Samstag, 3. September 2011
proudly introducing: Mummi
juli schreibt:

Auch Mummi ist ein 100 Jahre alter Herr, ihn habe ich hier, nicht weit von Lovasberény auf einem Waldweg gefunden. Ich habe den Besitzer vergeblich gesucht, obwohl er damals kürzlich beim Kosmetiker gewesen sein dürfte und ein teueres Zeckenhalsband getragen hatte. Auch das Leben in einer Wohnung, Treppen dürften ihm von früher bekannt gewesen sein. Vielleicht ist sein Besitzer verstorben? Er ist gestorben im Dez. 2010.

juli writes:

mummi too is an 100 year old gentleman, i found him here in lovasberény on a forest road. i looked for his owner without any result, in spite of the fact that mummi had been to a cosmetician shortly, and wore an expensive vermin protection collar. he seemed to know life in an apartment, and staircases. maybe his former owner passed away? he died in december 2010.



sieht doch nett aus, der alte herr?

doesn't the old gentleman look nice?

juli hat mir einmal geschrieben dass sie gerne wüsste was die tiere so erlebt haben, und wie es gekommen ist dass sie in einem tierheim, einer tötungsstation oder einfach auf einer landstrasse oder einem parkplatz landeten. und dann wieder, einen satz später, schrieb sie, nein, eigentlich wolle sie es dann eigentlich doch nicht wissen. es würde uns wohl zu traurig machen in vielen fällen, und zu zornig in vielen anderen. aber es würde helfen zu verstehen wie die tiere reagieren, wie sie sich benehmen, wovor sie angst haben und was ihnen gefällt.

juli once wrote that she would like to know what the animals went through, and how it came that they ended in a shelter, an euthanization station, or just on a country road or a parking lot. and then, one sentence later, she wrote that on the other hand she actually does not want to know. it would make us too sad in many cases, and too angry in many others. but it would help to understand how the animals react, and how they behave, what they fear and what they like.

nun, mummi liegt jetzt nicht mehr alleine, minitücsi liegt neben ihm, und andere werden folgen. respekt in den letzten jahren des lebens, und respekt nach dem tod.

und respekt vor den menschen, die den tieren diesen respekt erweisen.

well, mummi does not rest alone any more, minitücsi joined him, and others will follow. they were respected in the last years of their lives, and respected after death as well.

and respect to the people who pay this respect to the animals.

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Dienstag, 30. August 2011
summer in the city
es war viel zu heiss.

den katzen, dem hund, den piepkis und mir.

die katzen schliefen auf den marmorplatten jener räume, die auf der nicht-sonnenseite liegen. das lässt sich gut machen durch die ost-west-lage der wohnung. trotzdem mussten sie manchmal aufstehen, einen halben meter weiter gehen und dann umgehend auf die gefundene kühlere stelle fallen. die nachtruhe geruhte dat julchen vor dem fernseher im leichten luftzug,



und dymka im türvorhang zu halten - so kalte fliesen auf dem bauch sind ja auch nix.



pixy lag auf dem parkettboden, gerne auch auf den fliesen in vorzimmer oder badezimmer. zur nacht begab sie sich verbotenerweise ins lederfauteuil.



die piepkis brauchten alle drei stunden frisches bade- und trinkwasser und veranstalteten eine sauerei, dass das wort dreckfink eine ganz neue bedeutung bekam. auf den spriesseln ist es wenigstens luftig, gekuschelt wurde im gegensatz zu sonst nicht wirklich.



frau kelef wohnte quasi im badezimmer unter der dusche.

am abend dann wurden die von der hitze paralysierten wieder munter.

die katzen fühlten sich kräftig genug ein wenig stampede zu spielen, etwas katzefutter und katzegras zu sich zu nehmen, eine schale katzemilch auszuschlürfen, und sich umgehend einem ausgedehnten verdauungsschlaf hinzugeben. gerade dass sie sich unter auferbietung aller kräfte noch auf das katzeklo schleppen konnten.

die piepkis wollten vor dem schlafengehen noch eine frische minigurke, man braucht ja vitamine, und gegen den durst hilft gemüse auch.

pixy und frau kelef aber - sowie die temperaturen wieder heruntergingen unter die 30°-marke - machten einen abendspaziergang.

die alte hundezone hat man ja planiert, weil dort wird jetzt ein jugendtreff initiiert, hat die bezirksvorstehung beschlossen, zusammen mit ein paar architekten die die sozialverträgliche, integrationspolitisch korrekte, migrantenfreundliche umgestaltung einer fussgängerzone des bezirkes ausschreibungshalber gewonnen haben.

die zahnärztin, die ein stück weiter ihre ebenerdige praxis hat, hat sich übrigens beschwert bei der bezirksvorstehung, weil ihre kunden aus allen gegenden wiens, viele auch von ausserhalb, sich beschwert hätten dass es in der hundezone immer so dreckig sei, und stinke. über 100 meter vom praxiseingang, wohlgemerkt. unter keinem wohn- oder sonstigen fenster, und mitten in einem park.

jedenfalls, die neue hundezone - von der man prahlerisch in der bezirkszeitung berichtete, sie werde grösser sein als die vorherige - die ist höchstens knapp ein drittel der alten. quasi ein erweitertes meerschweinchengehege. wasser gibt es keines mehr drinnen, dafür steht aber der mistkübel so neben der sitzbank, dass man quasi die nase reinhängt beim sitzen. aber je nun - für die "trotteln mit de huntsviecha" (o-ton) reicht das ja wohl. von der wohlüberlegten lage des hundeauslaufplatzes entlang eines geh/fahrradweges, der von schulkindern der ca. 150 m entfernten schule benutzt werden muss wenn die zu u-bahn oder bus wollen, und dem keine 50 m entfernt liegenden zweit-eingang des städtischen bades reden wir nicht, weil: ein schelm wer böses dabei denkt.

das mit der sauberkeit im zukünftigen jugendtreff haben frau kelef und frau pixy fotografisch festgehalten, status quo um ~ 20.30 uhr, an einem mittwoch abend. die bezirksvorstehung will ja nicht, dass sich die jugendlichen in lokalen oder so herumtreiben, da ist so ein lauschiges parkplatzerl mit ohne klo und auch keinem mistkübel weit und breit schon ein super angebot. schaut dann eben so aus:



30 meter weiter bot sich ein interessanter anblick, der frau pixy umgehend dazu veranlasste mit hochgerecktem kopf, gesträubtem nackenhaar und steif aufgerichtetem schwanz merkwürdige, leise töne von sich zu geben. tja, den jadgterrier kann sie nicht verleugnen. bezüglich der integration von personen mit möglichem migrationshintergrund tat frau kelef dann das gleiche, das sie auch im falle eines definitiven österreichers gemacht hätte: als das betreffende objekt auch durch angehüpft, angebellt und angewinselt werden von seiten der frau pixy auch nicht einen ton von sich gab, und überhaupt sehr flach atmete, da machte frau kelef ein foto und ging damit zur polizei, deren wachstube 100 m vom "fundort" des objektes entfernt ist. schaut dann so aus:



die kleine wauwau wurde entsprechend gelobt - sie hatte ja auf den mann aufmerksam gemacht - und dann ging es weiter auf der runde.

frau pixy hoppelte an einem kinderspielplatzzaun vorbei - hier ist ja heutzutage alles hinter gitter - und wurde plötzlich so dünn dass sie zwischen den stäben durchpasste.

wedel, freu, wedel, leises weffweff: ein riesenigel mit einem babyigel, also mutter mit kind, also ein grosser ball der zischt mit einem kleinen ball der zischt. und das war ja einmal toll zu beobachten, wie die mutter sich aufplusterte und dem baby irgendwas zuzischte, und das baby kurz aufhorchte und sich dann eilfertig in die andere richtung unter ein paar blätter begab, während die mutter frau pixy ablenkte. als die mutter sicher war, dass das baby ausser sichtweite war - was weiss man, was die alte dem kleinen erzählt hat - da liess der mama-igel wieder luft ab, stellte ein wenig die stacheln auf und begab sich gemächlichen igelschrittes in die andere richtung, sich mehrmals nach frau pixy umsehend. letztere war von frau kelef aber aus medizinischen gründen schon vorher wieder aus dem zaun entfernt worden, es bestand also für niemanden gefahr. aber toll, wenn man sowas in der stadt so hautnah miterleben kann.

natürlich posierten die igel nicht gemeinsam, aber ein foto der mutter ist gelungen.



das baby denken sie sich bitte unter den blättern.



und damit alles seine ordnung hat, geleitete frau pixy frau kelef dann höchst siegessicher: ins eisgeschäft des vertrauens. hat sie sich verdient, die gute.



nicht abgebildet ist übrigens das nachdenkliche gesicht der kleinen wauwau, wenn sie den fledermäusen nachschaut. wäre auch sinnlos ohne das bild von den fledermäusen. von denen fliegen hier aber auch genug herum in der finsternis der nacht.

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Freitag, 26. August 2011
pflegefamilien für tiere, tierheim usw.
weil frau rebhuhn fragte, erklär' ich das konzept hier einmal:

es gibt familien, manchmal auch einzelstehende personen, die tiere sehr mögen. deshalb wollen sie auch irgendwas im tierschutz machen.

eine möglichkeit ist hier, sich als pflegefamilie zu betätigen. das funktioniert dann tatsächlich so, dass hunde, katzen, manchmal auch pferde, reptilien oder kaninchen oder was auch immer aufgenommen und von einer tierschutzorganisation zur vermittlung ausgeschrieben werden. das tier bleibt so lange in der pflegefamilie, bis es einen neuen, passenden besitzer gefunden hat.

die tierheime sind überfüllt, und die haltung in tierheimen ist problematisch. gerade bei hunden, die ja sehr sozial sind und rudel bilden, muss einerseits entsprechend platz auch für bewegung geboten werden, andererseits muss aber manchmal auch bei der sozialisierung nachgeholfen werden.

in vielen ländern ist es so dass herrenlose tiere aufgegriffen, in staatliche sammelstellen gebracht und bei unvermittelbarkeit innerhalb einer oft relativ kurzen zeitspanne eingeschläfert werden. tierschutzorganisationen holen die tiere nach möglichkeit dort heraus, und bringen sie in tierheimen unter, von wo aus sie vermittelt werden. dass dabei eine auswahl getroffen wird bezüglich bekannten oder vermuteten charaktereigenschaften, ist verständlich. viele tiere kommen aber auch in tötungsstationen, weil die besitzer verstorben oder unheilbar krank sind, und die erben das tier nicht haben wollen oder halten können, und die suche nach einem neuen besitzer nicht möglich scheint.

in ungarn schätzte man einmal, dass auf jeden zweiten menschen ein hund komme - irgendwie muss dem ja auch einhalt geboten werden, wo wir gerade von tötungsstationen sprechen.

die tierschutzvereine sorgen für medizinische versorgung, impfung, vor allem aber kastration der tiere, und dann müssen die viecher ja irgendwo untergebracht werden. das sind dann tierheime oder pflegefamilien, je nachdem.

hunde, die auf verlassenen grundstücken gelebt haben und dann eingefangen werden sind oft sehr verschreckt, kennen menschen zu wenig oder haben kein vertrauen mehr zu ihnen, kennen weder regelmässiges gefüttert werden noch halsband, leine, stubenrein, schon gar nicht autofahren etc..

all diese für ein normales miteinander notwendigen dinge kann ein tier in einem kleinen kreis viel leichter und stressfreier lernen als im tierheim im rudel oder im käfig mit stundenweisen besuchen.

auch welpenstationen gibt es, wo auf die entsprechenden bedürfnisse rücksicht genommen werden kann: ein schuhkarton mit mehreren wenige wochen alten welpen ohne mutter kann ja nicht einfach in ein bestehendes rudel hineingeleert werden. in einer welpenstation gibt es - wie bei den sieben zwergen - kleine schüsselchen, kleine spielzeuge, viele kleine mahlzeiten, für manche besondere insassen noch die flasche, es wird anders mit den tieren gespielt, die kleinen lernen von den menschen all das, was ihnen sonst die mutter beibringt. das fängt oft schon beim putzen an, und hört beim benagen von knochen auf. auch kommen, sitzen, aufpassen, lieb sein: das lernt hund in der welpenstation. und katze lernt dort auf niedrigen bäumen klettern, katze lernt katzeklo und schoss sitzen und mit menschen spielen, und so weiter.

taube hunde wie chipi wiederum sind im rudel unter umständen benachteiligt, weil sie sich nur bedingt am verhalten der anderen orientieren können. sie laufen zwar im pulk mit wenn die anderen laufen, aber sie können nicht registrieren dass die anderen laufen weil sie das futterschüsselklappern hören.

blinde hunde wiederum benötigen ebenfalls einen anderen umgang, und andere signale. wie der kreuzbube
ja immer wieder so vortrefflich demonstriert und erklärt, orientieren sich hunde ja viel mehr an der körpersprache als am gesprochenen wort, blinde hunde müssen lernen das wortsignal richtig zu interpretieren.

hatscherte hunde wie frau pixy hier, die ja noch dazu nicht die grösste ist, haben unter umständen im rudel auch benachteiligungen zu erwarten: nicht schnell genug, nicht standfest genug, rempeleien können leicht übel ausgehen.

all diesen speziellen bedürfnisse kann in pflegefamilien viel besser nachgekommen werden als in heimen. das gilt auch für z.b. vernachlässigte pferde, die striegel und hufschmied und stallputzen nur vom hörensagen kennen. in einem kleinen verbund lernen die das viel leichter.

auch tierarztbesuche sind für die meisten zu vermittelnden tiere eine bedrohliche sache, all das wird eben gelehrt und geübt, und wenn man nur ein paar tiere hat dann geht das viel einfacher als in einem tierheim mit ein paar hundert inhaftierten.

für pflegefamilien spricht ausserdem, dass die tiere für die vermittlung viel besser beurteilt werden könen: man weiss, wie die tiere mit stress, lärm, kindern, katzen, besuch umgehen (können).

natürlich bauen pflegefamilie und tier eine beziehung zueinander auf, das ist dann eine gratwanderung für alle beteiligten. die bindung muss stark genug sein um unbedingtes vertrauen zueinander zu haben, und lose genug um verlustpaniken bei den tieren bei der weitervermittlung zu vermeiden.

es gibt übrigens auch hauptberufliche tiertrainer, die immer wieder pflegetiere aufnehmen und sozialisieren, damit sie vermittelt werden können.

und es gibt auch menschen, die kein tier halten können, keine trainer sind, kein tierheim haben und trotzdem helfen wollen: die spenden dann einfach an einen tierschutzverein, oder übernehmen die patenschaft für ein tier. und wenn sie überhaupt kein geld haben und kein tier halten können, dann gehen sie ins nächstgelegene tierheim der wahl und leihen sich einen hund für einen spaziergang aus, oder spielen mit den katzen, oder bewegen die pferde.

und dann gibt es noch menschen wie juli, die platz und zeit und - vor allem - nerven und herz genug hat, und immer ein paar alte, leicht beeinträchtigte, oder sonstwie nicht leicht vermittelbare tiere aufnimmt.

manchmal bleiben die tiere auch in der pflegefamilie - dann, wenn die bindung aller beteiligten zu stark geworden ist, oder wenn ein tier gar keine chance auf vermittlung mehr hat.

eine tiertrainerin in ungarn sucht sich immer wieder hunde aus heimen heraus, und macht therapie- oder begleithunde daraus. die können viel leichter vermittelt werden, weil sie speziellen bedürfnissen entsprechend ausgebildet wurden. das setzt allerdings eine unmenge erfahrung, urteilsvermögen und einsatz voraus, und zieht eine lebenslange begleitung von tier und mensch nach sich.

gibt es alles. und wenn sie mehr interesse haben: der nächste verein ist sicherlich nicht weit ...

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