Montag, 20. April 2015
das klo ist verflucht. teil 3
irgendwann muss man zusperren oder weiterschreiben, in so einem blog. also besser die angefangenen geschichten vollenden. ein paar neue liegen auch schon auf lager.

eigentlich hatte frau kelef ja gemeint, wenn das neue jahr und seit anfang 2014 auch eine neue hausverwaltung im hause regierten, dann wäre die sache mit dem klo irgendwann ausgestanden. die hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. leider sind da allerdings mächte am werk, für die die hausverwaltung nix kann, die hätten es auch lieber anders, und so wird eben die unendliche geschichte hier nicht binnen kurzer zeit mit einem positiven ergebnis beendet, sondern sie wird weitergeführt und es steht zu hoffen, dass sie zumindest irgendwie beendet wird, bevor das haus in sich zusammenfällt oder abgerissen wird. je nun.

nach einigen jahren gewöhnung an den sprung in der schüssel (im wahrsten sinne des wortes) sieht man sowas ja nur mehr beim putzen. also zwar öfters, aber was solls.

das klofenster mündet, wie in altbauten so gut wie immer, in einen lichthof. der alten hausverwaltung war es zu danken dass in diesem lichthof reges leben herrschte: eine menge flugratten brüteten dort, denn im erdgeschoss, wo der hauserbauer sinnvollerweise eine türe eingebaut hatte damit man den lichthof auch betreten könne, da war ebendiese zugemauert worden. nun kann man natürlich die sache mit den flugratten aka tauben auch so lösen, dass man oben über so einen lichthof ein netz oder ein gitter spannt oder legt, aber: hier ist ja die rede von der vorigen hausverwaltung, dem kompetenzzentrum für fehlleistungen en gros.

abgesehen von dem gegurre und flügelgeflattere führte die ansiedlung der viecher natürlich auch dazu, dass man nur in finsterster nacht das fenster öffnen konnte, zum lüften z.b., denn ansonsten kann es geschehen wie es denn auch geschah: die grugrus meinten, das offene fenster lade dazu ein, nicht nur im hof sondern auch im klo brüten zu sollen, zumindest aber auf dem fensterbrett ein nest bauen zu müssen. und wer will das schon.

das fenster war übrigens schon ziemlich alt, und aus holz, und die witterungseinflüsse in kooperation mit taubendreck führten dazu, dass irgendwann einmal beim nächtlichen lüften der untere teil des fensterflügels mitsamt der fensterscheibe in den hof polterte. die flugratten freuten sich, es war - natürlich, der teufel schläft bekanntlich nie - ein langes wochenende. das klo war nicht nur bevölkert, sondern auch zugesch..., innerhalb der kurzen zeit, die frau kelef benötigte das fenster von innen dicht zu machen.

nach langwierigen verhandlungen mit dem kompetenzzentrum hausverwaltung kam dann auch ein tischler angeschlurft, der sich die sache einmal ansehen wollte, wie das zu reparieren sei. leider gar nicht, der fensterrahmen und das fenster mussten neu gemacht werden. leider dauerte das, wie nicht anders zu erwarten, einige wochen, und dann lieferte der mann zwar und montierte auch, aber natürlich: lackieren nicht im fünfjahresplan: die hausverwaltung hatte kein geld. frau kelef also regenfreie wettervorhersage abgewartet, fenster wieder ausgehängt, und alles ordentlich grundiert und lackiert. die flugratten starteten neue angriffe. aber irgendwann dann: fertig. und sicherheitshalber öffnete sich das fenster nunmehr nach innen, und so konnte auch ein fliegengitter montiert werden. man wird ja bescheiden.

nachdem das also erledigt war, näherte sich frau kelef wieder einmal der idee einer sprungfreien kloschüssel. man weiss ja nie.

in der zwischenzeit allerdings gab es einen stock höher irgendein unglück unbekannter art, und es zeigten sich die ersten nassen flecken an der decke. mit mässiger begeisterung nahm die hausverwaltung dies zur kenntnis (die partei, die damals einen stock höher wohnte, war - äh - speziell), und es geschah was zu erwarten war: nichts.

es begab sich in der zwischenzeit auch, dass die tochter von frau kelef bei einer tombola einen ergonomischen klositz mit deckel gewann, aus superduperplastik, mit absenkautomatik und, vor allem: passend. hätte ein schweinegeld gekostet, das man so einfach für einen klositz ja nicht ausgibt, aber nun war das ding im haus, auf dem klo, und es war gut. fehlte nur noch eine intakte ...

immerhin geschah dann einen stock höher doch irgendwas, und die nassen flecken wurden kleiner, und, so dachte frau kelef, irgendwann würden die auch austrocknen und dann würde sie eben die sache mit der malerei selber in die hand nehmen. wär' ja nicht das erste mal.

da das gegurre und gebrüte vor dem klofenster nicht aufhörte, und immer mehr tauben im hof nisteten, beschloss frau kelef in der zwischenzeit: das fenster werde geschlossen, unten zu einem kleinen schrank umgebaut, und obendrüber kam ein ventilator, der mit dem lichtschalter gekoppelt wurde und sich also automatisch ein- und ausschaltete. anschliessend sollte ausgemalt werden.

gesagt, getan. und kaum war alles fertig, trocken und strahlend weiss ausgemalt, schepperte und knallte und schallte es eines abends einen stock höher, und am nächsten tag prangten an der wenige stunden zuvor strahlendweissen decke: nasse flecken.

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