Montag, 24. Oktober 2011
warum ich nix mehr mit der hand schreibe
57 Wörter

Speed test

oder auch: das macht 374 anschläge in der minute, 7 wörter waren mit tippfehler.

wenn ich was mit der hand schreibe, dann kann ich es nicht einmal selber mehr lesen.

besonders bei diesem wetter, das in die einzelnen gelenke kriecht und die, die eigentlich dazu dienen die finger abzubiegen, so steif macht dass man mit den betroffenen fingern nicht einmal in der nase bohren kann, weil die einzelnen gelenke ja auch noch auf das doppelte anschwellen. besonders beim rechten zeigefinger ist das eine mühsame sache - preise für unfallfreies essen etc. müssen hart verdient werden.

die anschaffung eines druckers erscheint nunmehr doch nicht ganz abwegig.

alt wird man, ich sag' ihnen.

edit: man kann auch üben, und das beste ergebnis nehmen:

74 Wörter

Speed test

waren dann 416 anschläge und kein einziger fehler. jetzt geht's mir wieder besser - war doch nicht alles umsonst.

note to myself: dat julchen von der tastatur fernhalten.

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Dienstag, 19. Juli 2011
die frömmsten und der frieden, und das leben -
sie kennen das.

frau kelef und frau pixy sind ja grundsätzlich die personifizieren frommen und friedlichen, kwasi die inkarnation der frömmigkeit und des friedens.

und also begab es sich, dass frau kelef vor zwei jahren feststellte dass am rechten oberarm so ein kleiner knubbel sass, so ein eigentlich nicht so vorgesehener, und frau kelef sprach zu sich, das ding sieht jetzt seit ein paar monaten merkwürdig aus, wird zwar nicht grösser, hat aber so ein, zwei schüppchen auf sich, ist ein wenig rötlich, und überhaupt war das so nicht bestellt. geht also frau kelef zum chirurg des vertrauens, der meint, ja nun, hmhm, und schneidet das ding gleich heraus. und was soll man sagen - frau kelef hat es ja gleich gesagt: gut war das ding nicht: http://de.wikipedia.org/wiki/Aktinische_Keratose . jetzt steht auf dem histologiebericht in gross und rot und blockbuchstaben: sonne vermeiden. ja danke auch, gerne.

frau kelef also, gewitzigt, beäugt jedwedes fleckchen an sich selbst höchst argwöhnisch, denn unabsichtliche sonnenbrände hatte sie ja genug in der jugend. wir hatten ja damals nichts, und daher gab es auch keine sonnencremen beim helfen auf der baustelle für das haus, das jetzt der burli, aber ich schweife ab, jedenfalls hat das sauer verdiente taschengeld für sonnencreme nicht gereicht, und die eltern mussten ja sparen, weil das haus so viel kostete, sie verstehen. und sonnencreme, so ward ich beschieden, sei sowieso nur was für die eingebildeten, und hätte auch nebstbei vermutlich den zement mit dem schweiss beim betonmischen zu einer unentfernbaren schicht verschmelzen lassen. woher frau kelef ihre kontaktallergien hat? na, davon doch sicher nicht.

vorige woche also wieder einmal termin ausgemacht beim chirurg des vertrauens, denn da ist auf dem linken daumen und auch auf dem linken oberschenkel jeweils so ein dingens das nicht serienmässig ist und sich zudem verändert. nächste woche montag, 18.00 uhr, zum schnippeln.

und weil es so lustig ist, auch gleich bei den tierärzten des vertrauens angerufen, weil die kleine wauwau hat auf dem bauch neben der linken hintersten brustwarze so ein schwarzes dingens, einen leberfleck, oder ein muttermal, wie man es auch nennen mag, aber auch mit ohne glatten rand.

termin gleich montag, 18.00 uhr, sie wird gerade wieder richtig wach. die tierärzte schauten durch das vergrösserungsglas auf den hundebauch, meinten ah ja hmhm, und dann: ist sie eh nüchtern? in vorauseilendem gehorsam war natürlich nichts im hundebauch, und also weg mit dem fleck. grosszügig im gesunden, und so. die lymphknoten sind palpatorisch ob. wenigstens. jetzt kriegt die kleine wauwau seit stunden nur ein "nein" zu hören: nix zu essen, nix sabbern oder knabbern am verband.

aber das, was da am linken daumen sei, hatten die tierärzte gemeint: ja, sagt frau kelef, next week, same time, same procedure, other station. bitte den caniden kontrollbesuch entsprechend terminisieren.

ist ja schön, wenn frau kelef praktische ärzte, tierärzte und chirurgen hat die alle mit ihr einer meinung sind, sowohl in bezug auf sie als auch auf den hund.

man gönnt sich ja sonst nix.

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Montag, 20. Dezember 2010
was sie schon immer
über blaue flecken nicht wissen wollten:

also, wenn man sich den oberarm bricht und gerinnungshemmer nimmt, dann schaut das nach zwei tagen so aus:



ein wenig geschwollen natürlich auch, und in dem geschwollenen ellbogen entwickelte sich eine wunderhübsche schleimbeutelentzündung, aber davon später.

die tante kitsch hat das auf meine bitte hin mit der kamera festgehalten. wenn man meint, das sei aber ganz ordentlich, dann kann ich ihnen versichern, ein paar tage später war der arm quasi nachtblau-violett von oben bis unten. die tante weigerte sich ein weiteres bild zu machen, mit der bemerkung, das halte dann jeder sowieso für fotoshop. hahaha.

also nur, damit sie sich das ein wenig vorstellen können. jetzt, nach sieben wochen, ist von der diskoloration übrigens fast nichts mehr zu sehen. immerhin.

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Mittwoch, 1. Dezember 2010
denn erstens kommt es anders
und zweitens als man denkt. kennt man ja.

nun war also der arm ruhiggestellt, das röntgen hatte einen glatten bruch knapp unterhalb des schultergelenks gezeigt, der grosse gelenkkopf auch ein wenig angeknackst wie ich meinte. so ein stoffverband hat ja eine menge vorteile, ich meine: zwar oberarm straff an den körper, arm in der schlinge (ebenfalls am körper), aber doch nicht so unbeweglich wie in einem gips. tut zwar weitaus mehr weh, aber da sich bei solchen verletzungen ja auch riesige blutergüsse bilden und die verletzten teile anschwellen wie blöd hat es auch vorteile dass nicht alles so starr ist, sonst gibt das nämlich druckstellen und durchblutungsstörungen etc. als draufgabe. nur sollte man sich nicht bewegen (müssen) die ersten paar wochen. dafür ist man dann aber wiederum weitaus schneller wieder hergestellt als wenn man einen gips verpasst bekommen hat. daher also die worte von frau tante kitsch: das muss so.

nachdem also der samstag mühsam überlebt war, und die nacht irgendwie auch herumgegangen, da fiel mir glühendheiss ein: da war noch was geplant für den samstagabend, und auch für den sonntagvormittag.

nämlich: erstens am samstag noch die eingefrorenen 8 kg (in worten: acht kilogramm) preiselbeeren einkochen, damit zweitens im tiefkühler wieder platz sei, und auch die gläser wieder wohlgefüllt und der einsiedezucker aus den schränken sei, und drittens wäre dann platz für die rund 25 kg fleisch und selchgift welche, sie erraten es, am sonntag vormittag geliefert werden sollten.

der einkochhäfen ist ziemlich gut und hoch oben verstaut, über den brauchte ich gar nicht nachzudenken, und über den rest eigentlich auch nicht, denn der arm schmerzte ziemlich. und unter ziemlich verstehe ich: sehr. andere würden vermutlich sagen unerträglich, aber ich bin ja auch mit fünf gebrochenen rippen nach drei tagen wieder im büro gesessen (und ja, ich weiss was ein pneumothorax ist, aber sicherheitshalber war ich damals erst einmal gar nicht beim arzt, hahaha, sooo weh tat das ja auch wieder nicht).

gibt ja aber mittel gegen schmerzen, und als bekennender tramal-junkie weiss ich auch damit umzugehen: immer so viel dass es wirkt und so wenig wie möglich. ich vertrag das zeug nicht sonderlich gut, aber der zweck heiligt die mittel. und mit ein wenig alkohol dazu benötigt man auch weniger chemie, die muskelentspannende wirkung ist sehr positiv und wummsinnig bin ich sowieso nach einnahme derartiger substanzen.

alles paletti, also. wieso wirkte das zeug nicht? falsche flasche? noch ein wenig nachgenuckelt, dann aber war mir schlagartig klar wie das ist mit den nebenwirkungen die da zum beispiel sind: mundtrockenheit, vermehrtes schwitzen, schwindel, konzentrationsschwächen, etc., tolle sache.

die fleischlieferung kam, ich wurde mit einem entsetzten "um gottes willen, wie schaust du denn aus!" begrüsst, und dann gebührend bedauert, glaube ich, weil meine konzentrationsfähigkeit siehe oben.

tante kitsch musste umgehend wieder herbeigerufen werden und nahm doppelt so viel mit wie sie eigentlich gewollt hatte, aber der gedanke an welche tätigkeiten auch immer war mir ziemlich fern, grösster wunsch: ruhig sitzen und nur nicht bewegen.

die benachbarte freundin wurde ebenfalls herbeizitiert und mit unterbringung von fleisch und selchgift beauftragt, ebenso mit dem verkochen desselben und anschliessender fütterung meiner lieben person. geht ja alles, wenn man will.

frau tante führte die kleine wauwau noch rund um die häuser und überliess mich dann, der not gehorchend, meinem schicksal. vor erschöpfung und medizin bin ich, denke ich, dann ein wenig eingeschlafen im ohrensessel, bis dat julchen schmusen kam und mir - sie erraten es - auf den arm latschte. auweh.

das mit dem aufstehen aus dem lieblingssessel gestaltete sich auch schwierig. einerseits ist das fauteuil super, weil es eine elektrische steuerung hat und man also die beine hochlegen und die rücklehne nach hinten kippen kann, und der sessel spuckt einen auch quasi auf die füsse. irgendwie ist man aber doch gewöhnt die arme zu hilfe zu nehmen beim aufstehen und beim niedersetzen, besonders dann wenn man sowieso schon rücken hat (nur keine schiefe bewegung), und die arthrosen in den knien sind auch nicht hilfreich.

bücken ging nur, wenn die rechte hand den linken unterarm festhielt. dann hat man aber keine hand mehr frei.

alles was runter fiel und sich nicht mit der langen wurstzange aufheben liess blieb ergo liegen bis jemand kam der es aufhob. fallweise wurden teile auch unter den kasten getreten. manches liegt dort jetzt noch, wenn sich die katzen nicht erbarmten.

socken anziehen dauerte fünf minuten. wenn dann auch noch die hose dazukam und die jacke, weil so eine kleine wauwau muss ja öfter mal raus, dann war ich so erschöpft dass ich mich erst einmal ausruhen musste bevor ich die kleine wauwau anzog.

pixy allerdings - was bin ich stolz auf sie - hatte innerhalb von zwei tagen ganz genau begriffen wie sie sich hinstellen und dann herumdrehen musste damit ich sie in ihr geschirr stopfen konnte, und dass sie dann ordentlich gehen musste und nicht wild herumhüpfen durfte. die erste runde machte noch die benachbarte freundin mit uns, dann ging das schon alleine - vorsichtig, aber es ging.

computer einschalten? fehlanzeige, weil knopf nur umständlich und mit bücken zu erreichen.

brot abschneiden? machen sie mal mit einer hand.

katzeklo wird hier ja mehrfach täglich betan. ist logischerweise am boden. also hinknien und dann langsam wieder hoch. nach drei tagen hatte das rechte knie eine hübsche schleimbeutelentzündung aufzuweisen, die alle bisher dagewesenen an anderen gelenken definitiv toppte. man gönnt sich ja sonst nix.

lesen war auch so eine sache, buch frei halten mit einer hand ist bäh, und vornübergeneigt am tisch sitzen ging nicht.

kurzfristig empfand ich dankbarkeit für die väterlichen ohrfeigen wegen: man kann sehr wohl kerzengerade sitzend mit einem buch auf dem kopf unfallfrei suppe essen. hat was, in solchen fällen, wenn man das mal gelernt hat. denn die nachbarin kochte suppe, die tante brachte suppe und gulasch, alles ganz vorzüglich und für mehrere tage jeweils. toll auch wenn ein voller topf im kühlschrank steht und keiner rechtzeitig darüber nachdenkt wie man mit einer hand einen schweren kochtopf mit vier liter inhalt aus dem oberen fach des kühlschranks auf den herd bringt.

die wasserschüssel der tiere steht auf dem boden. bücken siehe oben. frisches wasser also hiess: niederknien, wasserschüssel auf ein stockerl stellen, aufstehen, wasserschüssel in die abwasch und einhändig waschen, auffüllen, auf das stockerl stellen, niederknien, wasserschüssel runterstellen, aufstehen. ohne zu verschütten, meine ich.

eine menge zimmerpflanzen hier sind ziemlich hoch oben untergebracht.

gerne nutzte der neue fernseher die gelegenheit, kein bild mehr von sich zu geben. weniger gerne - man versteht das - nahm frau tante kitsch sich auch dieser schweinerei an, und hurtelte mehrfach richtung verkaufsgeschäft, installierte leihgerät, etc.

waschen ging so spärlich, jeden zweiten tag hirschte die liebreiche tante herbei und wickelte mich aus dem verband damit ich in die badewanne konnte. was für ein spass da wieder herauszukommen - die tante verliess das badezimmer und weinte leise bei diesem vermuteten anblick. ich verstand das.

die waschmaschine ist von vorne zu bestücken, also: niederknien und mit kerzengeradem rücken die einzelnen wäschestücke mit einer hand ...

haben sie schon einmal mit einer hand wäsche aufgehängt, besonders auf kleiderbügel? vom zusammenlegen red ich erst gar nicht, oder vom reinräumen in schränke. man kann aber auch alles herumliegen lassen, sieht nicht so toll aus, ist manchmal aber von marginaler bedeutung.

schraubverschüsse können unüberwindliche hindernisse darstellen, auch die von limoflaschen. man kann auch wasser trinken.

ich bin überzeugte gewohnheitsbeidhänderin. manche sachen mache ich ausschliesslich mit links. zum beispiel den telefonhörer halten und wählen. auch die rechenmaschine seit jeher: mit links. die entsprechenden fenster öffnen und schliessen: mit links. ich kann sogar ausgezeichnet einhändig tippen: mit links. viecher bürsten: mit links. und vieles anderes, weil es sich einfach oft ergibt aus situationen heraus über die ich normalerweise gar nicht nachdenk, erst wenn jemand erstaunt schaut.

da war übrigens noch die sache mit dem einkaufen. das wurde an den bereits zitierten lieben siegi delegiert, ebenso wie verschiedene umräum- und herräumaktionen etc., und ich kann ihnen nur sagen: so einen siege sollte jeder haben in so einer situation. kommt auf zuruf, macht was gemacht werden muss, tratscht ein wenig und tröstet ein wenig und ist auch noch ein grosser fan der kleinen wauwau, und umgekehrt. sogar dat julchen spricht mit ihm, und das will was heissen.

im wirtshaus des vertrauens das essen kleingeschnitten bestellen ist auch eine art mutprobe. und vor allem: ich mag es ja gerne hüppsch auf dem teller. wenn mir wer die bratensosse über die beilagen giesst ess ich das schon nicht mehr. und ich wollte eigentlich auch gar nie nicht wissen wie frisch gebratenes spanferkel aussieht wenn es, losgelöst von den angestammten knochen, kleingeschnitten neben einem zweigeteilten knödel liegt. oder wie milchferkelstelze mit wurzelwerk und bouillonkartoffeln in würfelchenform aussieht. oder schnitzel in streifen. es muss aber angemerkt werden, dass die chefin der küche das problem jeweils mit der grösstmöglichen ästhetik löste, chapeau.

ich hasse vorgeschnittenes brot, warum auch immer. kommt gleich nach vorgeschnittenem käse.

obst ist gesund: schon mal einhändig eine kiwi gegessen oder eine mandarine? rosa grapefruit mag ich auch, theoretisch.

man muss es aber positiv sehen: ich wollte sowieso abnehmen. geht doch, auch wenn ich mir das anders vorgestellt hatte.

einhändig zum bankomat und dann das geld einstecken, während die kleine klavklav sich orientierend umsieht? tolle sache.

man wächst an seinen aufgaben, stellte ich fest. und anderen geht es weitaus schlechter, und zwar nicht auf zeit, sondern auf dauer. muss ja auch gesagt werden hier, in der zwischenzeit kann ich ja schon wieder lachen über die problemchen, war alles irgendwie zu lösen, und über den rest denk ich einfach später nach.

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Dienstag, 30. November 2010
was uns nicht umbringt
macht uns nur härter.

ich sass also immer noch oben ohne herum, mit dem netten tüchlein um die schultern, das auch beim besten willen nicht alles zu verdeckende verdecken konnte, aber pulli und jacke konnte ich ja dazu verwenden schamhaft meine blösse zu verhüllen.

der liege war ich verwiesen worden, die wurde für den nächsten besoffenen benötigt, der wollte nämlich ein wenig seinen rausch ausschlafen. versteht man ja irgendwie auch.

ein schmerzmittel versprach man mir für später.

wider erwarten wurde ich dann doch zum röntgen aufgerufen, drehen sie sich hierhin und dahin, danke vielmals, die tür ist dort, nehmen sie platz.

ging dann irgendwie, wenn auch höchst schmerzhaft, weil die entscheidung nicht einfach zu fällen war: halt ich das tüchel oder den pulli oder die jacke oder den arm, letzterer schmerzte immer mehr, also auf einen sessel gekrabbelt und ruhig geatmet.

ein schmerzmittel versprach man mir für später.

einige zeit später wurde ich doch tatsächlich wieder aufgerufen, herr oberarzt lasse bitten, der wollte eigentlich gar nicht mit mir reden, musste er aber, weil die über meinen kopf hinweg diktierten worte "bauerverband für vier wochen, morgen kontrolle, kontrollröntgen in einer woche" schienen mir doch weder patientenfreundlch noch an mich gerichtet, und irgendwie, ich meine, man weiss doch gerne was man hat.

ah so, ja. sie müssen ja eh schmerzen gewohnt sein.

häh?

na, die arthrosen da im schultergelenk, besonders hier!

kenn ich schon seit bald zwanzig jahren. und sonst?

arm gebrochen.

bild sehen!

hä?

ja, will ich. wo genau gebrochen, und was genau.

hier, schauen sie. sie kriegen noch ein schmerzmittel für zum schlafen.

brauch ich nicht, hab ich zuhause. kann ich jetzt was haben?

nein, das hamma nicht. der nächste, bitte.

auf wiedersehen, herr doktor.

die schwester wies mir dann die richtung richtung gipszimmer, durch drei türen durch mit dem tüchel um die schultern zwischen den besoffenen hindurch, wollte ich dann doch so nicht und wickelte mich in die ärmellose jacke, bh und pulli irgendwie mitschleifend.

im gipszimmer: war niemand. davor auch nicht. ein grosser, leerer warteraum. sitzt man ja gerne herum. ziemlich heiss war es auch, fenster: öffnen verboten. luft: zum schneiden dick und muffig. asthmaspray: zuhause, wo sonst.

also warten.

den krankenpfleger, der gerade vorbeikam, höflich um auskunft ersucht, wie denn das mit dem gipszimmer sei, weil, ich wartete ja schon eine halbe stunde und da sei es doch ganz dunkel drinnen und überhaupt keiner da, nun, meinte er, da werde eben keiner da sein.

ob man vielleicht jemanden finden könne, weil mir werde gerade gleich ganz übel und schwummrig, weil asthma und keine luft, oh, er könne mir eine liege bringen da könnte ich mich drauflegen.

das, herr krankenpfleger, ist das schlimmste was sie einem patienten anraten können der ihnen gerade gesagt hat dass er asthma hat und keine luft kriegt.

ah ja?

ja. vielleicht gäbe es in der apotheke einen spray oder sowas, wäre ja auch hilfreich.

sowas hamma net.

und wenn wer einen asthmaanfall hat und zu ersticken droht?

dann müss ma uns halt was einfallen lassen.

super. das büro vom ärztlichen direktor ist ja immer noch dort wo es war, richtig?

wieso?

raten sie einmal ...

oh. ich schau mal nach wo der kollege ist.

nach drei minuten kam der gipszimmerzuständig doch dann tatsächlich aus dem pausenzimmer, kaute noch an seinem späten imbiss, und wies mich an ihm zu folgen.

er wickelte mich kunstvoll und behende in einen gilchrist-verband (warum auch immer der im ukh als bauerveband bezeichnet wird) und wies mich an, diesen vier wochen lang so zu belassen. so ein verband besteht aus reiner kunstfaser, wenig schmeichelweich, dafür an den rändern aber kratzend, und ist mit schaumstoff gepolstert. ich hätte sehr grosses glück, der arzt der mich behandelt habe sei ein ausgesprochener schulterspezialist. und: den verband ja so oben lassen wie er sei.

und waschen?

no, mit dem waschlappen.

äh - und der verband?

der muss ja nur vier wochen ...

ich kriegte dann übrigens doch zwei extra mit.

ein neckisches oranges sackerl mit bh, pulli und den beiden verbänden in der rechten hand, die gleichzeitig den linken arm stützte, raufte ich mich durch ein paar türen durch und sank dann auf dem parkplatz beim portier auf eine wartebank.

eine zigarette später raffte ich mich auf, den portier um einen anruf zu ersuchen, der konnte mir aber kein telefon geben sondern nur für mich wählen, er reichte mir den hörer, ich teilte der tante mit wo sie mich finden könne und ersuchte um baldige abholung meines kadavers.

es dauerte nicht lange und die tante kam mich einzusammeln, die kleine wauwau neben ihr, erstere eher von käsiger gesichtsfarbe, letztere mit fröhlich wippenden ohrspitzen, entzückt ob des nächtlichen ausflugs, noch dazu mit auto. und frauchen war auch wieder da, welche freude!

die paar meter zum auto der tante zogen sich endlos, jeder schritt war schmerzhafter als der vorige, und die kleine wauwau war entzückt ob der vielen fremden und interessanten gerüche. irgendwie ins auto gefallen, und inständig gebetet dass sich keine strassenunebenheiten auf dem weg richtung heimat bemerkbar machen würden.

das gebet, wie denn auch anders, wurde nicht erhört. aber das gefühl, dass einem die schädeldecke davonfliegt ist ja auch interessant.

zu hause dann kein parkplatz, im beisel am eck bescheid gegeben dass ich noch am leben und der arm wie schon ursprünglich angegeben gebrochen war, und dann nach hause und bitte nur mehr niederlegen, und warum überhaupt haben die mir im krankenhaus kein schmerzmittel gegeben, diese leute dort, diese ver...

bett? niederlegen? fehlanzeige. das wollte ich ja frisch überziehen wenn ich vom einkaufen nach hause käme. frau tante, bitte, und dann hätten auch noch die tiere hunger und die einkäufe sollte jemand ... die tante verdrehte wohl ein wenig die augen (es war samstag abend, 22.30, das hatte sie sich mit sicherheit anders vorgestellt), aber sie bezog das bett, atzte die tiere, füllte die wasserschüssel, räumte die einkäufe aus und in die entsprechenden schränke, und verliess mich dann so gegen mitternacht.

obwohl, das mit dem bett überziehen hätte sie sich eigentlich sparen können, denn ich traute mich nicht hinein. und das sollte auch zwei wochen lang so bleiben: ich schlief auf dem elektrischen altweiber-fernsehfauteuil (mit aufstehhilfe) im wohnzimmer, denn der einzige versuch mich ins bett zu legen endete damit, dass ich erstens nicht liegen konnte weil ich die polster nicht richtig arrangieren konnte mit einer hand, und zweitens: ich brauchte über zwei stunden um wieder aus dem bett zu kommen. die flüche, die ich dabei ausstiess, kannte ich bis dahin selber noch nicht.

fortsetzung folgt.

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Montag, 29. November 2010
gott soll abhüten
vor allem, was noch ein glück ist. sagte ja schon die tante jolesch, resp. liess torberg die tante jolesch zitieren.

und was tut gott? so ist es auch. schon versucht, kein vergleich.

am 30.10.2010 um 18.05 im supermarkt hier um die ecke, zum beispiel, als da dort, wo sie rein eigentlich nichts zu suchen haben zwei euro-paletten eng nebeneinander und aneinandergekuschelt standen. und zwar genau dort vor der ersten kasse richtung ausgang, wo die kunden von den restlichen sechs kassen auch vorbei müssen. kann man sich vorstellen wie auf einem rangierbahnhof.

und wenn dann die eine palette richtung ausgang noch so an die zwanzig zentimeter weiter vorsteht als die hintere, die man gerade passiert, und von allen seiten eilige mitkunden herumkurven, und der einkaufswagen mit der gerade bezahlten ware wie üblich ein wenig unwuchtig rennt, und einem dann noch von hinten jemand mit einem wagen an die hacken knallt während jemand anders einen gleichzeitig mit einem einkaufswagerl seitlich rammt, dann verhakt man sich gerne mit dem linken fuss in der vorstehenden palette und den rest können sie sich vorstellen, probieren sie es aber bitte nicht aus.

und obwohl ich es vermeiden konnte mit dem gesicht auf die kante des sich schlingernd bewegenden einkaufswagen zu knallen und mir so das ffleisch von den knochen zu schälen, so brachte ich doch durch das drängeln von hinten meinen linken fuss nicht mehr rechtzeitig unter der palette heraus und perdautz und krach und auweh. immerhin aber mit dem rücken die palette auch nicht getroffen, sonst noch mehr auweh.

insofern: noch ein glück.

sicherheitshalber gleich auf den rücken, nach luft geschnappt, gelenkskontrolle und holla: da war vorher keine bewegliche stelle im linken oberarm.

also liegengeblieben und ein wenig kontrolliert geatmet. irgendwann kam dann doch wer vom personal und kurvte nicht rund um mich herum wie die kunden sondern fragte ob man mir helfen könne, ja bitte einmal die rettung rufen.

wie meinen sie?

anrufen, jetzt, die rettung, der arm ist gebrochen, möglicherweise hat das gelenk auch was abgekriegt. bitte, danke.

sind sie sicher?

ja, sehr.

verschwindet ab durch die mitte.

kunde kommt vorbei, schaut interessiert, rennt an mir vorbei, wieder zurück: warten sie, ich helfe ihnen auf! (grabscht nach meinem linkem arm). macht der nie wieder, sowas, glauben sie mir.

eine dame vom personal brachte - sich vielmals entschuldigend - einen frisch ausgepackten dicken weichen wischmopp, was anderes als kopfunterlage hätte sie in der schnelle und mit dem schreck nicht gefunden, aber bitte, wenn ich da schon so liegen wolle ...

ja, wollte ich. wenn einer nicht weiss wie man hingreift beim helfen, dann danke vielmals, und wenn man sich unter solchen umständen aufsetzt wird einem ja auch leicht schwummrig und schlecht, und das will ja auch keiner. also lieber modell käfer-auf-dem-rücken.

rettung kam dann auch bald, setzten mich auf, und packten den arm in eine hübsche schlinge.

ein jüngling mit lockichtem haar, supermarktlehrling, wurde zum wirt des vertrauens geschickt um einen gast von dort zu holen damit der die einkäufe - immerhin über € 50.-- - holen und bis auf weiteres in verwahrung nehmen möge. der liebe siegi kam mit verstärkung, bleich im gesicht, nahm die einkaufstüten, ich solle mich melden wenn ich was wüsste. weiss ich schon: arm ab, kurz unter dem schultergelenk, sollbruchstelle sowieso.

bist du sicher? ja.

festgestellt, dass ich lediglich schlüssel, bankomatkarte und fünf zigaretten sowie ein taschentuch bei mir trug.

mit der rettung um 18.38 im unfallkrankenhaus angekommen, ist ja alles sehr nahe hier.

dort auf einen zivi getroffen, der irgendwoher ein handy brachte, mit dem ich eigentlich - wie ihm bereits erklärt - die auskunft um die telefonnummer der liebreichen tante kitsch ersuchen wollte. leider konnte man mit dem handy nur innerhalb des krankenhauses telefonieren.

wieso ich denn nach draussen anrufen wolle?

weil ich da herinnen niemanden kenn mit dem ich reden will.

warum?

bringen sie mir doch bitte einfach ein telefon mit dem man innerhalb wiens telefonieren kann.

hamma nicht.

einige diskussionen und - schmerzbedingt - ungeduldige äusserungen später konnte dann doch ein handy gefunden werden mit dem man telefonieren kann.

leider hat die liebe tante aber das handy, dessen telefonnummer man von der auskunft bekommt, nie mit, und zu hause war sie auch nicht, und also musste der notdienst der tanten-gehaltszahlungs-institution ausgeforscht werden und dort die entsprechende abteilung, und dort musste - mit leichter ungeduld, weil schmerzen immer stärker, schmerzstiller: fehlanzeige - von einer unbekannten jungen mitarbeiterin die jagd nach der telefonnummer des tanteschen diensthandys eingefordert werden, während frau oberschwester das diensttelefon wieder zurückhaben wollte und die jägerin meinte, ich sollte in einer halben stunde oder stunde wieder anrufen, vielleicht auch in fünf minuten, sie mache das ja alles freiwillig.

als ob ich die arme aus jux und tollerei hätte quälen wollen, aber sitzen sie einmal mit oben absolut ohne unter einem zu kleinen tuch zwischen ein paar besoffenen halloween-vorfeiernden mit blutigen köpfen und mäulern, während ihnen der arm fast abfällt weil man ihnen die schlinge auch noch weggenommen hat, klammern sie sich dabei gerne an die reste ihrer unterwäsche und die vom körper gezogene oberbekleidung, während zwei kinder mit einem rollstuhl, in dem der besoffene vater sitzt und seine ausgeschlagenen zähne bewundert, rallye spielen, halten sie das telefon dabei mit der falschen, weil rechten hand, und seien sie dann auch noch geduldig.

die telefonnummer ward gefunden und auswendig gelernt, weil es gab nix zum schreiben und überhaupt, und wer hob ab bei der tante: richtig, die mailbox.

also draufgelabert und vergessen zu erwähnen, welches ukh, die tante rief aber zurück und erforschte die adresse. die oberschwester gab mir auch das telefon, und so konnte die arme tante auch gleich mit dem abholen der einkäufe aus dem beisel am eck beauftragt werden, denn dort sass der liebe siegi ja immer noch und passte auf wie ein schiesshund.

die kleine wauwau, im übrigen, war das erste mal länger als eine halbe stunde allein in der wohnung, aber immerhin war sie zu diesem zeitpunkt ja schon zwei wochen in wien. auch dazu sollte, bitteschön, der frau tante kitsch was einfallen, weil: man weiss ja nie.

frau tante kitsch befand sich zu diesem zeitpunkt am anderen ende von wien, und hatte die mütterlichen wohnungsschlüssel natürlich nicht dabei. würde also dauern, aber da noch nicht einmal ein röntgenbild angefertigt worden war, nach über einer stunde, war das mit dem dauern ja relativ.

fortsetzung folgt.

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Montag, 8. November 2010
grüße von der versehrtenfront
frau kelef lässt ausrichten, es ist alles so wie es sein muss (definiere: muss). ihr und der kleinen wauwau geht es gut (nicht zuletzt dank der aufopfernden pflege der besten tochter von allen), der blaue fleck über den gesamten oberarm bildet sich langsam zurück, die schmerzen sind erträglich (siehe definition v. muss) und die katzen sind quasi wieder versöhnt.

(hier eine virtuelle gedenkminute an herrn cabman und frau ingeborch einschieben. jesses. meine nerven.)

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Montag, 1. November 2010
Wies G'scherr, so das Herrl
eigentlich heißt es Wie das Herrl, so das G'scherr, aber hier ist ja öfter mal was anders: Frau Kelef hat sich schon so mit der kleinen Wauwau angefreundet, dass sie sich aus Solidarität ebenfalls die linke Pfote verletzt hat. Auf der Jagd nach Nahrungsmitteln ist Frau Kelef gefallen und hat sich den linken Oberarm gebrochen. Während die kleine Wauwau wahrscheinlich ihr Leben lang hinken wird, hat Frau Kelef Aussicht auf Heilung binnen vier Wochen. Bis dahin muss sie ihre gesamte linke Pfote allerdings in einem Verband nahe am Körper tragen. Entsprechend eingeschränkt ist Frau Kelef in der digitalen Kommunikation.
Irgendwas ist immer.

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Montag, 8. Juni 2009
befindlichkeitsblogging
das linke oberlid wird wohl bleiben wie es ist, also nicht wieder ganz raufgehen, immer ein wenig über die pupille hängen, immerhin ist das blickfeld aussen wiederhergestellt, man soll ja nicht undankbar sein. grund ist eine uralt-verletzung von vor in der zwischenzeit fast 34 jahren, bei einem autounfall (der andere war schuld, und frau kelef sass auch nur auf dem beifahrersitz, aber wie auch immer) zerschnitt sich frau kelef das gesicht ein wenig, unter anderem auch das linke oberlid bis in die braue hinein. der arzt, der die diversen cuts wieder zusammennähte meinte, ich brauche keine sorge haben, die narben würden kaum zu sehen sein: er sei aus dem iran und habe schon als kind seidenteppiche kunstgestopft. so war es auch - also das mit den narben - kaum was zu sehen, könnten auch aknenarben und falten sein, und ein symmetrisches gesicht hat sowieso kein mensch.

allerdings waren die cuts am oberlid eben sehr lang und verzweigt und auch noch längs, also von der braue fast bis zu den wimpern, vier nebeneinander, sehr hübsch anzusehen damals, als frau kelef mit in summe 17 grünen fäden aus dem gesicht hängend aus dem krankenhaus entlassen wurde. die passten aber wunderbar zu der 15 cm im durchmesser grossen glatze auf dem hinterkopf, wo ein weiterer cut mit 10 stichen genäht worden war, ebenfalls in grün, und zu den diversen blauen flecken im gesicht und anderswo. man sollte einfach nicht in einem auto sitzen, das, sich überschlagend, mit zerberstenden scheiben und herumfliegenden kleinteilen, eine 15 m tiefe böschung runterfliegt. andererseits, so besehen ist ja eigentlich nix passiert.

jedenfalls, die querschnitte zu den o.a. narben bei der lidstraffung von vor einem jahr haben den seit anno dunnemals durch narbengewebe offensichtlich ein wenig beeinträchtigten nervus oculomotorius so weit inkommodiert, dass der jetzt macht was er will, manchmal. zeitweise schaut die sache sehr gut aus, zeitweise zuckt sie ein wenig, bei eintretender müdigkeit klappt das lid immer weiter runter.

die sehkraft ist aber unverändert, die dioptrien der brille passen, der augendruck ist - mit tropfen - im normbereich. schön, nicht?

im zuge des "pimp-my-face"programmes im märz diesen jahres, als ja eigentlich zeitgleich geplatzte aquarien auf dem programm stunden, da machte sich ein ziemlich grosses gerstenkorn im linken unterlid breit. nach zwei wochen war es wieder weg, und gerne nahm das rechte unterlid die gelegenheit wahr zu versuchen, wie das denn so sei, mit einem gerstenkorn: noch grösser, aber nach drei wochen war es wieder weg.

allerdings machte sich bei frau kelef das gefühl einer leichten sichttrübung breit, aber nun ja, war klar, so ein eitriges gewächs hinterlässt ja ebenso wie antibiotische augencreme schlierenspuren auf der hornhaut.

bei einer augendruckkontrolle allerdings stellte der augenarzt einen statt zart inzipienten nunmehr progredienten grauen star fest, und eine sehverschlechterung von 2 dioptrien, innerhalb von ein paar monaten. und eine sehkraft von 50%, alles rechts, links alles ok.

und wie das so mit dem grauen star ist, lässt er nicht nur alle katzen grau scheinen, manche auch gräulich (nicht aber greulich, danke neue rechtschreibung), sondern bringt auch ein wenig doppeltsehen mit sich, manchmal. ungenügsam wie frau kelef ist, sieht sie aber dreifach, rechts.

op-termine gibt es normalerweise dann ende jänner, immerhin aber 2010 und nicht 2011.

in der zwischenzeit ist vorsicht angezeigt, wenn man frau kelef begegnet, weil: leute werden erst erkannt wenn man mit ihnen zusammenstösst, zwei von den drei laternen kann man gut ausweichen um in die dritte hineinzulaufen obwohl sie ganz alleine herumsteht, das erkennen von schildern und anderen beschriftungen ist ein abenteuer für sich, und haben sie schon einmal versucht mit einer bewegungseingeschränkten halswirbelsäule und ebensolchen fingern den einen existenten knopf von den dreien, die sie sehen, zuzumachen? die ziffern 3, 5, 6, 8, 9, 0 sehen meist gleich aus, 1, I, l, i, j, t auch, aber rätseln ist ja immer lustig.

von dem zertöpperten geschirr soll hier gar nicht die rede sein, auch nicht von gegossenen möbeln und vertrocknenden blumen und den fehlgestreichelten tieren (ich wollte dich nicht auf den kopf kloppen, sondern loben). aber die sache mit dem messer, das zwei zentimeter tief im daumen sass, immerhin aber an der sehne vorbei, die wäre nicht nötig gewesen, und auch nicht die blutige zehe, weil ZWEI türen wurden ja erfolgreich umrundet. man darf gespannt sein.

tippen geht ja einfach, weil seinerzeit blindschreiben gelernt wurde und jetzt wird auch die sinnhaftigkeit des besuches einer handelsschule neben gymnasium und konservatorium und (nachhilfe)unterrichtgeben und kleider-selber-nähen und pullover-selber-stricken endlich wieder ersichtlich, der herr vater war eben doch vorausschauend, das war damals mit 16 jahren nicht so klar.

freundlicherweise wird frau kelefs rechtes auge aber immerhin schon am 14. august 2009 der kaputten linse beraubt, und zug um zug wird eine neue eingesetzt, die dann entweder weit oder nah sehen lässt, für den rest braucht man immer noch eine brille, jetzt gilt es nachzudenken welches modell gewählt werden soll, nah oder fern, vom astigmatismus reden wir jetzt einmal gar nicht, den kann man dann extra weglasern in einem anderen durchgang, derzeit geht die tendenz also zu fern ohne, nah mit brille. vielleicht erfüllt sich dann auch der wunsch nach einer normalen, dunklen, modernen sonnenbrille irgendwann einmal, so einer die man sieht wenn man was sieht und dann sagt man, au klasse, die will ich, wenn sie passt nehm ich die mit. wäre eine völlig neue erfahrung nach all den jahren mit eingebautem allround-sehbehelf.

sechs bis acht wochen nach der operation kann dann eine neue brille angepasst werden, bis dahin ist es finster, also grau und schummrig.

das letzte buch hat frau kelef vor fast eineinhalb jahren gelesen, übrigens, wenn es jemand interessiert. und dabei reden wir von der selben frau kelef, die früher drei bücher in der woche gelesen hat.

die nächste person die sagt frau kelef möge nicht so ein blödes gesicht schneiden wird standrechtlich mit katzendreck erschossen, übrigens.

gibt aber eine menge leute denen es viel schlechter geht. viel, viel schlechter.

aber ein bisserl angefressen sein darf frau kelef schon.

der urlaub ist bis auf weiteres auch gestrichen, nix mit muh und kuh. zu viele bäume dort, bis die alle umrundet sind, man mag gar nicht daran denken. schon gar nicht, wenn man dauernd den falschen ausweicht und in die richtigen reinläuft. von den eben und samtig erscheinenden waldwegen mit den heimtückischen wurzeln, die sich meuchlings erheben, will man ja gar nicht reden.

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Samstag, 12. April 2008
geht mir eh so weit ganz gut
vielen dank für die lieben nachfragen. sehen tu ich halt nicht so gut wie ich es gerne hätte. grund für die schnippelei war ja, dass das gesichtsfeld rechts aussen eingeschränkt war. jetzt hamma das links oben. wegen der abwechslung. renn ich halt mit links gegen gegenstände, die sich nicht rechtzeitig in sicherheit bringen. und wer gerinnungshemmer schluckt, neigt ja auch nicht zu blauen flecken, nicht wahr.

jedenfalls, der herr univ. prof. prim. dr. hat alles sehr ordentlich gemacht, kann man sich nicht beschweren.

angesetzt war die op für acht uhr früh, begann pünktlich, lokalanästhesie, ein bisserl beruhigungsmittelchen i.v., während der op rechts noch gescherzt und geschäkert (herr dr. ist ein freund des ehemaligen gf der fabrick), blablabla, links dann während der op die alte narbe ein wenig widerspenstig und hart, was sonst, und ein blutgefäss das nicht aufhörte zu bluten, und auch nicht hätte da sein sollen. ansonsten: keinerlei kuschelfaktor, aber absolut nicht aufregend. herr dr. erklärte auch gerne, was er gerade tat ("wollen sie das wirklich genau wissen?" - "klar, wenn ich schon nicht zuschauen kann!"). nach etwas über einer stunde war alles vorbei.

eine klitzekleine diskussion hatte frau kelef dann noch, weil, nach der op hiess es "stationäre aufnahme". hä? ich hatte doch ein paarmal nachgefragt, und von nicht alleine nach hause gehen war auch nicht die rede gewesen. musste ich dann auch noch drei unterschriften leisten (wohlgemerkt, mit frisch operierten oberlidern, auf denen ein paar kilo coolpacks lagen um die schwellungen zu minimieren). tat frau kelef auch gerne, natürlich. die schwester las auch vor, was da zu unterschreiben sei, hahaha. herr prim. wurde herbeizitiert, und konnte sich der interpretation von frau kelef anschliessen. die schwester hatte nämlich gemeint, nach der gabe von diazepam an patienten mache sich das kh strafbar, wenn man den patienten ohne begleitung nach hause gehen liesse. drei unterschriften mit ohne sehen ist dann dreimal strafbar, nicht wahr. schon verliess ich die stätte des geschehens.

zuhause dann kalte umschläge, ging ganz prima, war ja alles vorbereitet und auch blind zu finden. drei nächte im fauteuil verbracht (schön hoch den kopf, wegen der blutergüsse), der schwarze katz hat mmer nachpfoten müssen was die mammi denn da auf dem gesicht hätte, und dann nachschauen ob die mammi da auch sicher das gesicht noch darunter hat, unter dem kalten dingens.

nach vier tagen war schon eine verbesserung rechts aussen zu merken, was für eine freude. links war das auge ja - siehe oben - von anfang an mehr geschwollen als rechts. lesen getrichen, fernhören statt fernsehen (so werden auch seifenopern spannend), dazwischen ein wenig telefonieren und frustfressen.

zwei tage nach der op kontrolle, nach zehn tagen fäden ziehen, alles prächtig, besonders rechts. links, nun ja.

vorgestern nun schrieb frau kelef dem cheffe eine e-mail, des inhalts:

das nächste Mal

geh ich mit so was um Tierarzt, ich schwöre.

Lieber Herr Dr. XXX

endlich ist es mir gelungen, die Bilder aus der Kamera auf den PC und von dort in ein e-mail zu pappen.

Morgen wieder Termin mit Herrn Prim. Prof. Dr. YYY im KH, bin neugierig was er anzumerken hat ...

Billd 10 zeigt Herrn Katz einen Tag nach Entfernung des Tumors am Oberlid. Tierärzte sind oft wirklich die besseren, befürchte ich.

Sehen tu ich - wie man sich vorstellen kann - immer noch ziemlich reduziert, insbesondere links - zur Abwechslung, vorher war ja das rechte Auge das grössere Problem. Wenn ich das linke Auge zumache geht es halbwegs, ist aber als Dauerzustand auch nicht wirklich gut. Augendruck ist auch links höher als rechts, kurzum, oft sch... sie einem hinein. Und der N. facialis scheint beleidigt zu sein, meinen die Herren Praktischer und Augenarzt, vielleicht auch (zusätzlich) der trigeminus, man gönnt sich ja sonst nix.. Bin ich auf der HNO also gut aufgehoben.

Leicht angefressene Grüsse an Alle

frau kelef


ruft er mich dann zurück, und meint "jetzt versteh ich, dass sie lieber arbeiten gingen, sogar hier im narrenturm in der pampas, wo ein anständiger wiener nicht einmal tot überm zaun hängt. und wenn ich ehrlich bin: am besten gefält mir das bild vom katz." da er mediziner ist, fragte er ob mich seine meinung interessiere, tat sie: er tippte auf organisierten bluterguss, n. facialis/trigeminus in folge der carotis-op. der junge mann sollte vielleicht doch eher aus dem büro an die patienten, im austausch zu einigen anderen. und das ist jetzt ein kompliment, verstehen sie mich nicht falsch.

gestern nun bei herrn prof. gewesen, der ein hmpf nach dem anderen von sich gab, durch die riesennarbe am hals scheint der lymphabfluss gestört zu sein, also massieren und ein wenig salbe gegen den organisierten statt resorbierten bluterguss. und kalte umschläge, nicht anstrengen, weil, ich zieh jetzt die linke augenbraue reflexartig in die höhe, was mir einen leicht süffisanten gesichtsausdruck verleihe. dass facialis und trigeminus beleidigt seien, sei normal unter diesen umständen, wieso ich eigentlich nach der carotis-op nicht dies und jenes und überhaupt, und ich möge mich doch an den neurologen sowieso wenden, mit schönen grüssen von ihm. in vier wochen will er mich wiedersehen, ich glaube, er mag mich.

computern geht schei...e, muss copy/paste spiele spielen und schriften vergrössern, sonst ist das alles sehr mühsam. immerhin bin ich jjetzt nicht mehr ganz so sauer auf meinen vater, der mich anno dunnemals in der handelsschule (so neben gymnasium, konservatorium, tanzschule, nachhilfestunden und unterricht geben, und noch ein paar sachen) angemeldet hatte, weil er meinte, blind tippen sei dringend notwendig.

die bilder schauen sie sich doch bitte in den comments an.

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