Mittwoch, 9. November 2005
spazz mit der hausverwaltung die wievielte?
frau kelef, bekanntlich derzeit nicht gerade in der besten gesundheitlichen verfassung und entsprechend unduldsam - weshalb hier hautsächlich gemailt und nur in besonderen fällen telephoniert wird - wird wach, und die halsmuskulatur klemmt.

das ist ja nun im moment zwar sehr oft der fall, aber trotzdem irgendwie störend. ausserdem führt es unter anderem dazu, dass frau kelef kein r aussprechen kann, was wiederum der deutlichkeit der aussprache nicht sonderlich förderlich ist.

auch tätigkeiten wie zähneputzne etc. sind mit leichten schwierigkeiten verbunden.

und auf der linken seite ist die sache mit dem hören noch etwas im hintertreffen, und liegen geht nur auf der rechten seite.

was wunder, dass frau kelef entsprechend viel zeit im bett verbringt und sich von den katzephoren wärmen und betüddeln lässt. besonders der elegante grosskatz ist sehr besorgt, kommt immer wieder und tatzt vorsichtig nach dem gesicht von frau kelef, während dat julchen in jugendlichem übermut schrubbelige katzeküsschen verteilt. demnächst hab ich eine wunde nase auch noch.

so weit, so gut. das katzegesindel beschliesst aber dann doch, dass 10.30 eigentlich eine gute frühstückszeit ist für mensch und tier, und begibt sich zum aus-dem-bett-jagen der dosenöffnerin unter die bettdecke, um dort ein wenig verstecken zu spielen.

frau kelef stellt sich also vorsichtig auf die hinterfüsse, schaltet die kaffeemaschine ein und begibt sich ins badezimmer, um sich erstmal die zähne zu putzen.

KEIN WASSER.

am klo: KEIN WASSER.

frau kelef in verständlich guter laune springt vorsichtig in die kleider und verlässt unter dem protest des katzegesindels die wohnung.

einen stock tiefer in der wohnung der mitte september vom wasserrohrbruch gar niederträchtig heimgesuchten partei hämmert und flucht es. der hausinstallateur ward endlich von der hausverwaltung beauftragt worden die steigleitungen zu erneuern, wird auf insistierendes befragen eines blaujustierten ungustls - erste antwort: "was geht sie denn das an?" zur auskunft gegeben.

ob man das denn nicht den parteien kund und zu wissen hätte tun können?

mir worn eh einsogn.

bei mir nicht.

aha.

ja, und?

sie wern hoit net do gwesn sein.

doch.

dann homs hoit net aufgmocht.

na ja, wenn ich nicht höre dass jemand klopft ...

sans leicht terisch?

nein, aber ...

donn hättens hoit aufpassn miassn.

wenn ich aber nicht da gewesen ...

donn homs a pech ghobt.

schreiben können sie doch aber? was wäre mit einem zettel an der tür ...

schreim konn i net.

das war zu erwarten, tröstete aber nur bedingt.

von anderen hausverwaltungen kennt man allerdings das sehr nützliche vorgehen, spätestens am tag VOR derartigen einschränkungen einen zettel an das dazu im stiegenhaus befindliche schwarze brett zu applizieren, damit auch parteien, die vielleicht im augenblick des bescheidsagens durch die most competent handwerkers nicht anwesend sind sich vorab mit wasser versorgen können.

die hauptbetroffene partei hat jetzt jedenfalls den anwalt, die gesundheitsbehöde und die baupolizei eingeschaltet. sowie frau kelef wieder halbwegs verhandlungsfähig ist, wird sie sich da anschliessen. die mietervereinigung hat sicherlich noch kapazitäten frei.

diesmal wird der spazz auf unserer seite sein. ausserdem vermietet, soviel man weiss, die tochter der hausbesitzenden ölfrau ein oder zwei wohnungen unter. da ist das finanzamt ganz sicherlich darüber informiert, weil die doch ganz sicherlich steuern zahlt. wenn nicht, wird das übernächste woche geändert. verlässlich.

wenn frau kelef unmittelbar nach dem aufstehen nicht die gewünschten mengen heissen wassers zur verfügung stehen macht man im übrigenn vernünftigerweise einen weiten, weiten bogen um sie. bisse mit ungeputzten zähnen sollen sich übrigens sehr leicht entzünden, auch wenn es sich nur um verbale oder schriftliche handelt. der genesungsprozess wird länger dauern bei der ölfrau und dem hausverwalter.

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Montag, 7. November 2005
halloween
ist doch schon vorbei:



gemessene 19.5 cm. kann ich mich aber wirklich nicht beklagen, die medizinmänner haben das sehr schön wieder zugenäht, in einem jahr sieht man nur mehr einen dünnen strich.

sonst geht es soweit ganz gut. die narbe ist natürlich noch geschwollen, ebenso das darunter liegende gebiet - no na, da haben die ja auch herumgefuhrwerkt wie die wilden.

die halsschlagader war ein wenig schwach ausgelegt von geburt an, da bilden sich dann kollateralen (=umleitungen). die zweigen bei mir leider sehr hoch oben ab, daher

jüngste patientin
längster schnitt

des monats oktober. man gönnt sich ja sonst nix.

ist-zustand:
der kopf ist links dreimal so schwer wie rechts
die linke untere gesichtshälfte ist völlig taub, aber frei beweglich
die durchtrennten nerven zeigen die heilungsprozesse durch willkürliches zucken an
das linke kiefergelenk schmerzt manchmal
am zungenboden bilden sich immer wieder krämpfe
sprechen bereitet manchmal grosse mühe
die aussprache lässt zu wünschen übrig
gefühlsmässig ist ein fremdkörper in meinem hals eingenäht (die schwellung)
der hals ist in summe ziemlich unbeweglich
immer wieder leichte kopfschmerzen
die posturalen schwindel sind weg (jetzt wissen wir endlich, woher die kamen)
den augen geht es besser
beim essen sabbert frau kelef
beim trinken sabbert sie erst recht
unfallfreies suppenessen ist noch nicht im kollektivvertrag
das kauen z.b. einer dünnen apfelspalte ist eine neue herausforderung (geplant für nächste woche)
was auf den boden fällt, bleibt dort liegen (aufheben geplant für übernächste woche, wenn sich bis dahin keiner erbarmt: kopf nach unten geht gar nicht, nach vorne auch nicht, und die arthrosen in den knien spielen ramba-zamba wenn ich es auf die elegante art versuche)
die bandscheibenvorfälle in der halswirbelsäule machen die sache nicht besser, oh nein
nach einer stunde aufrechthalten muss der kopf wieder flach gelagert werden, wegen muskelentspannung
einmal um den häuserblock gehen ist "ein wenig" anstrengend

die hunt ist daher bis auf weiteres bei der lieben frau tante kitsch
bei bedarf (und auch so zwischendurch) kommt meine freundin und nachbarin marta und kümmert sich um alles.

man kann also sagen: alles wie geplant, die genesung macht langsame fortschritte. knappe sache gewesen meinte der herr primar, 3 - 6 monate noch und ... butsch bumm und 'putt.

aber irgendwie weiss frau kelef immer, wenn sie JETZT den medizinmännern nähertreten muss. das hat dann immer gute gründe, und dringende auch. schon mehrmals versucht, immer erfolgreich.

jetzt also mal ein wenig leise treten, und die psyche pflegen - frau kelef schreckt sich ja immer erst richtig, wenn alles vorbei und gut ausgegangen ist.

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Sonntag, 6. November 2005
es muss nicht immer katze(haar) sein
damit ich nicht vergess' ihnen zu erzählen, und weil es mir anlässlich dieses mysteriums http://clignot.antville.org/stories/1253233 gerade einfällt:

so anfang der 80er jahre hat frau kelef ja mal in der ddr gearbeitet, von einer ösi-firma aus.

da durfte sie dann oft abrechnungen machen, lagerstände überprüfen, kassastände in ein paar währungen, und so sachen.

einmal, frau kelef zählt wieder die lagerstände zusammen, und damit auch die richtige summe herauskommt werden die zwischensummen zum addieren in so eine kleine elektrische sharp-tischrechenmaschine, mit elektronischem display, eingegeben.

plötzlich fängt das display so sachen zu machen an, blinkt, rechnet alleine, zeigt neue zahlen an die nur die maschine kennt.

spannungsschwankungen waren ja nichts ungewöhnliches in den volksdemokratien, kein problem, maschine ausschalten, stecker raus, auf batteriebetrieb umgestellt.

zahlen neu reingetippt. maschine macht ganz alleine rechnungen, addiert, subtrahiert, dividiert.

nach ein paar monaten in dem land hatte frau kelef ja schon leichte paranoia, daher wurde die rechenmaschine vorsichtig in ein plastiksackerl westlicher provenienz gepackt und fest verschlossen dem zuständigen elektriker übergeben.

neugierig, wie frau kelef immer schon war, kuckte sie beim öffnen der maschine dem eletriker natürlich über die schulter. der also schraubt die maschine auf, dreht sie mit dem boden nach oben, nimmt die bodenplatte ab, und

zierlich-manierlich, auf den kontakten der maschine lieblich balancierend, mit interessiert zitternden fühlern, blickte uns an:

ein kakerlak.

das tier wurde mit brachialgewalt des gerätes verwiesen, die maschine funktioniert heute noch und steht im büro auf meinem schreibtisch.

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e-card et al.
seit langer zeit laufen ja in österreich alle möglichen werbespots und informationskampagnen und so weiter und so fort zum thema erleichterung bei der sache mit dem krankenschein. es war ja wirklich eine zumutung, viermal im jahr zur ausstellenden stelle pilgern zu müssen um so einen zettel zu erhalten, mit dem man dann zum doktor gehen kann.

und wie unsere krankenversicherer, -anstalten, -kassen, etc. etc. etc. halt so sind, haben sie sich in zeiten wie diesen flugs etwas einfallen lassen, um diesem übelstand ein rasches ende zu bereiten.

nach jahrelangen vorbereitungen, streitereien, probeläufen, ärgernissen, werbemittelausdemfensterwerfen, werbebudgetaufstocken und-überstrapazieren, beschimpfungen, beschleimungen, bestechungen, skandalen, usw., ward dann auch alsbaldiglich die lösung gefunden.

sie heisst: E-CARD. toll. jetzt ist das leben für die kranken leichter geworden. muss man zum arzt, nimmt man das kärtchen im handlichen scheckkartenformat und geht zum doktor. soweit war frau kelef ja noch guter dinge, nach massgabe der möglichkeiten.

im zuge der kürzlich vorangegangenen ereignisse dachte also frau kelef, ein wenig verbesserung würde sich bemerkbar machen, und begab sich auf die odyssee.

beim hausarzt des vertrauens funktionierte die lesemaschine nicht, also musste ein handzettel ausgefüllt werden. das müssen die aber sowieso, weil, die e-card dient nur zur information darüber, ob patient versichert ist und wo.

der hausarzt rief seinen freund, den primar an wegen eines umgehenden termins und stellte dann die überweisung zum facharzt aus. auf einem zettel.

der facharzt untersuchte, und stellte dann dann die überweisung ins krankenhaus aus. auf einem zettel.

das krankenhaus untersuchte, und stellte dann eine liste mitzubringender untersuchungsergebnisse zusammen. auf einem zettel.

mit diesem zettel musste ich wieder zum hausarzt, bei dem - wen wundert es - die kartenlesemaschine nicht funktionierte. wurde also ein zettel geschrieben. und dann erhielt ich zettel mit überweisungen zu fachärzten, labor, röntgen, ct, etc., für die in das krankenhaus auf zetteln mitzubringenden untersuchungsergebnisse.

diese überweisungszettel mussten teilweise vom chefarzt der zuständigen krankenkasse wegen der kostenübernahme beglaubigt, äh, genehmigt werden.

mit den von einem chefarzt, der nun wirklich nichts tat als nach 45 minuten warten meinerseits jeweils einen stempel und eine unterschrift auf die zettel zu knallen, beglaubigten zetteln ging es dann zu den untersuchungen.

für labor, röntgen et al. mussten wieder neue zettel ausgefüllt werden - einmal die übertragung von den beglaubigten überweisungen, einmal die einverständniserklärungen etc. einzeln. jeweils.

die zettel mit den ergebnissen durften dann nach ein, zwei resp. drei tagen abgeholt werden (post geht nicht mit röntgenbildern und so).

diese zettel wurden dann gesammelt und in das krankenhaus mitgenommen.

im krankenhaus überreichte frau kelef bei der aufnahme die zettel (in summe 1 kg) der zettelsammelnden und zwischen vielen zetteln bereits irgendwie papierern wirkenden zettelschwester, die die zettel nahm, nach zettelsorte sortierte und mit anderen zetteln zwischen andere zettel steckte und somit nicht nur die zettel verzettelte, sondern beinahe auch den operationstermin.

die untersuchungen mussten dann teilweise nochmals gemacht werden, logischerweise. vor ort im krankenhaus. weil jetzt war frau kelef, quasi, ein notfall.

dieses gar nützliche vorgehen ist darauf zurückzuführen, dass in österreich die kosten gesenkt werden müssen, besonders dringend in den krankenhäusern. deshalb werden nicht , wie früher, die untersuchungen im krankenhaus nach der aufnahme in den zwei oder drei tagen, in denen man vor der operation so wertlos rumliegt wie das, was die katze in der vorwoche unter dem spültisch versteckt hat, gemacht.

nein, zur krankenhauskostensenkung werden die patienten wie oben beschrieben durch die lande gehetzt.

frau kelef kontaktierte innerhalb von drei wochen also dreimal den hausarzt, einmal den chefarzt, dreimal einen neurologen, zweimal einen internisten, dreimal das labor, dreimal den augenarzt, einmal die ambulanz des krankenhauses, fünfmal den röntgenologen, einmal den lungenfacharzt.

besondere vereinfachung erfuhr das o.a. vorgehen dadurch, dass bei vielen fachärzten die wartezeit auf einen termin bei mehreren wochen liegt. was nicht so gut ist, wenn man die ergebnisse aus gegebenem anlass schnell braucht, weil man sie sonst gar nicht mehr braucht.

auch die in österreich "schwester" genannten empfangsdamen, praxishilfen, oft gleichzeitig ehefrau oder freundin oder was auch immer, in den praxen zeichnen sich nicht immer durch wirkliche hilfsbereitschaft, geschweige denn kompetenz, aus. denen beizubringen, dass man den termin im februar (immerhin 2006) für die aufnahme ins krankenhaus im Oktober 2005 nicht wirklich goutiert ist manchmal schwierig., wenn man so sagen darf. "kann ich dann bitte wenigstens mit dem herrn doktor telephonieren" wurde zweimal abgelehnt, einmal sogar mit "der spricht nicht mit patienten". ja danke, dort wollte ich dann sowieso nicht hin.

dazu muss man sich vorstellen, dass es frau kelef ja gesundheitlich keineswegs gut ging. die kopfschmerzen wurden irgendwie schlimmer, das mit dem sehen auf dem linken auge funktionierte nicht immer, und ein leiser schwindel beschlich sie ab und an, so dass z.b. stiegensteigen oder öffi fahren nicht wirklich bekömmlich erschienen.

jetzt fragt sich meine liebe person, wie das nun andere, ältere, vielleicht auch noch gehbehinderte personen schaffen, die nicht so firm sind mit dem hallophon, und dem internetz, und den hintergrundinformationen und den verbindungen und so. oder personen, die ein wenig im abseits leben, auf dem land z.b.

nehmen die sich auf eigene kosten von der mindestpension ein privatdauertaxi für zwei wochen? muss da ein familienangehöriger ein paar tage urlaub nehmen? oder krepieren die gleich freiwillig? trifft die auf der reise zwischen den praxen der schlag? kriegen die beim warten einen herzinfarkt? oder holen die sich eine infektion, wegen der sie dann nicht zur operation zugelassen werden können? oder wie oder was?

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