Donnerstag, 16. Oktober 2014
heute vor vier jahren
war frau kelef schon ganz nervös und auf dem weg zur strudlhofstiege, denn um 16.30 sollte frau pixy dort aus dem transportkäfig, der sie aus dem schönen ungarn in das nicht minder schöne wien brachte, aussteigen.

es hat dann bis ganz genau 17.15 uhr gedauert, bis der konvoi ankam, und dann noch einmal eine dreiviertel stunde, bis frau pixy in frau kelefs arme gehoben wurde.

den rest kennen sie ja eh. immer noch und wieder muss betont werden, dass das damals eine ausserordentlich kluge entscheidung von frau kelef war.

frau pixy ist seit dem ersten tag everybody's darling, freundlich, liebenswürdig, verständig und folgsam - sofern sie auch nur ansatzweise behirnt warum sie was machen soll.

sie ist immer noch ein karamelkeks-junkie, frisst alles was sie kriegt (könnten ja wieder schlechte zeiten kommen), geht gerne zum tierarzt, und hüpft immer noch herum als würde sie jeden tag einen flummi frühstücken.

sie hat ihre katzen immer noch furchtbar lieb, und hat jetzt gerade keine zeit weil dat julchen am montag von dem blasenstein befreit wurde, der die entzündung verursacht hatte. frau pixy muss also gaaanz lieb sein zum julchen, und sie wärmen und ihr auch ab und zu einmal über das gesicht sabbern, aber nur ein ganz klein wenig.

als dat julchen bei den tierschaftendokters abgeliefert wurde, war frau pixy höchst indigniert, fand aber beim abholen auf "wo ist dat julchen?" sofort aus einer ungewohnten richtung die tür zur praxis und freute sich, als dat julchen schon im kennel sass und zur begrüssung sicherheitshalber einmal knurrte. zu hause war dann dat julchen unter dem sofa oder unter dem kasten, wo genau konnte man daran erkennen dass frau pixy vor dem jeweiligen möbelstück lag und drunterschaute.

in der nacht muss der grosse elegantkatz bei ihr liegen, sonst träumt sie schlecht (tatsächlich träumt sie sehr lebhaft, wenn dymka nicht bei ihr liegt. wenn er das hört, muss er kommen und sich zu ihr legen ...). dat julchen schläft nur tagsüber bei frau pixy, sie sagen, das muss so sein.

der grosskatz kommt immer, wenn wir nach hause kommen, an die tür und begrüsst: den hund, nicht frau kelef. immer. mit grossem geschnurre und gepurre und köpfchen geben. und wenn frau pixy es mit ihrer kranken hand nicht schafft, eine tür aufzumachen, holt sie den grosskatz und zeigt ihm das. dann langt er mit der pfote einmal hin, schaut den hund an und meint: so, passt das jetzt für dich? er macht das auch für die katz, aber die schaut er immer an als wollte er sagen: eh klar, weiber, bedient werden.

wenn es besondere gustostückerln in der küche gibt, sitzen alle drei nebeneinander und warten, bis ihr name genannt wird. dann wird pfote gegeben und dann gibt es ein stück schinken, fleisch, kaustange, oder was halt gerade so anfällt. keiner schnappt dem anderen was weg. sogar wenn was auf den boden fällt wartet frau pixy, bis ihr erlaubt wird das zu nehmen.

die kranke hand benützt sie ziemlich regelmässig als stütze, und zwar so dass man die mittleren krallen nicht mehr schneiden muss: sie nützt sie ab. ihr gangbild hat sich weiter verbessert, von hinten schaut das manchmal fast normal aus. regelmässiges training: "gib mir die kranke hand gaaanz fest!" (dann muss sie die pfote heben und gegen frau kelefs handfläche drücken) mag sie nicht weil es weh tut, aber sie kriegt dafür ein stück getrocknete rindslunge und findet, das sei ein gutes geschäft.

ihre freundin nicki, die über uns wohnte und heilmasseurin ist, hat damals gezeigt wie man massieren und dehnen muss damit der vorderlauf wieder runter zeigen und nicht quer vor der brust gehalten werden muss. frau pixy hat sie längere zeit nicht mehr gesehen weil die gute frau übersiedelt ist, sie aber sofort wiedererkannt und sich gleich richtig zu ihr hingestellt: "so, da, ja, massieren, tut weh, aber ist guuut, weiter, noch ...". kann sie gar nicht genug kriegen davon.

wie alt sie wirklich ist weiss immer noch niemand. den zähnen nach ca. 25 oder 30, dem benehmen nach 2 oder 3 jahre. die wurzelbehandlungen der hinteren zwei mahlzähne oben hat sie leidend über sich ergehen lassen (scheiss geschmack hat hund nach sowas immer), den zahnstein haben wir im griff trotz "keine knochen mehr", und die injektionskur gegen den beginnenden grauen star hat gut angeschlagen.

und heute kriegt sie zur feier des tages eine extraportion rohes fleisch. die katzen dürfen mitfeiern, und frau kelef darf zuschauen und sich freuen, dass es den dreien schmeckt.

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Sonntag, 5. Oktober 2014
das klo ist verflucht. teil 2
nun, man musste sich in diesem haus an vieles gewöhnen, und dass die spezialisten wirklich solche waren, allerdings im negativen sinne des wortes, das zeigte sich erst ein wenig später.

so dauerte es zum beispiel einige zeit, bis der baumeister davon überzeugt werden konnte dass bei vorhandensein eines vollständigen sets von gangfliesen (diesen alten, netten, sie wissen schon, grosse helle mit abgeschrägten ecken und kleine dunkle, und dann ein schöner rand in passendem muster rundherum, jedenfalls: alles in ausreichender anzahl vorhanden) diese nach herausreissen wegen verlegung von leitungen anschliessend auch in ihrer vorbestimmten anordnung wieder verlegt werden sollten. oder könnten. wieso dann die eckfliesen des rundherum-musters in der mitte prangten und ein paar der mittelfliesen im hof lagen und genau vor frau kelefs wohnungstür ein paar stellen einfach mit beton ausgefüllt waren, konnte nicht erklärt werden. aber geändert.

die wohnungstür war eine originale, aber neu eingesetzt, weil eben drei wohneinheiten zusammengelegt worden waren. zu einer wohnungstür gehört ein türstaffel. um frau kelefs flins. der türstaffel erwies sich schon bei flüchtiger kontrolle als eher schmal, dünn, und überhaupt aus weichholz. woanders nimmt man sowas als baulatte. auf der rechnung stand: türstaffel eiche. wieso das nicht so war, konnte nicht erklärt werden. aber geändert.

dass der estrich, der in badezimmer und teilen des vorzimmers verlegt worden war, an einer stelle im vorzimmer schlichtweg nach unten wegbrach konnte leicht erkärt werden: altbau, hohlräume unter den theoretisch vorhandenen bohlen, dort, wo keine bohlen waren, sollte der hohlraum aufgefüllt und dann eben der estrich drübergelegt werden. leider waren die arbeiter von der sparsamen fraktion, und hatten statt füllmaterial ein paar zeitungen verwendet, und dann eine einen zentimeter dicke styroporplatte darübergelegt. die estrichdicke betrug 5 mm. der baumeister erklärte, estriche seien auch nicht dazu da um darüberzugehen. wozu man einen estrich braucht, wenn man nicht darübergehen darf/kann, konnte nicht erklärt werden. aber geändert.

die sache mit dem klo war also zunächst einmal zweitrangig, weil ja irgendwie baustelle allüberall. ich solle den leuten die wohnungsschlüssel geben und die hunde woanders hinbringen, die arbeiter würden das in frau kelefs abwesenheit ...

das hatte frau kelef schon gehabt, der vorschlag wurde also abgelehnt. aus gründen.

man verblieb dann so, dass "der beste arbeiter" des herrn baumeister die sache in ordnung bringen würde, im beisein des herrn baumeister. welche sache? frau kelef solle sich was aussuchen.

frau kelef suchte sich also die reihenfolge aus, bestand darauf dass alle genannten mängel - ein paar andere kleinigkeiten fanden sich auch noch - repariert werden sollten und lehnte eine diskussion über die qualität der arbeiten ebenso wie die über die des türstaffels ab. ändern, war die devise.

die arbeiten wurden für einen samstagnachmittag im februar anberaumt, denn nein, frau kelef wollte sich keinen urlaubstag nehmen für diese höchst nützlichen vorhaben. es war ein ziemlich kalter februartag, und im stiegenhaus zog es wie in einem vogelhaus.

der baumeister kam kurz nach mittag, lieferte den besten arbeiter den er hatte, ab, und meinte, so eine heikle kundin ... frau kelef wies ihn auf die fliesen vor der tür hin: hm, meinte er, wenn zuwenig fliesen da gewesen seien: die lägen im hof, warum auch immer.

und da sei doch ohnehin ein türstaffel: nix, das man landläufig so bezeichnet. und wenn auf der rechnung eiche stünde, dann hätte frau kelef auch gerne eiche. wieso sie denn sagen könne dass das keine eiche sei? weil, wenn man holz mit dem fingernagel zersplittern kann, dann ist das sicherlich kein hartholz. und ausserdem sei das lättchen viel zu schmal und zu dünn.

zum estrich enthielt er sich dann doch der meinung. gut war das.

das thema einbetonierte klomuschel sollte - so der plan - später thematisiert werden. man will so einen baumeister ja nicht überfordern. der wollte sich übrigens vom acker machen, wurde aber daran gehindert, er hatte ja gesagt das seien nur marginale dinge, das sei in allerkürzester zeit behoben.

frau kelef hatte jedenfalls die faxen dicke, und um ihre entschlossenheit ebenso wie ihre übellaunigkeit zu demonstrieren wickelte sie sich in eine dicke decke, setzte sich auf einen dicken polster und bewachte, auf den stiegen sitzend, den fortschritt der arbeiten vor der tür. und damit sie nicht ganz so nutzlos da herumsass, nahm sie sich ein strickzeug mit und schaffte während der beaufsichtigung immerhin einen halben wollsocken.

der beste arbeiter der baufirma hatte die fliesen aus dem hof geholt, die falsch verlegten herausgeklopft, den beton ausgekratzt und die neuen fliesen verlegt.

mit leichten schaumflocken vor dem mund entfernte er auch den türstaffel resp. das, was als solcher bezeichnet worden war (in teilen, dat dingens zerfiel schon beim hinschauen) und montierte einen türstaffel wie bestellt: echt eiche, in der breite passend zum türrahmen, und so hoch dass man nicht mehr von aussen mit einem einen halben zentimeter dicken schraubenzieher unter der tür durchfahren konnte.

dann wurde die sache mit dem estrich im vorzimmer in angriff genommen - damit der ordentlich austrocknen konnte war das verfliesen für den frühling geplant, gott sei dank.

der beste arbeiter von allen klopfte also ein wenig herum, und butsch: da kam die misere zum vorschein. frau kelef, im besitz einer schublehre, konnte also genau festhalten was da ... och, meinte der baumeister, aber ... weiter kam er nicht. frau kelefs blicke können töten, heisst es.

frau kelef sass in der zwischenzeit in der küche und strickte weiter am wollsocken. der beste arbeiter rannte hin und her, holte wasser vom gang und mischte beton und stopfte den untergrund ordentlich aus und betonierte und schmierte und wurde dabei über die ränder von frau kelefs brille misstrauisch beäugt. der baumeister stand daneben und schaute zu.

nach ein paar stunden war nicht nur der socken fertig, auch der abschluss der arbeiten zeichnete sich ab. längere zeit nicht auf den estrich treten, muss trocknen, staffel in ordnung, fliesen am gang vor der tür abgesegnet, und dann wäre da noch die sache mit dem klo.

ja, das habe man einbetoniert weil die alten bleirohre von den hauseigentümern ersetzt werden müssten, und weil die kein geld hätten, da ... was das nun genau frau kelef angehe wurde nicht weiter diskutiert. der baumeister zeigte ein wenig selbsterhaltungstrieb und meinte, also in ordnung finde er das auch nicht wirklich, aber da sei eigentlich der installateur zuständig. dass er die oberaufsicht gehabt hatte über das ganze unterfangen, tja, er könne sich schliesslich nicht immer um alles persönlich kümmern, aber nun sei er doch da, und alles werde gut.

der beste arbeiter von allen, in der zwischenzeit, wusste nicht wohin mit dem kübel voller wasser in dem er seine gerätschaften gesäubert hatte, und anstatt in den hof zu gehen und das zeug in den gulli zu giessen, ging er schnell auf's klo und goss den kübel dort aus. der kübel war aus metall, und leider hatte er irgendein werkzeug drinnen vergessen.

es machte klickediklack, die klobrille zersprang, und der abfluss war verstopft, mit irgendeinem metallding und ordentlichen mengen von restbeton und nasser zeitung tief unten.

frau kelef schnappatmete ein ganz klein wenig, schickte den baumeister in die firma um das passende werkzeug für die entkorkung des abflusses zu holen, und ausserdem eine neue klobrille mit deckel. und nein, eine diskussion über "das kann man auch am montag machen" wurde abgelehnt, sie dürfen raten von wem.

der baumeister entschwand, der beste arbeiter von allen wurde als geisel einbehalten, man weiss ja nie. er begann in der zwischenzeit leise zu wimmern, er hätte doch so weit nach hause, bis ins burgenland, und er könne ja auch nichts dafür, also nur zum teil, und ... frau kelefs mitleid hielt sich in grenzen.

der baumeister kam nach einer stunde zurück, faselte etwas von frau und familie und abendessen und alle böse und warteten auf ihn, und von später stunde, und wochenendarbeit, stiess aber bei frau kelef auf wenig gehör.

das sei übrigens irgendwie nicht gut, dass da ein sprung sei, wieso ..., meinte der baumeister. das war die falsche bemerkung seinerseits, die aufklärung über die geäusserten wünsche und aufträge und die höchst bemerkenswerte umsetzung liess nicht auf sich warten. immerhin, die entkorkung des abflusses war langwierig aber unkompliziert, und irgendwie erfüllt es einen unter solchen umständen ja mit einer gewissen freudigen befriedigung, wenn so ein baumeister, der im anzug gekommen war, sich teilentblättert und mit dem halben arm im klo steckt. über eine halbe stunde lang. hätte man einfacher haben können, wenn man denn die klomuschel hätte abmontieren können. konnte man aber nicht, weil einbetoniert und drüberverfliest.

der neue klositz, den der baumeister mitgebracht hatte, passte allerdings nicht auf die alte klomuschel - dass letztere ein altes modell war hatte ja einen der gründe für den wunsch nach einer neuen muschel dargestellt. aber je nun.

der baumeister wurde wieder weggeschickt, um ein anderes modell klobrille-mit-deckel zu holen. in der zwischenzeit schien er dazugelernt zu haben, er brachte drei verschiedene, und tatsächlich passte das letzte, das er montierte (der beste arbeiter von allen weigerte sich ein klo anzugreifen, schliesslich sei er maurer und kein installateur). eine gewisse spannung zwischen den beiden herren war durchaus spürbar.

frau kelef referierte noch ein wenig weiter - in der zwischenzeit war der zweite wollsocken bereits in arbeit - und verlangte ein wenig geld zurück, das sie tatsächlich auch bekam. nicht viel, aber immerhin, ordnung muss ja schliesslich sein.

an diesem samstag abend, einiges nach 22.00 uhr, verspürte frau kelef ein klein wenig genugtuung und eine leise hoffnung, dass die sache mit dem klo nun erledigt sei. die hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

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Samstag, 27. September 2014
das klo ist verflucht. teil 1
es nutzt nix. es kann nicht anders sein. denn nicht genug mit den wiederkehrenden flecken an der decke und an der wand - für die der neue installateur eine völlig neue erklärung gefunden hat, zumindest für einen teil davon, da hatte der alte installateuer, also der von der hausverwaltung, der damals als frau kelef hier einzog, die kloschüssel einbetoniert. und teilte diese tatsache freudestrahlend mit. nein, nicht die neue, bestellte klomuschel, sondern die alte, die ja "eh noch gut" war. aus welchen gründen auch immer.

peinlich befragt meinte man dann, nun ja, es sei ja an dem, dass, also sozusagen, die rohre im haus allesamt oder zumindest meistens noch aus dem guten alten blei oder so seien, und das müsse dann bei irgendwelchen arbeiten der hauseigentümer auf eigene kosten ersetzen lassen, und weil das ja geld koste das nicht vorhanden sei, so habe also die hausverwaltung direktive erteilt ...

um meinen flins? schnappatmete frau kelef? jo, na ja, aber die zusammenlegung der drei wohneinheiten sei ja ...

um meinen flins erfolgt, schnappatmete frau kelef noch einmal. jo eh, aber die hausverwaltung ...

jedenfalls, das war also so passiert, und die baufirma (fragen sie nicht, die waren damals hier gerade am arbeiten, als der mietvertrag unterschrieben wurde, also machten sie auch alles fertig) war behülflich. um den jottslästerlichen zorn, den frau kelef nicht verstecken konnte und wollte, als sie des bodenabflusses mitten im badezimmer (der war bestellt, aus gründen) ansichtig wurde und feststellen musste dass dieser sich am höchsten punkt des bodens befand (gefälle 3 cm richtung wände) zu besänftigen, da verfliesten die herrschaften halt das klo gleich mit ein paar fliesen.

allerdings, so sagten die zuständigen installations-, estrich- und sonstigen bauspezialisten, solle man fürderhin sorgsam umgehen mit der klomuschel, denn wenn man die abmontiere dann würde da unten, weil nämlich die gense ja nur mehr oder weniger aus gewohnheit dicht und im schamott der altbaudeckenfüllung liege, möglicherweise, höchst wahrscheinlich sogar, undicht werden. und das sei nicht gut.

wenn einem das alles so kurz vor der übersiedlung kund und zu wissen getan wird, es zwischen weihnachten und neujahr ist, man nebstbei noch ein kind, zwei hunde, ein zwergkaninchen, zwei wellensittiche, etliche zimmerpflanzen zu versorgen hat und nebenbei noch arbeiten geht (ja, auch während der feiertage und trotz übersiedlung), dann ist man da ein klitzekleinwenig ungeduldig einerseits, und andererseits: solange dat dingens funktioniert, soll sein für den moment.

undichte klos sind ja nun wirklich etwas, das keiner will, besonders nicht um so eine jahreszeit und zu so einem zeitpunkt, insofern konnte frau kelef sich anschliessen. was sie aber nun wirklich, wirklich gerne gehabt hätte waren eine neue sitzbrille, und ausserdem ein klodeckel. die alte brille war nämlich vermutlich noch aus der vorkriegszeit, aus holz, und das klo war bis zur zusammelegung eigentlich ein gangklo.

eigentlich, sollte man meinen, wäre das ja einfach. schrauben auf, brille runter, neue drauf, schrauben festziehen.

aber nein. das antik-modell hatte sich mitsamt den schrauben kwasi festgefressen an der keramik, und die installationsspezialisten - die vorfahren der bereits sattsam bekannten - wiegten die köpfe hin und her und meinten, das würde wohl nicht gut gehen, und ob ich nicht ...

nix da. alte klobrille runter, neue rauf. jetzt.

nun, sie ahnen es: glattgehen konnte das nicht. als frau kelef zwischendurch nachschauen kam, zwischen karton schleppen und firmenterminen und weiss der kuckuck, da fürchteten sich die spezialisten ein wenig, und gestanden dann, sie hätten ein wenig gewalt anwenden müssen, weil frau kelef hätte ja gesagt schnell, und nun ja, jedenfalls, da sei also was kaputt gegangen.

frau kelef hielt die luft an, zählte bis achttausenddreihundertelfundsechzig, und begehrte zu sehen. die intelligenzbestien hatten doch tatsächlich mit dem hammer auf die schrauben geschlagen, und treffsicher die keramik getroffen, so dass sich nunmehr von der einen lochung weg, in der die schrauben zur befestigung gesessen waren, zwei zierliche sprünge zogen. immerhin ganz hinten, man sah es kaum, und die neue brille, überraschenderweise sogar mit deckel, war auch schon montiert.

wenn frau kelef glück habe, dann würde die klomuschel länger leben als sie, hier in diesem klo, sprachen die spezialisten und die zugehörigen aufseher, und verliessen schnell den ort des geschehens.

dass das nicht das ende sein konnte zeichnete sich irgendwo im hinterkopf frau kelefs wohl schon ab, aber damals waren gerade eine menge anderer dinge durchaus wichtiger, und die sache mit dem klo: hach, da war man froh, die putzfrau putzte es höchst ordentlich, und gut war es für den moment.

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