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Montag, 17. Juli 2017
frau pixy ist nicht mehr.
kelef, 19:39h
vor zwei wochen war es so weit.
es hatte sich natürlich abgezeichnet, sie war ja schon alt, mindestens 12, vermutlich aber ein paar jahre älter, sie hatte viel hinter sich an schlechter ernährung, der schrotkugeleinschlag im ellbogen, dann noch kinder kriegen müssen, vom tierfänger arretiert und in diversen hundesammelstellen kaserniert, kinder verschwunden, metallwinkel rein in den haxen, kastration, aufenthalte im käfig beim tierarzt wegen steifem haxen und kragen um den hals, verschiedene tierheime, übersiedlung nach österreich, metallwinkel raus, merkwürdige stelle am bauch operiert, zwei wurzelbehandlungen, und dann die zementverätzung am steifen ellbogen. und was hat sie nicht alles gelernt: von fremdsprachigen kommandos über autobus, strassenbahn, kanaldeckel, (nicht)pinkeln auf kommando, das übliche sowieso, und die diversen lokalitäten wie geldgeschäft, markt, wo-wohnt-wer, und so weiter und so fort.
anfang mai waren wir beim generalcheck, zahnsteinentfernung, impfen, da war alles gut, herz, lunge, laune, appetit, dann - an meinem geburtstag - der letzte grosse stolperer hier im finstern bei dem sie sich ebenso wie ich nicht nur ordentlich erschreckte, sondern auch die wirbelsäule ordentlich anschlug. von da an ging es bergab, auch diverse injektionen und schmerzmedikamente brachten sie nicht mehr richtig in die gänge. dazu kam dann noch die hitze.
sie ging immer noch gerne ins wirtshaus, auf ein backhenderl, oder in einen schanigarten auf ein paar keks, sie bestellte dort ihr wasser und hüpfte ein wenig wenn das nicht gleich kam oder gar abgestanden oder lauwarm war, sie kommunizierte tadellos, begrüsste bekannte und hatte dat julchen zum knutschen lieb.
aber sie wurde immer langsamer, wollte oft nur vor die haustür ihre angelegenheiten erledigen und wieder zurück in die kühle wohnung. sie war immer irgendwo im hintergrund, egal wie oft ich hier herumlief in der wohnung, aber manchmal suchte sie sich einen platz von dem aus sie alles sehen konnte ohne aufzustehen. auch das niederlegen und das aufstehen waren mühsamer geworden - war ja sowieso immer schwierig mit nur einem vorderlauf.
am montag früh war noch alles normal, sie begrüsste mich beim aufstehen, ging runter, kam zurück und forderte die obligaten stücke "zuckis" ein. trank ihr wasser, hüpfte ein wenig herum, zu mittag runter und dann - wie immer - ein kleines schläfchen, wie es drei alten weibern geziemt.
aufstehen konnte sie dann nicht mehr alleine, sie hatte sich auch angepinkelt, da hab ich die frau tante tierschaftendokter angerufen und alles notwendige in die wege leiten lassen. die tochter - frisch zurück nach fünf monaten arbeit im ausland - traf ich da zum ersten mal wieder, als sie uns abholte vor der haustür und die in der zwischenzeit wieder auf den beinen stehende kleine frau pixy sie lächelnd und wedelnd begrüsste. sie liess sich gerne ins auto hieven: "auto baba fahren" war ein kommando, das sie liebte.
sie ging lächelnd und wedelnd in die ordination, mit wippenden samtöhrchen, und liess sich willig auf den tisch heben, da wurde ja immer "alles wieder gut gemacht, so ein feiner hund!". da hatte sie dann herzgeräusche und schon ein wenig wasser im bauch, wir haben uns gebührend verabschiedet, und sie schlief lächelnd und ruhig ein.
vorigen freitag kam sie wieder zurück, im gleichen aggregatzustand wie frau hunt selig und ihr freund, der grosse elegante schwarzkatz.
sechs jahre und acht monate war sie bestandteil meines lebens, wir haben viel durchgemacht miteinander, besonders in den letzten eineinhalb jahren, und dass sie nach all den vorkommnissen (um nicht sauereien zu schreiben) hier im haus ihre gute laune und ihren charme nicht verlor ist ein wunder. sogar zu den diversen arbeitern war sie immer freundlich und höflich, und liess sich auch gerne krabbeln. aber dass sie den balkon - der hier irgendwann einmal sein wird - nicht erleben kann, schmerzt tief, denn den hätte sie geliebt: zusammen mit dem julchen in der sonne liegen, hach ...
dat julchen hat es übrigens auch gewusst, sie war in den letzten wochen sehr betulich und rücksichtsvoll, und besonders schmusig zu ihrer kleinen wauwau.
ich horch noch immer nach ihrem gehopse, und nach ihrem guten morgen-hüpfer, und natürlich schickt mich niemand mehr zur richtigen zeit ins bett wenn ich noch hinter dem kastl sitz. niemand steht in der küche und passt genau auf, ob von den süssen paradeisern und roten paprikas auch was hinuntergereicht wird, und so geht es halt auf schritt und tritt.
obwohl - bevor ich wieder hirnamputiert herumlaufe wie vor ihrem eintreffen hier - natürlich wieder ein hund einzog. aber das ist eine andere geschichte.
es hatte sich natürlich abgezeichnet, sie war ja schon alt, mindestens 12, vermutlich aber ein paar jahre älter, sie hatte viel hinter sich an schlechter ernährung, der schrotkugeleinschlag im ellbogen, dann noch kinder kriegen müssen, vom tierfänger arretiert und in diversen hundesammelstellen kaserniert, kinder verschwunden, metallwinkel rein in den haxen, kastration, aufenthalte im käfig beim tierarzt wegen steifem haxen und kragen um den hals, verschiedene tierheime, übersiedlung nach österreich, metallwinkel raus, merkwürdige stelle am bauch operiert, zwei wurzelbehandlungen, und dann die zementverätzung am steifen ellbogen. und was hat sie nicht alles gelernt: von fremdsprachigen kommandos über autobus, strassenbahn, kanaldeckel, (nicht)pinkeln auf kommando, das übliche sowieso, und die diversen lokalitäten wie geldgeschäft, markt, wo-wohnt-wer, und so weiter und so fort.
anfang mai waren wir beim generalcheck, zahnsteinentfernung, impfen, da war alles gut, herz, lunge, laune, appetit, dann - an meinem geburtstag - der letzte grosse stolperer hier im finstern bei dem sie sich ebenso wie ich nicht nur ordentlich erschreckte, sondern auch die wirbelsäule ordentlich anschlug. von da an ging es bergab, auch diverse injektionen und schmerzmedikamente brachten sie nicht mehr richtig in die gänge. dazu kam dann noch die hitze.
sie ging immer noch gerne ins wirtshaus, auf ein backhenderl, oder in einen schanigarten auf ein paar keks, sie bestellte dort ihr wasser und hüpfte ein wenig wenn das nicht gleich kam oder gar abgestanden oder lauwarm war, sie kommunizierte tadellos, begrüsste bekannte und hatte dat julchen zum knutschen lieb.
aber sie wurde immer langsamer, wollte oft nur vor die haustür ihre angelegenheiten erledigen und wieder zurück in die kühle wohnung. sie war immer irgendwo im hintergrund, egal wie oft ich hier herumlief in der wohnung, aber manchmal suchte sie sich einen platz von dem aus sie alles sehen konnte ohne aufzustehen. auch das niederlegen und das aufstehen waren mühsamer geworden - war ja sowieso immer schwierig mit nur einem vorderlauf.
am montag früh war noch alles normal, sie begrüsste mich beim aufstehen, ging runter, kam zurück und forderte die obligaten stücke "zuckis" ein. trank ihr wasser, hüpfte ein wenig herum, zu mittag runter und dann - wie immer - ein kleines schläfchen, wie es drei alten weibern geziemt.
aufstehen konnte sie dann nicht mehr alleine, sie hatte sich auch angepinkelt, da hab ich die frau tante tierschaftendokter angerufen und alles notwendige in die wege leiten lassen. die tochter - frisch zurück nach fünf monaten arbeit im ausland - traf ich da zum ersten mal wieder, als sie uns abholte vor der haustür und die in der zwischenzeit wieder auf den beinen stehende kleine frau pixy sie lächelnd und wedelnd begrüsste. sie liess sich gerne ins auto hieven: "auto baba fahren" war ein kommando, das sie liebte.
sie ging lächelnd und wedelnd in die ordination, mit wippenden samtöhrchen, und liess sich willig auf den tisch heben, da wurde ja immer "alles wieder gut gemacht, so ein feiner hund!". da hatte sie dann herzgeräusche und schon ein wenig wasser im bauch, wir haben uns gebührend verabschiedet, und sie schlief lächelnd und ruhig ein.
vorigen freitag kam sie wieder zurück, im gleichen aggregatzustand wie frau hunt selig und ihr freund, der grosse elegante schwarzkatz.
sechs jahre und acht monate war sie bestandteil meines lebens, wir haben viel durchgemacht miteinander, besonders in den letzten eineinhalb jahren, und dass sie nach all den vorkommnissen (um nicht sauereien zu schreiben) hier im haus ihre gute laune und ihren charme nicht verlor ist ein wunder. sogar zu den diversen arbeitern war sie immer freundlich und höflich, und liess sich auch gerne krabbeln. aber dass sie den balkon - der hier irgendwann einmal sein wird - nicht erleben kann, schmerzt tief, denn den hätte sie geliebt: zusammen mit dem julchen in der sonne liegen, hach ...
dat julchen hat es übrigens auch gewusst, sie war in den letzten wochen sehr betulich und rücksichtsvoll, und besonders schmusig zu ihrer kleinen wauwau.
ich horch noch immer nach ihrem gehopse, und nach ihrem guten morgen-hüpfer, und natürlich schickt mich niemand mehr zur richtigen zeit ins bett wenn ich noch hinter dem kastl sitz. niemand steht in der küche und passt genau auf, ob von den süssen paradeisern und roten paprikas auch was hinuntergereicht wird, und so geht es halt auf schritt und tritt.
obwohl - bevor ich wieder hirnamputiert herumlaufe wie vor ihrem eintreffen hier - natürlich wieder ein hund einzog. aber das ist eine andere geschichte.
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