Donnerstag, 2. November 2006
wähhh.
vor einem jahr haben sie mir den hals und die halsschlagader aufgeschnitten, aus letzterer sowie aus den kollateralen derselben die ablagerungen herausgekratzt, die diversen knicke in den umleitungen begradigt und wieder zugenäht die ganze sache.

most competent somebodies wunderten sich, dass ich nach drei, vier wochen nicht schon wieder topfit im büro sass.

status quo: immer noch sensibilitätsstörungen, immer noch schmerzen und das gefühl, auf der linken seite einen kloss im hals zu haben. immer noch temperaturempfindlich, zeitweise tinnitus, spannungskopfschmerz, und so weiter und so fort.

die gefässchirurgie schickt mich zum orthopäden, der orthopäde zum neurologen, dieser zum hno, der weiterschickt zum röntgen, dann zurück zur chirurgie, u.s.w. siehe oben.

der neurologe füttert ganz neues rundes, zur abwechslung in weiss, mal sehen, ob es wirklich so toll ist wie behauptet wird.

berufsbedingt ist ja nun einer meiner lieblingssätze:

"Wie alle wirksamen Substanzen kann auch dieses Arzneimittel bei manchen Personen unangenehme Wirkungen haben. Informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt, wenn Sie Beschwerden haben, die Sie auf dieses Arzneimittel zurückführen. Dieser entscheidet über das weitere Vorgehen."

das neue mittel ist toll. wirklich. zu den allgemeinen narbenbedingten wetterkopfschmerzen (durch lange zurückliegende unfälle bedingt) kommen jetzt noch migräneartige kopfschmerzen, die linksseitig von trigeminusirritationen begleitet werden. damit letzteren nicht langweilig ist, dazu noch ein wenig weiterer tinnitus, links natürlich, und schwere schwindelgefühle, zittern, übelkeit. und ich soll das zeug nicht absetzen, weil, vielleicht wirkt es ja doch, irgendwann.

verdammt, es wirkt ja, heftig auch noch, nur nicht so wie es soll, und zwar nach zwei wochen immer noch nicht. nur meine magenschleimhäute kräuseln sich.

subjektiver ist-zustand: wie besoffen und mit fischvergiftung in einem sich quietschend drehenden ringelspiel.

natürlich geht es mir gut genug um arbeiten zu gehen. um das haus pfeift der sturm (wenn es nicht der tinnitus in meinem ohr ist, wer kann das noch auseinanderhalten), die nebel- und saatkrähen fliegen durch die ersten schneeflocken des beginnenden winters, und der pfefferminztee ist mir gerade aus dem gesicht gefallen.

vor meinem zimmer tacktocktackt es wie in einer geisterbahn, was auch immer in der restaurantküche gekocht wurde oder wird oder werden soll riecht wie eine mischung aus hundefutter und kuhmist, und die klimaanlage summt leise vor sich in, während sie die angewärmte umluft mit den resistenten keimen auf die fron leistenden niederfallen lässt. die fenster kann man zwar nicht öffnen, aber sie sind sowieso nicht dicht, der wind pfeift singend durch sie und das zimmer und die gegenüberliegende geschlossene tür durch, und spielt dann lustige wirbelmelodien im dreissig stockwerke hohen aufzugsschacht mit den acht aufzügen.

danke der nachfrage. ich fühle mich den umständen entsprechend und liebe mein leben. bei gelegenheit werde ich, glaube ich, doch zu trinken beginnen. dann ist mir wenigstens schlecht und schwindlig und auch ansonsten gruselig von etwas, das gut geschmeckt hat. und ich kann jeden, der tacktockt, auf den kopf hauen und sagen, ich kann nichts dafür.

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Montag, 16. Oktober 2006
beliebtheitsskala III
die trampelweiber mit dem trampelschritt mit den tollen neuen trampelschuhen, die hin- und hertrampeln, von einer seite auf die andere, und zurück, tock-tock-tock-tock-tock, und zurück, und hin, tock-tock-tock-tock-tock, und weiter und weiter und weiter.

dicht gefolgt von den trampelmännern mit dem trampelschritt und den tollen neuen trampelschuhen, mit eisenbeschlägen wie die brauereipferde an den absätzen, tack-tack-tack-tack-tack, hin und her, und her und hin und wieder zurück.

merket wohl: auch wenn ihr in irgendeinem billigen business-seminar gelernt habt, dass ein "fester schritt" charakter und stärke und leadership signalisieren, das war damit nicht gemeint, nicht einmal im ganz billigen seminar.

tack und tock sind nämlich ausschliesslich lästig, störend, kopfschmerzerregend, irritierend, und überhaupt bähhh.

damen und herren hört man weder kommen noch gehen, und wenn, dann nur ganz leise und elegant.

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Dienstag, 10. Oktober 2006
hirntschechern for the records
beim nachdenken über die dinge, die gerade so rundherum passieren - könnt' sich keiner ausdenken, so wirr und kraus, das kann alles nur echt sein - fällt frau kelef wieder ein, dass man ihr mehrfach ein horoskop erstellt hat. so ein richtiges mit allem pipapo und transzendenten und aszendenten und sonstigen denten. hat anderer leute geld gekostet und frau kelef nicht weh getan.

interessant war und ist aber, dass einige der übersinnlich (teilweise auch rechnerisch, vorhersehtechnisch oder was auch immer) begabten frau kelef quasi übersinnliche kräfte nachsagten oder andichteten.

die uroma sprach mit den bergmanderln, die oma machte heilkräuter-salben und -tränke, die mutter legte tarot-karten, wär' ja kein wunder. auch frau kelef hört man ja oft genug sagen: "ich hab's ja gleich gesagt" oder "hab ich damals schon wieder recht gehabt" oder "das wird der/dem noch zurückkommen" und ähnliches mehr. und früher oder später ist es dann auch immer so.

natürlich lernte frau kelef im laufe ihres lebens auch ein paar gewerbliche wahrsager, parapsychologen, hypnotiseure etc. kennen, und auch die hatten ein interessantes angebot an übersinnlichem im repertoire.

eigentlich, stellte frau kelef heute wieder einmal (sie hat schon wieder recht gehabt, nebstbei) fest, ist es aber ganz einfach: es ist sehr vieles logisch, nämlich. da braucht es weder karten noch kristallkugel. aussitzen muss man viele dinge, abwarten und tee trinken und genau hinschauen:

wer seinen kopf dorthin legt, wo demnächst ein schmiedehammer herunterfällt, dem tut mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit demnächst der kopf weh.

wer sich mit verflohten hunden niederlegt, der wird mit flöhen aufstehen.

und: wenn einer, der mit mühe kaum gekrochen ist auf einen baum schon meint, dass er ein vogel wär', so irrt sich der. (sie dürfen den autor erraten!)

die welt rückt immer näher zusammen, die kreise schliessen sich, wenn man genügend erlebt hat dann überrascht einen immer weniger. und man sagt nur mehr "wieder was erledigt".

vielleicht sollte frau kelef doch ein paar bücher schreiben, obwohl ... mal sehen, was die rechtsschutzversicherung dazu sagt.

grosses vergnügen empfindend und beifällig (in frau kelefs kreisen kennt man dieses wort ja) grinsend wird die dame des hauses jetzt also ein gläschen likör trinken und sich dann satt und zufrieden unter die bettdecke begeben um den schlaf der gerechten zu schlafen.

der schwarze hexenkatz wird derweilen elegant und mit schmalen augen in den mond schauen und sich sein teil denken. dazu ist er ja schliesslich da.

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