschickt und deshalb seien sie nicht mehr gekommen, aufwaschen sei nicht möglich weil man da zuerst zusammenkehren muss und dazu fehle die zeit, es sei eh alles sauber, putzen müssten die arbeiter, und es sei sinnlos zu reinigen weil: hier sei eine baustelle und es werde sowieso alles wieder dreckig.

wenigstens die handläufe sollten sie vielleicht reinigen, und die fensterbretter, und ein bisserl über das stiegengeländer wedeln damit man nicht beim geringsten luftzug ...

ach, reg dich nicht auf, das ist eben eine baustelle, gehst du woanders wohnen. sagt der trampel.

immerhin hat die zeit aber gereicht, im erdgeschoss ein kleines plakat von der hausverwaltung aufzuhängen, in dem man sich im namen des teams für die gute zusammenarbeit bedankt und frohe feiertage wünscht.

jetzt weiss frau kelef nicht, ob die sie frotzeln oder verarschen wollen, oder die sache mit der schlichtungsstelle und der mietervereinigung nicht verstanden haben, oder was oder wie auch immer: jedenfalls, frau kelef wünscht denen auch was. aber nix nettes.

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Mittwoch, 20. Dezember 2017
licht am ende des tunnels
und das noch vor weihnachten!

wenn alles klappt und das tempo so gehalten werden kann, dann, so meint der liebe m.k., also der derzeitige bauleiter, ist mit ende februar - somit sogar noch ein wenig früher als angenommen - alles fertig hier. der bauleiter h.h. ist irgendwie fusskrank und fällt 6 wochen mindestens aus, damit hat der m.k. also noch ein paar aufgaben mehr und ist im stress, aus guten gründen, aber er ist zuversichtlich. muss man wohl auch sein bei einem derartigen chaos.

fenster und türen sind bereits angekommen, angeblich diesmal sogar die richtigen, und somit kann man dann nach den feiertagen (weil: zu den feiertagen wird die baustelle hier dichtgemacht) die diversen restlichen termine vereinbaren. und sich nach möglichkeit dann auch daran halten, ähem.

das dach ist dicht, es wird schon überall geheizt damit nix an- oder auffriert.

seit heute hat das balkongeländer-to-be ein gerüst, fehlen noch die platten zwischen den stehern, und der fussboden, und dann kann man auch über die vergitterung reden, um ein ordnungsgemässes katzatraz zu bauen.

der m.k. meint übrigens, frau kelef habe recht (no na!), das holz auf dem ersten balkon (da gibt es ein foto auf der makler-seite) ist falsch herum verlegt: holz legt man immer längs, und nicht quer, und dann wäre auch die sache mit der dachrinne am rand evtl. praktischer und logischer, und überhaupt, aber irgendwas ist ja immer. schlimmstenfalls legt frau kelef halt dann richtiges lärchenholz richtig über das zeugens drüber, denn das, was da geliefert und montiert wurde ist - und natürlich hat frau kelef da schon wieder recht - sowohl der farbe als auch der haptik als auch dem geruch nach: keine lärche. sondern eine pseudo-lärche aus billigsdorf, tiefland-modell, und davon wohl nur das splint-holz, aber frau kelef kennt sich da bekanntlich nicht aus.

die piepkis allerdings müssen aus der grossen voliere in einen kleineren käfig übersiedeln, und dann vor einem anderen fenster wohnen, das wird denen nicht gefallen, ist aber leider nicht zu ändern.

der schlosser hat ganz wunderhüppsche nirosta-halterungen für die grossen blumenkisten auf der strassenseite zusammengeschweisst, die passen nicht nur haargenau, sondern nach reiflichen überlegungen hat er auch genau das umgesetzt, was frau kelef wollte, nämlich stilistisch ein drei-punkte-element vom fassadenstuck übernommen. hach. jetzt müssen nur doch die ramponierten blumenkisten wieder dicht gemacht werden, dann kann die erde aus dem wohnzimmer auch wieder nach draussen, zusammen mit ein wenig vertrocknetem katzegras: humus rules. das drainage-material liegt schon auf halde.

der ältere fils von l'impresario meinte, die sache mit der hausverwaltung werde man im nächsten jahr ernsthaft besprechen müssen. dass frau kelef sich an die mietervereinigung und diese sich an die schlichtungsstelle gewandt habe quittierte er mit einem "ja, eh.". und natürlich kriegen wir türstaffeln, die sind - angeblich - auch schon bestellt, schöne breite dicke feste, wie es sich gehört.

und wenn die balkontür und das letzte fenster montiert sind, und kein unglück passiert, und dann auch die sache mit dem heizungsrohr erledigt ist, dann wird noch schnell ein vorzimmerregal geschnitzt, mit unten eingebautem katzeklo, damit im winter die katze, die man selten sieht, aka dat julchen, im warmen sch... kann.

das wird noch was, baustelle im wohnzimmer kann man ja nicht lange genug haben.

und dann kann auch der balkon eingerichtet werden. irgendwann kriegt frau kelef auch wieder einen keller, man glaubt es kaum.

irgendwann wird auch der maler den rest malern und frau kelef die ganze wohnung mehrfach durchputzen können, und im frühjahr, vielleicht, oder spätestens im sommer herrschen hier wieder vernünftige um- und zuständ'. so mit den teppichen auf dem boden und den polstern auf dem sofa und dem hundehaus wo es hingehört, und dann kriegt dat julchen auch eine zweitkatz' oder einen -kater, vorausgesetzt, man verträgt sich. das wird noch was.

somit: friede, freude, eierkuchen. puuuh.

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Freitag, 8. Dezember 2017
fliesen im stiegenhaus
sind an sich, da sind wir wohl alle einer meinung, durchaus was begrüssenswertes. und was praktisches. deshalb war auch das stiegenhaus hier verfliest, die über hundert jahre alten steintreppen, die von einem stock in den anderen führten (dazu hat man doch stiegen) waren an sich tadellos. halt: nicht neu, aber das ist das haus an sich auch nicht.

was lag also näher als die alten fliesen rauszuklopfen und in die mulde zu kippen, nebst den vielen m² fliesen, die im garten aka der wiener gstettn aka dem tierfriedhof aka der müllhalde hinter dem haus und in einem hof stossweise lagerten, und die absätze zu betonieren, damit man sie dann in in weiterer folge verfliesen könne? sinnvollerweise die stufen auch gleich, und das alles mit grossen, jede staubspur sorgsam aufzeigenden, dunkelanthrazitfarbenen fliesen.

gesagt, getan, das staub- und dreckaufkommen war ungeheuerlich, weil: grober beton heisst so, weil er eine recht unebene oberfläche hat, und da hält sich der dreck, der von oben nach unten gekehrt wird (einmal pro woche, wenn der m.k. den doch-wapplern die ohren gerade gerichtet hat), besonders lang und gut. wer, wie frau kelef die wohnungstür einen meter neben der stiege hat und im ersten stock wohnt, hat in einem nunmehr vierstöckigen haus besonders viel spass dabei.

aber je nu, kannste ja nix ändern. jedenfalls war das längere zeit der status quo, gestern jedoch ward der boden vor der tür "mache ausseiche"=ausgeglichen. darf man nicht draufsteigen, so vom nachmittag bis in der früh oder wann auch immer. nun vertrug sich das nur schlecht mit den plänen von frau kelef einerseits, und besonders schlecht mit dem verdauungs- und blasenverhalten von mademoiselle andererseits.

"eine male genug" meinte der fliesenleger aus der fraktion der ne wjems, ne snams und ne rasumjems. mademoiselle, welche überraschung, sah das um 15.00 uhr ganz anders, und die piepkis, die letztlich ihre salatgurke zum frühstück wollen, ebenfalls. es musste also auf der stelle alles so abgedeckt werden, dass man drübergehen konnte.

das klappte so weit auch recht gut, nur dass die schalplatte, die man frau kelef vor die tür legte, leider eine wippe war, worauf sich mademoiselle weigerte, auch nur einen schritt zu tun.

hamse schon mal versucht, mit dem gesicht zur wand einen 8,8 kg schweren, wie ein fisch zappelnden hund unter dem arm auf einem wippenden brett stehend eine tür zuzusperren, während ihnen der dreck in die augen fliegt? versuchen sie es erst gar nicht. besonders schön übrigens beim nachhausekommen, da ist nämlich bei diesem wetter der hund nass und stiegenhausbedingt staubig und ergo glitschig und: man will das nicht. der hund übrigens auch nicht. und wie man dann den türknauf zu sich ziehen soll während man den schlüssel dreht und mit den anderen beiden armen den hund festhält während man mit der fünften hand ausbalanciert: ein spass ohnegleichen. besonders, wenn man das noch dreimal wiederholen muss.

heute dann aber: fliesen. jedoch, so meinte der intellektülle grobmotoriker, könnten frau kelef und mademoiselle die wohnung ein paar stunden nicht verlassen, weil: fliesen frisch verlegt.

das war der moment, in dem frau kelef wortlos schaute. wie die tochter zu sagen pflegt: mama, du brauchst nix sagen, du brauchst nur schauen. auch diesmal, darf berichtet werden, wirkte der blick und der doch-wappler holte das schalbrett wieder zurück.

einen weiteren diskussionspunkt bot dann auch gleich die tatsache, dass der doch-wappler meint, die türe sei jetzt dicht, frau kelef aber beweisen konnte dass sie das nicht ist. weil: 4 mm luft ist nicht bündig. da zieht es wie hechtsuppe, und der dreck von draussen kann ungehindert eindringen. jetzt also wieder zwei bauhölzer als staffel.

möglicherweise verbringt frau kelef also weihnachten und neujahr im kriminal, mademoiselle bei der haustiersuche wo sie herkam, dat julchen zieht wohl ins katzenhaus und für die piepkis wird sich wohl auch was finden.

mein lieber herr gesangsverein.

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